Krank oder einfach nur traurig?

  • Newsletter für Vitalstoffe von René Gräber

  • Liebe Elisa,


    erst einmal mein herzliches Beileid - auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne!


    Also, ganz nüchtern und von außen betrachtet denke ich, dass Du in einer ganz "normalen" Phase der Trauer steckst. Rein physisch magst Du "in Ordnung" sein, aber Deine Seele, Dein Geist trauern, und das hat mehr Auswirkungen, als man glauben mag!
    Wahrscheinlich hast Du Deine Schwägerin mehr gemocht als Du zu Lebzeiten gedacht hast!


    Persönlich kenne ich das alles - habe vor ca. 10 Jahren eine Privatinsolvenz hinter mir, alles war weg, Beziehung futsch, Geld futsch, Existenz futsch, und meine liebe Oma starb dann auch noch - ein perfektes Timing! Habe gut 3 Jahre gebraucht, bis ich wieder aus meinem "Loch" gekrochen kam, mit allen Facetten einer Trauer: Wut, Traurigkeit, Ohnmacht, Aggression, Gleichgültigkeit, Antriebslosigkeit und Hass auf mich und die Welt.


    Auch wenn es "abgedroschen" klingen mag - die Reaktion Deiner Seele, Deiner Psyche ist völlig normal!!! Gehe da durch, auch Du schaffst es! Hole Dir notfalls professionelle Hilfe oder sprich einfach mit Leuten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Und wenn es klinisch nicht notwendig ist - Hände weg von den Beta-Blockern! Dein Herz trauert, und da können Beta-Blocker mehr Schaden als Nutzen anrichten.


    Wünsche Dir alles, alles Gute!


    Ganz liebe Grüße
    Renate

  • Als mein Vater gestorben ist, hatte ich Monate der Anspannung und Angst hinter mir, da ich mich um alles neben meinem Vollzeitjob gekümmert habe - Spitalsverlegung, Rehazentrum, Pflegeheim, Besuche nach der Arbeit und am Wochenende, Organisation von Überstellungen und zuletzt das Begräbnis.
    Ich war auch emotional völlig erschöpft. Ich hatte das Glück, dass ich in meinem damaligen Job gefordert war und damit weniger zum Nachdenken gekommen bin.
    Ich kann nachvollziehen, dass man vor Erschöpfung einfach krank ist und seine Ruhe braucht.

    Liebe Grüße
    Avalonis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Elisa


    wenn Du so um Deine Schwägerin trauerst und sie Dir fehlt, dass Du daran "zu zerbrechen" scheinst, dann kannst Du davon ausgehen, dass sie Dir auch mental-geistig etwas hinterlassen hat. Ich glaube, dass gute Menschen das machen. So leben sie in einem weiter. Freu Dich also, einen guten Menschen gekannt zu haben bzw. noch zu kennen. Deine Familie ist noch da und kann Dir und Du ihnen in dieser scheinbar trostlosen Zeit eine wertvolle Stütze sein. Das ist das Schöne an einer Familie, dass sie auch da ist (sein sollte), wenn der Himmel einmal vollkommen grau ist und es in Bächen aus den Wolken schüttet.
    Ich weiß nicht mehr, wer diesen Satz geprägt hat, aber ich glaube es ist ein chinesisches Sprichwort:


    Als du geboren wurdest, da weintest du und alle lachten.
    Lebe dein Leben so,dass, wenn du stirbst, du lachst und alle weinen...


    Vielleicht war Deine Schwägerin eine der Lachenden?

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

    • Offizieller Beitrag

    "mental-geistig" ist nur eine etwas hilflose Umschreibung für das, was ich mit meinem Opa erlebt habe. Der ist inzwischen über 30 Jahre tot. Er war ein einfacher Mensch, fast ohne Bildung im heutigen Sinne; konnte noch nicht einmal richtig hochdeutsch reden. Aber er hat mir bis heute alles in der Welt bedeutet. Es ist noch etwas von ihm in mir, als wenn er noch bei mir ist, manchmal deutlicher, manchmal kaum zu erfassen. Und das geht über die Tatsache der Blutsverwandtschaft hinaus. Ich denke, dass die mentale Verbundenheit nicht mit dem Tod der einen Person erlischt. Wenn dies der Fall ist, dann hat man von der betreffenden Person "mental-geistig" eine wertvolle Hinterlassenschaft erhalten. Konkretisieren lässt sich das nicht. Wissenschaftlich erfassen ebenso wenig. Es ist halt so ein Gefühl ewiger Verbundenheit, dass einen die Person vermissen lässt und traurig macht, aber gleichzeitig froh und dankbar für die Tatsache, dass es die Person in meinem Leben gab.
    Schwer, schwer das als Erklärung alles auf die Reihe zu bekommen. :P :D

  • Du hast das jetzt so schön beschrieben - man fühlt direkt, wieviel Dein Opa Dir bedeutet hat. Ein schönes Gefühl. Es kommt bei einem Menschen nicht auf seine Bildung an - die inneren Werte sind doch das, was wirklich zählt

    Einmal editiert, zuletzt von Elisa ()

  • Halllo Elisa,


    es freut mich, dass es Dir wieder so gut geht! Und das Thema passt meines Erachtens doch hierhin - in der Rubrik "Allgemeines" - und das ist ein Forum für "Alternative Medizin...". Also? Wenn es Dir geholfen hat, besser mit der Situation klarzukommen, dann buche ich das unter "Alternative Medizin" ab, keine Medikamente, keine echte Gesprächstherapie, aber Hilfe zur Selbsthilfe. Und die ist immer "alternativ" 8) Also völlig richtig und passend!


    Alles Liebe und Gute Dir weiterhin!


    Liebe Grüße, Renate