Darmerkrankungen

Roemheld-Syndrom – Symptome – Verlauf – Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Viele Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes gehen einher mit starken BauchschmerzenKrämpfen und übermäßigen Blähungen.

Diese Beschwerden sind im Moment ihres Erscheinens besonders unangenehm für die Betroffenen, da sie neben den Schmerzen auch den gesamten Organismus in Mitleidenschaft ziehen. Nicht immer muss es sich dabei um eine ernsthafte Störung handeln, eine medizinische Abklärung ist jedoch ratsam.

Das Roemheld-Syndrom ist ein in den letzten Jahren in der Bevölkerung zunehmend in Erscheinung tretendes Leiden, welches in seiner Symptomatik vielen Magenerkrankungen, sowie Darmerkrankungen ähnelt, dabei jedoch keinen bösartigen, zerstörerischen Charakter besitzt.

Eine Fehlverschaltung im vegetativen Nervensystem führt dazu, dass es nach der Nahrungsaufnahme zu starken, vom Betroffenen zum Teil als lebensbedrohlich empfundenen Beschwerden kommt, die nach einiger Zeit (wenigen Stunden) wieder an Intensität verlieren (abklingen).

Ursachen

Das vegetative Nervensystem ist, neben vielen weiteren Funktionen, an der Regulation der Verdauung beteiligt. Der Vagusnerv registriert dabei unter anderem den Füll- bzw. Blähzustand des Magens und des Darms und leitet diese Informationen an das Gehirn weiter.

Unter physiologischen Bedingungen wird die regelhafte Verdauung angetrieben, der Nahrungsbrei zügig abtransportiert, sodass es nur selten zu Störungen, zum Beispiel durch Gärprozesse mit übermäßiger Schaum- und Gasbildung, kommen kann.

Durch verschiedene Faktoren, die zu einer übermäßigen Gasentwicklung führen, ist dieser Regelprozess beim Roemheld-Syndrom gestört, die Verdauung verlangsamt. Die Aufnahme üppiger und fettreicher Mahlzeiten (z.B. Fastfood) gilt als Hauptursache.

Daneben kommen auch der Verzehr roher oder blähender Speisen (z.B. Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte), der Genuss von Alkohol und Nikotin (Zigaretten) sowie vor allem das Verschlucken von Luft während des Essens (z.B. durch hastiges „Hinunterschlingen“ oder viel Reden) als Auslöser in Frage. Begünstigend auf die Störung im Magen-Darm-Trakt wirken psychischer oder physischer Stress, Hektik, Ärger, Depressionen, Frust, Kummer und Schlafmangel.

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Neben der Ernährung werden weitere Ursachen diskutiert, die jedoch nur selten in Erscheinung treten bzw. heute kaum mehr Gültigkeit besitzen. Noch vor einigen Jahren waren vermehrt Antazida (Medikamente zur Neutralisierung von Magensäure) auf Basis von Natriumhydrogencarbonat (Natron) in Gebrauch.

Diese wirkten sich auch auf den pH-Wert der Magensäure aus (hoben diesen an) und führten so indirekt zu einer vermehrten Sekretion mit Gas- und Schaumbildung. Bei einem paraösophagealen Zwerchfellbruch (Hiatushernie) kann der Magen in den Brustkorb hochrutschen und so die typischen Beschwerden auslösen.

Eine übermäßige Gasentwicklung in Magen und Darm verursacht einen unangenehmen Druck in dieser Region. Die aufgeblähten Organe sorgen zum einen dafür, dass das Zwerchfell (Hiatus) hochgedrückt wird, zum anderen verdrängen sie auch benachbarte Organe, die zum Teil empfindlich darauf reagieren.

Die Gasbläschen im Darm machen sich auch dadurch bemerkbar, dass sie hörbar zerplatzen und so die Darmwand weiter reizen. Das verschobene Zwerchfell drückt auf die Lungenflügel und das Herz wird eingeengt.

Die sensorischen Leitungsbahnen aus den Organen der Bauchhöhle, Faszien, Muskeln und auch der Haut melden das Vorhandensein von Schmerz und Überdruck ans Gehirn.

