Orthopädie

Skoliose: Ursachen, Verlauf, Diagnose Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

In diesem Beitrag gehe ich auf die “Skoliose-Problematik” ein und werde drei Verfahren beschreiben, die wirklich eine Skoliose beseitigen können. Und gleich vorab: die angebotenen Operationen usw. halte ich in den meisten Fällen für eine schlichte Katastrophe. Dazu weiter unten mehr im Beitrag.

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Wirbelsäule

Die Wirbelsäule des Menschen besteht aus der Halswirbel– (sieben Wirbel), Brustwirbel– (zwölf Wirbel) und Lendenwirbelsäule (fünf Wirbel) sowie dem Kreuzbein (Os sacrum, fünf verschmolzene Wirbel) und dem abschließenden Steißbein (Os coccygis, fünf rudimentär angelegte und miteinander verschmolzene Wirbelfragmente).

Unter physiologischen Bedingungen ist die Wirbelsäule im Halsbereich (zervikal) leicht nach vorne gebeugt (konkav), im Brustwirbelbereich (thorakal) leicht nach hinten gewölbt (konvex), im Lendenwirbelbereich (lumbal) biegt sie sich wieder leicht vor um beim Kreuz- und Steißbein wieder nach hinten zu ziehen. Das so entstehende doppelte S wird mit den Begriffen Lordose (nach vorn) und Kyphose (nach hinten) bezeichnet.

Blickt man von vorn auf die Wirbelsäule, zeigt sich ein fast gerader Aufbau. In den Seitenausläufern der Wirbelsäule befinden sich Löcher (Foramina), in denen die lebensnotwendigen Gefäße und Nerven zur Versorgung bis zum Gehirn hin liegen. Zusätzlich treten auf jeder Wirbelebene Spinalnerven aus, um die umgebende Region zu versorgen.

Angeborene oder genetisch bedingte Wirbelsäulenverkrümmungen schränken in ihrem Verlauf die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Durch Fehlhaltungen entstehen so z.B. der Rundrücken (Hyperkyphose) oder das Hohlkreuz (Hyperlordose).

Die Skoliose beschreibt eine seitliche Verbiegung der (normalerweise geraden) Wirbelsäule. Gleichzeitig sind die einzelnen Wirbelkörper verdreht. Diese Veränderung zeigt sich in jedem Lebensalter, vermehrt aber bei Kindern und hier wesentlich häufiger bei Mädchen als bei Jungen (ca. vier bis fünf Mal).

Abb.1: stark ausgeprägte Skoliose bei einem 15-Jährigen Jungen. Deutlich sichtbar der Schulter-Tiefstand rechts und die Abweichungen in der Wirbelsäule. Die roten Druckstellen stammen vom “Skoliose-Korsett”

Eine leichte Skoliose im Säuglingsalter verwächst sich meist von selbst. Eine eher schlechte Prognose zeigt sich bei Kindern im Alter zwischen zwei und drei Jahren (= infantile Skoliose), bei Ausprägungen ab der Pubertät bessern sich die Chancen auf eine Heilung. Insgesamt lässt sich bei gut drei Prozent der Bevölkerung eine Skoliose nachweisen, in der Bundesrepublik leiden ca. 400.000 Menschen an der Verkrümmung.

Die seitliche Verkrümmung kann an unterschiedlichen Stellen (von thorakal bis lumbal) der Wirbelsäule lokalisiert werden, in einigen Fällen auch auf unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig. Während Kinder eher eine Krümmung zur linken Seite aufweisen, findet sich im Erwachsenenalter vermehrt die Ausprägung nach rechts.

Nicht immer kann genau differenziert werden, wodurch es zur Skoliose gekommen ist. Neben der angeborenen Form kommen Knochenerkrankungen wie z.B. Morbus Bechterew oder Osteoporose in Frage.

