Krankheiten

ADS: Symptome, Verlauf, Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

ADS ist die Abkürzung für eine schwere, angeborene Aufmerksamkeitsstörung, die sich vor allem im Kindesalter und in der Jugend bemerkbar macht, daneben aber auch im Erwachsenenalter die Alltagsbewältigung stark beeinflusst.

Es handelt sich um das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) oder auch die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Synonyme für das identische klinische Bild.

Neue Statistiken deuten darauf hin, dass nahezu sechs Prozent aller Kinder zwischen dem sechsten und zehnten Lebensjahr an ADS leiden. Bei älteren Kindern steigt diese Rate auf ca. zehn Prozent an.

Diese Zahlen können für die USA als einigermaßen gesichert angesehen werden, wohingegen für Deutschland eher eine Tendenz zur Übertreibung besteht. Natürlich muss hier berücksichtigt werden, dass eine medikamentöse Therapie eine lukrative Angelegenheit ist. Überdies bemängeln Fachleute, dass neben einer Medikation immer auch eine Psychotherapie angezeigt ist. In vielen Fällen ist dies allerdings gar nicht der Fall, sodass von einer weit verbreiteten Fehlbehandlung gesprochen werden muss.

Bedingt durch die Ähnlichkeit der Symptomatik mit verschiedenen Verhaltensstörungen und Erkrankungen der Motorik oder des Geistes, ist eine genaue Erkrankungsrate in den verschiedenen Altersklassen nur schwer erfassbar.

ADS kann bis zum Lebensende verhaltensbestimmend sein, daneben kommt es aber auch zu einem völligen Rückgang der Anzeichen. Wesentlich häufiger als bei Mädchen lässt sich die Störung bei Jungen feststellen (Verhältnis 1 : 3). Diese leiden hauptsächlich am hyperaktiv-impulsiven Typ, gefolgt vom aufmerksamkeitsgestörten Typ und dem Misch-Typ.

Ursachen

Die Ursachen für ADS sind noch nicht vollständig erforscht. Da es vermehrt zu einer familiären Häufung kommt, vermutet man genetisch bedingte Fehlschaltungen als Hauptauslöser. Hierdurch können die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin nicht mehr ausreichend zu ihren Zielorganen transportiert werden, es kommt zu einem Mangel im Frontallappen des Gehirns (der wesentlich kleiner ausgebildet ist als bei Menschen ohne ADS), welcher für die Ausprägung von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Planung und Konzentration verantwortlich ist. Daneben werden auch Umweltgifte oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten diskutiert.

Die Entstehung begünstigen kann ein Fehlverhalten der Mutter während der Schwangerschaft. Hier erhöhen der Genuss von Alkohol, Nikotin oder Drogen das Risiko ebenso wie ein Sauerstoffmangel des Föten während der Geburt.

Die bei den an ADS leidenden Menschen beobachtbare Hyperaktivität wird zudem auch vom Umfeld und der Umgebung beeinflusst. So zeigt sich eine vermehrte ADS-Rate bei Kindern, die in beengten Wohnungen leben, wenig Freiraum haben, an Bewegungsmangel leiden, emotional vernachlässigt sind oder deren Eltern einen hektischen Alltag aufweisen.

Auch ein Leben in einer lauten Umgebung kann die Entstehung fördern. ADS weist eine Vielzahl an unterschiedlichen Symptomen auf, weshalb sich die Diagnose oftmals schwierig gestaltet. Zu den immer wiederkehrenden, altersunabhängigen Anzeichen zählen starke Konzentrationsstörungen, Störungen des Langzeitge-dächtnisses sowie Störungen der Informationsaufnahme und –verarbeitung.

Bei den altersabhängigen Symptomen lassen sich fünf große Gruppen unterteilen.

Die Säuglingsphase ist gekennzeichnet durch häufige Schreiattacken, Probleme bei der Nahrungsaufnahme, Übellaunigkeit, einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus sowie eine andauernde motorische Unruhe.

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Bis zum Kindergarten wirken ADS-Betroffene sehr wechselhaft in ihren Launen, reagieren vermehrt mit Trotzreaktionen, sind grobmotorisch orientiert, verletzen sich häufig (durch planlose, unvorhersehbare Aktionen), suchen vermehrt die Isolation (können bei Gesellschaftsspielen nur kurz folgen und verlieren rasch das Interesse an Interaktionen) und weisen meist eine frühzeitige Sprachfähigkeit auf.