Die Fasern haben teils gemeinsame Eingänge in die Wirbelsäule und teilen sich benachbarte Hirn-Areale, wodurch das Gehirn die Informationen nur diffus zuordnen kann.

Daher sendet das Zentral-Nerven-System unangemessene Reize an Herz und Lunge. Dies erklärt die Kurzatmigkeit und Beeinträchtigung des Atemprozesses (flache, schnelle Atmung, die jedoch nicht zur gewünschten Sauerstoffaufnahme führt).

Das benachbarte Herz reagiert mit Angina pectoris-ähnlichen Beschwerden, die ein beklemmendes Engegefühl in der Brust verursachen. Das Herz schlägt zum Teil unregelmäßig (auch mit Extrasystolen = Herzschläge, die zusätzlich zum normalen Rhythmus entstehen – Herzrythmusstörungen) und sehr kräftig.

Dieser Zustand kann bei den Betroffenen durchaus Todesängste auslösen. Klar: Die meisten denken da auch an einen Herzinfarkt. Der gesamte Kreislauf ist gestört und kann Schwindel bis hin zu kurzen Ohnmachtsanfällen auslösen.

Gleichzeitig reagieren Betroffene mit Hitzewallungen, eine vermehrte Schweißsekretion (Schwitzen) ist zu beobachten.

Vielfach ist auch der normale Schlaf-Wach-Rhythmus gestört, wobei es vor allem nachts zu wiederkehrenden Phasen des Wach-Seins kommt, Betroffene wachen morgens unausgeruht auf. Die Störung führt auch zu Nacken-, Schulter- und Kopfschmerzen. Grund dafür sind Verbindungen der sensorischen Nerven mit dem Zwerchfell- und Nervus vagus.

Diagnose

Durch die medizinische Abklärung kann die Störung rasch ermittelt werden. Hierzu wird der Arzt zunächst die aktuellen Beschwerden, die Lebensgewohnheiten, Vorerkrankungen und einzunehmende Medikamente abklären (= Anamnese).

Bei der körperlichen Begutachtung (Inspektion) lässt sich in einigen Fällen der aufgetriebene Magen-Darm-Bereich erkennen, die Palpation (Abtasten) und Auskultation (Abhorchen) liefern nähere Erkenntnisse. Die Sonographie der Organe sowie das Labor sind in der Regel unauffällig, die überblähten Bereiche sowie der Zwerchfellhochstand können dargestellt werden. Nur selten werden weiterführende Untersuchungen zur Diagnostik genutzt.

Therapie

Liegt die Ursache in einer falschen Ernährung, gehen die Beschwerden eigenständig zurück, wenn die Verdauung wieder vollständig erfolgt.

Durch eine konsequente Einhaltung verschiedener konservativer Maßnahmen lässt sich das Roemheld-Syndrom meist soweit behandeln, dass die Symptome nicht mehr in Erscheinung treten. Hierzu zählen die über den Tag verteilten, kleinen Mahlzeiten, die Meidung von blähenden, fettigen oder rohen Speisen, das Eindämmen von Nikotin und Alkohol sowie die ausreichende tägliche Bewegung.

Vor allem abends sollte die Nahrung gesund und ausgewogen sein, zu schwere Kost belastet den Organismus und sorgt dafür, dass die Leber hochaktiv ist (äußert sich unter anderem in Einschlaf- und Durchschlafproblemen).

Eine übermäßige Gas- oder Schaumansammlung lässt sich kurzfristig medikamentös behandeln.

Magensäure neutralisierende Präparate (Antazida) sollen aber aufgrund der Nebenwirkungen nie dauerhaft genommen werden.

Hilfe aus der Naturheilkunde

Hingegen bietet die Natur viele Substanzen, die zum Teil vorbeugen oder die Symptome reduzieren.

Ätherische Öle besitzen eine spasmolytische (krampflösende) Wirkung, weil sie die Durchblutung fördern. Daneben sind diese sekundären Pflanzenstoffe auch natürliche Antibiotika, die gaserzeugende Bakterien eindämmen. Daher lindern die pflanzlichen Präparate die Blähungen (carminativer Effekt), die im Zuge des Roemheld-Syndroms auftreten.

