Darmerkrankungen

Darmpilze – Symptome, Verlauf und Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Ein Befall des Darmes mit Pilzen (der so genannte Darmmykose) wird in der Regel durch eine Besiedlung mit Candida-Arten (meistens der Subspezies Candida albicans) ausgelöst. Andere auslösende Pilzarten sind Raritäten.

Darmpilze sind insgesamt sehr häufig, jedoch führt nicht jede Besiedlung zu Symptomen oder Beschwerden. Es werden Prävalenzen von bis zu 80 Prozent angegeben, die Besiedlung beginnt hierbei typischerweise schon im Säuglingsalter.

Aufgenommen werden die Pilze durch kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel, klassische Beispiele sind zuckerhaltige Getränke, ungewaschenes Obst bzw. Gemüse und die orale Infektion durch verschmutzte Finger beim Säugling oder Kleinkind.

In einem gesunden Darm konkurrieren normalerweise Unmengen von physiologischen Bakterien um den Lebensraum und dienen somit als “Platzhalter” auf der Darmwand, so dass sich unerwünschte Keime nicht ansiedeln oder vermehren können. Sie werden dann einfach wieder mit dem Stuhl ausgeschieden oder im Wachstum so stark eingeschränkt, dass die Besiedlung keinen Krankheitswert entwickeln kann. Daher reicht eine alleinige Aufnahme der Pilze in der Regel nicht aus, um eine manifeste Infektion zu verursachen.

Begünstigend für den manifesten Darmpilz-Befall wirkt in erster Linie eine Therapie mit Antibiotika. Die physiologische, residente Darmflora wird durch die Medikation drastisch reduziert und die Platzhalterfunktion geht so verloren. Die Darmwand hat so keinen bakteriellen Schutz mehr und die Pilze können sich vermehren oder neu ansiedeln.

Verstärkt wird der Effekt nun zusätzlich, da sich nach der Antibiotikatherapie die physiologischen Bakterien die Darmwand nicht im normalen Maße zurück erobern können, da nun die Pilze ihren Platz eingenommen haben. So ist das Gleichgewicht lang anhaltend gestört.

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Ähnlich wirken Medikamente aus anderen Wirkstoffgruppen (zum Beispiel die Immunsuppressiva, Glukocorticoide oder die Chemotherapeutika). Auch ein Defizit im eigenen Immunsystem kann zu einem Pilzbefall im Darm führen.

So leiden vor allem ältere Menschen und Immunsupprimierte anderer Genese (zum Beispiel im Rahmen eine HIV-Infektion, bei AIDS, Patienten mit Diabetes mellitus oder einer Alkoholkrankheit) vermehrt unter einem Darmpilz. Typisch ist auch der Befall bei kleinen Säuglingen. Ausgang ist in der Regel ein Candida-Befall im Windelbereich (dieser wird medizinisch als Windeldermatitis bezeichnet).

Die Erreger können dort von dem Säugling selbst über den Mund aufgenommen werden (über die so genannte Schmierinfektion. Dabei wird durch das Kratzen im juckenden Windelbereich und über die anschließende orale Aufnahme der Pilze an den Fingern, eine Ausbreitung des Erregers im Darm begünstigt.) oder sie wandern retrograd über den Darm ein.

Wieder spielt hier das (noch) unausgereifte Immunsystem eine entscheidende Rolle. In neusten Studien scheint es so zu sein, dass Füllungen in den Zähnen ebenfalls durch eine Veränderung der Darmflora einen Darmpilz begünstigen sollen. Die endgültige Relevanz und therapeutisch-prophylaktische Konsequenz bleibt abzuwarten.

Symptome

Kommt es im Rahmen der Infektion zu Beschwerden, dauert die Stellung der Diagnose nicht selten mehrere Monate, da die Symptome sehr unspezifisch sind und dieses Krankheitsbild bei vielen Medizinern nicht ausreichend im Geiste parat ist.
Am häufigsten kommt es zu massiven Blähungen, welche abgehen (Flatulenz) oder im Darmlumen verbleiben (Meteorismus) können.

Letzteres führt durch den ansteigenden Druck im Darm zu einem unangenehmen Völlegefühl. Auch kann es durch die angeregte Peristaltik bis hin zu sehr schmerzhaften Stichen und Krämpfen im gesamten Bauchbereich kommen. Weitere Symptome sind Durchfälle (nicht selten sehr übel riechend), Hautaffektionen (unter anderem sind Verschlimmerungen von vorbestehenden Hautkrankheiten zu beobachten) und allergische Reaktionen. Begleitende Allgemeinsymptome wie Schwäche und Abgeschlagenheit können hinzukommen.

Diagnose

Die Diagnose kann über eine Stuhlprobe gestellte werden. Unter dem Mikroskop sind bei einem Darmpilz-Befall typischerweise die Hefen (Candida) gut sichtbar. Für eine genauere Differenzierung der Candida-Spezies wird der Stuhl noch auf einem Nährboden kultiviert.

Jedoch ist gesamte Stuhldiagnostik mit einem kritischen Blick zu betrachten, da es ggf. gerade zu einer Pilzausscheidung gekommen ist, aber keine Infektion vorliegt. Oder es sind im Gegenteil keine Pilze nachweisbar, obwohl eine Erkrankung besteht.