Auch die Grundschulzeit zeichnet sich durch langwierige Trotzphasen aus. Regeln, Lehrer und Eltern werden in Frage gestellt oder nicht akzeptiert. Ein ruhiges Verhalten während des Unterrichts ist kaum zu erreichen, das Kind fällt durch störende Aktivitäten (z.B. plötzliche Wutanfälle, Grimassen schneiden, Aufstehen und durch die Klasse laufen, „den Clown spielen“) auf. Das Erlernen der Schrift ist erschwert, auch das Schriftbild weist Defizite auf, ist unsauber und chaotisch. Ebenso zeigen sich Schwächen im Lesen und Rechnen. Das häufig vom Umfeld als Tollpatschigkeit gekennzeichnete Verhalten führt zu vermehrten Unfällen im Alltag.

Bei Jugendlichen gleicht das Aufmerksamkeitsdefizit einem Teenager-Verhalten mit „Null-Bock-Stimmung“. Es kommt zu einer Anti-Haltung gegen das Umfeld mit daraus resultierender Leistungsverweigerung und Orientierung hin zu Randgruppen. Konzentrationsfähigkeit und Wahrnehmung sind stark eingeschränkt.

Hierdurch folgen ein Rückzug aus dem Alltag, Depressionen, Ängste sowie ein Hang zu Drogen und Alkohol. Meist schwächen sich die Symptome mit Erreichen der Volljährigkeit ab, der Betroffene wirkt eher vergesslich oder durcheinander. Lernen fällt schwer, es fehlt die konsequente Konzentration, auch treten Sprachstörungen auf. Viele Dinge werden begonnen aber nicht beendet, so z.B. auch Lehren, Ausbildungen oder eine Partnerschaft (mangelnde emotionale Bindungsfähigkeit). Depressionen und Ängste verstärken sich, ebenso das Suchtverhalten. Nicht alle Symptome eines ADS sind negativ zu bewerten. So zeichnen sich Betroffene vielfach durch eine hohe Kreativität, Ideenreichtum, Spontanität, Begeisterungsfähigkeit, Hilfsbereitschaft und einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn aus. Die Diagnosefindung gestltet sich schwierig.

Bei der Anamnese lassen sich ähnliche Fälle in der Familie abklären. Daneben stehen dem Arzt verschiedene psychologische Testverfahren (bei denen von den erstellten Kriterien mindestens sechs übereinstimmen müssen), Fragebogen und körperliche Untersuchungsmethoden (unter anderem Verhaltensbeobachtung, EEG) zur Verfügung.

Die Therapie setzt sich aus verschiedenen Behandlungszweigen zusammen, die alle darauf abzielen, dem Kind ein relativ normales Leben zu ermöglichen. Hier greifen vor allem pädagogische, psychologische sowie psychotherapeutische Maßnahmen, bei denen auch die Mithilfe der Eltern gefragt ist.

Leider liegt der Schwerpunkt in Deutschland auf der Behandlung mit Medikamenten. Eigentlich sollten die Präparate die Therapie nur unterstützen. Deren Wirkung beruht auf der Freisetzung von Dopamin und Noradrenalin (z.B. durch das Amphetamin Methylphenidat). Der Effekt setzt rasch ein und führt angeblich bei über 80 Prozent der Betroffenen zu einem Auffüllen der Zielorgane mit den Botenstoffen, wodurch Reize und Signale wieder störungsfrei übertragen werden. Zusätzlich können auch Antidepressiva oder Beruhigungsmittel verordnet werden. Lernschwächen müssen erkannt und behoben werden, auch das Training mit einem Logopäden ist von Vorteil.

Die starken Medikationen, insbesondere wenn sie noch kombiniert erfolgen, sind natürlich nicht unproblematisch. Denn die psychotropen Präparate haben zahlreiche Nebenwirkungen zur Folge. Beim Standard-Medikament Ritalin sind dies Wachstumshemmungen, erhöhte Herzfrequenz, Nervosität (sollte die nicht beseitigt werden?) und Magersucht. Nicht ohne Grund unterliegt Ritalin auch dem Betäubungsmittelgesetz, weil es ein hohes Sucht-Potential beinhaltet.

Indes kommt aus den USA die Nachricht, dass mit ätherischen Ölen hervorragende Heilerfolge erzielt wurden. Besonders der Extrakt aus dem asiatischen Vetiver-Gras soll sich in der Behandlung bewährt haben. Die Wirkung kann sogar am EEG sichtbar gemacht werden. Aber auch andere ätherische Öle scheinen in diesem Zusammenhang interessant zu sein wie Rosmarin, Lavendel, Zeder, Eukaplyptus, Weihrauch, Bergamotte und Ylang Ylang. Angewendet werden die sanften Präparate durch Inhalation oder topisch an einigen Körperstellen (Nacken, Hand, hinter den Ohren).

Ein unbehandeltes ADS führt häufig zu lebenslangen Problemen im Alltag, begonnen mit einem fehlenden Schulabschluss bis hin zur völligen Isolation mit Abhängigkeit von berauschenden Substanzen, Depressionen, Angstzuständen, kriminellen Tendenzen oder auch weiteren psychischen Störungen.

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Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir Soldatov

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