Für solche Ansichten bin ich einfach zu nüchtern
Weniger Bauch und mehr Kopf meinst du ?
Wir passen gut zusammen da trifft Ratio auf Gefühl.
Lass mich doch mal über den Tellerrand schauen.
Nur weil ich mal darüber hinaus schaue, muss es doch nicht doof sein.
Ist eben nur eine andere Sichtweise die man mit Fakten nicht belegen kann
Ein bisschen weniger Empathie und Gefühlswallung würde mir bestimmt gut tun, dafür mehr robuste Bedachtheit und mehr entschlossene Rationalität und klare Fakten.
Doch auch die Ratio hat eine ganze Reihe von Schwachpunkten, die es ratsam erscheinen lassen, sich nicht ausschließlich auf sie zu verlassen.
1.
Denkfehler. Auch bei noch so sorgfältigem Arbeiten gibt es keine Gewähr dafür, alles Wesentliche bedacht und richtig bewertet zu haben. Zwar kann man mit den Techniken der rationalen Konsensfindung einiges dafür tun, alle verfügbaren Informationen auszuschöpfen und so der Wahrheit möglichst nahe zu kommen. Dennoch bleibt es bis heute bei der Aporie des alten Sokrates, der vor 2400 Jahren erkannt hat, dass wir Menschen, außer bei Gegenständen der unmittelbaren Beobachtung, außerstande sind, die Wahrheit zu erkennen.
Denkfehler
2.
Ungewissheit. Alle wesentlichen Entscheidungen im Leben sind Entscheidungen unter Ungewissheit. Schon weil sie sich in aller Regel auf die Zukunft beziehen, wissen wir bei wichtigen Fragen nie alles, was wir wissen müssten, um eine optimale Entscheidung treffen zu können. Wir sind also immer auch auf Annahmen, Mutmaßungen, Wahrscheinlichkeitsschätzungen und "Business Judgement" angewiesen.
Ungewissheit
3.
Komplexität. Der menschliche Verstand leistet, sofern wir uns die Mühe machen, ihn zu benutzen, recht brauchbare Arbeit bei der Bewältigung geringer bis mäßiger Komplexität. Wächst die Komplexität jedoch an, stößt er rasch an Grenzen: Wir verlieren den Überblick, saufen in Details ab und übersehen wichtige Stellgrößen. Das einzig wirksame Gegenmittel ist genau das, was gute Manager und Berater teils intuitiv, teils aufgrund langjähriger Schulung tun, nämlich bewusste und aktive Komplexitätsreduktion. Komplexität zu reduzieren, heißt konsequente Priorisierung: sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und Unwesentliches unbeachtet zu lassen. Je mehr man aber reduziert, desto größer wird die Gefahr, auch Wesentliches außer Acht zu lassen. Mit dem Risiko, dass der hübsche Satz von Henry Louis Mencken wahr wird: "Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch."
Komplexität
4.
Orientierungslosigkeit. Rationalität ist auf außer-rationale Ziele angewiesen. Die einzige Möglichkeit, Ziele rational zu begründen, ist durch Rückgriff auf übergeordnete Ziele. Irgendwann kommt man dabei an einen Punkt, den man nicht weiter begründen kann. Dort muss man sich für oder gegen ein übergeordnetes Ziel entscheiden – was am Ende ausschließlich eine Sache des Gefühls, des Wollens, der Intuition ist.
Orientierungs- defizit
5.
Energiemangel. "Rationalät erzeugt keine Energie", hat Michael Löhner das Problem präzise auf den Punkt gebracht. Nach einer langen, sorgfältigen analytischen Diskussion, in der man alle Gründe und Gegengründe mit größtmöglicher Sorgfalt durchdrungen hat, kann es sein, dass man genau weiß, was richtig wäre zu tun, aber nicht die geringste Motivation verspürt, es auch anzupacken.
Gefühle haben oft ne kurze Halbwertszeit ich weiß.
Sie entstehen aus einer Situation heraus und wenn sich die Verhältnisse nach einer Weile geändert haben, ist auch die hohe intuitive Plausibilität der ursprünglichen Entscheidung verflogen.
Das sind dann Situationen, wo man sich ein paar Wochen oder Monaten nach dem Start eines Vorhabens hilflos fragt:
"Warum haben wir uns nur auf diese Geschichte eingelassen?"
Keep cool und Frieden
LG