Kopfschmerzen – Ursachen, Therapien und Hausmittel

Schätzungen zufolge leiden in Deutschland mehr als 70 Prozent der Bevölkerung unter verschiedenen Formen (über 220 verschiedene Arten) von Kopfschmerzen (Cephalgien). 40 % aller Deutschen leiden an mehreren Tagen im Monat an den Beschwerden.

In drei Prozent der Fälle besteht das Leiden dauerhaft, die Kopfschmerzen sind jeden Tag vorhanden. Cephalgien treten akut oder chronisch auf und entstehen isoliert (primäre Kopfschmerzen) oder im Rahmen von Erkrankungen des Organismus (sekundäre Kopfschmerzen).

Bei den primären Kopfschmerzen, die wesentlich häufiger in Erscheinung treten, sprechen Mediziner mittlerweile von einer eigenständigen Erkrankung.

Im Vergleich dazu gilt der Schmerz bei der sekundären Form als Symptom, das auf einer Grunderkrankung, Infektionen oder Verletzungen beruht.

Isolierte Cephalgien können spontan auftreten, kurz und von geringer Intensität sein und genau so rasch wieder gehen.

Starke Kopfschmerzen führen häufig zu ÜbelkeitErbrechen und allgemeinem Krankheitsgefühl. Die Intensität kann derart zunehmen, dass die Augen tränen und Betroffene zu keinen Handlungen mehr in der Lage sind(= lähmender Charakter). Hierbei kommt es z.B. auch zu akuten Fieberschüben (siehe auch Fieber) oder einer der Meningitis ähnlichen Nackensteife.

Kopfschmerzen – jeder kennt sie und bei jedem kann es anders sein…

Der Schmerz selbst kann stechend, pochend, drückend sein, über eine Gehirnhälfte ziehen oder den gesamten Schädel betreffen. Zum Teil zieht er zum Auge oder über das Gesicht. Zu den primären Cephalgien zählt die Migräne.

Diese 10 Prozent aller Menschen betreffenden Kopfschmerzen entstehen anfallsartig und führen zu einem meist einseitig auftretenden Schmerz von pulsierender oder stechender Qualität. Die Intensität der Schmerzen auf der Schmerz-Skala von 1 bis 10 geben die Patienten meistens mit Werten von 5 bis 8 an. Zu Beginn des Anfalls können Sehstörungen und andere Sinnesverzerrungen („Aura“) sowie Lähmungserscheinungen vorkommen. Mit stärker werdenden Migräne-Schmerzen entstehen auch Übelkeit und Erbrechen, dabei kann ein Anfall bis zu 72 Stunden andauern und den Betroffenen vollständig in seinen Aktivitäten lähmen. Auslösende Faktoren sind Stress, Überanstrengung oder unverträgliche Lebensmittel. Jeder Patient kann seine persönlichen Trigger konkret ansprechen.

Als Vorzeichen für Migräne gilt der Thunderclap Headache („Donnerschlagkopfschmerz“). Die heftigen, wie ein Vernichtungsschmerz wahrgenommenen Schmerzen sind meistens die stärksten Schmerzen, die der Betroffene jemals verspürt hat. Schon eine Minute nach Einsetzen der Beschwerden sind die Schmerzen auf dem Höhepunkt und können mindestens eine Stunde, aber auch einige Tage anhalten. Dem Patienten wird schlecht, er muss sich erbrechen und klagt über starke Lichtüberempfindlichkeit. Trotz der erheblichen Belastung ist der primäre Thunderclap Headache nicht bedrohlich, weil keine organische Kausalität zugrunde liegt.

Oft sind Kopfschmerzen nicht gefährlich, aber manchmal sollte man sofort zum Arzt

Der sekundäre Donnerschlagkopfschmerz kann allerdings auf einen Schlaganfall hindeuten. Dann ist die Ursache umgehend ärztlich abzuklären, am besten unter Einbeziehung des Rettungsdienstes. Denn der Patient kann selber nicht wissen, ob eine Hirnblutung oder nur eine Entzündung der oberen Atemwege zugrunde liegt, die ebenfalls die Beschwerden auslösen kann. Lebensbedrohlich sind weitere Auslöser der sekundären Donnerschlagkopfschmerzen wie die Hirnhautentzündung und die Hirnvenen-Thrombose.

Frauen sind doppelt so häufig von Kopfschmerzen (bis zu 14 Prozent) betroffen wie Männer (bis zu acht Prozent), ein Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr. Ein häufiger primärer Kopfschmerz ist auch der Spannungskopfschmerz.  Auf der Schmerz-Skala bewerten die Patienten die Beschwerden mit 4 bis 5. 90 Prozent aller Menschen leiden daran mindestens einmal im Leben. Diese Kopfschmerzen chronifizieren nur selten und äußern sich in einem vom Nacken ausgehenden Schmerz, der sich zum Teil über den gesamten Kopf ausbreitet und meist nach ca. einem Tag wieder verschwindet. Auslöser sind psychische Belastungen, zu wenig Schlaf und Stress.

Zu den primären Kopfschmerzen zählt auch die Hemicrania continua, die strikt halbseitig begrenzt auftritt und die Patienten täglich quält. Der ziemlich seltene Cluster-Kopfschmerz ist ebenfalls halbseitig lokalisiert. Die Beschwerden beginnen mit einer Schmerz-Attacke hinter dem Auge, ziehen über den Kopf und halten zwischen wenigen Minuten bis mehreren Stunden an, um nach einer kurzen Periode ohne Schmerz erneut aufzutreten. Begleitet ist der Cluster-Kopfschmerz von geröteten und tränenden Augen, wobei das Augenlid auf der schmerzenden Seite herunterhängen kann. Auch eine tropfende Nase gehört zu den Symptomen. Als Auslöser bekannt sind einzelne Nahrungsmittel, helles Licht und Flackerlicht und wechselnde Temperaturen sowie Alkohol. Dieser Kopfschmerz-Typ ist der schlimmste von allen, weil die Schmerzen die Werte 9 bis 10 auf der Schmerz-Skala erreichen.

Ein anderer primärer Kopfschmerz-Typ ist der Eispickelkopfschmerz. Oft erleben die Patienten ganze Serien solcher Attacken, die nur ein paar Sekunden andauern. Viele Menschen, die an dieser Kopfschmerz-Form leiden, haben gleichzeitig Migräne, Cluster- oder Spannungskopfschmerzen. Getriggert wird der Eispickelkopfschmerz durch Kälte (Getränke, Eis).

Zur primären Form gehört auch der Belastungskopfschmerz, der auch als Anstrengungskopfschmerz und Gewichtheberkopfschmerz bezeichnet wird. Der pulsierende Schmerz hält nur wenige Minuten an und wird auf Stauungen im Gefäßsystem des Kopfes zurückgeführt. Ärzte vermuten schwache Venenwände als Ursache, die sich durch eine längere Anstrengung zu stark erweitern. Diese Überbeanspruchung kann auch die Arterien betreffen. Wärme gilt als fördernder Faktor.

Kurzzeitige Anstrengungen lösen den primären Hustenkopfschmerz aus. Hinter dem sekundären Hustenkopfschmerz verbergen sich oft Erkrankungen wie Schädeldeformationen, Hirn-Tumore, Hirnhautblutungen oder ein Aneurysma (Aussackung eines hirnversorgenden Gefäßes).

Durch Druck oder Zug von außen (z.B. zu enger Helm, Zopf oder Haarspangen) entsteht ein Kopfschmerz, der nach Beseitigung der verursachenden Quelle rasch nachlässt.

Wiederholte und häufiger werdende Kopfschmerzen sollten vom Arzt untersucht werden, insbesondere dann, wenn Begleit-Symptome hinzutreten. Dazu gehören Sprach-Probleme, motorische Einschränkungen und gestörte Sinneswahrnehmungen.

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Auslöser von Kopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen treten wesentlich seltener in Erscheinung, weisen jedoch eine Vielzahl an unterschiedlichen Auslösern auf.

Hierzu zählen:

  • Medikamente (z.B. bei Schmerzmittelabusus, Nitrospray), „Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz“
  • Infektionen(Erkältungen, Stirnhöhlenvereiterung)
  • Vergiftungen (Gase, Dämpfe, Intoxikationen mit Alkohol)
  • Der Sonnenstichoder Hitzschlag
  • Grelles Licht, Flackerlicht
  • Dehydration(Flüssigkeitsmangel)
  • Verletzungen
  • Körperliche Dauerbelastung und kurzzeitige Höchstbelastung
  • Schlaganfall
  • Wirbelsäulenleiden (durch Schonhaltung kommt es zu Verspannungen)
  • Sehstörungen (eine Überanstrengung der Augen, z.B. durch regelmäßige Arbeiten am Computer, fördert den Kopfschmerz, auch bei Glaukom oder Fehlsichtigkeiten)
  • Stoffwechselstörungen(z.B. bei Diabetes mellitus), Kopfverletzungen (Erschütterung, Schädel-Hirn-Trauma, Schädel-Basis-Bruch),
  • Zahnprobleme
  • Enzephalitis oder Meningitis
  • Durchblutungsstörungen(Gefäßstenosen, Schlaganfall) und
  • Tumoren des Gehirns (z.B. Glioblastom, Astrozytom)
  • Extreme Temperaturen und extreme Temperatur-Wechsel
  • Unverträgliche Lebensmittel
  • Östrogen-Überschuss

Der monatliche Regelzyklus führt bei einigen Frauen, neben den bekannten Unterleibsbeschwerden (siehe auch Menstruationsstörungen) zu stichartigen Kopfschmerzen, die kurz vor Einsetzen der Blutung beginnen und mit der Regel langsam nachlassen.

Neben somatisch begründbaren Kopfschmerzen lassen sich auch psychogene bzw. psychosomatische sowie idiopathische (= ohne erkennbaren Auslöser) Cephalgien unterscheiden.

Zur differenzierten Diagnose ist eine ausführliche Anamnese sehr wichtig.

Vielfach reichen neurologische Untersuchungen und Tests aus, um eine gezielte Behandlung zu erstellen. Besonders sekundäre Kopfschmerzen erschweren die Beurteilung.

Hier erfolgen meist weiterführende Untersuchungen wie z.B. die MRT oder eine CT des Schädels (CCT). Mithilfe der Angiographie lassen sich die Gefäßverhältnisse darstellen, Röntgenbilder dienen der Ermittlung von veränderten Skelettanteilen (z.B. im Bereich der Wirbelsäule) oder Knochenläsionen.

Zum Ausschluss oder zur Sicherung einer Nervenentzündung wird eine Lumbalpunktion durchgeführt, um den Liquor auf Auffälligkeiten hin zu untersuchen.

In den Blutwerten sind unter anderem Entzündungsparameter, Tumormarker, Antikörper oder eine verringerte Anzahl an Blutplättchen (Anämie) hinweisgebend. Der hinzugezogene Augenarzt kann Unregelmäßigkeiten am Sehnerv oder im Bereich des Auges feststellen. (siehe auch: Augenkrankheiten)

Die schulmedizinische Therapie bei Kopfschmerzen

Die Therapie der Kopfschmerzen richtet sich nach der Ursache. Viele Menschen greifen bei den Beschwerden zu Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac und Aspirin. Triptane sind nicht nur schmerzlindernd, sondern auch gefäßverengend. Speziell gegen Cluster-Kopfschmerzen verordnen Ärzte Verapamil, das die Sauerstoffversorgung verbessert. Auch die Sauerstoffzufuhr über eine Atemmaske kann helfen.

Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte aber nicht zu oft und nicht regelmäßig erfolgen. Analgetika sind nur für den kurzfristigen Einsatz gedacht und sollten nicht länger als drei Tage hintereinander eingenommen werden. Die Mittel führen zur Gewöhnung, sodass eine Dosissteigerung erforderlich wird. Wer die Analgetika dann absetzt, leidet an stärkeren Kopfschmerzen als vor der Medikation.

Ein Migräneanfall wird in der Schulmedizin kombiniert medikamentös behandelt (gegen den Schmerz und die Übelkeit).

Bei schweren Erkrankungen werden manchmal sogar stationäre Aufenthalte in Kliniken angeboten und unter Umständen eine operative Behandlung empfohlen.

Naturheilkundliche Alternativen und Hausmittel bei Kopfschmerzen

Generell können eine ruhige Umgebung, ein dunkler Raum und Bettruhe den Schmerz lindern. Auch kühlende Umschläge im Nacken, an den Schläfen oder auf der Stirn sind hilfreich.

Durch Entspannungsübungen oder spezielles Körpertraining (z.B. Stärkung der Nacken- und Rückenmuskulatur) können Verspannungen gelöst werden, daneben ist eine stressbewältigende Psychotherapie erfolgversprechend (z.B. bei wiederkehrenden, psychosomatisch bedingten Kopfschmerzen). Die manuelle Therapie ist geeignet, um Verspannungen zu bessern. Dabei können Öle oder Lotionen verwendet werden, die ätherische Öle aus Heilpflanzen enthalten (siehe unten). Blockaden der Halswirbel können mit chiropraktischen Behandlungen gelöst werden.

Halbseitige Kopfschmerzen werden zum Teil durch Projektion (erlernbare Übungen) auf andere Körperteile vom Kopfbereich entfernt oder durch einen anderen Schmerz überlagert und somit neutralisiert.

Auch eine Punktmassage oder Akupunktur sowie die Fußreflexzonen-Massage werden unterstützend eingesetzt. Ebenfalls hilfreich sein kann die Anwendung traditioneller Heilpflanzen. Die infrage kommenden Heilkräuter sind Veilchenwurzelstock, Baldrian, Guarana, Mutter- und Majorankraut. Schöllkraut ist ebenfalls empfehlenswert, es sollte aber nicht selbst gesammelt werden. Einige Heilpraktiker versuchen auch, mit der Neuraltherapie eine Besserung zu erzielen.

