Nierenkrankheiten

Nierensteine: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Nierensteine (Nephrolithiasis) bilden sich aus Bestandteilen des Urins, lagern sich an prädestinierten Stellen ab und führen zu typischen Beschwerden.

Nahezu fünf Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter Nierensteinen, davon doppelt so viele Männer wie Frauen. Die Inzidenz liegt bei 500 pro 100.000 Menschen. Der Erkrankungsschwerpunkt liegt zwischen dem 30. und dem 60. Lebensjahr.

Zusätzlich lassen sich regionale Unterschiede feststellen. Besonders in sehr warmen Ländern kann ein vermehrtes Steinwachstum nachgewiesen werden, in Europa dagegen sind die Zahlen rückläufig.

Abb.1: Eine grafische Darstellung der Nieren zusammen mit den großen Blutgefäßen und den ableitenden Harnwegen. Bild: 123rf.com, Rajesh Rajendran Nair.

Verengte Harnwege

Nierensteine bilden sich in den Nierenkanälchen und im Nierenbecken, finden sich aber auch in den ableitenden Harnwegen (Harnleiter, Blase, Harnröhre). Die kristallinen Bildungen behindern den Harnfluss und führen so zu einer Reihe von Beschwerden.

Es entwickeln sich Steine unterschiedlicher Größe und Zusammensetzung. Die Größe variiert und ist vergleichbar mit Steingrieß bis hin zu Taubeneiern. Der größte jemals gefundene Nierenstein wog über 1 kg.

Ursachen: Wie bekommt man Nierensteine?

Schauen wir uns zu den Ursachen einmal an, was es mit den Substanzen der Steine auf sich hat.

Jede Substanz ist nur bis zu einer bestimmten Höchstmenge in Wasser löslich. Steigt die Konzentration darüber, fällt ein Stoff aus, bildet also feste Bestandteile. Die Löslichkeit wird auch vom pH-Wert mit bestimmt.

Daher können sich sich bei niedrigem pH des Urins (hoher Säuregehalt) die weniger häufigen Harnsäuresteine (ca 5 %) bilden. Bei hohem pH (alkalische Bedingungen) hingegen entstehen Phosphate wie die Magnesium-Ammonium-Phosphat-Steine (ca. 10 %) und  Kalziumphosphat-Steine (ca. fünf 5 %). Die häufigsten Nierensteine bestehen aus Kalzium-Oxalat (über 75 %, Oxalat = Salz der Oxalsäure), daneben finden sich auch und sehr selten (unter 1 %) Zystinsteine.

Der Hauptgrund für die verstärkte Kristallausbildung ist eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr. Hierdurch wird der Urin (durch Wasserentzug) konzentriert, feste Bestandteile werden nur noch schlecht mit der verbleibenden Harnmenge ausgeschieden und können sich leichter ablagern. Ursachen für eine verminderte Flüssigkeitszufuhr sind unter anderem vermehrtes Schwitzen, Aufenthalt in großer Hitze, Diät, FieberDurchfall, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme einschränkende Organerkrankungen, wasserentziehende Nahrungsmittel und allgemeine Schwäche (z.B. im Alter, bei Bettlägerigkeit).

Weitere die Entstehung begünstigende Faktoren sind wiederholte Harnwegsinfektionen, genetische Prädisposition (erhöhtes Risiko bei Steinleiden in der Familie), Stoffwechselerkrankungen (z.B. Hyperthyreose – Schilddrüsenüberfunktion), entzündliche Darmerkrankungen (führen zu einem Überangebot an Oxalsäure), Nierenerkrankungen, ein veränderter pH-Wert des Urins (z.B. durch Pseudomonaden) und Bewegungsmangel (neben Bettlägerigkeit auch bei immobilen oder übergewichtigen Menschen).

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Die Bedeutung der Ernährung oder: Was darf man bei Nierensteinen nicht essen?

Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Wer sich ständig sehr eiweißreich ernährt (das bedeutet: wer zu viel Fleisch isst), hat vermehrt Purine im Körper, die zu Harnsäure abgebaut werden. Als optimale Menge gilt 1 g Protein pro kg Körpergewicht am Tag. Rotes Fleisch stellt ein besonderes Problem dar, weil der Verzehr die Citrat-Konzentration im Körper senkt und damit die Bildung von Nierensteinen fördert. Aber auch vom Schweinefleisch halte ich gar nichts, vor allem wegen der Arachidonsäure, die Entzündungen im Körper fördert.

Auch Nahrungsmittel, die viel Oxalsäure enthalten, können im Übermaß zu einem Problem werden. Viel Oxalsäure ist zum Beispiel in Kaffee, Tee, Cola und Schokolade enthalten, aber auch in Erdbeeren, Rhabarber, Spinat und Nüssen.

Die immer wieder genannte „Tatsache“, eine zu große Aufnahme von Calcium sei der Grund für die Entstehung von Nierensteinen, ist schlichtweg falsch. Im Gegenteil: Wer weiß, dass er zu Nierensteinen neigt, kann durch eine vermehrte Aufnahme von Calcium sogar die Entstehung verzögern.

Symptome: Wie merkt man, dass man Nierensteine hat?

Die Entstehung von Nierensteinen wird vom Betroffenen gar nicht bemerkt.

Symptome zeigen sich erst, wenn kleine Steine in den Harnleiter einwandern oder große diesen verlegen. Durch das Einwandern entstehen entzündliche Prozesse, die zu Schmerzen führen.

Es entstehen hochschmerzhafte, wellenförmige Koliken (Harnleiterkoliken) im Bereich der Nierengegend (Flanken und Rücken). Bei Verlegung des Harnweges kommt es zu einem Stau, es entsteht ein Reflux (Rückfluss), wodurch der Druck im Nierenbecken steigt und ebenfalls Koliken verursacht. Die Patienten verspüren einen dauernden Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. Oft kommt es auch zu Fieber und Schüttelfrost.

Je tiefer der Stein wandert, desto mehr strahlen die Schmerzen in Richtung Genitalbereich aus. Zum Teil bessern sich die Symptome bei Lageänderung des Betroffenen (z.B. Änderung der Sitzposition, Hinlegen).

In seltenen Fällen sind die Koliken derart stark, dass sie neben den Krämpfen auch zu Übelkeit und Brechreiz oder auch Darmatonien (mit Gefahr eines Ileus – Darmverschluss) führen. Eine weitere Gefahr besteht im Versagen der Nierenfunktion (vollständige Niereninsuffizienz).

Auch können Bakterien in die Blutbahn gelangen und eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Ein in die Blase oder Harnröhre einwandernder Stein verletzt häufig die innere Schleimhaut (bei gut einem Drittel aller Betroffenen), es kommt zu Mikroläsionen. Diese zeigen sich durch Blutbestandteile im Urin  (Makrohämaturie). Die Urinausscheidung ist vermindert, zum Teil erschwert. Der Steinabgang ist meist durch einen stichartigen Schmerz gekennzeichnet.

Von einem chronischen Steinleiden spricht der Mediziner bei rezidivierenden Steinbildungen (häufiger als drei Mal in zwölf Monaten).

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Diagnose

Die Diagnose ist, bedingt durch das unauffällige Wachstum, häufig ein Zufallsbefund im Rahmen anderer Untersuchungen. Erst wenn es zu Beschwerden kommt, können diese auf einen Nierenstein hindeuten. Mittels Ultraschall und Röntgendarstellung des Bauchraums können Veränderungen festgestellt werden, diese sind aber nicht bei allen Steinarten aussagekräftig. Bei Druck auf die Flankengegend kommt es vermehrt zu einem ausstrahlenden Schmerz. In Blut und Urin können hohe Konzentrationen der steinbildenden Substanzen nachgewiesen werden. Durch Sammelurin und Urinausscheidungstests lassen sich ein Verhalt oder Stau feststellen. Zusätzlich zeigt sich häufig Blut im Urin.

