Symptome

Müdigkeit – Ursachen, Symptome und Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Das Symptom Müdigkeit kann viele verschiedene Ursachen besitzen. Nicht immer ist es Anzeichen einer körperlichen Störung und wird daher von den meisten Menschen nicht als Warnsignal wahrgenommen, welches ärztlich abgeklärt werden sollte.

Nahezu ein Drittel des gesamten Lebens verbringt der Mensch mit Schlaf. Verkürzungen des Schlafzyklus oder Störungen während des Prozesses können dazu führen, dass man sich nach der Phase nicht erholt fühlt, die Müdigkeit bestehen bleibt. Diese kann, je nach Ursache, plötzlich auftreten oder sich aber als Dauerzustand präsentieren und so das Leben deutlich beeinflussen.

Müdigkeit führt bei Betroffenen zu einer eingeschränkten (reduzierten) Leistung ihrer physischen und psychischen Fähigkeiten. Dies zeigt sich vor allem in einer körperlichen Ermattung, dem erhöhten Bedürfnis nach Schlaf, Motivationsmangel, fahrigen oder unkonzentrierten Handlungen, abnehmender Muskelkraft sowie einer verminderten Gehirnaktivität (Denkprozesse fallen deutlich schwerer). Während Erwachsene diesen Zustand meist zu unterdrücken versuchen, kann eine zunehmende Müdigkeit bei Kleinkindern gut beobachtet werden. Diese sind nur selten in der Lage, dem sich ankündigenden Schlaf entgegenzuwirken und reagieren unter anderem mit dem plötzlichen Einschlafen während ausgeübter Tätigkeiten (selbst während des Essens) oder mit dem vermehrten Stolpern und Hinfallen (durch die reduzierte Kontrolle über den Körper).

Generell leiden vermehrt Frauen unter Müdigkeit. Daneben lässt sich noch ein Zusammenhang zwischen dem jeweiligen Lebensstandard (dem Stand in der Gesellschaft) und der persönlichen Situation nachweisen.

Ursachen

Die „normale“ (nicht krankhaft bedingte) Müdigkeit zeigt sich regelmäßig im Tagesablauf. Hierbei kommt es durch die ausgeübten Tätigkeiten (z.B. Schule, Beruf, Sport) oder auch Nahrungsaufnahme zu einer physiologischen Ermattung des Körpers. Der Prozess des Wach-Schlaf-Rhythmus führt über das Signal Müdigkeit dazu, dass sich die betreffenden Personen in regelmäßigen Abständen hinlegen und durch Schlaf dem Körper Erholung gönnen. Dabei werden sämtliche Stoffwechselaktivitäten des Körpers und laufende Prozesse in ihrer Leistung gedrosselt, der Energieverbrauch minimiert. Kommt es dabei zu keinen Störungen, wacht man anschließend erholt und fit wieder auf. Dieser Prozess zeigt sich auch bei einer erhöhten Belastung der Gehirnaktivitäten oder der Seele. Hierzu zählen z.B. andauernde Denkprozesse, Tätigkeiten mit erhöhter Aufmerksamkeit sowie negative Einflüsse auf die Seele wie Kummer, Schmerz, Depression und Trauer.

Eine weitere, nicht pathologische Ursache für Müdigkeit ist Schlafmangel (zeigt sich z.B. bei langen Feierlichkeiten oder beruflichen Tätigkeiten über die geregelte Arbeitszeit hinaus).

Das chronische Müdigkeitssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome – CFS) ist ein sich über einen längeren Zeitraum (länger als sechs Monate) zeigender Erschöpfungszustand des Organismus, der eine dem Burn out vergleichbare Symptomatik verursacht. Die genauen Ursachen sind noch nicht erforscht. Die Erkrankungsfälle sind in den letzten Jahren zunehmend, allein in Deutschland vermutet man (noch ungesicherte Erkenntnisse) nahezu eine halbe Million Betroffene.

Das Burnout-Syndrom wird nach neuerer Ansicht durch 4 Faktoren typisiert. Dies sind körperliche Schwäche mit Depressionen bei gleichzeitig auftretenden Krisen im Berufs- und Privat-Leben.

Medikamente oder Suchtmittel verursachen als Nebenwirkung häufig eine plötzliche Müdigkeit nach deren Einnahme. Hierzu zählen unter anderem der Genuss von alkoholischen Getränken, die Einnahme spezieller Drogen sowie Antidepressiva oder Neuroleptika. Daneben fördert zum Teil die Kombination verschiedener Präparate das aufkommende Schlafbedürfnis bzw. die der Müdigkeit zugeschriebenen Beschwerden.