Phytomedizinische Präparate

Die ätherischen Öle der Heilpflanzen können äußerlich und innerlich angewendet werden. Die Essenzen wirken beruhigend, wenn sie mit einem Raum-Diffusor oder einfach auf ein Taschentuch oder einen Wattebausch aufgeträufelt und an die Nase gehalten werden. Die Wirkstoffe regen das emotionale System im Gehirn (hier über die Amygdala und den Hippocampus). Bewährt haben sich die Extrakte aus Lavendel und Zitrone. Bei Spannungskopfschmerz wird Pfefferminzöl empfohlen. Das Destillat aus Jasmin hat einen Effekt auf das hormonelle System.

In verdünnter Form können die ätherischen Öle auch auf die Haut aufgetragen werden. Dazu reichen ein paar Tropfen in etwa 100 ml Trägeröl (MCT) oder in einer Lotion. Diese Zubereitung kann auf den Schläfen einmassiert werden (Lavendel) oder bei Cluster-Kopfschmerzen auf die Brust (Weihrauch, Eukalyptus). Diese Anwendungen entfalten mehrere Effekte. So wird die Durchblutung angeregt (Rosmarin) und die Ausbreitung des Aromas im Raum wirkt gleichzeitig als Aroma-Therapie. Auch Kamillentee kann Kopfschmerzen lindern.

Zu beachten ist, dass ätherische Öle auf der Haut, die Gefahr eines Sonnenbrandes erhöhen. Daher solle bei einer topischen Anwendung intensive Insolation vermieden werden.

Urtinkturen (Frischpflanzentropfen) können auch in Erwägung gezogen werden, und zwar von Pestwurz, Weiden, Rosmarin, Lavendel und Erdrauch.

Anthroposophisch orientierte Ansätze

Manche Menschen versuchen, Kopfschmerzen mit den Mitteln der Homöopathie, Spagyrik oder Bachblüten zu begegnen. Auch die anthroposophische Medizin bieten einige Mittel gegen Kopfschmerzen an (Belladonna,Cuprum aceticum, Formica, Glonoinum, Lachesis, Secale/Quarz, Solum). Unter den Schüssler-Salzen empfehlen sich bei Kalium phosphoricum, Natrium chloratum, Natrium sulfuoricum, Kalium phosphoricum, Natrium chloratum, Ferrum phosphoricum, Kalium phosphoricum, Natrium phosphoricum, Calcium phosphoricum und Ferrum phosphoricum.

Die ganze Lebens-Situation berücksichtigen

Sport in jeder Form kann zur Vorbeugung der Schmerzanfälle beitragen. Es lohnt sich daher, regelmäßiges Kraft-, Konditions- und/oder Beweglichkeitstraining in den Alltag einzubauen. Vorsicht angesagt ist hier allerdings bei Spannungskopfschmerzen, die besser auf manuelle Therapien ansprechen.

Zur Entlastung der Augen dienen z.B. Brillen oder Kontaktlinsen. Blaues Licht kann einen Migräne-Anfall auslösen und sollte nicht zum Beleuchtungs-Konzept gehören. Eventuell kann eine Farbfilterbrille getragen werden. Als lindernd herausgestellt hat sich grünes Licht. Gedacht werden muss auch an Störfelder als Trigger für Kopfschmerzen, wozu Amalgam-Füllungen oder tote Zähne gehören. Hier sind Sanierungen anzudenken.

Vitalstoffe und Ernährung

Eine gesündere Ernährung mit vielen Vitalstoffen kann die allgemeine Kondition des Körpers verbessern und damit etlichen Erkrankungen vorbeugen sowie andere Therapien unterstützen. Dazu sind zwei Maßnahmen geeignete, und zwar eine Umstellung auf gesündere Kost und Supplementationen mit Vitalstoffen.

Die Umstellung auf eine gesunde Ernährungsweise kann mit einer Heilfastenkur beginnen. Der Säure-Base-Haushalt sollte mit entsprechenden Behandlungen ausgeglichen werden.  Der Schwerpunkt einer anschließenden und „für immer“ praktizierten gesundheitsverbessernden Ernährung liegt auf Gemüse, Obst und mehr Fisch statt Fleisch. Diese Lebensmittel liefern ausreichend Magnesium und Calcium. Sehr günstig sind hier grünes Blattgemüse, Vollkorngetreide, Bananen und Nüsse.

Einige Lebens- und Genussmittel sind bei chronischen Kopfschmerzen, insbesondere Migräne, tabu. Dazu gehören Schokolade, Rotwein, Koffein, Geräuchertes, Käse und der Geschmacksverstärker Natriumglutamat. Künstliche Süßstoffe wie Aspartam können ebenfalls eine Migräneattacke auslösen.

Industriell verarbeitete Lebensmittel sind ohnehin nicht empfehlenswert. Nicht nur die zahlreichen Hilfsstoffe machen Kopfschmerzpatienten zu schaffen, sondern auch die kostengünstigen Pflanzenöle. Raps- und Sonnenblumenöl enthalten viel Linolsäure (nicht zu verwechseln mit Lionolensäure), die die Östrogen-Ausschüttung ankurbeln kann.

Die orthomolekulare Medizin verweist auf den Zusammenhang zwischen Spannungskopfschmerzen und Vitamin-D- und Calcium-Mangel. Geraten wird von dieser Seite auch zu Magnesium, Vitamin B2, B6, B9, D3, K2  und Coenzym Q sowie Omega-3-Fettsäuren. Die Versorgung mit den Vitalstoffen kann durch eine optimale Ernährung sichergestellt werden oder eventuell mit Nahrungsergänzungsmitteln.

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Dieser Beitrag wurde im Oktober 2023 erstellt und letztmalig am 09.09.2024 aktualisiert.

Mundgeruch – Ursachen und Hausmittel zur Beseitigung

Durch eine meist anerzogene Scheu oder dem Gefühl der Peinlichkeit wird das Thema Mundgeruch nur selten in der Gesellschaft behandelt. Ein frischer, wohl riechender Atem gilt als Voraussetzung für eine Kommunikation miteinander oder zum Beispiel für eine Beziehung, die mit Körperkontakt verbunden ist.

Der Atem kann durch unterschiedliche Ursachen verschiedene Gerüche aufweisen, die nicht immer wohlriechend sind. Dabei fällt dies der betroffenen Person selbst nur selten auf, vielmehr nimmt das Umfeld den Mundgeruch des Gegenüber wahr, wagt es jedoch kaum, darauf aufmerksam zu machen. Hier ist eine Person des Vertrauens in der Pflicht, den Betroffenen zu informieren, nicht nur im eigenen Interesse, sondern um eventuell drohenden Schaden für den Organismus des Betroffenen abwenden zu können.

Der ausströmende Geruch wird unterteilt in den Foetor ex ore, der wahrgenommen wird, wenn die betroffene Person über den Mund ausatmet oder wenn sie spricht. Diese Form von Mundgeruch deutet auf Störungen im Bereich des Mund-, Nasen- oder Rachenraums hin. Bei einer Halitosis kommt es zusätzlich zu einer unangenehmen Atemluft bei Ausatmung über die Nase. Dieses Phänomen deutet auf Störungen von Stoffwechselprozessen, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder der an der Atmung beteiligten Lungen hin. In Deutschland leidet etwa ein Viertel der Bevölkerung an Mundgeruch, wobei fast 90 Prozent einen Foetor ex ore aufweisen.

Mundgeruch entsteht auf verschiedene Weise. Dabei kann es sich um ein kurzfristiges Symptom handeln, das selbständig wieder geht, oder aber um ein längerfristiges Anzeichen, welches die Menschen in näherer Umgebung belastet und welches ärztlich abgeklärt werden sollte. In den meisten Fällen liegt keine ernsthafte Störung des Organismus vor, weshalb sich Mundgeruch vielfach gut behandeln lässt.

Ursache Nahrungsmittel (sehr häufig)

Die einfachste Ursache für Mundgeruch ist aufgenommene Nahrung, die im Magen zersetzt wird und dabei zu unangenehmen Gerüchen führt. Zu diesen Nahrungsmitteln zählen unter anderem Zwiebeln, Knoblauch oder Alkohol, deren Duftmerkmale zum Teil auch über die Haut abgegeben werden (wodurch der Betroffene insgesamt unangenehm riecht). Ähnlich verhält es sich bei der Aufnahme von Nikotin oder einer mangelhaften Mundhygiene (zum Beispiel durch unregelmäßiges Zähneputzen).

Ursache Nebenhöhlenentzündung (selten)

Im Bereich des Mund-, Nasen- und Rachentraktes lassen sich häufig Fäulnisbakterien nachweisen, die durch die Zersetzung von organischem Material schwefelhaltige Stoffwechselprodukte erzeugen. Diese werden über die Atemluft abtransportiert und sorgen für die negative Färbung des Atems (schlechter Geruch).

Bei eitrigem Schnupfen, einer Stirnhöhlenvereiterung oder einer Störung der Nasennebenhöhlen kann durch die Eiterablagerungen die Atemluft einen veränderten Geruch aufweisen. Dies zeigt sich auch bei einer Rachen- oder einer Mandelentzündung (Tonsillitis). Weitere, eher selten in Erscheinung tretende Gründe für Mundgeruch sind verschiedene Gewebeentartungen (Tumoren) im Bereich des Mundes, der Nase, des Rachens oder der benachbarten Drüsen.

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Ursache Zähne (sehr häufig)

Mundgeruch weist unter anderem auf Erkrankungen von Zähnen oder des Zahnhalteapparates hin. Hierzu zählen die Gingivitis (Zahnfleischentzündung), Schleimhautentzündungen und die Karies. Wundheilungsstörungen (um Beispiel bei Verletzungen oder Zahnextraktionen) können ebenso die Atemluft verändern wie eine durch Bakterien befallene Zunge.

Durch einen verminderten oder gestörten Speichelfluss (Xerostomie) trocknet der Mund langsam aus, bei Nahrungsaufnahme können sich leicht Nahrungsbestandteile in den Zahnzwischenräumen oder Nischen festsetzen, die für den üblen Geruch sorgen.

Ursache Fasten oder Diabetes (selten)

Durch eine Nahrungskarrenz (um Beispiel bei parenteraler Ernährung) oder Diäten bilden sich Ketonkörper (durch Verstoffwechselung von Acetyl-CoA in der Leber), die für einen unangenehmen (sauren, essigartigen) Geruch der Atemluft sorgen. Diese Ketonkörper sind daneben auch beim Diabetes mellitus vom Typ 1 zu finden. Hierbei werden sie hauptsächlich über den Urin ausgeschieden, können sich aber auch im Organismus ansammeln und zu einer pH-Wert-Verschiebung des Blutes führen, wodurch eine lebensbedrohliche Ketoazidose entsteht, die die Atemluft ähnlich einem Nagellackentferner riechen lässt.

Ursache Magen / Darm (selten)

Weitere Ursachen einer Halitosis sind Erkrankungen des Verdauungstraktes, zum Beispiel Infektionen oder Geschwüre im Magen (siehe Magenerkankungen), ein Befall des Magens mit Helicobacter pylori (Bakterium), der Darmverschluss (Ileus, führt zum Teil dazu, dass die Atemluft nach Kot riecht) und Speiseröhrendivertikel (in die sich zum Teil Nahrungsreste festsetzen und bei Zersetzung zu einem faulen Geruch führen). Auch benachbarte Organe haben Einfluss auf die Atemluft, hier sind vor allem Störungen von Niere oder Leber zu berücksichtigen.

Ein einfaches Mittel welches rasch helfen und lindern kann ist hier zum Beispiel die Heilerde.

Ursache Lunge (sehr selten)

Im Bereich der Lunge kommen um Beispiel eitrige Bronchitiden, eine PneumonieAbszesse oder Tumoren in Betracht.

Ursache Medikamente und Noxen (sehr selten)

Durch Vergiftungen (Überdosierung), um Beispiel mit Arsen oder Phosphor, ändert sich ebenfalls der Geruch der Atemluft. Ähnlich verhält es sich bei Medikamentenmissbrauch, wo sich zum Teil ein süßlicher Geruch feststellen lässt.

Fazit

Der sich entwickelnde Geruch ist abhängig von der Ursache.

Er kann nach der jeweils aufgenommenen Nahrung riechen oder auch süß, sauer, eitrig, faulig oder jauchig sein sowie den Geruch von Exkrementen aufweisen.

Ein eher seltenes Phänomen ist die halluzinative Variante, bei der der Betroffene selbst glaubt, sein Mundgeruch sei schlecht, obwohl dies nicht der Tatsache entspricht.

Zur Abklärung sind unter Umständen verschiedene Arztbesuche notwendig, aber einen Zahnarzt würde ich zuerst aufsuchen. Wenn von diesem ein „OK“ kommt und dennoch Mundgeruch besteht, dann sind die Mediziner / Heilpraktiker dran.

Konservative Maßnahmen sind, neben einer regelmäßigen Zahn- und Mundhygiene (Putzen, Mundspülungen), zum Beispiel der Verzehr von Ingwer, Salbei oder Petersilie (beseitigen kurzfristig schlechte Gerüche). Durch das Kauen von Kaugummi kann die Speichelproduktion angeregt werden. Eine hohe Flüssigkeitszufuhr reduziert die Ablagerung von Bestandteilen in der Mundregion. Der Genuss eines Apfels kann unter Umständen der übermäßigen Bildung von Ketonkörpern in der Atemluft entgegenwirken. Ein Teelöffel Apfelessig in lauwarmes Wasser gerührt hilft ebenfalls kurzfristig.

Die konservativen Maßnahmen bieten nur eine kurzfristige Hilfe, sie ersetzen jedoch nicht die medizinische Abklärung, die der endgültigen Beseitigung des Problems dient.

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Dieser Beitrag wurde 2009 erstmalig erstellt und 24.2.2024 letztmalig überarbeitet.
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Müdigkeit – Welche Erkrankung oder Medikament steckt dahinter?