Schulmedizinische Therapie (Allopathie)

Kleine Steine (Diese machen fast 80% aller Steine aus), können meist ohne Medikation spontan ausgeschieden werden. Hier sind große Flüssigkeitsmengen (viel Trinken) und eine ausreichende Bewegung hilfreich. Oft verschreibt der Arzt Medikamente, die bestimmte Steine auflösen können. Allopurinol blockiert die Harnsäure-Synthese, wodurch die Konzentration des Abfall-Produktes im Harn sinkt. So kann kristalline Harnsäure in Lösung gehen und der Stein verschwindet. Zusätzlich können schmerzstillende und krampflösende Mittel verabreicht werden.

Bei Steinen mit einer Größe oberhalb sieben Millimeter werden verschiedene Verfahren zur Zerstörung und Austreibung gewählt. Spezielle Medikamente lösen zum Beispiel Harnsäuresteine auf (Litholyse).

Durch die extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL) werden Steine unter Sicht gezielt zertrümmert. Ein ähnliches Verfahren bietet die perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL), bei der mittels einer injizierten Sonde die Steine zerstört werden. Damit bei der Ausscheidung der verbleibenden Trümmer die Harnröhre nicht verletzt wird, kann eine Art Stent eingesetzt werden. Das ist ein Schlauch, der in die Harnröhre eingebracht wird und diese vor Verletzung schützt. In sehr schwerwiegenden Fällen erfolgt die operative Entfernung.

Meist kommt es zwei bis drei Wochen nach Beginn der Symptomatik zum spontanen Steinabgang. Bei rund der Hälfte aller Betroffenen bleibt es bei einem einmaligen Ereignis. Bei den anderen 50 Prozent können sich im Verlauf weitere Steine bilden, deren Entstehung durch prophylaktische Maßnahmen aber verzögert werden kann.

Die Therapie der Naturheilkunde

Patienten mit Nierensteinen trinken seit Jahren zu wenig! Und dann auch noch das Falsche: Kaffee, Cola, Bier usw.

Reichliches Trinken hilft, Nierensteine aufzulösen, vor allem gutes Wasser! Zur Frage “Was ist gutes Wasser?“, habe ich einen entsprechenden Beitrag verfasst (siehe Link).

Unterstützend wirken dabei Kräutertees, etwa von Löwenzahn oder Labkraut.

Kaliumcitrat hemmt die Neubildung und kann auch dazu beitragen, schon bestehende Nierensteine abzubauen. Das Salz der Zitronensäure soll bei Überdosierung allerdings schon zu Herzstillstand geführt haben. Bei vorschriftsmäßiger Einnahme kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und anderen Magen-Darm-Problemen kommen. Deswegen brechen viele Patienten die Behandlung ab.

Wissenschaftliche Untersuchungen mit Hydroxycitrat haben ergeben, das dieses organische Mineral besser wirkt. Es bindet sich stärker an die Nierensteine und löst sie effektiver auf. Zudem treten meines Wissen keine schweren Nebenwirkungen auf.

Die Ausspülung der Nierensteine können auch einige Hausmittel beitragen. Dazu zählen mit Olivenöl vermischter Zitronensaft, Apfelessig und Rettich.

So beugen Sie einer weiteren Steinbildung vor

  • Trinken Sie ausreichend!
  • Stellen Sie Ihre Ernährung um, in der Fleisch, Kaffee, Cola, Tee und Schokolade stark reduziert sind.
  • Vermeiden Sie Übergewicht
  • Bewegen Sie sich ausreichend und regelmäßig!
  • Kontrollieren Sie den ph-Wert Ihres Urins und achten Sie (durch Ernährung und/oder basische Präparate), dass dieser wenigstens einmal am Tag im basischen Bereich liegt. Mehr zum optimalen ph Wert lesen Sie in meinem Beitrag unter: www.gesund-heilfasten.de/urin-ph-werte.html

Verwandte Themen sind: Herzerkrankungen und Gefäßerkrankungen – Nephrotisches Syndrom – Glomerulonephritis – Blasenschmerzen – Nierenbeckenentzündung

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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

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René Gräber

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