Glaukom: Der Grüne Star

Mit dem Begriff Glaukom (Grüner Star) werden verschiedene Augenkrankheiten zusammengefasst, an denen nahezu zwei Prozent der Bevölkerung leiden und bei denen es infolge einer Sehnervenschädigung zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung kommen kann. Dies zu verhindern ist Ziel der Therapie.

Wie bei der Katarakt (Grauer Star) ist der Verlauf langsam und schleichend und führt meist zu irreparablen Sehstörungen. Im Vergleich zur Katarakt erfolgt aber keine Eintrübung der Linse.

Typisch für das Glaukom sind ein erhöhter Augeninnendruck (gestörter Abfluss des Kammerwassers mit Stauung im Auge, wodurch der Sehnerv geschädigt wird), Gesichtsfeldausfälle (Skotome, Gegenstände können in einem bestimmten Bereich des Auges nicht wahrgenommen werden) sowie eine Veränderung des Sehnervenkopfes. Zusammen führen diese Faktoren zu primären und sekundären Formen des Grünen Stars, wobei nicht immer beide Augen betroffen sein müssen.

Die Entstehung begünstigend wirken daneben ein erhöhter Blutdruck (siehe auch: Bluthochdruck), Durchblutungsstörungen im Bereich des Sehnervs, Stress sowie anatomische Fehlbildungen des Augapfels (z.B. ein zu kurzer Augapfel). Die verschiedenen Ursachen bedingen auch jeweils andere Formen des Glaukoms.

Das Weitwinkelgaukom

Das primäre, chronisch Weitwinkelglaukom (Offenwinkelglaukom) gilt mit über 90 Prozent als häufigste Erkrankungsform. Es tritt vermehrt im höheren Alter (um 70 Jahre) auf, entsteht durch Substanzablagerungen im Trabekelwerk im Kammerwinkel zwischen Hornhaut und Iris.

Das Trabekelwerk sammelt das Kammerwasser , das in den Schlemmschen Kanal abfließt, der rund um die Cornea verläuft Wenn diese Drainage gestört ist, steigt der Augeninnendruck auf über 22 mmHg, wodurch ein Glaukom entstehen kann.  Der Krankheitsverlauf ist schleichend, ohne dass zunächst eine auffällige Symptomatik auftritt. Schließlich leidet der Patient unter Kopfschmerzen und brennenden Augen, bis die Sehschärfe nachlässt und Lichtstreuungen wahrgenommen werden.

Gesichtsfeldeinschränkungen oder Epithelödeme (Wassereinlagerungen in der äußeren Hornschicht) zeigen sich erst im Spätstadium. Die Erkrankung wird begünstigt durch ein hohes Lebensalter, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Herzerkrankungen sowie Kreislauferkrankungen, Entzündungen im Augenbereich, familiäre Disposition, Sehschwächen (z.B. Kurzsichtigkeit) oder eine dauerhafte Kortisoneinnahme.

Das Engwinkelglaukom

Das primäre Engwinkelglaukom (Winkelgaukom) zählt ebenfalls zu den primären Glaukomformen. Die Erkrankung tritt meistens schlagartig als akuter medizinischer Notfall auf (Glaukom-Anfall).

Durch unterschiedliche Ursachen kommt es zu einer Verlegung des Kammerwinkels mit plötzlich ansteigenden Augeninnendrücken bis zu 80 mmHg. Hierdurch entstehen sehr starke Schmerzen im Bereich des Auges, die in die gesamte Gesichtshälfte ausstrahlen können.

Neben einer lichtstarren Pupille kommt es zu einem geröteten, verhärteten Augapfel. Durch den Schmerz entstehen zusätzlich Übelkeit und Brechreiz, der gesamte Organismus wird in Mitleidenschaft gezogen.

