in der DDR ...
Ich weiss nicht mehr welche Impfungen vorgeschrieben waren, kann mich aber an meine
Mumpsinfektion erinnern.
Der Impfzwang in der DDR entstand zunächst in der Nachkriegszeit. Unmittelbar nach der Geburt wurde jeder neue DDR-Bürger sofort gegen Tuberkulose geimpft, später im Leben kamen nach einem festen Plan Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf (Tetanus) und Pocken hinzu - und das gleich mehrfach, um einen möglichst guten Impfschutz zu erreichen, wie es damals hieß.
Bis zum 18. Lebensjahr hatte jeder DDR-Bewohner 17 Pflichtimpfungen über sich ergehen zu lassen. Eine Impfpflicht sollte „auch die Uneinsichtigen oder Trägen im Interesse der Allgemeinheit zur Schutzimpfung bewegen“. In der DDR wurden dafür sogenannte Dauerimpfstellen eingerichtet. Wenn eine Impfung fällig war, wurde man angeschrieben. Die Ärzte kamen zum Impfen in die Krippen, Kindergärten und Schulen. Dokumentiert wurde jede Impfung im obligatorischen Impfausweis. Zuerst war er ein gelbes Heft, später rot eingebunden. Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln gab es dann erst seit den siebziger Jahren.
Für die DDR war das Impfen auch Teil des Klassenkampfes, Impfen war „Ausdruck der Fürsorge des Staates“. Es gipfelte in der Losung: „Sozialismus ist die beste Prophylaxe.“ Dennoch gelang es der DDR nicht, einen umfassenden Impfschutz zu erreichen. Die tatsächliche Immunisierungsrate war unklar, weil offenbar auch falsche Zahlen gemeldet wurden - so wie in der Wirtschaft geschönte Planzahlen.
Deshalb bin ich immer mehr als skeptisch, wenn ich von der "guten alten Impfzeit der DDR" höre.
Im TV wurde kürzlich eine Sendung über gutes Hören gezeigt. Dort war auch eine ca. 40 jährige Frau mit
sehr schlechtem Hörvermögen. Und dies kommt angeblich von einer überstandenen Maserninfektion.
Rheia, wenn ich lese, dass im TV eine Sendung ......... sträuben sich mir schon die Nackenhaare. Warum glaubt eigentlich alle Welt immer wieder, dass das, was in den Medien berichtet wird, das Nonplusultra an Information ist. (Meine ich jetzt pauschal, nicht auf Dich bezogen!)
Es wurde von einer Frau berichtet, die ein schlechtes Hörvermögen hat. Und Du hast das dann schon ganz richtig ausgedrückt - angeblich durch eine Maserninfektion. Passt im Moment richtig herrlich in die Masernhysterie bzw. Masern-Pflichtimpfung.
Nur sollte man eines nicht vergessen - mit zunehmendem Alter hört man schlechter. Dabei gibt es 40-jährige mit erheblichen Hörproblemen, andere Menschen hören noch mit 80 Jahren sehr gut. Die genauen Ursachen hierfür sind bis heute allerdings noch nicht richtig erforscht, man vermutet dieses, man vermutet jenes.
Anders ausgedrückt - derzeit leiden in Deutschland gut 500.000 Kinder, also eine halbe Million, unter einer Einschränkung des Hörvermögens. Eventuell bei allen wegen einer durchgemachten Masern-Infektion? Bei einer über 95%igen Masern-Durchimpfungsrate? Wo sollen denn da eine halbe Million maserninfizierte Kinder herkommen? Wo sollen dann eine halbe Million Erwachsene herkommen, die im gesetzteren Alter wegen Masern schwerhörig sind?
Wie schon erwähnt - es passt in die derzeitige Impfhysterie, die eventuellen "Impfmüden" müssen letztlich auch noch überzeugt werden, bei einer Impfung "Hurra" zu schreien.