Überarbeitung verändert das Gehirn: Neue Studie zeigt strukturelle Hirnveränderungen bei zu viel Arbeit
Das menschliche Gehirn erweist sich als überraschend formbar – und das nicht nur zum Guten. Eine bahnbrechende Studie zeigt jetzt: Chronische Überarbeitung hinterlässt messbare Spuren in unserer wichtigsten Schaltzentrale.
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- [3] Die Gehirnwellen bei Erwachsenen und bei Kindern
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Macht Arbeit wirklich dumm? Die überraschende Antwort
Eine neue wissenschaftliche Untersuchung, momentan noch als Pilotstudie angelegt, liefert erstaunliche Erkenntnisse über die Auswirkungen übermäßiger Arbeitsbelastung auf unser Gehirn. Die Studie wurde im renommierten British Medical Journal (BMJ) veröffentlicht – einem Fachmagazin, das definitiv nicht für Gefälligkeitswissenschaft bekannt ist[5][7]. Was zunächst wie ein Argument fauler Zeitgenossen klingen könnte, entpuppt sich als handfeste Wissenschaft.
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Die Studienergebnisse: Wenn das Gehirn unter Dauerdruck steht
Die Untersuchung der südkoreanischen Chung-Ang-Universität und Yonsei-Universität begleitete 110 Beschäftigte im Gesundheitswesen. Dabei zeigte sich bei Personen, die 52 oder mehr Stunden pro Woche arbeiteten, eine bemerkenswerte Veränderung: Das Volumen des mittleren Frontalgyrus war um 19% vergrößert[8]. Diese Hirnregion ist entscheidend für kognitive Funktionen, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und sprachbezogene Prozesse.
Was genau passiert im überarbeiteten Gehirn?
Die Forscher fanden signifikante Veränderungen in Hirnarealen, die mit exekutiven Funktionen und emotionaler Regulation zusammenhängen. Neben dem mittleren Frontalgyrus war auch die Inselrinde betroffen – jener Bereich, der für emotionale Verarbeitung, Selbstwahrnehmung und das Verständnis sozialer Zusammenhänge zuständig ist[5][6].
Die Wissenschaftler interpretieren diese Veränderungen als „neuroadaptive Antworten auf chronischen beruflichen Stress“, auch wenn die exakten Mechanismen noch spekulativ bleiben[6][9].
Südkorea als Brennglas der Überarbeitung
In Südkorea, wo 52 Wochenstunden die gesetzliche Obergrenze darstellen, ist Überarbeitung längst zu einem Problem der öffentlichen Gesundheit geworden. Die überarbeitete Studiengruppe war im Durchschnitt jünger, kürzer erwerbstätig und höher gebildet als die Kontrollgruppe mit regulären Arbeitszeiten.
Durch moderne bildgebende Verfahren wie die Voxel-basierte Morphometrie konnten die Forscher präzise Unterschiede im Grad der grauen Substanz in verschiedenen Gehirnregionen feststellen[8].
Die gute Nachricht: Reversibilität möglich
Joon Yul Choi, Co-Autor der Studie und Assistenzprofessor am Institut für Biomedizintechnik der Yonsei-Universität, vermutet, dass diese Veränderungen „zumindest teilweise reversibel“ sein könnten, wenn die Umweltstressoren beseitigt würden. Allerdings könnte die Rückkehr zum Ausgangszustand deutlich länger dauern[9].
Überarbeitung als globale Gesundheitsgefahr
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass Überarbeitung jährlich zu mehr als 800.000 Todesfällen führt[5][6]. Eine gemeinsame WHO-ILO-Studie aus 2021 bestätigte bereits die verheerenden Auswirkungen langer Arbeitszeiten: erhöhtes Diabetesrisiko bei Frauen und nachlassende kognitive Fähigkeiten. [10]
Während die verhaltensbezogenen und psychologischen Folgen von Überarbeitung gut dokumentiert sind, blieben die zugrundeliegenden neurologischen Mechanismen und anatomischen Veränderungen bisher weitgehend unverstanden[5][6].
Einordnung und Ausblick
Obwohl es sich um eine kleine Pilotstudie mit 110 Teilnehmern handelt, basieren die Erkenntnisse auf robusten neurologischen Messungen und betreffen grundlegende Mechanismen wie Überlastung und Müdigkeit, die jeden betreffen können[9].
Die Forscher betonen, dass weitere Studien nötig sind, um langfristige kognitive und emotionale Auswirkungen zu verstehen. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse bereits jetzt die Bedeutung, Überarbeitung als arbeitsmedizinisches Problem anzugehen und Arbeitsplatzrichtlinien zu entwickeln, die übermäßige Arbeitszeiten begrenzen[11][12].
Fazit: Arbeit kann tatsächlich „dumm machen“
Die Studie liefert erstmals konkrete Hinweise darauf, dass übermäßige Arbeitsbelastung tatsächlich Hirnstrukturen so verändert, dass sie einer gesunden Funktion abträglich sein können. Damit gibt es wissenschaftliche Grundlagen für das, was viele Überarbeitete bereits am eigenen Leib erfahren haben: Zu viel Arbeit schadet nicht nur der Psyche, sondern auch der neurologischen Struktur unseres wichtigsten Organs.
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Quellenverzeichnis
[1] Bereits eine Gymnastik-Übung fördert unmittelbar das Gehirn
[2] Gehirn-Regeneration im Schlaf „Ohne Schlaf werden wir zu Idioten“
[3] Die Gehirnwellen bei Erwachsenen und bei Kindern
[4] Wunderwerk Gehirn: So tricksen Sie Ihre eigene Schaltzentrale aus!
[5] Long working hours may alter brain structure, preliminary findings suggest – BMJ Group
[6] Long working hours may alter brain structure, preliminary findings suggest | EurekAlert!
[7] Overwork and changes in brain structure: a pilot study – PMC
[8] Overwork Reshapes Your Brain, New Study Finds – ScienceBlog.com
[9] Working long hours? It could change your brain.
[10] Long working hours killing hundreds of thousands of people a year, WHO says | CNN Business
[12] Overwork and changes in brain structure: a pilot study – PubMed
Dieser Beitrag wurde am 09.11.2025 erstellt.
Rene Gräber:
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