
Homocystein: Der übersehene Risikofaktor für Herz und Nerven
Wer heute zum Arzt geht, bekommt fast automatisch die Cholesterinwerte kontrolliert. Doch ein anderer Blutwert, der für Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar für Parkinson von entscheidender Bedeutung ist, wird bis heute oft ignoriert: Homocystein. Dabei ist die Datenlage eindeutig – und die Lösung (eigentlich) erstaunlich einfach.
Was ist Homocystein?
Homocystein ist eine Aminosäure, die im Körper beim Abbau von Methionin entsteht. Anders als andere Aminosäuren kann Homocystein nicht für den Aufbau von Proteinen genutzt werden. Es muss wieder abgebaut werden – entweder zurück zu Methionin oder zu Cystein. Für diese Prozesse braucht der Körper vor allem drei Vitamine: Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure (Vitamin B9). Fehlen diese, steigt der Homocysteinspiegel im Blut.
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Warum Homocystein so gefährlich ist
Ein erhöhter Homocysteinspiegel ist weit mehr als eine biochemische Randnotiz. Er schädigt die Gefäßwände, fördert Arteriosklerose und erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Doch Homocystein wirkt auch neurotoxisch. Es kann Nervenzellen direkt schädigen, die Bildung wichtiger Botenstoffe wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin hemmen und so Depressionen, Leistungsschwäche oder neurologische Erkrankungen begünstigen.
Besonders dramatisch ist die Situation in der Schwangerschaft: Ein zu hoher Homocysteinwert erhöht das Risiko für Fehlbildungen beim Kind, darunter Neuralrohrdefekte. Deshalb ist die vorbeugende Einnahme von Folsäure hier so entscheidend.
Aus meiner Praxiserfahrung
Seit über 25 Jahren erlebe ich in der Praxis, dass Homocysteinwerte nur selten bestimmt werden – selbst bei Patienten mit deutlichen Gefäßproblemen oder neurologischen Beschwerden. Stattdessen wird meist auf Cholesterinwerte gestarrt und mit Statinen behandelt. Wer erhöhte Homocysteinwerte hat, erfährt davon oft gar nichts, weil schlicht nie getestet wurde. Dabei könnte eine einfache Vitaminversorgung das Problem in vielen Fällen beheben.
Homocysteinwerte im Überblick
Die üblichen Werte in westlichen Ländern liegen zwischen 10 und 12 Mikromol pro Liter (µmol/l). Schon ein moderater Vitamin-B-Mangel kann Werte von 20 und mehr hervorrufen. Männer haben tendenziell höhere Werte als Frauen, und mit dem Alter steigen die Werte an.
Als kritisch gelten:
- 15–30 µmol/l: leicht erhöht
- 30–100 µmol/l: mittelgradig erhöht
- >100 µmol/l: schwer erhöht
Das therapeutische Ziel liegt deutlich darunter. Aus Studien geht hervor, dass Werte unter 8 µmol/l am günstigsten sind.
Studienlage: klare Belege
Die Wissenschaft bestätigt seit Jahrzehnten, dass ein hoher Homocysteinspiegel gefährlich ist – und dass B-Vitamine helfen:
- Nurses Health Study (JAMA 1998): Frauen, die ausreichend Folsäure und Vitamin B6 erhielten, hatten ein um 31 % geringeres Risiko für koronare Herzkrankheit.
- Kuopio-Studie (Finnland): Das Risiko für eine koronare Herzerkrankung sank durch Folsäure um 55 %.
- Meta-Analyse 2016 (Int J Stroke): Allein durch die Gabe von B-Vitaminen ließ sich das Schlaganfallrisiko um 29 % senken.
Zum Vergleich: Statine, die gängigen Cholesterinsenker, reduzieren das Schlaganfallrisiko um 22 % – bei gleichzeitig häufigen Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen oder Leberschäden.
Warum Homocystein oft ignoriert wird
Trotz dieser Daten gehört der Homocystein-Test bis heute nicht zur Routine. Viele Ärzte winken ab: zu teuer, angeblich nicht relevant, nicht von der Kasse bezahlt. Ein Hauptgrund dürfte sein, dass sich mit Vitaminen kein Milliardengeschäft machen lässt. Medikamente wie Statine hingegen sind patentgeschützt und lukrativ. Für die Patienten ist das fatal, denn sie verzichten damit auf eine einfach umzusetzende Vorsorgemaßnahme.
Empfehlungen aus der Praxis
Aus naturheilkundlicher Sicht lohnt es sich, den Homocysteinspiegel überhaupt einmal bestimmen zu lassen – gerade bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologischen Beschwerden oder auch in der Schwangerschaft. Liegt der Wert über 10 Mikromol pro Liter, sollte man aufmerksam werden, optimal wäre ein Bereich unter 8.
Die Senkung gelingt in den meisten Fällen erstaunlich einfach: mit den richtigen B-Vitaminen. Besonders wichtig sind Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure. Bei manchen Menschen reicht die normale Folsäure nicht aus, etwa wenn ein genetischer Defekt (MTHFR-Mutation) vorliegt. Hier kann die aktive Form, 5-Methyltetrahydrofolsäure, entscheidend sein.
Auch beim Vitamin B12 lohnt ein genauerer Blick: Was in deutschen Laboren oft noch als „normal“ gilt, ist in der Praxis häufig viel zu niedrig. Werte unter 400 ng/l sind in vielen Fällen schon kritisch. Wer den Homocysteinspiegel zuverlässig senken will, sollte eher Werte zwischen 1000 und 2000 ng/l anstreben.
Fazit
Homocystein ist ein unterschätzter, aber entscheidender Risikofaktor für Herz, Gefäße und Gehirn. Während Cholesterinwerte in aller Munde sind, bleibt Homocystein meist unter dem Radar – mit teils dramatischen Folgen. Wer seine Gesundheit wirklich schützen will, sollte diesen Wert kennen und bei Bedarf konsequent senken. Mit der richtigen Versorgung an B-Vitaminen lässt sich das Risiko für Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression und Parkinson deutlich reduzieren – sicher, effektiv und ohne Nebenwirkungen.
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Dieser Beitrag wurde am 18.01.2021 erstellt und am 12.9.2025 überarbeitet.