Auch permanente Fehl- oder Schonhaltungen, Erkrankungen der Muskulatur oder Nerven, Tumoren, Eiteransammlungen im Pleurabereich (Pleuraempyem) und auch starke Verbrennungen können zu einer Veränderung der Wirbelsäule führen.

In über 90 Prozent der Erkrankungsfälle ist die Ursache jedoch unbekannt (= idiopathische Skoliose). Man vermutete einen Defekt im Wachstumsprozess, der zu einem unausgeglichenen Aufbau der Wirbelsäule führt, was ich allerdings für “mittleren Schwachsinn” halte.

Häufig wird die Skoliose eher zufällig entdeckt. In jungen Jahren treten kaum Beschwerden auf, hier zeigt sich vermehrt eine veränderte Haltung beim Sitzen, Stehen oder Gehen der Betroffenen.

Durch die Fehlstellung der Wirbelsäule sowie die gedrehten Wirbelkörper kommt es rascher zu Abnutzungserscheinungen als bei einer gesunden Wirbelsäule. Hierdurch entstehen Rückenschmerzen, vermehrt ab dem 30. Lebensjahr, die je nach Ursprung zu verschiedenen Ausprägungen führen.

Mit fast 80 Prozent ist die Brustwirbelsäule betroffen. Der Schmerz breitet sich unterhalb der betroffenen Stelle aus und besitzt unterschiedliche Qualitäten (z.B. spitz, stichartig, dumpf, drückend, wellenförmig).

Eine Veränderung im Lendenwirbelbereich geht häufig mit in die Beine ziehenden Schmerzen einher. Insgesamt nehmen Betroffene eine Schonhaltung ein, sie meiden langes Sitzen oder Stehen. Daraus resultieren Fehlhaltungen, nicht selten entwickelt sich ein Hohlkreuz, was zu einer Schmerzzunahme führt.

Im Verlauf kann sich die Wirbelsäule weiter verkrümmen, wodurch sich der Brust- und Bauchraum verkleinern. Dies hat Auswirkungen auf innere Organe, so klagen Betroffene vermehrt über Luftnot (Einengung der Lunge) oder Herzprobleme. Zusätzlich nimmt die Immobilität zu, bestimmte Bewegungen können kaum mehr ausgeführt werden, zum Teil werden die in der Wirbelsäule eingebetteten Gefäße und Nerven in Mitleidenschaft gezogen. So etwas sieht man heute aber nur noch sehr selten.

Anhand der Palpation der Wirbelsäule (Veränderte Lage der Dornfortsätze) lässt sich die Verkrümmung rasch diagnostizieren. Eine Röntgenaufnahme kann dies unterstützen. Weitere Untersuchungen ergeben sich nur bei Verdacht einer weitreichenden Grunderkrankung (z.B. Tumoren). Daneben wir der Abweichungsgrad der Wirbelsäule (Winkelmessmethode nach Cobb) ermittelt, der wichtig für die anschließende Behandlung ist.

Therapie der Schulmedizin (konservative Behandlung)

Die Skoliose Therapie der Schulmedizin sind “konservative” und operative Therapieansätze. Dabei spielen das Alter des Betroffenen und die mögliche Ursache eine wichtige Rolle. Säuglingen wird eine Lagerung auf dem Bauch empfohlen. Leichte Formen (Abweichungen bis zu 20 Grad) der Skoliose lassen sich angeblich durch physikalische Therapien und gymnastische Übungen behandeln, wobei vornehmlich die “Muskulatur gestärkt” werden, um einen aufrechten und geraden Gang zu erzielen. Ich habe das selbst jahrelang mit Patienten “versucht” und dadurch nicht eine Skoliose verbessert. Beschwerden ja, aber keine wirklich “Grad-Verbesserung” erzielt.

