Stimmbandentzündung – Naturheilkunde und Hausmittel

Für die Stimmbandentzündung gibt es eine Reihe von Synonymen, die allerdings dieses Krankheitsbild nicht gleich umfassend beschreiben, wie zum Beispiel Stimmlippenentzündung, Laryngitis, Kehlkopfentzündung, Entzündung der Stimmbänder, Stimmbandüberbeanspruchung, Chorditis vocalis etc.

Ein prominenter Schauspieler, der aufgrund seiner Tätigkeit als Synchronsprecher eine chronische Stimmbandentzündung entwickelte, ist Hans Clarin. Der Grund hierfür war wohl eine langfristige Überbeanspruchung der Stimmbänder.

Der Schauspieler hatte den kleinen Kobold Pumuckl mit einer hohen untypischen Stimme synchronisiert, was als Ursache für die Überbeanspruchung der Stimmbänder und damit für die Entwicklung der chronischen Stimmbandentzündung angesehen werden kann.

Stimmbänder – was ist das?

Umgangssprachlich werden die im Kehlkopf sitzenden Stimmlippen als „Stimmbänder“ bezeichnet. Damit ist eine Stimmbandentzündung eigentlich eine Entzündung der Stimmlippen.

Das „richtige“ Stimmband ist das Ligamentum vocale, das aus dem Epithel und den oberen Fasernschichten besteht. Für die Praxis sind allerdings solche anatomische Feinheiten von geringerer Bedeutung.

Jeder von uns besitzt zwei Stimmlippen alias Stimmbänder, die spiegelverkehrt angeordnet sind. Diese öffnen und schließen sich. Bei einem kompletten Verschluss, ähnlich wie bei einem Deckel, ist der Kehlkopf von innen verschlossen und wir können nicht ausatmen.

Beim Einatmen öffnen sich die Stimmlippen, was den Einstrom von Luft in die Luftröhre erlaubt. Sie bilden dabei ein auf dem Kopf stehendes V, welches weit auseinandergespreizt wird. Die dabei entstehende Lücke wird auch als „Stimmritze“ genannt.

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Beim Ausatmen sind wir in der Lage, die Größe dieser Stimmritze zu verändern – weit oder eng gestellt. Bei einer Weitstellung entweicht die Luft aus der Lunge ohne oder mit nur wenig Geräuschen. Bei der Engstellung wird die aus der Lunge kommende Luft durch ein „enges V“ gepresst.

Dies bringt die Ränder der Stimmlippen in Schwingung, was zur Bildung eines Tons führt, dem Sprechen oder Singen je nach Form und Weite der Stimmritze. Man kann dieses Phänomen mit einem Spiel vergleichen, dass viele von uns in Kindertagen gemacht haben.

Man nimmt beide Hände, bildet einen Hohlraum und klemmt zwischen die beiden aneinandergelegten Daumen einen breiten Grashalm und beginnt dagegen zu pusten. Das Vibrieren des Grashalms erzeugt dann ebenfalls einen Ton. Dieses Prinzip finden wir im Wesentlichen auch bei der Stimmbildung wieder.

Die Höhe des Tons wird von den Stimmlippen kontrolliert. Wenn die Stimmlippen eng beieinanderliegenden, dann werden sie straff gezogen, was zu einer hohen Schwingungsfrequenz und damit einem hohen Ton führt.

Umgekehrt produzieren weniger straffgezogene Stimmbänder langsamere Vibrationen, die in einem tiefen Ton resultieren. An der Erzeugung von Tönen sind rund 50 Muskeln beteiligt, die die Feinabstimmung beim Sprechen und Singen und die Kontrolle der Tonhöhe garantieren.

Symptome einer Stimmbandentzündung

Entzündete Stimmbänder kommen mit einer Reihe von unterschiedlichen Symptomen, als da wären Heiserkeit, das Gefühl von Kratzen oder einem Kloß im Hals, Schwierigkeiten beim Sprechen, starker Drang sich zu räuspern, Schwellungsgefühl am Hals mit Ziehen und Schmerzen. Besonders schwere Symptome können auch von Fieber begleitet sein.

