Symptome

Handschmerzen: Ursachen, Symptome und Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Die Hand setzt sich aus den Handwurzelknochen, der Mittelhand und den Fingergliedern zusammen. Während der Handrücken nur wenig Fettgewebe und Muskulatur aufweist, sind diese Strukturen in der Innenfläche deutlicher ausgeprägt. Das feine Gefäßsystem scheint zum Teil an der Hautoberfläche durch, daneben finden sich Nervenfasern, Sehnen, Bänder und eine Vielzahl an Gelenken mit knorpeligen Anteilen.

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Handschmerzen zählen zu den häufigeren Beschwerdebildern des menschlichen Organismus und werden, mit bedingt durch den Aufbau, durch verschiedene Ursachen ausgelöst. Der sich präsentierende Schmerz kann leicht, stark, zunehmend, spitz, dumpf, drückend, schneidend, bohrend, klopfend, ziehend, brennend, wellenförmig, anfallsartig, ausstrahlend, lokal begrenzt, akut oder chronisch sein.

Diagnose

Der Mediziner wird nach dem klärenden Gespräch die Hand inspizieren und abtasten. An bildgebenden Verfahren nutzt er vornehmlich die Röntgenaufnahme, zum Teil werden die Strukturen sonographisch oder szintigraphisch (Gefäße) dargestellt, daneben kann auch eine Arthroskopie erfolgen. Das Labor gibt mögliche Aufschlüsse über Entzündungen oder Veränderungen der Blutzusammensetzung, durch verschiedene Nerventests wird die Funktionalität des neuronalen Systems überprüft.

Ursachen

Schmerzen im Bereich der Hand können durch verschiedene Verletzungsmuster entstehen, z.B. Prellungen, Stauchungen, Verrenkungen, Frakturen, Quetschungen oder Schnitt- und Platzwunden. Hämatome (Blutergüsse, z.B. durch einen Stoß) verursachen durch den Druck auf das Gewebe unter Umständen ebenfalls Schmerzen.

weitere Anwendungen bei: Blutergüsse und Hämtome

Vielfach liegen entzündliche Prozesse oder Erkrankungen vor, die dem rheumatoiden Formenkreis zugeordnet werden können. Auch alters- oder erkrankungsbedingte degenerative Prozesse im Bereich der Knochen, Gelenke, Muskeln und Gefäße zählen mit zu den häufigeren Diagnosen. Im Folgenden sind einige dieser Erkrankungen und Störungen näher erläutert.

Entzündungen (gekennzeichnet durch Rötung, Schwellung und Überwärmung) können an allen Bereichen der Hand auftreten. Durch Überlastung oder fehlerhafte Bewegungen (die Mikroläsionen hervorrufen) können sich Sehnenscheidenentzündungen entwickeln, die dann vornehmlich bei Beanspruchung der Hand auftreten und durch stechende oder drückende Schmerzen gekennzeichnet sind.

Auch besteht die Möglichkeit der prominenten Ausbildung der Sehnenscheiden, die dann durch Reibung und Quetschung im umliegenden Gewebe Entzündungen provozieren. Meist wird die betroffene Region ruhig gestellt (z.B. durch eine Schiene) und zusätzlich medikamentös behandelt.

Bei Befall des Knochens (Osteitis) oder der Knochenhaut (Periostitis) zeigt sich ein ähnliches Beschwerdebild, die Therapie ist meist medikamentös.

Im Bereich der Gelenke kommt es vor allem zu einer Arthritis (Gelenkentzündung) bzw. Arthrose (Gelenkverschleiß, meist als Folge einer Arthritis). Der zunehmende Schmerz sowie der langsame Verlust von Gelenkflächen (vermehrte Reibungen der Knochenenden aufeinander) verursachen eine fortlaufende

Bewegungseinschränkung, die sich z.B. in Form von Griffschwächen äußert. Meist sind die Fingerglieder betroffen, jedoch kann auch das Handgelenk selbst in Mitleidenschaft gezogen sein.

In diesem Zusammenhang ist auch die Osteoporose (Verlust der Knochensubstanz, häufig mit zunehmendem Alter) zu nennen, die den gesamten Körper in Mitleidenschaft zieht und auch im Bereich der Hand zu Schmerzen und einem zunehmenden Verlust der Funktionalität führen kann.