Bemerkbar macht sich dies auch durch Kopfschmerzen und sogar Herz-Rhythmus-Störungen.  Der Sehvorgang ist erschwert, z.T. erscheinen Farbringe (Regenbogenfarbsehen) um Lichtquellen oder Nebelvorhänge. Je nach Ausprägung und Auftreten werden das akute (Glaucoma acutum), das intermittierende und das chronische Winkelblockglaukom unterschieden.

Seltene Glaukom-Formen

Bei Kleinkindern und Neugeborenen kann es zum primären kongenitalen Glaukom (Buphthalmus congenitus) kommen, welches sich durch stark tränende, lichtempfindliche, z.T. extrem große Augen sowie Lidkrampf bemerkbar macht. Hier liegt meist eine Fehlentwicklung des Trabekelwerkes vor, was eine Indikation zur sofortigen Therapie darstellt.

Das juvenile Glaukom entsteht, wenn das Kammerwasser durch eine angeborene Stoffwechselstörung nicht abfließen kann. Beim Normaldruck-Glaukom ist der Augeninnendruck nicht erhöht. Ursache sind hier wahrscheinlich Durchblutungsstörungen des Sehnervs unbekannter Genese, wodurch ebenfalls Sichtfeldausfälle entstehen. Das Normaldruck-Glaukom ist schwer therapierbar.

Sekundäre Glaukome

Auch die sekundären Glaukomformen weisen z.T. die typischen Symptome auf, können aber auch völlig symptomlos voranschreiten. Zu den Ursachen zählen u.a. DiabetesThrombosen, Verletzungen im Bereich des Auges, Tumore, Ablagerungen von Pigmenten, Faserbestandteilen oder Schleim, Entzündungen sowie spezielle Erkrankungen, durch die es zu Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen im Bereich des Kammerwinkels kommt (u.a. Rieger-Syndrom, Axenfeld-Anomalie).

Am häufigsten ist  das sekundäre Weitwinkelglaukom bei Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut). Das PXF-Glaukom (exfoliatives Glaukom) ist durch Ablagerungen von nicht abgebauten Stoffwechselabfällen gekennzeichnet. Diese Schlacken finden sich nicht nur im Augenwinkel, sondern auch in anderen Organen. Die Stoffwechselstörung ist höchstwahrscheinlich genetisch bedingt.

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Diagnose

Die Diagnose erfolgt meist durch Messung des Augeninnendrucks, wobei physiologisch Werte zwischen 15 und 21 mmHg liegen. Eine leichte Erhöhung des Drucks im Alter ist tolerierbar, kann aber auch zu Schäden führen.

Da der Augeninnendruck nicht als alleiniges Kriterium für die Diagnose hinreicht, schaut der Augenarzt mit dem Spaltlampen-Mikroskop ins Auge hinein. Er begutachtet den Kammerwinkel mit dem Trabekelwerk und den Augenhintergrund mit dem Austritt des Sehnervens.

Schulmedizinische Therapie

In den meisten Fällen ist die Ursache ein erhöhter Augeninnendruck, der medikamentös gesenkt werden muss. z.B. mit Hilfe verschiedener Medikamente (Augentropfen). Bewährte Mittel sind dann Prostaglandinanaloga, Alpha-2-Antagonsiten, Betablocker und Carboanhydrase-Hemmer. Zusätzlich kann der Arzt Analgetika verordnen.

Gelingt es nicht, den Augeninnendruck medikamentös zu senken, muss dies chirurgischem Wege geschehen. Hier stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, die ein besseres Abfließen des Kammerwassers erzielen. Beim Engwinkel-Glaukom wird die Regenbogenhaut geöffnet (Iridektomie). Die Technik kann auch mit dem Laser erfolgen, genauso wie die Erweiterung des Kammerwinkels (Argonlaser-Trabekuloplastik) oder die Verödung des Ziliar-Körpers (Laserzyklo-Destruktion).