Heiserkeit und Halsschmerzen, die sich durch Husten und/oder Schlucken verstärken, sind Zeichen dafür, dass die Schleimhäute im Hals und im Kehlkopf, sowie die Schleimhäute der Stimmlippen von der Entzündung betroffen sind.

Diese Symptome scheinen allerdings nicht willkürlich aufzutreten, sondern einem bestimmten Verlauf zu folgen. Es beginnt zumeist mit einem starken Kratzen im Hals, welches im weiteren Verlauf in Heiserkeit und Halsschmerzen umschlagen kann.

Ein weiteres Umsichgreifen der Entzündungsprozesse provoziert dann Fieber, kann aber auch andere Bereiche des Halses mit beeinflussen und neben einer Laryngitis auch eine Pharyngitis und/oder Tonsillitis provozieren oder umgekehrt durch diese provoziert werden.

Ursachen

Die Ursachen für Stimmbandentzündungen, Laryngitis, Pharyngitis, Tonsillitis etc. sind häufig Infektionen mit Viren oder Bakterien, sodass dieser Komplex von Entzündungen nicht selten als „Kombi-Pack“ in Erscheinung tritt. Aber auch dauerhafte Reizungen, wie permanent falsches Sprechen (siehe Hans Clarin), Singen oder Schreien belasten die Stimmbänder und führen zu Entzündungsreaktionen.

Dazu kann auch normales Sprechen oder Singen die Stimmbänder belasten, wenn hier oft und dauerhaft gesprochen/gesungen wird. Dies ist besonders bei den Menschen wahrscheinlicher, die beruflich auf ihre Stimme angewiesen sind, wie zum Beispiel Sänger, Lehrer, Callcenter-Mitarbeiter etc.

Eine permanente Reizung der Stimmbänder führt im Laufe der Jahre zu einer Einschränkung von deren Beweglichkeit und Knötchenbildung auf den Stimmlippen. Dies äußert sich dann in einer rauen Stimme oder einer permanenten (chronischen) Heiserkeit. Bei Frauen, die über viele Jahre geraucht haben, kann dies zu einer maskulin tiefen Stimme führen.

Eine andere Ursache für eine Stimmbandentzündung kommt aus einer vollkommen anderen Ecke. Lungenentzündungen und Bronchitis können aufsteigen und den Halsbereich inklusive Stimmbänder erfassen.

Andere Ursachen können sein zum Beispiel allergische Reaktionen und vor allem das Rauchen, die die Schleimhäute reizen und zu Entzündungsreaktionen im Bereich der Stimmbänder führen. Die Erreger von Keuchhusten setzen sich typischerweise an den Stimmlippen fest, provozieren hier Entzündungen und verengen gleichzeitig die Stimmritze. Dies führt zu den für den Keuchhusten typischen Hustenattacken bis hin zu Erstickungsanfällen.

Die alternativmedizinische Suche nach Ursachen für eine Stimmbandentzündung geht noch ein paar Schritte weiter. Denn eine ungünstige Nutzung der Stimme kann auch in Hals- und Nackenverspannungen begründet sein, die durch eine arbeitsbedingte ungünstige Körperhaltung verursacht wird, wie zum Beispiel langes Arbeiten am Computer.

Andere Ursachen sind zum Beispiel alte Entzündungen oder Operationen im Halsbereich, die Spannungslage und Belastung ungünstig verändert haben. Davon betroffen können auch Kiefer und Kiefergelenk mit dazugehöriger Muskulatur und Faszien sein.

Emotionale Belastungssituationen können ebenfalls Anlass für Stimmbandentzündungen werden.

Unterteilungen

Unter einer akuten Stimmbandentzündung versteht man eine Entzündung, die maximal eine Woche vorhält.