Das Symptom Müdigkeit kann viele verschiedene Ursachen haben. In diesem Beitrag gehe ich vor allem auch Erkrankungen ein, die mit vermehrter Müdigkeit einher gehen, als auch Medikamente, die dieses Symptom als „Nebenwirkung“ haben. Wenn die Schulmedizin allerdings „nicht findet“ und Patienten dennoch unter Müdigkeit leiden, dann sind andere Ursachen verantwortlich zu denen ich ausführlich in folgendem Beitrag berichte: Müdigkeit und Erschöpfung – Gründe und wie Sie diese vermeiden (yamedo.de)

Beginnen wir zuerst mit dem Problem „chronischer Schlafmangel“.

Das Problem Schlafmangel

Nahezu ein Drittel des gesamten Lebens verbringt der Mensch mit Schlaf. Verkürzungen des Schlafzyklus oder Störungen während des Prozesses können dazu führen, dass man sich nach der Phase nicht erholt fühlt, die Müdigkeit bestehen bleibt. Diese kann, je nach Ursache, plötzlich auftreten oder sich aber als Dauerzustand präsentieren und so das Leben deutlich beeinflussen.

Müdigkeit führt bei Betroffenen zu einer eingeschränkten (reduzierten) Leistung ihrer physischen und psychischen Fähigkeiten. Dies zeigt sich vor allem in einer körperlichen Ermattung, dem erhöhten Bedürfnis nach Schlaf, Motivationsmangel, fahrigen oder unkonzentrierten Handlungen, abnehmender Muskelkraft sowie einer verminderten Gehirnaktivität (Denkprozesse fallen deutlich schwerer).

Während Erwachsene diesen Zustand meist zu unterdrücken versuchen, kann eine zunehmende Müdigkeit bei Kleinkindern gut beobachtet werden. Diese sind nur selten in der Lage, dem sich ankündigenden Schlaf entgegenzuwirken und reagieren unter anderem mit dem plötzlichen Einschlafen während ausgeübter Tätigkeiten (selbst während des Essens) oder mit dem vermehrten Stolpern und Hinfallen (durch die reduzierte Kontrolle über den Körper).

Generell leiden vermehrt Frauen unter Müdigkeit. Daneben lässt sich noch ein Zusammenhang zwischen dem jeweiligen Lebensstandard (dem Stand in der Gesellschaft) und der persönlichen Situation nachweisen.

Ursachen für Müdigkeit

Die „normale“ (nicht krankhaft bedingte) Müdigkeit zeigt sich regelmäßig im Tagesablauf. Hierbei kommt es durch die ausgeübten Tätigkeiten (z.B. Schule, Beruf, Sport) oder auch Nahrungsaufnahme zu einer physiologischen Ermattung des Körpers. Der Prozess des Wach-Schlaf-Rhythmus führt über das Signal Müdigkeit dazu, dass sich die betreffenden Personen in regelmäßigen Abständen hinlegen und durch Schlaf dem Körper Erholung gönnen. Dabei werden sämtliche Stoffwechselaktivitäten des Körpers und laufende Prozesse in ihrer Leistung gedrosselt, der Energieverbrauch minimiert. Kommt es dabei zu keinen Störungen, wacht man anschließend erholt und fit wieder auf. Dieser Prozess zeigt sich auch bei einer erhöhten Belastung der Gehirnaktivitäten oder der Seele. Hierzu zählen z.B. andauernde Denkprozesse, Tätigkeiten mit erhöhter Aufmerksamkeit sowie negative Einflüsse auf die Seele wie Kummer, Schmerz, Depression und Trauer.

Eine weitere, nicht pathologische Ursache für Müdigkeit ist Schlafmangel (zeigt sich z.B. bei langen Feierlichkeiten oder beruflichen Tätigkeiten über die geregelte Arbeitszeit hinaus).

Das chronische Müdigkeitssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome – CFS) ist ein sich über einen längeren Zeitraum (länger als sechs Monate) zeigender Erschöpfungszustand des Organismus, der eine dem Burn out vergleichbare Symptomatik verursacht. Die genauen Ursachen sind noch nicht erforscht. Die Erkrankungsfälle sind in den letzten Jahren zunehmend, allein in Deutschland vermutet man (noch ungesicherte Erkenntnisse) nahezu eine halbe Million Betroffene.

Das Burnout-Syndrom wird nach neuerer Ansicht durch 4 Faktoren typisiert. Dies sind körperliche Schwäche mit Depressionen bei gleichzeitig auftretenden Krisen im Berufs- und Privat-Leben. Aber auch diese Definitionen greifen meiner Erfahrung nach zu kurz. Ausführlich dazu in meinem Beitrag: Müdigkeit und Erschöpfung – Gründe und wie Sie diese vermeiden (yamedo.de)

Erkrankungen die Müdigkeit als Symptom haben

Es gibt viele verschiedene Erkrankungen, die mit vermehrter Müdigkeit als Symptom einhergehen können. Ich kann hier nicht alle Errkanungen aufzählen, aber immerhin die wichtigsten 95%.

Schlafstörungen: Schlafapnoe, Insomnie, Restless-Legs-Syndrom und andere Schlafstörungen können zu unzureichendem oder gestörtem Schlaf führen, was zu vermehrter Müdigkeit während des Tages führt.

Anämie: Anämie ist ein Zustand, bei dem der Körper nicht genug rote Blutkörperchen hat, um ausreichend Sauerstoff zu transportieren. Dies kann zu Müdigkeit und Schwäche führen. Häufigster Grund: Eisenmangel.

Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS): CFS  hatte ich bereist oben kurz erwähnt. Das ist eine komplexe Erkrankung, die durch anhaltende, extreme Müdigkeit gekennzeichnet ist, die nicht durch Ruhe oder Schlaf verbessert wird.

Depression: Depression ist eine psychische Erkrankung, die oft mit starker Erschöpfung und Müdigkeit einhergeht.

Diabetes: Unkontrollierter Diabetes kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen, insbesondere wenn der Blutzuckerspiegel nicht gut eingestellt ist.

Schilddrüsenerkrankungen: Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann Müdigkeit verursachen. Hypothyreose (Unterfunktion) und Hyperthyreose (Überfunktion) sind Beispiele für Schilddrüsenerkrankungen.

Krebserkrankungen: Krebs kann den Körper stark belasten und zu Müdigkeit führen, sowohl aufgrund der Erkrankung selbst, als auch aufgrund der Behandlungen mit einer Chemotherapie; dabei wäre die Chemo eine klassische Nebenwirkung durch die Medikamente auf die ich weiter unten noch eingehe.

Fibromyalgie: Diese chronische Schmerzerkrankung geht oft mit Müdigkeit und Erschöpfung einher.

Multiple Sklerose (MS): MS kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter Müdigkeit, die oft als „MS-Fatigue“ bezeichnet wird.

Herzerkrankungen: Herzinsuffizienz und andere Herzerkrankungen können die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigen, was zu Müdigkeit führen kann.

Nierenprobleme: Nierenkrankheiten können zu einem Anstieg von Abfallstoffen im Blut führen, was Müdigkeit verursachen kann.

In der Praxis schaut man nach diesen Erkrankungen und wird diese ausschließen müssen, vor allem wenn sich durch einfache Maßnahmen die Müdigkeit nicht bessert.

Müdigkeit durch Medikamente als „Nebenwirkung“

Es gibt viele Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen, die Müdigkeit als mögliche Nebenwirkung haben können. Hier sind einige Beispiele von Wirkstoffen und bekannten Handelsnamen der Präparate, bei denen Müdigkeit häufiger auftreten kann:

Antihistaminika

Wirkstoffe: Diphenhydramin (z.B. Benadryl), Loratadin (z.B. Claritin), Cetirizin (z.B. Zyrtec)
Diese werden oft zur Behandlung von Allergien und Erkältungssymptomen eingesetzt, können aber Müdigkeit als Nebenwirkung verursachen.

Beruhigungsmittel und Schlafmittel

Wirkstoffe: Diazepam (z.B. Valium), Alprazolam (z.B. Xanax), Zolpidem (z.B. Ambien)
Diese Medikamente werden zur Behandlung von Angstzuständen, Schlafstörungen oder zur Muskelentspannung verwendet und können Müdigkeit hervorrufen.

Antidepressiva

Wirkstoffe: Amitriptylin (z.B. Elavil), Sertralin (z.B. Zoloft), Fluoxetin (z.B. Prozac)
Einige Antidepressiva, insbesondere trizyklische Antidepressiva, können als Nebenwirkung Müdigkeit und Schläfrigkeit verursachen.

Antipsychotika

Wirkstoffe: Risperidon (z.B. Risperdal), Quetiapin (z.B. Seroquel), Olanzapin (z.B. Zyprexa)
Antipsychotika werden zur Behandlung von psychotischen Erkrankungen eingesetzt und können Müdigkeit als Nebenwirkung haben.

Blutdrucksenkende Medikamente

Wirkstoffe: Metoprolol (z.B. Lopressor), Amlodipin (z.B. Norvasc), Lisinopril (z.B. Zestril)
Einige blutdrucksenkende Medikamente können Schläfrigkeit oder Müdigkeit verursachen. Hauptproblem ist hier vor allem eine zu hohe Dosis dieser Mittel, die den Blutdruck derart weit senkt, dass der verbleibende „Druck“ nicht mehr viel zulässt. Dies ist bei älteren Patienten eines der häufigsten Probleme! Zum Bluthochdruck-Problem, bzw. zu den Blutdruckwerten habe ich hier mehr geschrieben: Blutdruckwerte im Wandel der Zeit (yamedo.de)

Schmerzmittel

Wirkstoffe: Codein (z.B. Tylenol mit Codein), Tramadol (z.B. Ultram), Morphin (z.B. MS Contin)
Opioide Schmerzmittel können Schläfrigkeit als Nebenwirkung haben.

Gut zu wissen: Nicht jeder Patient, der diese Medikamente einnimmt, muss zwangsläufig Müdigkeit als Nebenwirkung verspüren. Die Wirkung kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Wenn Sie Bedenken bezüglich der Nebenwirkungen eines bestimmten Medikaments haben oder Müdigkeit als Nebenwirkung bemerken, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker wenden, um Rat und mögliche Alternativen zu erhalten. Meiner Erfahrung nach diese versierte Apotheker oftmals die besseren Ansprechpartner. Manche Apotheker beraten sehr gerne, andere nicht. Bei den Ärzten sieht es ähnlich aus.

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Schulmedizinische Diagnose

Die richtige Diagnose gestaltet sich nicht immer einfach und erfordert die Anwendung verschiedener Untersuchungs- und Testverfahren. Dazu kommt es natürlich darauf an, welche Erkrankung (siehe oben) vermutet wird.

Das Wichtigste ist aus meiner Sicht eine vernünftige Anamnese (Krankengeschichte) des Patienten. Hier bekommt man meist schon mit 80%iger Wahrscheinlichkeit den entsprechenden Hinweis, was das Problem sein könnte.

Danach kommt eine Inspektion und eine Laborauswertung und danach eventuell noch einige verschiedene bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall, usw.).

Therapie

Bezüglich der Therapie verweise ich auf meinen ausführlichen Beitrag: Müdigkeit und Erschöpfung – Gründe und wie Sie diese vermeiden (yamedo.de). In dem Beitrag beschreibe ich die wirklichen Ursachen und wie man diese am besten angeht.

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Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz

Dieser Beitrag wurde erstmalig im August 2008 erstellt und letztmalig am 30.1.2024 aktualisiert.

Heiserkeit – Stimme weg was tun?

Heiserkeit ist definiert durch eine Beeinträchtigung der Stimme, bei welcher sich der Klang und die Lautstärke verändert. Dies kann bis zur Stimmlosigkeit führen, sodass nur noch ein Flüstern möglich ist. Aber was tun, wenn die Stimme weg ist?

Um die Ursachen zu verstehen, muss man sich erst einmal klarmachen, wie Stimme eigentlich entsteht.

Diese wird im Kehlkopf gebildet, genauer an den sogenannten Stimmlippen mit den Stimmbändern. Beim Sprechen spannen sich bestimmte Kehlkopfmuskeln an und straffen die Stimmlippen. Vorbeiströmende Luft bringt diese dann zum Schwingen, dadurch entstehen dann die Töne.

Heiserkeit ist eines der häufigsten Symptome in der Medizin, jeder leidet in seinem Leben mehrmals darunter. Meist heilt die Stimmstörung innerhalb weniger Tage ab, sollte sie länger als vier bis sechs Wochen bestehen oder tritt zusätzlich Atemnot auf, muss ein Arzt aufgesucht werden, da zum Teil bedrohliche Erkrankungen dahinter stecken können.

Ursache

Die mit Abstand häufigste Ursache für Heiserkeit ist ein Infekt der oberen Luftwege (banale Erkältung, Grippe, grippale Infekte), in der Regel handelt es sich dabei um virale Infektionen. Ist der Kehlkopf mit betroffen (Laryngitis), können die Stimmbänder durch die Entzündung und der daraus resultierenden Schwellung nicht mehr frei schwingen und es kommt zu dem typischen Stimmverlust. Die Tonlage verändert sich auch, weil die Schleimhäute der Resonanz-Räume mit entzündet sind. Hierzu gehören die Nasenneben- und Stirnhöhlen sowie die Lungen und Bronchien.

Meist liegen gleichzeitig ein rauer, kratziger und trockener Hals mit entsprechenden Räusperzwang, Husten und Schnupfen vor. Diese Heiserkeit ist meist harmlos und verschwindet in aller Regel ohne weitere Therapie. Bei Kindern kann es als Komplikation zum Pseudokrupp (Laryngitis subglottica) kommen, scharfe Atemgeräusche (Stridor) und bellender Husten sind wegweisend.