Heilpflanzen

Gängige Mittel gegen die Beschwerden sind:

  • Melisse,
  • Pfefferminze,
  • Baldrian,
  • Wacholder,
  • Sternanis,
  • Fenchel,
  • Schwarzkümmel und
  • Kümmel.

Die in vielen Pflanzen enthaltenen Bitterstoffe beruhigen den Darm.

Die wohltuenden Wirkstoffe kommen beispielsweise in:

  • Enzian,
  • Schafgarbe,
  • Ingwer,
  • Galgant und
  • Wermut

vor. Die Herzbeschwerden können phytomedizinisch mit den Flavonolen des Weißdorns gut behandelt werden.

Die Applikation der pflanzlichen Wirkstoffe kann auf verschiedene Weise erfolgen.

Im einfachsten Falle bereitet der Patient aus den Rohdrogen einen Tee. Das Getränk (ohne Zucker!) ist der ideale Begleiter einer Heilfasten-Kur, die beim Roemheld-Syndrom ebenfalls gute Dienste leistet.

Darmflora, Probiotika und Co.

Zur Regeneration der Darmflora kann der Kur eine Darmreinigung mit der Colon-Hydro-Therapie vorausgehen.

Probiotika liefern positive Mikroben, die in der Darmflora beim Roemheld-Syndrom oft unterrepräsentiert sind.

Für die Therapie mit sekundären Pflanzenstoffen steht auch eine Reihe von Fertig-Präparaten zur Verfügung. Dies sind vor allem die Frischpflanzentropfen (Urtinkturen) auf der Basis alkoholischer Auszüge, zunehmend aber auch alkoholfreie wässrige Extrakte oder Lösungen aus Glycerol und Propylenglycol.

Beim Roemheld-Syndrom hat sich besonders auch die China-Tinktur bewährt, die neben anderen Wirkstoffen mit China-Rinde, Pomeranze und Zimt angereichert ist.

Homöopathie

Die Homöopathie bietet für die Kranken Mittel, die die Fettverdauung  erleichtern (Chelidonium Ferro Cultum D2 ), die Magensäure reduzieren (Robinia D6 – D12) und Lebensmittelunverträglickeiten lindern (Cichorium Plumbo cultum D2 oder D3).

Schnelle Hilfe: Neuraltherapie

Im Rahmen der Neuraltherapie werden ebenfalls homöopathische Präparate angewendet. Dabei injiziert der Therapeut eine Lösung mit Sensiotin (Atropinum sulfuricum D5, Hypericum perforatum D5) subkutan im Haut-Areal über dem Sonnengeflecht. Mit den Wirkstoffen werden die Organe des Oberbauches positiv beeinflusst. Injektionen parallel zur Wirbelsäule sollen die Rückenmarks-Nerven tonisieren. Dazu kommt allerdings das Lokal-Anästhetikum Procain zum Einsatz.

Osteopathie und andere manuelle Verfahren

Gut geeignet zur Behandlung des Roemheld-Syndroms ist auch die Osteopathie. Mit dieser spezielle Massage werden einerseits Darm-Gase zum Anus befördert, andererseits auch Nerven beenflusst.

Die Klopf-Massage an Punkten der Wirbelsäule (Meridian-Energie-Technik, MET) hat einen der Akunktur vergleichbaren Effekt. Mit der High-Velocity-Low-Amplitude-Technique (HVLA) sollen die Spinal-Nerven im mittleren Bereich der Brustwirbel beeinflusst werden. Auch den Lymph-Fluss optimiert der Osteopath mit einer speziellen Griff, der auf das Zwerchfell abzielt.

Zu empfehlen sind auch Maßnahmen, die zu einer besseren psychischen Balance führen. Dazu gehört beispeilsweise die Heil-Eurythmie, aber auch wohltuende und heilsame Techniken wie die  Fußreflexzonenmassage.

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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.12.2017 aktualisiert.

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