Im fortgeschrittenen Stadium (Abweichungen bis 40 Grad) wird bei Kindern im Wachstum zusätzlich ein Korsett verordnet, welches bis zum Wachstumsende getragen werden soll. Liegt eine Verkrümmung mit einer Abweichung oberhalb 40 Grad vor, wird die Wirbelsäule gerne operativ “gerichtet”. Hierzu wird ein interner “Fixateur” (Metallstab!) reinoperiert, der das betroffene Segment für einen gewissen Zeitraum (bis zur Metallentfernung) versteift (= Spondylodese). Leider sehe ich zunehmend Patienten die bereits mit so einem Metallstab “versorgt” wurden, bei denen eine der nachfolgend genannten Methoden noch hätte helfen können.

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Alternative Skoliose-Therapie die wirklich funktionieren

Nach meiner Erfahrung hat die Skoliose einen fast ausschließlich „statischen Bezug“. Es geht dabei vor allem um Biomechanik und „myofasziale Ketten“. Vor allem die seit Jahren verordneten und “eingebauten” Zahnspangen sehe ich als Problem. Dadurch wird massiv Einfluss auf das Kiefergelenk und die damit in Zusammenhang stehenden oberen Kopfgelenken Einfluss genommen. In der Folge verschiebt sich die Wirbelsäule immer weiter. Das Problem der Zahn- und Kieferfehlstellungen will ich hier nicht weiter diskutieren, sondern die Lösungen aufzeigen.

Und so kenne ich vor allem diese 3 Verfahren, die die Skoliose deutlich und absolut überzeugend beeinflussen können:

Die nachhaltigste Variante:

Die Spiraldynamik

Unter diesem Begriff wird heute viel „angeboten“. Das Konzept ist nicht vereinheitlicht. Nach meiner Erfahrung sind die Übungen, wie diese von Dr. Smisek gelehrt werden am Wirkungsvollsten. Therapeuten, die nach seinem Verfahren ausgebildet wurden sollten das eigentlich können, aber leider nur die Wenigstens praktizieren das selbst wirklich.
Auch meine Erfahrung: nur einer von 5 Ausgebildeten kann das wirklich.
Mehr Informationen zum Verfahren:
https://www.spiralstabilization.com/en/
Die Mitarbeiter in Prag sprechen übrigens deutsch, ebenso wie Dr. Smisek.

Die Podoorthesiologie

Das sind propriozeptive Einlegesohlen, die die Fußmuskulatur so unterstützen, dass das Fußgewölbe wieder aufgebaut wird.
Die Kollegen die das praktizieren, können das meiner Erfahrung nach alle (mehr oder weniger) gut bis sehr gut.
Man mag es vielleicht erst nicht glauben, aber dieses Verfahren alleine ist schon in der Lage eine Besserung der Skoliose zu erreichen.

Diese Methode gibt es auch als „Vabene-Methode“: https://www.vabene-balance.de/
Im Prinzip ist es das Gleiche.

Da sich das Fußgewölbe und damit auch die Statik ändert, sind ca. alle 4-8 Monate neue Vermessungen und Sohlen nötig.
Ich persönlich hatte einige Jahre (in den 90ern) diese Sohlen, bis meine Statik so ausgeglichen war, dass keine Sohlen mehr nötig waren.

Die Skoliose-Schroth-Therapie

Link zur Webseite:
https://www.asklepios.com/klinik/default.aspx?name=Asklepios_Klinik_Bad_Sobernheim

Auch diese Therapie mit den speziellen Übungen ist sehr wirksam und zeigt gute bis sehr gute Besserungen.
Um alle Übungen zu erlernen braucht der Patient mehr Anleitung als bei der Spiraldynamik, deswegen gebe ich der Spiraldynamik den Vorzug.

Wichtig: Die Übung der Schroth Therapie oder von Dr. Smisek kann (auch meine Erfahrung), kann kein Patient aus dem Buch lernen. Keiner weiß in welcher Reihenfolge er was anspannen soll. Aber wenn man es weiß und kann, ist das wie mit dem Auto fahren…

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 14.8.2023 aktualisiert.

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René Gräber

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