Ähnlich entsteht die Heiserkeit durch akute Überbeanspruchung der Stimme, z.B. nach einem Konzert oder Fußballspiel. Eine Schutzmaske, auch die FFP2-Maske, erfordert lauteres Sprechen, um überhaupt verstanden zu werden. Ebenso führt das Einatmen von Tabakrauch, Feinstaub und anderen Emissionen, sehr kalter oder trockener Luft zu gleichen Symptomen. Grund ist die Austrocknung der schützenden Schleimschicht, die Geschmeidigkeit gewährleisten und Infektionen verhindern soll. Auch dabei kommt es zu einer Entzündungsreaktion mit den gleichen Folgen wie bei einer Erkältung.

Bei Rauchern ist das zusätzliche Anschwellen in der Nähe der Stimmbänder (“Reincke-Ödem“) typisch. Dauert die Belastung der Stimme an, vor allem bei den sprechenden Berufen wie z.B. Lehrer, Erzieher oder Sänger, kann die Heiserkeit über lange Zeit hinweg bestehen. In einigen Fällen versuchen sich die Stimmbänder der Belastung anzupassen und bilden reaktiv so genannte Sänger- oder Schreiknötchen aus. Diese sind absolut gutartig und verschwinden oft unter konsequenter Stimmschonung.

Als endogene Faktoren führen eine Schilddrüsenunterfunktion (durch das sogenannten Myxödem), eine Schilddrüsen-Struma (durch mechanische Verdrängung) oder physiologische Vorgänge im Alter (die Spannung der Stimmbänder lässt nach, „Greisenstimme“) zur Heiserkeit. Sehr gefährlich ist die Heiserkeit durch Allergien. Dabei schwillt der Rachenraum zu, was nicht selten zu teilweise lebensgefährlicher Luftnot führen kann. Es handelt sich um einen absoluten medizinischen Notfall. Davon abzugrenzen ist die Pseudoallergie durch Medikamente.

Der Stimm-Apparat kann auch die Magensäure geschädigt werden, wenn das Sekret im Verlauf der Reflux-Krankheit aus dem Magen in die Speiseröhre und bis in den Rachenraum gelangt.

Häufiges Beispiel ist Heiserkeit und Reizhusten durch die Einnahme von ACE-Hemmern (z.B. Ramipril). Diese Nebenwirkung tritt bei ca. 20 Prozent der Patienten unter Therapie auf und wird leider oft im klinischen Alltag übersehen. Bei einem Wechsel der Wirkstoffklasse verschwinden die Symptome vollständig.

Bei langandauernder Heiserkeit, vor allem bei älteren Männern mit Risikofaktoren wie Nikotin- und Alkoholkonsum, muss auch an einen Kehlkopfkrebs gedacht werden. Betrifft dieser die Stimmlippen, kommt es schon sehr früh zur Heiserkeit. Durch die frühe Symptomatik ist die Prognose entsprechend gut.

Rachen-Malignome ohne Stimmbandbeteiligung werden nicht selten erst nach Metastasierung in die Halslymphknoten entdeckt, die Prognose ist ungünstig. Nach Operationen im Halsbereich, vor allem nach Schilddrüsen-Operationen, muss auch an eine Lähmung der Kehlkopfmuskeln (Recurrensparese) gedacht werden. Dies führt zu einer Störung der Stimmlippenbeweglichkeit und somit zur Stimmschwäche und Heiserkeit. Bei einer beidseitigen Recurrensparese kommt es zusätzlich zu starker Atemnot.

Zentrale Lähmungen des Kehlkopfs treten nach Schlaganfall, Gehirnblutungen oder Vagus-Störungen auf. Neben Heiserkeit und Stimmschwäche sind Schluckbeschwerden typisch. Seltene Ursachen sind mechanische Belastung (Unfällen, Verätzungen, Verbrühungen oder Fremdkörperaspiration), Intubations-Granulome (nach Langzeitbeatmung, Notintubation), eine Tuberkulose oder Sarkoidose im Halsbereich, hereditäres Angioödem (durch C1-Esterase-Mangel), berufliche Belastung mit reizenden Arbeitsstoffen (Berufskrankheit), Polypen (z.B. durch Infektionen mit Papillomaviren), Diphtherie (Krupp) und Epiglottitis (durch Impfungen gegen Diphtherie und Haemophilus influenza als Auslöser der Epiglottitis in Deutschland nahezu verschwunden).

Seelische Schwankungen, insbesondere psychische Erkrankungen, wirken sich ebenfalls auf die Stimme aus. Sind wir depressiv, sinkt die Muskelspannung, wodurch die Stimme nicht nur schwächer, sondern auch tiefer klingt. Stress verursacht das Gegenteil, weil die höhere Muskelspannung in den Sprech-Organen die Stimme anhebt.

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Diagnose

Der Arzt begutachtet zunächst den Rachenraum und den Kehlkopf mit einem Laryngoskop. Die Technik erlaubt auch die Entnahme verdächtigen Gewebes, das auf maligne Entartungen hin untersucht werden kann. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Sonographie), MRT (Magnetresonanz-Tomographie), CT (Computer-Tomographie) liefern weitere Hinweise auf die Ursache. Mit mikrobiologischen Abstrichen können Krankheitserreger identifiziert werden.

Konnte trotz intensiver und vollständiger Diagnostik keine Ursache für die Heiserkeit gefunden werden, muss als Ausschlussdiagnose auch an eine psychogene Entstehung gedacht werden.

Therapie

Oft hilft es schon, wenn die Lebensumstände auf die Beschwerden eingestellt werden. Alle Maßnahmen, die die Stimme schonen, können die Heiserkeit bessern. Infektionen bekämpft der Arzt mit fiebersenkenden und schmerzstillenden Medikamenten (ASS, Ibuprofen) sowie Antibiotika. Dem Schutz der Schleimhäute dienen Lutschtabletten, die das Sekret auf den Epithelien stabilisieren.

Bewährt haben sich Kombinationen mit Xanthan, Carbomeren, Hyaluronsäure. Anwendungen mit Heilpflanzen wie Salbei, Thymian und Kamille bieten sich als nebenwirkungsfreie Alternativen an, ebenso wie homöopathische Präparate. Atem-Therapie und Sprech-Training können zur Schonung des Sprech-Apparates beitragen. Dann können sich Sängerknötchen durchaus zurückbilden.

Gegen die Reflux-Krankheit verordnet der Schulmediziner Säureblocker. Liegen Krebserkrankungen der Heiserkeit zugrunde, sind Operationen notwendig sowie eine Chemotherapie und Bestrahlung.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.11.2022 aktualisiert und ergänzt.

Schluckbeschwerden – Ursachen, Symptome, Therapie

Schluckbeschwerden (medizinisch Dysphagie) sind können ein Symptom von einer Vielzahl von Erkrankungen sein, die mit einer Störung des Schluckvorgangs einhergehen.

Es handelt sich um ein sehr häufiges Symptom, so leidet z.B. im Rahmen einer Infektion nahezu jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben an Schluckbeschwerden, im höheren Alter leiden fast 50 Prozent der Menschen an einer chronischen Dysphagie unterschiedlichster Ursache.

Schluckbeschwerden treten nicht nur durch Schmerzen auf, sondern auch dann, wenn das Zusammenspiel der anatomischen Strukturen gestört sind, die am Schluckvorgang beteiligt sind. Dann versagt die korrekte neurologische oder intellektuelle Regulationen. Dabei ist es wichtig, in akute und chronische Beschwerden zu unterscheiden, um die mögliche Ursache näher einzugrenzen.

Vor allem chronische Schluckstörungen sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden, da zum Teil schwerwiegende Krankheiten ursächlich sein können.

Ein kurzer Blick auf den Schluckvorgang

Am Schluckvorgang beteiligt sind 50 paarig angelegte Muskeln im Hals, Gesicht und der Zunge sowie in der Speiseröhre und am Mageneingang. Gesteuert werden sie durch 6 von unseren 12 Hirnnerven. Physiologen unterscheiden 4 Einzelschritte des Schluckens.

Die orale Vorbereitungs-Phase besteht aus Kauen und Einspeicheln. So entsteht der Speisebrei (Bolus), der zum Schlucken bereit ist.

In der oralen Transport-Phase schiebt die Zunge den Speisebrei in Richtung Racheneingang.

In der Pharyngeale Phase wird der Speisebrei vom Rachen in die Speiseröhre transportiert. Dabei schließen sich die Atemwege, damit wir uns nicht verschlucken.

In der ösophageale Phase wird der Speisebrei die Speiseröhre hinunter zum Magen transportiert.

In der Klinik kann untersucht werden, an welchem Schritt des Schluckvorgangs das Problem verortet ist. Funktioniert eine Phase nicht oder unzureichend, sind die anderen Schritte ebenfalls gestört. So werden Schluckstörungen im gesamten Rachenbereich (also oropharyngeal) und Schluckbeschwerden durch Veränderungen im Bereich der Speiseröhre (ösophageal) voneinander abgegrenzt.

Präorale oder orale Schluckbeschwerden (mit einer Ursache vor oder im Mundbereich) und Ursachen im Mageneingangsbereich (prägastral) sind im Verhältnis seltener. Diese Differenzierung ist meist schon durch eine gründliche Anamnese möglich, so schildern Menschen mit Schluckstörungen im Rachenbereich vor allem Beschwerden bei Beginn des Schluckaktes, welche teilweise so ausgeprägt sind, dass die Nahrung gar nicht herunter geschluckt werden kann.

Symptome

Klassischerweise beschreiben Betroffene einen Druck oder ein Kloßgefühl im Hals, welches auch unabhängig von der Nahrungsaufnahme persistieren kann.

Auch Hustenanfälle sind charakteristisch, wenn versehentlich Nahrung in die Atemwege gelangt. Im schlimmsten Fall gelangen Nahrungsbestandteile tief in die Bronchien und es kann zu einer gefürchteten Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) kommen.

Liegt die Ursache erst im Bereich der Speiseröhre, so ist ein Zurückfließen der Nahrung (Regurgitation), Würgereiz und Erbrechen typisch. Kann die Nahrung ein Hindernis noch passieren, kommt es nicht selten zu krampfartigen Schmerzen bei dem Weitertransport durch die Speiseröhre. Diese werden von dem Betroffenen meist direkt hinter dem Brustbein empfunden (also retrosternal). Aber auch Schmerzen im Bauchraum oder sogar eine Ausstrahlung der Schmerzen in z.B. die Arme sind möglich.

Ein Engegefühl in Brustbereich ist ebenfalls nicht selten. Bei Unsicherheit sollte wegen der ganz ähnlichen Symptomatik eine kardiale Ursache für die Beschwerden (z.B. Angina pectoris im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit oder ein akuter Herzinfarkt) ausgeschlossen werden.

Je nach Ursache können zusätzlich Heiserkeit, FieberNachtschweißGewichtsverlust, Hypersalivation (also eine verstärkte Speichelbildung) oder eine näselnde Sprache auftreten.

Ursachen

Die häufigste Ursache für Schluckbeschwerden sind Infekte im Bereich der Mundhöhle, des Rachens und in der Speiseröhre.

Meistens handelt es sich um eine Rachenentzündung (Pharyngitis) im Rahmen einer banalen Erkältung, welche durch Viren verursacht wird.

Die Schluckbeschwerden sind dabei oft auf den trockenen Hals und die Schmerzen in dem Bereich zurückzuführen.

Ebenfalls häufig, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, ist die hoch ansteckende Mandelentzündung (Tonsillitis) mit eitrigen Belägen und starken Schmerzen beim Schluckakt, welche durch den Bakterienstamm der Streptokokken ausgelöst wird.

Auch eine gefürchtete, bakterielle Entzündung im Kleinkindalter mit ausgeprägten Schluckbeschwerden ist die Epiglottitis. Die Erkrankung ist durch konsequente Impfkampagnen zum Glück selten geworden. Dabei rinnt typischerweise selbst der Speichel aus dem Mund, da dieser reflektorisch nicht mehr verschluckt werden kann. Diese Erkrankung führt nicht selten unbehandelt zum Tod des Kindes.

Vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (z.B. bei Diabetes mellitus oder bei AIDS) oder im Rahmen einer Antibiotikatherapie kommt es häufig zu einem Pilzbefall der Mundschleimhaut mit Candida albicans (sogenannter Soor), seltener ist die Speiseröhre betroffen.

Typisch sind weiße, abwischbare Beläge auf gerötetem, leicht blutendem Grund bei zusätzlich brennenden Schmerzen im Mundbereich.

Weitere Infektionen, die mit Schluckbeschwerden einhergehen können, sind z.B. die Stomatitis aphtosa (eine Erstinfektion mit dem humanen Herpesvirus, welches später den Lippenherpes verursacht), die Gingivitis (Zahnfleischentzündung, welche aufgrund der teilweise starken Schmerzen zu einer reduzierten Kauarbeit führt), das Pfeiffersches Drüsenfieber (auch infektiöse Mononukleose, diese wird verursacht durch das Ebstein-Barr-Virus und geht mit starker, schmerzhafter Lymphknotenschwellung und begleitender Tonsillitis einher.) und viele weitere.

Sehr häufig (aber ohne jegliche entzündliche Ursache) sind Aphten. Dabei handelt es sich um extrem schmerzhafte Läsionen im Mund oder am Gaumen, welche typischerweise von einem angedautem weißen Rand (Mazeration) umgeben sind.

Aber auch primäre Krankheiten der Speiseröhre und des Mageneingangs sind nicht selten für Schluckbeschwerden verantwortlich.

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Sehr häufig ist die Refluxkrankheit (GERD), meist mit einer zugrunde liegenden Hiatushernie. Dabei treten Anteile des Magens durch eine zu große und zu schlaffe Zwerchfelllücke hindurch. Typisch sind als Symptome Sodbrennen, ein Kloßgefühl im Hals und ein Magendruck.

Im fortgeschrittenen Stadium kommt es in einigen Fällen zu einer ausgeprägten Entzündung der Speiseröhre (Refluxösophagitis), welche mit einer narbigen Verengung des Lumens einhergehen kann.