Eine subakute Stimmbandentzündungen dauert dann laut Definition zwischen einer und drei Wochen.

Alles was über drei Wochen hinausgeht wird als chronische Form der Stimmbandentzündung angesehen.

Schulmedizinische Therapie der Stimmbandentzündung

Eine der wichtigsten Erkenntnisse für die Therapie, gleichgültig ob schulmedizinischer Art oder alternativmedizinische Therapie, ist nicht nur die Notwendigkeit der Schonung der Stimmbänder, sondern insbesondere das Vermeiden von Flüstern. Denn Flüstern schont nicht die Stimmbänder, sondern strapaziert sie erst recht.

Damit ist dieses Verhalten vollkommen kontraproduktiv. In jedem Fall ist es wichtig, die Stimmbänder zu schonen, indem der Betroffene wenig oder gar nicht redet, nicht raucht, und auch sonstige Reizstoffe, wie Staub etc., vermeidet.

Wichtig ist hier auch, dass man so gut wie eben möglich das Einatmen über den Mund vermeidet und nur über die Nase atmet. Das kann bei einer Erkältung, in deren Verlauf die Stimmbänder mit „unter Beschuss“ geraten sind, nicht immer so leicht durchführbar sein.

Die Empfehlungen der Schulmedizin zur Behandlung einer akuten Stimmbandentzündung sehen erstaunlicherweise „extrem“  alternativ-naturheilkundlich aus. Wie es aussieht, gibt es für die Schulmedizin keine typisch schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten für akute Verläufe. Nur bei Eiterbildung aufgrund von Sekundärinfektionen empfiehlt man hier den Einsatz von Antibiotika.

Auch die Vorschläge zur Therapie einer chronischen Stimmbandentzündungen fallen relativ mager aus. Neben der Vermeidung von Tabak, Alkohol und scharfen Gewürzen empfiehlt die Schulmedizin die Inhalation, um trockene Schleimhäute anzufeuchten.

Sollte die Ursache für die Stimmbandentzündung in einer chronisch mangelhaften Nasenatmung begründet sein, dann empfiehlt die Schulmedizin einen entsprechenden operativen Eingriff, um die Atemwege in der Nase zu öffnen.

Bei extremen Formen der Stimmbandentzündung (phlegmonöse Laryngitis) mit Ödembildung im Kehlkopf und dadurch bedingter Atemnot empfiehlt die Schulmedizin Eismanschetten und eine Calcium-Vitamin C-Behandlung. Sollte dies nicht zu einer ausreichenden Abschwellung des Ödems führen, dann sind intravenöse Gaben von Glukokortikoiden angezeigt. Mittel der letzten Wahl bei einem Totalverschluss der Luftröhre wäre dann die Intubation oder sogar ein Luftröhrenschnitt.

Naturheilkundliche Therapien

Wie schon erwähnt empfiehlt auch die Naturheilkunde den Mund zu halten und vor allem nicht zu flüstern, um die Stimme optimal zu schonen. Denn ohne diese Schonung sind alle weiterführenden Behandlungen nur Makulatur.

Bei einer akuten Entzündung kann die Behandlung mit bewährten Hausmitteln erfolgen, die im Prinzip auch für andere Formen von Erkältungskrankheiten angewandt werden. Eine gute Form der Behandlung ist die Inhalation einer milden Salzlösung.

Allerdings sollte man hier darauf achten, die Inhalation nicht in der traditionellen Form durchzuführen, bei der der Kopf über eine Schüssel mit heißem Wasser, wohl möglich noch mit Handtuch über dem Kopf, durchgeführt wird. Denn hier wird man nur heißen Dampf einatmen, nicht aber das im Wasser aufgelöste Salz, dass in der Schüssel zurückbleibt.

Vielmehr muss hier ein Inhalationsgerät verwendet werden, dass in der Lage ist, die Salzlösung zu einem feinen Aerosol zu zerstäuben. Nur so kommt das Salz in die Atemwege. Und die Tröpfchen sind auch klein genug, um bis tief in die Atemwege vorzudringen.