Eine weitere, eher seltene Erkrankung im Bereich der Knochen ist die Lunatummalazie (Morbus Kienböck), bei der das Mondbein (Os lunatum) der Handwurzelknochen langsam aufweicht und zugrunde geht. Ursache ist meist eine lokale Durchblutungsstörung, z.B. infolge eines Unfalls. Der hierdurch verursachte Schmerz betrifft vor allem das Handgelenk und tritt besonders unter Belastung auf. Je weiter die Zerstörung fortschreitet, desto mehr kommt es auch in Ruhephasen zu den teils stechenden oder drückenden Schmerzen.

Zusätzlich lässt die Kraft langsam nach, zum Teil ist die Bewegung des Handgelenks eingeschränkt. Die Behandlung erfolgt meist medikamentös, dabei wird die betroffene Hand mittels Gips oder Schiene ruhig gestellt. In seltenen Fällen wird die zerstörte Knochensubstanz operativ entfernt und das Mondbein anschließend durch autologe oder fremde Spongiosa wieder aufgebaut.

Morbus Dupuytren beschreibt eine Bindegewebswucherung, meist im Bereich der Handinnenfläche oder am Übergang zu den Fingern, wodurch die Streckung gehemmt wird. Ohne geeignete Therapie (Entfernung der Wucherung) kann es zu einer dauerhaften Verkrümmung der Glieder kommen, zum Teil in Kombination mit ziehenden Schmerzen.

Das Karpaltunnelsyndrom (CTS) ist gekennzeichnet durch brennende Schmerzen im Bereich des Unterarm-Handgelenks. Der hier verlaufende Nerv ist durch unterschiedliche Ursachen (z.B. Unfall) komprimiert und kann Impulse nicht mehr ordnungsgemäß verarbeiten. Der teilweise Funktionsverlust geht einher mit einem Abbau der Muskulatur (vor allem im Bereich des Daumenballens) und Empfindungsstörungen (z.B. Taubheit, Kribbeln, zunehmendes Kälteempfinden). Der Nerv wird operativ freigelegt, wodurch die Funktionalität vielfach wieder hergestellt werden kann.

Weitere Nervenstörungen sind unter anderem die Cheiralgia paraesthetica (Kompression des Nervus digitalis dorsalis, führt zu Schmerzen im Daumen und angrenzendem Handrücken) und die Polyneuropathie (gekennzeichnet durch Schmerzen und Empfindungsstörungen infolge einer Schädigung der sensiblen und motorischen Nerven, vor allem im Bereich der Hände und Füße), die sich vor allem bei Menschen mit Diabetes mellitus oder zu hohem Alkoholkonsum ausbildet.

Der Phantomschmerz ist ein Phänomen, welches sich vielfach nach Amputation einer Gliedmaße zeigt. Die gekürzten Nervenendigungen gaukeln dem Betroffenen durch Schmerzimpulse vor, den verlorenen Körperanteil noch zu besitzen.

Eine gestörte Durchblutung führt meist zu einer Minderversorgung der betroffenen Körperregion. Neben klassischen Durchblutungsstörungen verursachen auch verschiedene Erkrankungen des Blutes (z.B. bei zu starker Gerinnung, fehlerhafter Sauerstoffkapazität, Blutarmut) den Mangel an Nährstoffen und Sauerstoff. Hierdurch kann das Gewebe stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Es drohen schmerzhafte Geschwüre und Nekrosen (Zelluntergang). Als Beispiel kann Morbus Raynaud genannt werden.

Die Gefäße ziehen sich willkürlich zusammen (Gefäßspasmen), wodurch die Durchblutung deutlich gemindert ist. Das Erscheinungsbild ähnelt dem Empfinden nach einem längeren Aufenthalt in Kälte ohne geeigneten Schutz. Im Gegensatz dazu liegt bei der Erythromelalgie eine überdurchschnittliche Durchblutung des Gewebes vor. Diese verursacht brennende Schmerzen, die durch Wärmezufuhr noch verstärkt werden. Die Hand weist Rötungen und Schwellungen auf, die Funktion ist jedoch kaum beeinträchtigt.

Beitragsbild: 123rf.com – Subbotina

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