Daher sollten Stuhlproben korrekt entnommen, von mehreren Tagen gesammelt und dann zügig in ein entsprechend geschultes Labor gebracht werden. Bei spezieller Fragestellung ist zusätzlich ein Antikörper-Nachweis gegen Candida-Spezies möglich, jedoch ist dieser auf Grund der hohen Durchseuchungsrate wenig aussagekräftig.

Ergänzend kann im Stuhl die übrige Darmflora mit beurteilt werden, um ein Defizit oder ein Ungleichgewicht an den physiologischen Bakterien nachzuweisen.

Da die Beschwerden so unspezifisch sind, sollten auch andere Ursachen differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden.Sehr häufig sind bakterielle oder virale Infektionen des Magen-Darm-Traktes. (s. auch: Magenerkrankungen oder Darmerkrankungen)

Typische Beispiele sind die Gastroenteritiden durch Noro-, Norwalk- oder Rota-Viren. Diese lassen sich durch ihren meist kurzen Verlauf gut abgrenzen.

Bakterielle Infektionen sind schwieriger von dem Darmpilz zu unterscheiden. Nicht selten bringt nur eine breit gefächerte Stuhldiagnostik die differentialdiagnostische Sicherheit. Ebenfalls nicht selten gehen Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit identischen Symptomen einher.

In Deutschland ist die Laktoseintoleranz am häufigsten. Aber auch andere Unverträglichkeiten oder Allergien können ganz ähnlich imponieren. Klassisches Beispiel ist die Zöliakie, eine Sensibilisierung auf Gluten.

Diese führt durch eine sichtbare Darmatrophie zu einer gestörten Verdauung mit entsprechenden Symptomen. Eine Allergentestung, spezielle Atemtests, Antikörpernachweise oder Probeentnahmen aus dem Magen-Darm-Trakt können bei vermuteten Unverträglichkeiten Klarheit verschaffen.

Auch eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa) müssen als Alternative bedacht werden. Ist die Klinik nicht eindeutig, kann eine Darmspiegelung (Koloskopie) mit Probebiopsien sinnvoll sein. Eine Chronisch-entzündliche Darmerkrankung ist während einer Darmspiegelung (oder spätestens bei der Untersuchung der Biopsate) in der Regel eindeutig zu differenzieren.

Seltenere Ursachen, welche einen Darmpilz imitieren können, sind Funktionsstörungen der exokrinen Bauchspeicheldrüse (also von dem Teil, welcher die Verdauungsenzyme bereitstellt) oder eine bakterielle Überbesiedlung der Darmflora.

Wird in allen Untersuchungen keine organische Ursache gefunden und sind repetitive Stuhluntersuchungen negativ, muss von einem Reizdarmsyndrom ausgegangen werden. Die Symptome sind nahezu identisch, jedoch kommt der Durchfall bei dem Reizdarmsyndrom häufig im Wechsel mit einer hartnäckigen Verstopfung. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch nicht ganz klar, es werden überempfindliche Druckrezeptoren in der Darmschleimhaut vermutet, eine psychische Komponente scheint wahrscheinlich zu sein.

Therapie

Für die medikamentöse schulmedizinische Therapie stehen Antimykotika (also “Antipilz-Mittel”) mit dem Wirkstoff Nystatin zur Verfügung. Dieses wird oral als Suspension oder als Tablette eingenommen und wirkt fast ausschließlich im Darm.

Da es eben kaum über die Darmschleimhaut aufgenommen wird, sind auch systemische Nebenwirkungen ausgesprochen selten. Bei einem zusätzlichen Hautbefall am After sollte ergänzend eine lokale Therapie mit nystatinhaltigen Salben durchgeführt werden.

Auch der Ansiedlung von lebenden, physiologischen Bakterien wird eine therapeutische und prophylaktische Wirkung zugesprochen. Diese Bakterien sind in der Apotheke rezeptfrei zu kaufen (enthalten dann meist Bifidobakterien). Aber auch viele handelsübliche Jogurts sind mit lebenden Bakterienkulturen angereichert. Die Zahl der schützenden Bakterien muss allerdings hoch genug sein, da sonst der Anteil der Keime zu gering ist, welche die saure Magenpassage überstehen.

Ergänzend zu der Basisbehandlung sollte eine gesunde, ausgewogene Ernährung eingehalten werden, um die Therapie zu unterstützen. Zuckerhaltige Lebensmittel sollten in dem Zeitraum der Therapie reduziert werden, um diese schnelle Nahrungsquelle den Pilzen zu entziehen.

Auch in der Naturheilkunde sind einige Ansätze vertreten, welche die Darmpilz-Therapie positiv beeinflussen sollen. Dabei stehen vor allem die Stärkung des Immunsystems, die geistige Gesundheit (zum Beispiel kann die positive psychische Beeinflussung des Krankheitsverlaufes durch eine so genannte Bioresonanz-Therapie gefördert werden) und homöopathische Nahrungsergänzungsmittel (zum Beispiel Vitamin C und Verdauungsenzyme) im Vordergrund.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.

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