Eine andere Möglichkeit ist das Gurgeln mit Salbei-Tee.

Bei Entzündungen aufgrund häufiger und wiederkehrender viraler und bakterieller Infekte gilt es die Ursache für die erhöhte Infektionsanfälligkeit zu ermitteln. Hier eignen sich dann Dunkelfelddiagnostik, Irisdiagnose etc. Diese Behandlungen erfolgen dann natürlich nicht mehr in Eigenregie, sondern müssen von einem Heilpraktiker oder Arzt für Naturheilverfahren durchgeführt werden.

Häufig läuft die Therapie auf die Stärkung des Immunsystems hinaus, nicht zuletzt auch, um eine erhöhte Infektionsanfälligkeit zu korrigieren. Und hier steht die Regulierung der Darmflora im Vordergrund.

In der Regel sind Schadstoffe im Darm an einer Schwächung des Immunsystems mit beteiligt. Diese gilt es zunächst durch eine Darmreinigung (Colon-Hydro-Therapie) zu beseitigen. Zusätzlich oder alternativ dazu können auch „natürliche Formen“ der Darmreinigung mit zum Beispiel HeilerdeFlohsamenschalenLöwenzahn, Brennnessel etc. durchgeführt werden.

Eine weitere Möglichkeit, das Immunsystem zu „stärken“, bietet die Ernährung. Oder mit anderen Worten: eine weitere Möglichkeit, sein Immunsystem nachhaltig zu „schwächen“, ist fast schon garantiert, wenn mein Ernährungsplan industriell gefertigte Nahrungsmittel, Fastfood, Junkfood, überzuckerte Snacks und andere Fertigprodukte favorisiert.

Das heißt also, dass eine gesunde Ernährung einen elementaren Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit unseres Immunsystems hat, was natürlich nicht nur den Stimmbändern, sondern dem gesamten Organismus zugute kommt.

Welchen Einfluss eine gesunde Ernährung auf das Immunsystem hat, das habe ich in diesem Beitrag ausführlich diskutiert: Einfluss der Vollwert-Ernährung auf Immunantwort und Infektabwehr.

Damit gibt es keine spezifischen „Ernährungstipps“ speziell für die „Behandlung“ von Stimmbandentzündungen. Worauf die Betroffenen jedoch achten sollten, ist, dass sie während der Erkrankung ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Alkohol sollte zu diesem Zeitpunkt vermieden werden.

Mit dem Begriff „vorteilhafte Flüssigkeiten“ im Bezug auf eine Stimmbandentzündung sind Wasser und ungesüßte Tees gemeint. Um weitere Reizungen zu vermeiden, sollten Wasser und Tees nicht zu heiß und nicht zu kalt sein. Lauwarm oder Zimmertemperatur sind hier optimal.

Bei einem „streikenden“ Immunsystem und einer sich daraus ergebenden Stimmbandentzündung sollte der Betroffene auch psychosomatische Vorgänge einer kritischen Würdigung unterziehen. Seelische Belastungen, Dauerstress etc. belasten nicht nur die Seele, sondern auch das Immunsystem.

Welche physiologischen Reaktionen durch Stress ausgelöst werden und was man dagegen unternehmen kann, das habe ich in diesem Beitrag diskutiert: Stressabbau & Stressreduktion – Tipps gegen Stress. Zur Stressprophylaxe eignen sich verschiedene „Techniken“, wie MeditationYogaautogenes TrainingTaichi, Qigong etc.

Welche dieser Techniken die beste Wirkung mit sich bringt ist wohl eine Frage individueller Präferenzen. Hier muss jeder durch „Versuch und Irrtum“ die für sich beste Variante herausfinden.

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Beitragsbild: pixabay.com – naturalherbsclinic

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 21.01.2018 aktualisiert.