Bei der Trabekulektomie legt der Arzt eine Drainage von der Vorderkammer zur Bindehaut hin. Der Schlemmsche Kanal kann durch Einsetzen eines Implantates wieder funktionsfähig gemacht werden (Goniotrepanation).

Naturheilkundliche Therapie: Akupunktur

Die Naturheilkunde stellt mit verschiedenen, neu entwickelten Akupunkt-Systemen eine wirksame Heilbehandlung zur Verfügung. Eine dieser Methode ist die Akupunktur 2000, entwickelt von dem dänischen Ingenieur Dr. John Boel.

Die Mikro-Akupunktur nach Dr. Andy Rosenfarb ist in ein ganzheitliches Konzept eingebettet. Neben einer familiär ausgerichteten Anamnese gehören auch Allergie-Tests und Blutuntersuchungen zur Diagnose. Die Supplementierung mit Vitalstoffen und chinesischen Heilkräutern sowie Augengymnastik sind ebenfalls Teil der Behandlung.

Die von Rosenfarb genutzten 48 neuen Augen-Akupunkte werden mit dem Aku-Laser (nadelfrei) oder der Elektro-Akupunktur (Nadeln unter Schwachstrom) getriggert. Daneben wir die herkömmliche Ohr-Akupunktur appliziert.

Augen-Yoga nach Bates

Der US-amerikanische Augenarzt Dr. William Horatio Bates betrachtete die Konstitution der extraokularen Muskeln als Ausgangspunkt vieler Augenerkrankungen. Mit der Entwicklung der nach ihm benannten Augen-Gymnastik (Augen-Yoga) sollen Augenerkrankungen geheilt werden, indem ein Entspannungs-Effekt einsetzt und die Durchblutung gefördert wird.

Solche Übungen sind beispielsweise das Sonnenbaden bei geschlossenen Augen oder das Palmieren (Augenreiben mit angewärmten Handinnenflächen). Das Trainings-Programm umfasst auch das Fixieren eines Punktes mit danach erfolgendem entspannten Wegschauen.

Der „große Schwung“ ist eine Ganzkörperübung, bei der der Patient breitbeinig stehend um die Lenden pendelt und die Arme mitschwingen lässt. Auch die Augen machen die Bewegungen mit, sie blicken dabei entspannt in die Umgebung.

Vitalstoffe und Heilpflanzen

Beim Vorliegen eines Glaukoms stehen die Augen unter besonderem Stress. Daher brauchen sie mehr Vitamine als im gesunden Zustand.

Ratsam ist daher eine Supplementierung (tägliche Dosis in Klammern) mit Beta-Carotin (15.000 IE), Vitamin A (5.000 IE), Vitamin C (2.000 mg) und Coenzym Q10 (100 mg). Lindernd wirken auch die Trocken-Extrakte vom Harfenstrauch (200 mg), der das Diterpen Forskolin beinhaltet.

Positive Effekte hat auch Gingko biliba (120 mg) und der Trocken-Extrakt aus Heidelbeere (200 mg) und Traubenkernen (200 mg). Daneben unterstützen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (jeweils 1.000 mg) die Augengesundheit sowie die Antioxidanz Alpha-Liponsäure (150 mg).

Vitalstoffe aus frischem Obst und Gemüse

Frisches Gemüse und Obst liefern Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe am besten.  Für Patienten mit einer Glaukom-Erkrankung und alle Menschen, die vorbeugen möchten, ist ein Smoothie aus diesen Zutaten sehr gut geeignet: Sellerie, Petersilie, Gurken, Rettich, Karotten, Rüben, Rote Beete und Kohl.

Dazu nehme man in geringen Anteilen Äpfel, Himbeeren und Pflaumen. Daraus bereite man jeden Tag frisch ein Smoothie mit dem Entsafter oder dem Pürierstab vor. Mit der Pürier-Technik blieben mehr Ballaststoffe erhalten.


Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.01.2019 aktualisiert.