Charakteristisch für eine solche Verengung sind zunehmende Schluck- und dann folgend progrediente Transport-Störungen. Ebenfalls nicht selten sind Ausbuchtungen der Speiseröhre (sogenannte Divertikel), am häufigsten ist das unechte Zenker-Divertikel im Anfangsbereich der Speiseröhre. Verschluckte Nahrung bleibt in der Ausbuchtungen hängen und wird entweder wieder erbrochen oder fließt in der Nacht durch die fehlende Schwerkraft wieder aus dem Mund heraus (Regurgitation).

Seltenere Ursachen für Schluckbeschwerden im Bereich der Speiseröhre und des Mageneingangs sind Narbenstränge (z.B. nach Geschwüren, Verätzungen oder ähnlichem) oder durchgemachte Operationen (z.B. eine Fundoplicatio, bei der im Rahmen einer Refluxkrankheit der Mageneingang operativ verengt wird oder auch alle Eingriffe im Sinne einer „Adipositaschirurgie“, wie z.B. das Magenband oder die Teilgastrektomien mit dem Ziel eines Gewichtsverlustes), welche die ungehinderte Passage von Nahrung behindern können.

Aber auch systemische Erkrankungen führen manchmal zu einer ausgeprägten Dysphagie und Transport-Störungen, typische Beispiele sind die Sklerodermie (bei der verschiedenste Gewebe sich verhärten und ihre ursprüngliche Funktion verlieren) und die Achalasie (wo ein Transport durch einen Verlust regulierender Nervenstränge stark behindert wird).

Ebenfalls können neurologische oder neurodegenerative Krankheiten zu Schluckbeschwerden führen. Besonders häufig ist der Schlaganfall ursächlich. Schluckstörungen treten typischerweise bei dem am häufigsten vorliegenden Mediainfarkt auf, aber auch Schlaganfälle in vielen anderen Regionen (z.B. dem Hirnstamm) können über verschiedene Wege zu massiven Schluckbeschwerden führen.

Auch bei der Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose (dabei kommt es zu einer Entmarkung der zentralen Nervenfasern und so fortschreitend zu diversen neurologischen Ausfällen unterschiedlichster Lokalisation), der amyotrophen Lateralsklerose (ALS, eine Erkrankung mit Schädigung von zentralen und peripheren Nervenbahnen, welche innerhalb weniger Jahre unweigerlich zum Tode führt), bei Schädel-Hirn-Traumata (bei entsprechender Lokalisation) oder bei neurodegenerativen Erkrankung wie dem Morbus Parkinson (dabei kommt es zu einem Untergang der Substantia nigra, welche für den Körper das für alle Bewegungen benötigte Dopamin produziert) kommt es zu einer ausgeprägten Dysphagie.

Aber auch im Rahmen einer Demenz sind Schluckbeschwerden ein häufiges Symptom, da oft regelrecht „vergessen“ wird, wie die Muskeln für ein effektives Schlucken koordiniert werden müssten.

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Typisch für viele der neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen ist, dass die Betroffenen sich oft sich gar nicht bewusst sind, dass eine Schluckstörung vorliegt. Daher kommt es überdurchschnittlich oft zu einer lebensbedrohlichen Aspirationspneumonie.

Eine Vergrößerung der Schilddrüse entsteht meist durch einen Jodmangel (klassische Struma), aber auch Autoimmunerkrankungen (z.B. der M. Basedow), bösartige Erkrankungen (mit einer sogenannten Struma maligna) oder Entzündungen der Schilddrüse (Thyreoiditis) im akuten Stadium führen zu einer relevanten Volumenvermehrung.

Vor allem bei Kindern oder bei Menschen mit vorbestehender Schluckstörung sollte auch an verschluckte Fremdkörper gedacht werden, welche selbst oder durch das reaktive Ödem eine weitere Nahrungspassage erschweren oder verhindern können.

Auch große Nahrungsbrocken können bei ungenügendem Kauen an den drei Engen der Speiseröhre (Kehlkopf, Aortenbogen und der Passage durch das Zwerchfell) hängen bleiben. Im schlimmsten Fall (vor allem bei neurologisch gedämpften Personen, z.B. unter Drogen- oder Alkoholeinfluss) kann es durch eine Reizung des N. vagus zu dem sogenannten reflektorischen Bolus-Tod kommen.

Weitere Ursachen sind z.B. kieferorthopädische Probleme (z.B. starker Überbiss), schlecht sitzende bzw. drückende Zahnprothesen oder ein ungenügend saniertes Gebiss (Karies, „Löcher“) mit entsprechenden Zahnschmerzen, welche zu Schluckbeschwerden durch gestörte Kauvorgänge führen. Aber auch Veränderungen der Mundraumanatomie können zu einer Dysphagie führen, z.B. bei Tumoren (im Mund- oder Rachenraum) oder Makroglossie (im Rahmen einer Akromegalie, in Kombination mit anderen Fehlbildungen oder genetischen Syndromen, z.B. dem Down-Syndrom).

Oft sind Schluckbeschwerden auch einfach ein Ausdruck allgemeiner Schwäche im Rahmen einer Multimorbidität, da das Kauen und der Schluckvorgang ein hohes Maß an Arbeit und Koordination von den Muskeln benötigen. Begünstigt werden Schluckbeschwerden im Alter durch eine häufig begleitende Exsikkose (allgemeine Austrocknung, z.B. durch ein reduziertes Durstempfinden oder wegen einer Therapie mit „Wassertabletten“).

Durch den Flüssigkeitsmangel kommt es zu trockenen Mundschleim-häuten, die Nahrung wird dadurch nicht mehr genügend angefeuchtet und kann dann nur noch erschwert geschluckt werden. Kann keine Ursache trotz gründlicher Untersuchung gefunden werden, sollte auch an eine psychische Schluckstörung gedacht werden.

Allgemein gilt, je jünger ein Patient ist, desto wahrscheinlicher ist eine psychische Genese der Dysphagie. Typisch wird dabei ein Kloß im Hals (Globus-Gefühl) beschrieben. Schluckbeschwerden treten dann häufig bei bestimmten Lebensmitteln (zum Beispiel, wenn mit dieser Nahrung bestimmte Dinge assoziiert werden) auf.

Aber auch sogenanntes Luftschlucken (Aerophagie) ist häufig und führt zu einem Völlegefühl, Schmerzen beim Schlucken und Aufstoßen.

Wenn ein hoher Leidensdruck besteht, sollte eine Psychotherapie empfohlen werden.

Diagnose

Neben der Anamnese gehören eine genaue Inspektion des Nasen-Rachen-Raums und der Mundhöhle sowie eine Beobachtung des Schluckvorgangs zum diagnostischen Grundstock (siehe auch: HNO).

Bei entsprechendem Verdacht sollte die Diagnostik durch eine neurologische Untersuchung, eine Überprüfung gezielter Laborwerte, eine Magenspiegelung (Gastroskopie) mit einer zusätzlichen Beurteilung der Speiseröhre und einer ausführlichen Bildgebung (Kontrastmittel-Breischluck, CT oder MRT) ergänzt werden.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der zu Grunde liegenden Ursache. Um das Schlucken zu erleichtern, ist es oft hilfreich, bei dem Essen bestimmte Körperhaltungen einzunehmen und feste Nahrung zu pürieren bzw. Flüssigkeiten mit geschmacksneutralen, bindenden Pulvern anzudicken. So können auch die gefürchteten Lungenentzündungen in ihrer Zahl reduziert werden.

Gegen die Schmerzen im Hals helfen anästhesierende Lutschtabletten mit Procain und zuckerfreie Bonbons zur Befeuchtung der Schleimhäute. Spezielle Wirkstoffe in den Präparaten können ein schützendes Gel bilden, das die Schleimhäute abschirmt. Dazu zählen Hyaluronsäure, Carbomer und Xanthan. Bei bakteriellen Infektionen und Aphten steht zusätzlich eine erregerangepasste antibiotische Therapie im Vordergrund. Nicht selten kommt es zu einer vollständigen Nahrungsverweigerung während der akuten Infektion. Mykosen im Mund- und Rachen werden in der Regel mit lokalen Antimykotika behandelt.

Die Therapie eines Divertikels ist in der Regel operativ. Bei einer sehr langsam zunehmenden Schluck- und Transportstörung sollte auch immer an einen bösartigen Tumor der Speiseröhre gedacht werden. Typischerweise kommt es zu Beginn nur bei großen Brocken zu Schwierigkeiten beim Schlucken, was von den meisten Betroffenen nicht als bedrohlich realisiert wird. Erst wenn breiige oder flüssige Bestandteile nicht mehr “durchpassen”, wird meist erst ein Arzt aufgesucht. In der Regel ist bei Diagnosestellung eine heilende Therapie nicht mehr möglich, die Prognose ist damit für Speiseröhrenkrebs sehr schlecht.

Dennoch werden operative, strahlen- und chemotherapeutische Ansätze verfolgt, um die Lebensqualität zu verbessern und eine langandauernde Nahrungspassage zu gewährleisten. Symptomatisch wird auch eine Aufdehnung der Verengung (Bougierung) im Rahmen einer Magenspiegelung erfolgreich eingesetzt.

Ist bei Dysphagie überhaupt keine Nahrungspassage mehr möglich, so kommen alternative Zufuhrwege in Betracht. Ist z.B. isoliert der Schluckvorgang bei offenen Nahrungswegen gestört, kann eine (naso-)gastrale Sonde (“Magensonde”) sinnvoll sein.

Ist gar keine Nahrungspassage mehr möglich, kann eine perkutane endoskopische Gastrostomie (eine sogenannte PEG-Sonde, welche über einen kleinen Eingriff durch die Haut in den Magen eingenäht wird) angelegt werden.

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Bei demenzbedingter Dysphagie ist oft nur eine symptomatische Therapie möglich (z.B. durch das Andicken von Flüssigkeiten, ggf. Anlage einer PEG oder Magensonde). Allerdings kann eine Progredienz verhindert oder eine leichte Verbesserung durch verschiedene krankengymnastische motorische Schluckübungen (bis hin zu regelrechten bewussten Schluckmanövern, um eine Aspirationspneumonie zu verhindern) oder eine logopädische (also sprachtherapeutische) Behandlung erzielt werden.

Vor allem sollte es Ziel sein, grundlegende Schutzreflexe (z.B. Schluck-, Würge- und Hustenreflex) wiederherzustellen. Auch Erkrankungen der Schilddrüse können Schluckstörungen verursachen. Zugrunde liegt dabei fast ausschließlich eine ausgeprägte Vergrößerung der Schilddrüse, welche von vorne auf die Speiseröhre drückt und so die Nahrungspassage stört. Je nach Ausprägung können zusätzlich Atemprobleme bei Druck auf die Luftröhre entstehen.

Liegt die Ursache in der Schilddrüse, wird entweder Jod zugeführt, medikamentös oder durch Bestrahlung “ausgebremst” (z.B. bei M. Basedow oder einigen Krebserkrankungen) oder das mechanisch störende Schilddrüsengewebe operativ entfernt.

Bei vorübergehenden Schluckbeschwerden durch Halsschmerzen haben sich einige Hausmittel bewährt. Warme Halswickel wie der traditionelle Kartoffelwickel schaffen ebenso Linderung wie Gurgeln mit Salbei- und Kamillentee. Ein Teelöffel der Mischung kommt auf ein halbes Liter heißes Wasser, das 20 Minuten ziehen soll.

Lesen Sie mehr unter: https://www.yamedo.de/schmerzen-ursachen/ oder https://www.yamedo.de/schmerzen-merken/

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Beitragsbild: pixabay.com – naturalherbsclinic

Brennende Füße: Symptome, Ursachen, Therapie

Nahezu jeder Mensch erlebt in seinem Leben mindestens einmal das Gefühl von brennenden Füßen. Dieses zeigt sich in vielfältiger Form, kann harmlose aber auch ernst zu nehmende Ursachen besitzen, weshalb eine ärztliche Abklärung erfolgen sollte.

Brennende Füße werden in der Medizin mit dem Fachbegriff Burning-Feet (Burning Feet Syndrome, BFS) gekennzeichnet. Dabei kann es zu (schmerzhaft) brennenden, juckenden oder kribbelnden Füßen, manchmal auch an den Unterschenkeln, kommen, vergleichbar zum Teil mit einer „eingeschlafenen“ Extremität, die wieder „aufwacht“. Zusätzlich sind Rötungen, zyanotische bis livide Verfärbungen (blauviolett bis weiß), Schwellungen und Veränderungen der Hautoberfläche möglich. Oft sind die Beschwerden nur vorübergehende Natur, doch wenn die Beschwerden nicht nach einigen Wochen nicht abklingen, sollte der Arzt nach der Grunderkrankung suchen.

Ursachen

Zu den Ursachen, die meist keiner ärztlichen Therapie bedürfen, zählt unter anderem das kurzfristige Abdrücken von Gefäßen oder Nerven im Unterschenkel- oder Fußbereich. Dies kann durch zu enge Kleidung oder Schuhwerk ausgelöst werden sowie durch übereinander geschlagene Beine beim Sitzen, wodurch die Durchblutung der restlichen Extremität beeinträchtigt wird (Verlauf der wichtigen Gefäße in der Kniekehle  (Durchblutungsstörungen). Ein extremer Wechsel von Temperaturen führt zu einer Vasokonstriktion (Zusammenziehen von Gefäßen) bzw. Vasodilatation (Erweiterung von Gefäßen). In starker Kälte ziehen sich Gefäße zusammen, ist der Blutfluss verlangsamt. Gegenteilig verhält es sich bei hohen Temperaturen.

Beim  Tarsaltunnel-Syndrom sind die Nerven im Bereich des Knöchels eingeengt, ähnlich wie beim Karpaltunnel-Syndrom der Hand. Ebenso können die Schwellungen im Zuge einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auf die Nerven drücken, sodass es zu den Missempfindungen kommt.

