In dieser Situation kann dir keiner wirklich die Kraft geben mit der Situation fertig zu werden. Die Kinder schon gar nicht.
Ohdoch, alleine nur weil sie da sind. Man muß sie ja nicht belasten, aber zu wissen, daß sie da sind, und dich lieben, spendet große Kraft.
So zumindest habe ich es nach meiner Fehlgeburt gefühlt.
Ein Kinderarzt hatte mir dann noch gesagt, plötzlicher Kindstod kommt bis zum 4. Lebensjahr vor.
Was für ein Trampel. Aber ich kenne das leider auch ohne so eine ärztliche Aussage, das nächtliche wach werden, die Hand auf die Brust legen, ob es atmet, erschrecken, weil eigentlich langsam mal Zeit zum Stillen wäre, aber kein Mucks kommt. Später ging die Angst dann über in Angst vor Kindesentführung oder Wegnahme durch das Jugendamt.
Das ich heute darüber schreibe und mir dabei die Tränen gekommen sind, weil ich es verdammt noch Mal einfach nicht schaffe damit emotional komplett abzuschließen, das tut mir wirklich sehr leid für mich. Denn das ist fast wie eine doppelte Strafe.
Dann lasse ich das Thema lieber ruhen, und wünsche dir, daß du die Leichtigkeit des Lebens doch noch wieder findest. Ich habe meinen Frieden damit gemacht, gerade, weil ich jahrelang gesucht habe, was ich falsch gemacht haben könnte. Was nützt das denn? Ich kann es eh nciht mehr ändern, auch nicht rückgängig machen, also schließe ich innerlich meinen Frieden damit, und sage mir, daß alles erlebte ein Teil dessen ist, was mich heute ausmacht, und wer weiß, ob ich nicht ein Biest wie meine Halbschwester geworden wäre, wenn alles immer Friedefreudeeierkuchen gewesen wäre.
Aber, wenn du das Bedürfnis hast, weiter darüber zu schreiben, darfst du gerne auch per PN hier loslegen.
Und da mein Papa sich sogar von mir in der Nacht in Form eines warmen mich umfließenden Wasserfalls, verabschiedet hat, was sehr tröstlich ist, bin ich da nicht so empfindlich. Es war vielmehr der ganze Streß den andere im Nachhinein verursacht haben, der mich aus den Latschen gehoben hat.
Der Mensch ist jedenfalls mehr als das, was man von außen sehen kann.
Hm, ich denke, man kann auch dieses von außen sehen, und manche Menschen können sich nochsosehr wie die Pfauen schmücken und anmalen, ihr Wesen bleibt trotzdem nicht verborgen, oder, wie ich zu meiner Halbschwester in Bezug auf ihr Schmink- und Einduftungsverhalten flapsig sagte "Wenn innen nicht viel ist, muß man eben außen viel auftragen"
Auch wenn wir kein Schild auf der Stirn tragen, können andere Menschen auf einer anderen Ebene unbewusst wahrnehmen, dass wir Leid kennen, wenn wir selbst trauern und dass wir sie in ihrem Leid verstehen können.
Ob man das jetzt Aura, Ausstrahlung oder wie auch immer nennt. Der Mensch ist jedenfalls mehr als das, was man von außen sehen kann.
Ja, so kann man es auch sehen. Ich dachte eher, daß es Menschen gibt, die einfach niemanden haben, der wirklich zuhört, und auch zuhört, ohne sich ein Urteil zu bilden, oder Ratschläge eteilen zu wollen, sondern einfach nur mitfühlend zuhören. Aber vielleicht kann man das auch nur, wenn man selbst Schlimmes erlebt hat, und ein Empathievermögen zu einem selbst gehört.