Müdigkeit ist eins der häufigsten Symptome von Erkrankungen. Der gestörte Prozess physiologischer Abläufe verursacht z.B. einen unregelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus, beeinflusst den Wachheitszustand oder auch die kognitive Leistungsfähigkeit. Besonders oft lässt sich dies bei Erkältungskrankheiten, grippalen Infekten und Virusinfektionen beobachten. Auch Erkrankungen der Lunge (Lungenerkrankungen) zählen mit zu häufigsten Verursachern von Müdigkeit, hierbei kann es auch in Phasen der körperlichen Erholung zu akutem Sauerstoffmangel (durch die reduzierte Atmung) kommen, Schlafstörungen (unter anderem mit Atemaussetzern – Atemnot) sind vorprogrammiert. Viele Organerkrankungen führen in ihrer Klinik die Müdigkeit mit auf. Das Symptom zeigt sich vermehrt bei Menschen mit Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Anämie (Blutarmut), Erkrankungen der Nebennierenrinde  –NierenkrankheitenLebererkrankungen (z.B. Hepatitis) oder Herzerkrankungen.

Zu einer vermehrten, zum Teil dauerhaften Müdigkeit kann es durch Störungen der Muskelaktivität oder durch entzündliche Prozesse an Gelenken kommen. Neben arthritischen und rheumatoiden Erkrankungen lässt sich dies unter anderem auch bei der Fibromyalgie beobachten, einer komplexen Erkrankung des gesamten Bewegungsapparates mit zusätzlichen Einflüssen auf Stoffwechselaktivitäten, Atmung, Verdauung und Herzfunktion.

Siehe auch: Gelenkentzündungen – Arthritis oder Rheuma

Erkrankungen, die mit einer gestörten Verdauung bzw. Ausscheidung einhergehen, können durch einen Mangel an lebensnotwendigen Mineralien und Nährstoffen Müdigkeit provozieren. Dies findet sich unter anderem bei der Zöliakie (Unverträglichkeitsreaktion des Darms gegenüber speziellen Getreideformen, die vor allem zu anhaltenden Durchfällen führt) und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn).

Zu den eher seltenen Auslösern der krankhaften Müdigkeit zählen Krebsleiden (im Endstadium) oder auch Vergiftungen (z.B. mit Blei oder Umweltgiften).

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Diagnose

Die richtige Diagnose gestaltet sich nicht immer einfach und erfordert die Anwendung verschiedener Untersuchungs- und Testverfahren. Neben Anamnese, Inspektion und einer detaillierten Laborauswertung können verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt werden (Sonographie, Röntgen, CT). Daneben werden EKG, EEG und Sauerstoffanalysen durchgeführt. Durch einen Aufenthalt im Schlaflabor, bei dem der Betroffene während seiner Schlafphase (auch Auswirkungen eines Schlafentzugs werden ausgewertet) beobachtet wird, können erkenntnisreiche Daten (durch angebrachte Elektroden) gewonnen, aufgezeichnet und ausgewertet werden.

Therapie

Die sich anschließende Behandlung ist abhängig von der Ursache. Zu den konservativen Maßnahmen zählen die Einhaltung des geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus (auch zu viel Schlaf kann Müdigkeit fördern), regelmäßige Aufenthalte an der frischen Luft mit sportlicher Betätigung. Sport ist nicht nur zur Kräftigung des Körpers geeignet, sondern setzt auch neuronale Prozesse in Gang, die Depressionen bekämpfen. Ganz verzichten sollte man auf anregende Getränken (z.B. Kaffee) ab dem Nachmittag (oder Alkoholika). Daneben ist eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert. Auch bestimmte Diäten wie die ketogene Diät können hilfreich sein. Bei dieser Ernährungsform werden alle Kohlenhydrate aus dem Speiseplan gestrichen. In Betracht zu ziehen ist auch eine angeleitete Heilfastenkur.

Wichtig ist auch ein regelmäßiger Schlaf-Rhythymus sowie die Sicherstellung aller physiologischen Schlaf-Phasen. Beruhigend auf den Organismus (z.B. bei innerer Unruhe am Abend) wirken Melisse oder Baldrian. Schlafmittel sollten nur in seltenen Fällen eingesetzt werden, sie bewirken zwar einen durchgängigen Schlaf, fördern jedoch auch das Suchtverhalten bzw. können zu einer Abhängigkeit führen (Einschlafen ist ohne die Substanz nicht mehr möglich). Leichte sportliche Aktivitäten oder Wechselduschen können den Wachheitszustand fördern, die Müdigkeit verringern.

Liegt eine körperliche oder seelische Störung vor, muss diese vorrangig therapiert werden, um das Symptom behandeln zu können. Dabei kann in der Therapie auch über eine Umstellung des ganzen Lebens-Konzeptes gesprochen werden.

Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz

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