Selten ist hierzulande eine Mangelernährung für das BFS verantwortlich. Die Nerven leiden von allen Geweben am stärksten unter einer zu geringen Aufnahme von B-Vitaminen. Manchmal ist auch die Resorption der Vitalstoffe durch Darmerkrankungen gestört.

Das Neurom bezeichnet eine gutartige Knotenbildung an peripheren Nerven, welches zu einer Reizleitungsstörung von Signalen führt und im Bereich des Fußes auch ein starkes Brennen verursacht. Bei Menschen mit Gicht zeigt sich das Gefühl vor allem an der Großzehe.

Die Polyneuropathie beschreibt Nervenempfindungsstörungen unterschiedlicher Ursache, unter anderem im Zusammenhang mit einem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Neben dieser diabetischen Neuropathie verursacht Alkoholabusus ähnliche Nervenschädigungen (Alkoholische Neuropathie). Daneben kann Nikotin durch Gefäßverengung die Nerven beschädigen.

Weitere Erkrankungen sind  allergische Reaktionen und das (Morbus Raynaud (spezielle Form der Durchblutungsstörung, die sich vor allem an den Extremitätenenden wie Finger und Zehen bemerkbar macht), die Erythromelalgie (eine plötzlich einsetzende, überschießende Durchblutung führt zu schmerzhaften Gefühlen in Füßen und Händen, einhergehend mit deutlichen Rötungen oder Blaufärbungen), das Restless-Legs-Syndrom (Wittmaack-Eckbom-Syndrom, führt zu kurzzeitigen Beschwerden in den Beinen und Füßen, meist in Kombination mit einer nicht kontrollierbaren Unruhe der betroffenen Extremität).

Andere Grunderkrankungen, die zu den Beschwerden führen, sind das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom (CRPS) und die Charcot-Marie-Tooth-Krankheit (CMT). Das Fußbrennen tritt oft nach Verletzungen, Schlaganfall und Herzinfarkt sowie im Nachgang von Operationen auf.  Auch Infektionen können die Ursache sein, wie beispielsweise die Lyme-Borreliose (Multisystemerkrankung als Folge eines Zeckenbisses), Fußpilz, Syphilis sowie Gürtelrose. Im Rahmen einer HIV-Erkrankung kommt das BFS ebenfalls verstärkt vor.

Medizinisch relevant ist das echte Burning-Feet-Syndrom, welches vor allem nachts in Erscheinung tritt und ein schmerzhaftes Brennen verursacht, welches durch Kälte gelindert werden kann. Zusätzliche Begleiterscheinungen können Schuppen auf der Haut (die Feuchtigkeit geht verloren, die Haut trocknet langsam aus – Hauterkrankungen), eine gesteigerte (lokale) Schweißsekretion, Muskelkrämpfe, Verspannungen, Nervenreizungen und Schlafstörungen sein. Die Funktionalität der Füße bleibt dabei erhalten, Bewegungen sind möglich.

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Diagnose

Vielfach reicht die Beschreibung des Betroffenen aus, dass die brennenden Füße bei Wärmezufuhr entstehen und sich bei Kälte wieder geben.

Die Entstehung des Burning-Feet-Syndroms ist noch nicht vollständig geklärt. Im Blutbild lässt sich häufig ein Mangel an verschiedenen Vitaminen und deren Koenzymen (Hypovitaminose) feststellen, vor allem der Pantothensäure, der Nicotinsäure und von Vitamin B. Daneben ist auch der Mineraliengehalt (z.B. von Magnesium) vermindert. Die Blutuntersuchung dient auch der Feststellung von Diabetes und gegebenenfalls auch der Bestimmung der Hormonwerte sowie der Antikörper gegen vermutete Infektionen.

Die laufenden Untersuchungen können zudem nachweisen, dass es im betroffenen Gewebe zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff infolge einer reduzierten bzw. gestörten Durchblutung kommt und dass Nervenfasern in Mitleidenschaft gezogen sind. Als mögliche Auslöser werden dabei eine Mangelernährung oder auch verschiedene Stoffwechselstörungen in Betracht gezogen.

Die ärztliche Abklärung des Syndroms dient auch dem Ausschluss anderer Erkrankungen (Differentialdiagnose), die eine ähnliche Klinik aufweisen. So kann bei brennenden Fußsohlen, einhergehend mit kaum mehr ausführbaren Bewegungen (oder nur noch unter starken Schmerzen durchführbar) eine tiefe Beinvenenthrombose vorliegen.

Zahlreiche bildgebende Verfahren können Aufschluss über orthopädische Krankheiten und Verengungen der Gefäße geben (Sonographie, Angiographie, Szintigraphie). Daneben kann heute die Nervenleitgeschwindigkeit) gemessen werden.

Therapie

Bedingt durch die noch nicht vollständig geklärte Entstehung stützt sich die Therapie auf zwei Behandlungswege, die allgemeine und die spezielle Behandlung. Als akute Maßnahme kann eine Kühlung zur Linderung der Beschwerden beitragen. Ein eiskaltes Fußbad kann rasche Hilfe bringen. Vor dem Schlafengehen kann der Patient im Eisschrank gekühlte Socken anziehen oder die Füße nachts unbedeckt lassen. Das Maßnahmenbündel „RICE“ (Rest, Ice, Compression, Elevation) ist das Hauptstichwort für die Kranken: Ruhe, Kühlung, Kompression durch Bandagen und die Füße hoch lagern.

Mangelerscheinungen (Vitamine, Mineralstoffe) können oral oder per Infusion substituiert werden. Schmerzen lassen sich vor allem durch Antikonvulsiva (dienen normalerweise der Behandlung einer Fallsucht) mildern.

Die gezielte Schmerzbehandlung erfolgt häufig durch Gabe eines lokalen Anästhetikums (Injektion als Blockade in die betroffenen Nervenregionen). Dieses kann wiederkehrend verabreicht werden oder aber während eines stationären Aufenthaltes als Dauerperfusion bzw. Dauerinjektion über ca. zwei Wochen zur Anwendung kommen. Eine vollständige Ausheilung ist dabei möglich (jedoch selten).

Daneben kann aber auch die permanente bzw. in bestimmten Intervallen durchgeführte Betäubung notwendig sein, um das Gefühl der brennenden Füße dauerhaft in den Griff zu bekommen.

Mittel der Naturheilkunde und Volksmedizin

Massagen können die Durchblutung der Füße fördern, besonders wenn dabei spezielle Fußsalben oder das entzündungshemmende Ingweröl Anwendung findet. Ein anderes altbewährtes Mittel sind Fußbäder mit Bittersalz oder Apfelessig. Die Einnahme von Kurkuma wirkt Entzündungen entgegen.  In dieselbe Richtung wirken Omega-3-Fettsäuren, wie sie in guten Pflanzen- (Hanf, Lein, Olive) Fischölen vorkommen. Daneben zeigen Akupunktur und Akupressur eine lindernde Wirkung.

Erfolge bei der Behandlung der brennenden Füße werden auch für spezielle Hanf-Produkte beschrieben. Diese Extrakte mit Cannabidiol (CBD) sollen die Haut beruhigen und entspannen. CBD, das in Cremes und Salben enthalten ist, soll sehr tief in die Haut vordringen können. Auch die Trägeröle wie Oliven- oder Kokosöl haben bereits eine heilende Wirkung. CBD-Lotionen auf der Basis von Aloe vera, Sheabutter und Kokosnussöl können auf den gesamten Körper aufgetragen werden, weil der CBD-Gehalt hier bewusst niedrig gehalten ist.

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Beitragsbild: pixabay.com – Milius007

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.7.2022 aktualisiert und ergänzt.

Das Zittern: Wenn Finger, Hände, Beine oder der Körper zittern – Ursachen, Symptome und Therapie

Allgemeines

Unter dem Begriff „Tremor“ (lat. tremere Zittern) versteht man unwillkürliche Bewegungen in einem oder mehreren Körperteilen. Sie werden durch wechselnde Kontraktionen antagonistischer Muskelgruppen hervorgerufen.

Der Tremor ist eher ein Symptom konstitutioneller Erkrankungen oder Störungen als eine klinische Krankheit.

Bei einem Patienten mit Tremor muss immer nach den Ursachen geforscht werden. Eine differentialdiagnostische Abklärung ist unbedingt erforderlich, da sich die Therapie nach den Ursachen der Grunderkrankung richtet.

Um einen Tremor einzuordnen, beobachtet man die Frequenz, den Rhythmus, die Verteilung auf die betroffenen Körperteile sowie die Wirkung von Bewegung und Ruhe auf den Tremor.
Bei einer Frequenz von acht bis zehn Ausschlägen pro Sekunde spricht man von einem schnellen Tremor – ein langsamer Tremor weist drei bis fünf Ausschläge pro Sekunde auf. Der Rhythmus eines Tremors wird in feinschlägig und grobschlägig unterteilt.

Von einem Intentionstremor spricht man, wenn sich das Zittern während einer willkürlichen Bewegung eines oder mehrerer Körperteile verstärkt oder davon ausgelöst wird. Umgekehrt tritt der Ruhetremor auf, wenn sich der betroffene Körperteil in Ruhe befindet und lässt während aktiver Bewegung nach. Differentialdiagnostisch sind vorwiegend Erkrankungen des Zentralnervenssystem (ZNS), Intoxikationen, Endokrinopathien und psychische Erkrankungen für einen Tremor verantwortlich.

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Die Erkrankungen des Zentralnervenssystem (ZNS)

Der Morbus Parkinson

Man unterscheidet zwischen dem idiopathischen Morbus Parkinson, dessen Ursachen meist unbekannt bleiben und dem Morbus Parkinson, dem eine bestimmte Ursache zugeordnet werden kann, zum Beispiel als Folge von epidemischer Enzephalitis, Schädeltraumen oder cerebralen Gefäßprozessen durch Arteriosklerose.

Der Tremor beim Morbus Parkinson ist häufig ein Ruhetremor mit vier bis acht Ausschlägen pro Sekunde, eher grob- als feinschlägig. Er kann bei willkürlicher Bewegung vorübergehend aufhören und mit bewusster Anstrengung kurzfristig unterdrückt werden. Gefühlserregungen und Müdigkeit intensivieren den Tremor – im Schlaf verschwindet er.

Das Zittern beginnt oft in einer der oberen Extremitäten und kann darauf beschränkt bleiben. Es kann aber auch auf die anderen Extremitäten und auf die Kiefer- und Halsmuskulatur übergreifen. Der Tremor betrifft meistens Finger, Unterarme, Kopf, Augen und die Zunge.

Neben dem Zittern sind ein Verlust der Bewegungskoordination, Rigidität (Verkrampfung der Muskulatur) Masken- und Salbengesicht und verlangsamte Bewegungen zu beobachten. Eine klinische Abklärung mittels hirnspezifischer Diagnoseverfahren (zum Beispiel CTG) ist dringend erforderlich.

Die Wilsonsche Krankheit

Hierbei handelt es sich um eine seltene familiäre Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch eine Degeneration der Linsenkerne des Zentralnervensystems und einer knotigen Leberzirrhose. Die Ursache der Erkrankung ist ein abnormer Kupferstoffwechsel mit übermäßigen Kupferablagerungen im Gehirn und in der Leber. Symptomatisch sind das Auftreten eines grünlich pigmentierten Ringes am Außenrand der Hornhaut, Koordinationsstörungen der Extremitäten, Tremor und Anzeichen einer Lebererkrankung.

Das Zittern bei der Wilsonschen Krankheit kann dem typischen Parkinson – Tremor ähneln oder dem für Kleinhirnerkrankungen typischen Intentionstremor, aber charakteristisch ist der so genannte „Flügelschlagtremor“. Es kommt zu schnellen, heftigen Bewegungen der Hand oder des ganzen Armes, ähnlich dem Flügelschlag eines Vogels.

Die progressive Paralyse

Die progressive Paralyse ist das dritte Stadium einer Syphiliserkrankung. Im Frühstadium dieser Erkrankung tritt ein feinschlägiger, schneller Tremor auf, der das Gesicht, die Hände und die Zunge betreffen kann. Verantwortlich für diesen Tremor ist wahrscheinlich eine Schädigung der Zellen des Stirnlappens und dessen Verbindung mit dem Hirnstamm und dem Kleinhirn. Mittels krankheitstypischer Laborbefunde des Liquor cerebralis (Hirnflüssigkeit) kann die Diagnose gestellt und antibiotisch behandelt werden.

Die multiple Sklerose

Es handelt sich um eine chronische, langsam fortschreitende Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks (siehe auch: Multiple Sklerose) – gekennzeichnet durch Markscheidenzerfall der Nervenbahnen. Die Atiologie dieser Erkrankung ist nach wie vor unbekannt.

Neben psychischer Störungen, Sprachschwierigkeiten, Augensymptomen (zum Beispiel Nystagmus, Gesichtsfeldveränderungen, Augenmuskellähmungen) und Sensibilitätsstörungen kommt des häufig im Verlauf der Erkrankung zu Störungen der Motorik, gekennzeichnet durch einen Steigerung der Reflexe, Schwäche und Spastizität der Muskeln und einem Intentionstremor.

Dieses Zittern tritt auf, wenn sich der Patient um eine gezielte Bewegung bemüht. Er steigert sich, je bewusster und länger die Bemühungen anhalten. Die Bewegung wird schwankend, ungleichmäßig, zitternd und unzweckmäßig.

Die cerebrale Arteriosklerose

Je nach Lokalisation der arteriosklerotischen Herde im Zentralnervensystem können ein dem Morbus Parkinson ähnlicher Tremor oder ein Intentionstremor auftreten. Andere Symptome der Arteriosklerose und das Alter des Patienten sind differentialdiagnostisch relevant.

Intoxikationen

Bei Vergiftungen und Rauschmittelabusus ist der Tremor häufig ein hervorstechendes Symptom. Chronische Quecksilbervergiftungen beispielsweise sind gekennzeichnet durch einen langsamen grobschlägigen Tremor der Gesichts- und Extremitätenmuskulatur. Bei Morphium- und/oder Kokainsüchtigen findet man häufig einen feinen Tremor der Gesichtsmuskulatur und der Finger. Bei Entzug verstärkt sich der Tremor.

Der häufigste toxische Zustand, bei dem ein Tremor auftritt, ist der Alkoholismus. Es handelt sich um einen schnellen, grobschlägigen Tremor der Finger, der Zunge, der Extremitäten und des Kopfes. Er ist besonders heftig morgens nach einer längeren Alkoholkarenz. Zufuhr von Alkohol -„das erste Gläschen“ – verringert oder beseitigt den Tremor häufig.

Differentialdiagnostisch sind Hinweise auf das betreffende Gift relevant. Therapie der Wahl ist der Entzug des Toxins.

Die Hyperthereose

Bei der Schilddrüsenüberfunktion findet man neben Tachykardie (schnelle Herzfrequenz), Exophthalamus (hervortretende Augäpfel), Schilddrüsenvergrößerung und einer Vermehrung des proteingebundenen Jods im Serum einen regelmäßigen, feinschlägigen und schnellen Tremor, der auf die ausgestreckten Finger und Hände beschränkt ist.
Die Diagnose ist aufgrund der oben genannten Symptome und Serumsbefunde problemlos zu stellen.

Psychische Erkrankungen

Psychische Erkrankungen wie Angstzustände oder Hysterien können als Krankheitssymptom Tremor unterschiedlicher Ausprägung aufweisen. Eine psychiatrische Abklärung kann Klarheit bringen und eine psychotherapeutische Behandlung Linderung oder Heilung.
Bei einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) und Hypothermie (Unterkühlung) tritt ebenfalls häufig ein generalisierter Tremor auf, der bei Behebung der Ursache sofort verschwindet.

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Zungenbelag: Ursachen, Symptome und Behandlungsmethoden

Ein Zungenbelag wird oft als bloßes kosmetisches Problem abgetan – doch er kann weit mehr verraten als nur einen ästhetischen Makel. Häufig steckt hinter der Veränderung der Zunge eine tiefere Ursache, die weit über Mundhygiene hinausgeht. Manchmal ist der Belag ein harmloses Zeichen, doch in anderen Fällen kann er auf ernsthafte Gesundheitsstörungen hinweisen. Wer genau hinschaut, erkennt oft mehr, als er erwartet.

Als Zungenbelag wird im Prinzip jede sichtbare Veränderung auf dem Zungenrücken bezeichnet, welche die normale Zungenfarbe und -beschaffenheit verdeckt.

Normalerweise ist die Zunge glatt mit einem samtartigen Aspekt. Die Oberfläche sollte gleichmäßig sein, die Farbe schwankt von rosa-grau bis hellrot.

Ein Zungenbelag hat meist keinen Krankheitswert, soziale Probleme (durch z.B. Mundgeruch oder den ästhetischen störenden Anblick) können allerdings auftreten. In einigen Fällen kann Zungenbelag jedoch ein Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen sein. Ein hartnäckiger Belag sollte daher von einem Arzt abgeklärt werden, um bedrohliche Ursachen auszuschließen.

Symptome

Die Symptome sind breit gefächert und abhängig von der zu Grunde liegenden Ursache. Typisch ist ein pelziges Gefühl auf der Zungenoberfläche, Mundgeruch und Geschmacksstörungen.

Die Diagnose wird durch den Arzt in der Regel durch die Anamnese und den geschulten Blick gestellt. Bei Bedarf kann eine Probe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden. Mit einem Spatel kann zusätzlich überprüft werden, ob der Belag abstreifbar ist, was wertvolle Hinweise auf die Ursache geben kann.

Ein nicht-abstreifbarer Belag sollte zu einer weiteren Abklärung veranlassen, da in der Regel Störungen im Zellwachstum (von harmlosen Hyperkeratosen bis hin zu einem bösartigen Tumor) vorliegen.

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Ursache

Häufig liegt die Ursache schlicht in mangelnder oder fehlgeleiteter Hygiene (odontogener Belag, z.B. bei Parodontitis). Es entstehen Bakterienrasen auf der Zungenoberfläche, welche ab einer bestimmten Dicke sichtbar werden. Aber auch übertriebene Hygiene mit desinfizierenden Mundspülungen (z.B. Chlorhexidin-Lösung) kann zu einem reaktiven Zungenbelag führen. Im Alter oder bei Krankheit kommt es nicht selten zu einem fehlenden Abrieb der abgestorbenen Oberflächenzellen, da in der Regel weniger feste Nahrung aufgenommen wird, welche die Zungenoberfläche abreibt.

Verstärkt wird der dadurch verursachte Zungenbelag durch Nahrungsreste, welche auf der Zungenoberfläche hängen bleiben und in Form des so genannten alimentären Belags zusätzlich sichtbar werden. Zusätzlich begünstigend wirken z.B. Schluckstörungen (z.B. nach einem Schlaganfall) und Zahnlosigkeit, welche eine langandauernde flüssige Ernährung nötig machen können.

Ein Zungenbelag kann jedoch auch auf eine systemische Allgemeinerkrankung oder auf eine primäre Zungenerkrankung hinweisen. Im medizinischen Alltag ist der häufigste krankhafte Zungenbelag im Rahmen einer Pilzerkrankung, dem so genannten Soor durch Candida albicans.

Typisch ist ein brennender, weißer Belag, welcher leicht abstreifbar ist und dann den Blick auf eine gerötete Zungenoberfläche freigibt. Candida ist ein Pilz, welcher ganz normal in unserem Verdauungstrakt vorkommt, aber durch das Immunsystem und physiologisch sesshafte Bakterien als Platzhalter im Wachstum eingeschränkt wird.

Wird nun die lokale Bakterienflora zerstört (z.B. durch Antibiotikatherapie) oder ist das Immunsystem reduziert aktiv (z.B. unter Cortisontherapie (vor allem durch Sprays im Rahmen der Asthmatherapie), bei Diabetes mellitus, AIDS, medikamentöser Immunsuppression oder bei malignen Tumorerkrankungen), kann sich der Pilz ungehindert ausbreiten und es kommt zu dem typischen Belag. Soor ist eine Blickdiagnose, eine weitergehende Diagnostik ist meist nicht nötig. Therapeutisch kommen Antimykotika als Suspension oder Lutschtablette zum Einsatz.

Tritt der Mundsoor öfter auf oder greift er auf andere Organe über (z.B. häufig direkt in die Speiseröhre), sollte eine weitergehende Diagnostik in Richtung immunreduzierender Erkrankungen eingeleitet werden. Ist ein weißlicher, abstreifbarer Belag völlig schmerzfrei, spricht dieser am ehesten für eine Begleitreaktion von Infektionen, typischerweise aus dem Magen-Darm-Trakt (z.B. bei einer Gastroenteritis, Magenschleimhautentzündung oder bei chronisch entzündliche Darmerkrankungen) oder im Rahmen einer banalen Erkältung.

Hier liegt die Therapie in der Beseitigung der Grundkrankheit, der störende Belag kann durch eine Zahnbürste oder einen Zungenspatel vorsichtig abgerieben werden. Ist die Grundkrankheit ausgestanden, verschwindet der Belag in der Regel auch von selbst. Andere Infekte können ebenfalls mit typischen Zungenveränderungen einhergehen. Bekanntes Beispiel ist die Erdbeer- oder Himbeerzunge bei der Kinderkrankheit Scharlach. Ist die Zunge selbst entzündet, kommt es klassischerweise zu einem gelblichen bis roten Zungenbelag.

Schmerzen, Zungenbrennen, Mundgeruch und Geschmackstörungen kommen ergänzend hinzu. Therapeutisch ist eine Antibiotikatherapie sinnvoll. Um die Ursache zu sanieren, sollte eine professionelle Zahnreinigung erfolgen. Bei einem gelblichen Belag können aber auch verschiedene Lebererkrankungen zu Grunde liegen. Häufig kommt es im Rahmen eines Vitamin-B12-Mangels (z.B. bei der perniziösen Anämie) zu Zungenoberflächenveränderungen. Typisch ist eine glatte, rote Zunge mit ausgeprägtem Zungenbrennen (Hunter-Glossitis). Neurologische Störungen, wie z.B.

Missempfindungen oder Lähmungen) können hinzukommen. Therapeutisch wird Vitamin-B12 durch regelmäßige intramuskuläre Injektionen substituiert. Von der Hunter-Glossitis sollte differentialdiagnostisch die rote Lackzunge bei schwersten Lebererkrankungen (z.B. Zirrhose) oder eine Zungenreizung im Rahmen eines Eisenmangels abgegrenzt werden. Sind die Beläge nicht abstreifbar, muss auch an eine bösartige Neubildung gedacht werden.

Ursächlich sind meist mechanische Irritationen, Tabak- und Alkoholkonsum sowie schlechte Mundhygiene. Häufig geht eine weißliche Läsion voraus (Morbus Bowen, Leukoplakie). Diese sollte immer als Präkanzerose (Krebsvorstufe) eingeordnet und daher entfernt sowie feingeweblich untersucht werden.

Ist es bereits zu einem manifesten Zungenkrebs gekommen, treten nicht selten wucherndes Wachstum und Geschwürbildung hinzu. Beim Zungenkarzinom stehen operative Therapien im Vordergrund, ergänzend kann eine Bestrahlung erfolgen. Auch die Syphilis kann zu Veränderungen an der Zunge führen. Im Lues-Stadium II kommt es zu den so genannten Plaques muqueuses. Das sind dunkelrote Knötchen oder Blasen, nicht selten umgeben von weißlichen Schleimhautdefekten.

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Therapie

Die Syphilis ist in Deutschland selten geworden. Tritt sie dennoch auf, wird sie meist schon im ersten Stadium erkannt und therapiert. Unabhängig von dem Grad der Erkrankung besteht die Therapie in der Gabe von Penicillin. Eine völlig harmlose Veränderung ist die Landkartenzunge (Lingua geographica). Die Entstehung ist bis heute noch ungeklärt, sie tritt jedoch fast ausschließlich bei Frauen auf. Es zeigen sich grau-gelbliche Formationen, welche an eine Landkarte erinnern.

Seltene Ursachen sind die orale Haarleukoplakie (weißlich-streifige Zungenrandveränderungen durch das Ebstein-Barr-Virus im Rahmen einer AIDS-Erkrankung), Vergiftungen (z.B. bläuliche Verfärbungen bei Bleiintoxikation, Vanadiumvergiftungen führen zu einem grünen Zungenbelag u.v.m.), Medikamente (z.B. können einige Antibiotika zur einer schwarzen Haarzunge (Lingua villosa nigra) führen. Dabei kommt es zu einer Vergröberung der Papillen, in denen Nahrungsreste festhängen und zu der Verfärbung führen können.

In einigen Fällen geht die schwarze Haarzunge jedoch mit schwerwiegenden Erkrankungen einher, z.B. Krebsleiden.) oder Hautkrankheiten, welche auch die Zunge mit betreffen (z.B. Lichen ruber planus oder der blasenbildende Pemphigus vulgaris). Kann keine Ursache festgestellt werden, spricht man von einem idiopathischen Zungenbelag.

Nach dem so genannten holistischen Prinzip sind auch auf der Zunge (ähnlich wie an Ohr, Hand und Fuß) die verschiedenen Regionen bestimmten Organen zugeordnet. Viele Heilpraktiker oder Anhänger der alternativen Medizin versuchen von der Lokalisation des Zungenbelags Rückschlüsse auf das erkrankte Organsystem zu ziehen.

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Verstopfung – Ursachen, Symptome und Therapie

Verstopfung (Obstipation) ist ein Symptom, welches sich bei jedem Menschen zeigen kann und bei dem in vielen Fällen keine ernsthafte Erkrankung zugrunde liegt.

Bei der normalen Defäkation (Leerung des Darms) scheidet der Mensch die nicht vom Organismus aufnehmbaren Bestandteile der Nahrung über den Enddarm aus. Menge, Aussehen, Konsistenz und Zeitpunkt der Ausscheidung sind dabei vor allem von der aufgenommenen Nahrung und der zugeführten Flüssigkeit abhängig.

Daneben spielen unter anderem aber auch die Konstitution des Menschen, die Darmaktivität und die tägliche Bewegung eine wesentliche Rolle. Viele Menschen sind stark fixiert auf ihre Ausscheidungen und sind bereits besorgt, wenn es nicht täglich zu einer Defäkation kommt. Dabei sind Defäkationen einmal alle drei Tage keineswegs als pathologisch zu betrachten. Von einer Verstopfung spricht der Mediziner erst, wenn es innerhalb einer Woche zu weniger als drei Kotausscheidungen kommt.

Ursachen und Folgen der Verstopfung

Ein eher seltener Befund ist die neurogene Dysfunktion, die bei betagten Menschen auftritt. Ursache hier ist eine altersbedingt geschwächte Darmmuskulatur, die den Fluss des Speisebreis bremst und damit verdickt und verhärtet.

In den meisten Fällen diagnostiziert der Arzt die sogenannte „habituelle Opstipation“. Dann liegt ein Problem im Ernährungsverhalten des Patienten vor. Er isst zu wenig ballaststoffreiche Kost, zu viel weißes Mehl und dessen Produkte und überhaupt zu viel industriell verarbeitete Lebensmittel.

Möglicherweise kommt noch der Genuss eines Übermaßes an Alkohol hinzu. Pasteurisierte Milch und zu fettiges Essen tragen ebenfalls zu Verstopfungen bei, gerade wenn in Junkfood der Anteil der Transfettsäuren zu hoch ist. Menschen mit habitueller Opstipation neigen oft auch zu geringer körperlicher Aktivität, verbunden mit zu unzureichender Flüssigkeitsaufnahme.

Der gereizte Darm ist entzündet, die Darmflora ungünstig zusammengesetzt und die hormonelle Regulation ist gestört. Die Darmperistaltik und die Resorption funktionieren nicht mehr richtig, sodass es zur Stuhlverhärtung kommt. Der Arzt spricht dann vom Reizdarm-Syndrom. Der Naturheilkundler geht davon aus, das sich bereits ein Leaky-Gut-Syndrom ausgebildet hat. Die Darm-Barriere ist beeinträchtigt und der „löchrige Darm“ lässt unerwünschte Mikroben und Toxine in den Blutkreislauf gelangen.

Oft sind auch Medikamente die Folge, deren Indikation mit der Darmstörung gar nichts zu tun hat. So können Antidepressiva, Antazida, Neuroleptika und Beta-Blocker die Darmmuskulatur träger machen und den Durchfluss des Speisebreis verlangsamen. Folge ist eine verstärkte Dehydratation des Speisebreis, der sich dann verhärtet.

Die Hauptursache für Verstopfungen ist eine habituelle Obstipation, die bei nahezu zehn Prozent der Betroffenen vorliegt. Die Funktion des Darms ist durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren gestört.

Wer länger unter Verstopfung leidet, sollte den Arzt aufsuchen. Denn hinter der beschwerlichen Alltags-Malaise können sich durchaus ernsthafte Erkrankungen verbergen. Längst können Analfissuren entstanden sein, mit der Folge, dass hier Krankheitserreger eindringen können. Dasselbe gilt für die unangenehmen Hämorrhoiden. Sogar eine Anämie kann die Folge chronischer Verstopfungen sein, daneben ist die mögliche Bildung von Dickdarmkrebs ärztlich abzuklären.

Vielfach sind auch andere Grunderkrankungen die Ursache der Opstipation. Patienten mit Morbus Parkinson haben eine veränderte Darmflora, die Verstopfungen auslöst. Proteine von Parkinson-Patienten, die Forscher in Mäusedärme injizierten, wurden später im Nervus vagus der Tiere vorgefunden. Das weist auf einen wenig beachteten Zusammenhang zwischen dem enterischem Nervensystem („Darmhirn“) und dem Zentralnervensystem hin.

Diese Darm-Hirn-Achse hat erheblichen Einfluss auf zahlreiche Vorgänge im Körper. Vermutet wird nun, dass auf diese Weise auch Parkinson und Verstopfung gleichermaßen ausgelöst werden (https://www.sciencenews.org/article/protein-linked-parkinsons-travels-gut-brain).

Daneben stehen auch andere Erkrankungen in der Diskussion zu Stuhlverstopfungen zu führen. Darunter sind Muskelleiden (z.B. Myasthenia gravis) sowie Stoffwechselstörungen  und Hormonstörungen wie Diabetes mellitus und Hypothyreose sowie Parkinson und Multiple Sklerose. Die Beteiligung einer gestörten Darmflora ist auch bei diesen Beschwerden durchaus wahrscheinlich. Ursächlich können aber auch somatische Fehlregulationen wie eine Dysfunktion des Elektrolythaushaltes sein. In Betracht kommt hier ein chronischer Kalium-Mangel.

Zum Weiterlesen: Bleistiftstuhl – Ursachen, Symptome und Beurteilung: Ist es schlimm?

Diese Erkenntnisse passen auch zu der Tatsache, dass Depressionen und Essstörungen sehr häufig mit Verstopfungen verbunden sind. Opstipation kann demnach auch als Grund-Syndrom für psychische Beschwerden aufgefasst werden.

Daneben kann bei sehr lange dauernder Opstipation eine Niereninsuffuzienz entstehen. Etwa ein Viertel aller Patienten sind davon betroffen, bei 9 % dieser schweren Fälle kommt es sogar zum vollständigen Nierenversagen. Nicht weniger riskant ist die Ausbildung einer ischämischen Divertrikulitis. Bei einigen Patienten stülpt sich der Enddarm aus dem Anus heraus, was unter dem Begriff „rektaler Prolaps“ bekannt ist.

Ebenfalls häufig liegt die Ursache für eine mangelhafte Ausscheidung im Reizdarm-Syndrom, bei dem es abwechselnd zu Phasen mit Verstopfung und Phasen mit Durchfall kommt.

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Symptome

Bei schwerer und chronischer Verstopfung sind die Exkremente sehr hart, verursachen zum Teil Schmerzen und können kaum eigenständig den Darm verlassen, sondern sind auf starkes Pressen oder Massieren der Darmregion angewiesen.

In Deutschland leiden, Schätzungen zufolge, bis zu 20 Prozent der Bevölkerung an Obstipationen unterschiedlicher Genese.

Das Symptom zeigt sich insgesamt besonders oft in Industrienationen, vermehrt bei Frauen und vor allem im höheren Lebensalter (ab ca. 60). Die Verstopfung ist meist im Dickdarm gelegen. Dieser ist generell langsam in seiner Passage, um der Nahrung noch möglichst viele Bestandteile und Flüssigkeit entziehen zu können.

Ein Überangebot an Nahrung z.B. führt zu einer kaum zu bewältigenden Aufgabe für diesen Darmabschnitt, wodurch es zu Stauungen kommen kann. Neben dem Dickdarm kann auch der Enddarm betroffen sein. Durch Verlegung mit Kotsteinen z.B. kann die Ausscheidung verzögert werden.

Die situative Obstipation kennzeichnet eine kurz in Erscheinung tretende Verstopfung, die sich im Rahmen von Auslandsaufenthalten, bei verändertem Wach-Schlaf-Rhythmus (z.B. bei Wechselschicht) oder einer kurzfristigen Bettlägerigkeit (z.B. bedingt durch Erkrankung) zeigt.

Weitere Ursachen für eine Obstipation sind:

Bei einem Laxantienabusus gewöhnt sich der Darm langsam an die regelmäßige Zufuhr der Abführmittel. Er benötigt im Verlauf immer mehr des Wirkstoffes, um tätig zu werden und reagiert letztendlich ohne das Präparat gar nicht mehr. Betroffene, die an einer Verstopfung leiden, haben das andauernde Gefühl, zur Toilette zu müssen. Die Ausscheidung ist nur erschwert möglich (verursacht durch die Kraftanstrengung zum Teil auch übermäßiges Schwitzen und einen hochroten Kopf bei Betroffenen) und meist mit starken Schmerzen verbunden.

Neben dem Pressen kann unter Umständen auch eine digitale Austastung der Ampulle notwendig sein, um die harten Kotfragmente lösen zu können. Da es bei der Defäkation nicht zu einer vollständigen Entleerung des Darms kommt, bleibt das Gefühl der Völle (neben dem Drang zur Toilette) bestehen.

Zusätzlich können Appetitlosigkeit, MüdigkeitKopfschmerzen oder auch ein übler Mundgeruch auftreten. Der verhärtete Kot kann dazu führen, dass die arteriovenösen Schwellkörper des Enddarms sich zu schmerzhaften oder blutenden Hämorrhoiden ausbilden, die zum Teil mit aus dem Darm gedrängt werden.

Manipulationen und der Kot führen zusätzlich zu Rissen, Abszessen oder Verletzungen der Wandstruktur sowie der äußeren Haut. Im schlimmsten Fall entwickelt sich ein Ileus (vollständiger Darmverschluss), bei dem keine Darmtätigkeit mehr feststellbar ist und bei dem ein zügiges Eingreifen (Darmspülung, Einlauf, lösende Medikamente, Operation) notwendig wird, um den Darm zu erhalten.

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Anamnese oder Diagnose

Bei der klinischen Abklärung des Problems dient die Anamnese unter anderem zur Ermittlung der Ernährungsgewohnheiten sowie des Tagesablaufs.

Hierdurch lässt sich vielfach eine habituelle Obstipation vermuten. Der Diagnose dienen daneben die Blutentnahme (Blutwerte), ein Stuhltest, die Palpation und Sonographie des Bauchraums sowie eine Koloskopie (Darmspiegelung).

Therapie

Je nach vorliegendem Befund wird die Behandlung gewählt. Vielfach kann das Defäkationsverhalten durch eine gesteigerte Flüssigkeitsmenge deutlich verbessert werden. Oft hilft schon das Trinken eines Glases lauwarmen Wassers morgens und abends. Eine ausgewogene Ernährung (ballaststoffreich, Meidung von stopfenden Nahrungsmitteln) sowie durch ausreichende Bewegung normalisiert werden. Frisches Gemüse und Obst sind hilfreiche Mittel, um dem Problem beizukommen. Bewährt haben sich auch Sauerkraut und der Saft daraus, dazu Trockenpflaumen und Feigen. Entzündungshemmend wirken Lebertran und Aloe-vera-Saft. Auch der gänzliche Verzicht auf Nahrung für einen Zeitraum von mindestens einer Woche lindert die Beschwerden bei Opstipation. Dieses Konzept unter dem Begriff „Heilfasten“ kann viele ernährungsbedingte Krankheiten oft vollständig beseitigen.

Verschiedene pflanzliche Präparate (Quellstoffe wie z.B. Leinsamen, Kleie) machen den Stuhl durch Quellung weicher und fördern so die zügige Passage. Dabei sind die Exkremente sehr hart, verursachen zum Teil Schmerzen und können kaum eigenständig den Darm verlassen, sondern sind auf starkes Pressen oder Massieren der Darmregion angewiesen.

Andere Heilpflanzen gegen Verstopfung können kurzzeitig eingenommen werden, entweder als Tees oder Fertig-Präparate. Eingeschränkt zu empfehlen sind Kreuzdornbeeren, Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde, und natürlich Sennesblätter. Diese Mittel reizen die Darmschleimhaut und sind deswegen auch mit der Gefahr einer Entzündung verbunden. Die ein- oder zweimalige Anwendung ist allerdings sehr effektiv und verhelfen schnell zu einer Entlastung. Seltener eingesetzte Mittel sind Artischocken-Präparate, die leberschonend sind, daneben Kalmuswurzel und Gelbwurz.

Eine hilfreiche Technik ist das Hocken vor der Toilette, wodurch das Hinsetzen vermieden wird. Das Sitzen führt zu Verkrampfungen und verengt auch den Enddarm. Die Hockerstellung hingegen entkrampft und lockert die rektale Muskulatur, woraufhin die Rektal-Muskeln besser kontrahieren. So kann eventuell die Defäkation erleichtert und ermöglicht werden.

In Deutschland leiden, Schätzungen zufolge, bis zu 20 Prozent der Bevölkerung an Obstipationen unterschiedlicher Genese.
Zur kurzfristigen Hilfe dienen Zäpfchen oder Klistiere. Der Gebrauch von Abführmitteln birgt viele Risiken, weshalb eine Einnahme (ist bei einigen schwerwiegenden Erkrankungen unumgänglich) nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen sollte (bzw. man darauf verzichten sollte). Die Gewöhnung an die Medikamente schwächt die Darmmuskulatur und kann dann nur eine unzureichende Peristaltik vollführen. Auf diese Weise wird die Opstipation langfristig manifestiert.

Einläufe können das Problem zwar kurzfristig lösen. Doch bei gründlicher Entleerung droht ein Zusammenbruch des Elektrolythaushaltes, der durch geeignete mineralhaltige Flüssigkeiten ausgeglichen werden muss. In einigen Fällen hilft auch die Zufuhr von Magnesium-Mineralien. Die Metall-Ionen wirken abführend und unterstützen einen möglicherweise fehlernährten Organismus. Magnesium ist vor allem auch für die optimale Funktion der Mitochondrien erforderlich. Diese Zellorganellen sind die Energie-Produzenten im Körper. Erfüllen sie ihre Aufgabe ordnungsgemäß, verschwinden oft auch unsere Alltagsbeschwerden.

Gegen die Schmerzen verschreibt der Arzt oft auch noch Analgetika (Schmerzmittel). Ein Nachteil dabei ist, dass die Symptome weniger wahrgenommen und auf die leichte Schulter genommen werden. In den USA ist hier sogar der Gebrauch von Opioiden Gang und Gäbe. Die Probleme, die sich daraus ergeben sind gleich doppelter Natur: Erstens verstärken die zentraldämpfenden Pharmaka die Verstopfung zusätzlich. Zweitens legt der Arzt damit den Keim für eine künftige Suchterkrankung seines Patienten. Denn die starken Mittel führen geradewegs in die Abhängigkeit. So mancher Patient fand auf diese Art den Weg auf den illegalen Schwarzmarkt.

Nach all diesen Betrachtungen bieten sich die alternativen Methoden geradezu an. Gut geeignet zur Beseitigung der Unpässlichkeit ist die Akupunkt-Massage nach Penzel. Die physikalische Maßnahme fördert den Durchfluss des stockenden Speisebreis. Auch die klassische Akupunktur mit Nadeln kann wertvolle Hilfe leisten, vielleicht unterstützt durch eine beruhigende Aroma-Therapie. Rosmarin und Thymian sind entspannende Düfte, die den Kranken in einen gelösten Zustand versetzen.

Zusätzlich kann der Therapeut die „spastischen Komponenten“ der Bachblüten anwenden. Bewährt haben sich in dieser Situation die Präparate Cherry Plum und Star of Bethlehem.

Oft verursacht eine beeinträchtigte Darmflora die Beschwerden. Wenn schon der Einlauf eine gewisse Darmreinigung bewirkt hat, so kann anschließend der Aufbau des Mikrobioms mit Probiotika erfolgen. Probiotika mit Bifidobakterien und Milchsäurebakterien können die Verstopfung dann langfristig verhindern.

Weitere alternative Therapien sind bei den Schüssler-Salzen zu suchen. Bei Verstopfung eignen sich hier Natrium sulfuricum und Natrium chloratum.

Manchmal helfen weder alternative Modelle oder minimalinvasive konventionelle Methoden. Dann sind andere ärztliche Maßnahmen wie Operationen erforderlich.

Bei Organerkrankungen oder schweren Störungen kann die vorrangige Behandlung dieser das Defäkationsproblem zum Teil mit lösen, zum Teil ist aber auch ein chirurgischer Eingriff notwendig (z.B. bei Tumoren oder einem Ileus).

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Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa