Orthopädie

Das Patellaspitzensyndrom

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Das Patellaspitzensyndrom (auch Jumpers knee) ist eine chronische, sehr schmerzhafte, degenerative (Verschleiß) Erkrankung des Knochensehnenübergangs (Insertionsendopathie) der Kniescheibe zum Unterschenkel hin (ohne Entzündungsanzeichen).

Dabei kommt es zu mikroskopischen Schäden im Bereich des Sehnenansatzes zum Knochen hin, wodurch Betroffene deutlich in ihrer Mobilität beeinträchtigt werden.

Zu den begünstigenden Faktoren für den Verschleiß zählen, neben dem Alter, vor allem der Patellahochstand (Patella alta), eine Bandschwäche im Bereich des Gelenks, eine reduzierte Flexibilität der Muskulatur, eine verhärtete Muskulatur (z.B. als Folge einer Erkrankung) oder Wachstumsstörungen.

Wesentlich häufiger wird das Jumpers knee jedoch durch wiederkehrende (hohe Frequenz) oder plötzlich ausgeführte Belastungen (auch bei unzureichender Aufwärmphase) im Bereich des Knies verursacht, vor allem bei der Ausübung von verschiedenen Sportarten.

Das Patellaspitzensyndrom zeigt sich daher besonders oft bei Ballsportarten (Basketball, Volleyball), Hoch- und Weitsprung, beim Joggen, beim Tennis oder auch beim Gewichtheben (oder Gewicht-Reißen).

Das Syndrom führt zu belastungsabhängigen Knieschmerzen im Bereich der Patellaspitze. In bis zu 30 Prozent liegt eine beidseitige Störung vor. Je nach Verlauf entsteht der Schmerz zu Beginn der Bewegung, während der Durchführung oder erst nach der Beendigung. Zum Teil verbleibt das unerträgliche Gefühl nur für wenige Augenblicke (geht z.B. nach Aufwärmung der Muskulatur eigenständig) oder zeigt sich permanent, auch in Ruhephasen (fortgeschrittene Degeneration).

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Nach Roels wird das Patellaspitzensyndrom in vier Grade unterteilt.

  • Grad I treten die Schmerzen nach der Belastungsphase auf
  • Grad II dagegen vor und nach dieser Phase
  • Grad III zeigt sich ein permanenter Schmerz
  • Grad IV kennzeichnet den Riss der Patellasehne.

Intensität und Form des Schmerzes variieren, dieser kann dumpf, spitz, stechend, drückend, lokal begrenzt oder auch ausstrahlend sein.

Neben der Anamnese (Hinweis auf durchgeführte Sportarten) stehen verschiedene bildgebende Verfahren (z.B. Sonographie, MRT, Röntgen, Arthroskopie) zur Diagnostik bzw. zum Ausschluss anderer Erkrankungen zur Verfügung. Bei Druck auf den Kniescheibenbereich wird ein Schmerz ausgelöst. Dieser entsteht zum Teil auch bei Durchstrecken des Beins gegen einen Widerstand.

Therapie

Vielleicht beschreibe ich hier erst einmal, was “üblicherweise” so in den Praxen gemacht wird: Die Behandlung erfolgt dort primär “konservativ”, wie es so schön heißt. Dabei ist das betroffene Bein für vier bis sechs Wochen zu schonen (z.B. Ruhigstellung mittels Schiene). Zur Linderung der Beschwerden werden gerne Massagen, Wärme- oder Kälteanwendungen verordnet. Daneben gibt es auch den Einsatz von Ultraschall oder Reizstrom (Elektrostimulation).

Dann natürlich auch eine “leichte” und “knieschonende” Krankengymnastik. Oftmals wird auch gerne Medizinische Trainingstherapie verordnet. Dort setzt man die Patienten gerne an Geräte und lässt die Krafttraining betreiben. Aus meiner Scht genau das Falsche – jedenfalls so lange die Fehlspannungen und Fehlsteuerungen um das Knie herum weiter bestehen.

Tja, und dann gibt es ja auch noch die ganze Batterie der Schmerzmittel. In der Schulmedizin werden gegen die Schmerzen auch gerne Medikamente gegeben: unter anderem nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) und Kortison-Spritzen. Ganz toll. Wenn es Sie interessiert lesen Sie auch meinen Beitrag dazu: Das Leiden mit der Kortisonspritze.

Zeigt sich nach mehreren Wochen keine Besserung, bzw. schreitet die Degeneration weiter fort und verursacht permanente Beschwerden (in ca. zehn Prozent aller Fälle), werden von Seiten der Schulmedizin gerne verschiedene operative Verfahren (meist arthroskopisch) zur angeboten, bei denen z.B. der betroffene Anteil reseziert (=weggeschnitten) oder vom Ansatz gelöst wird.

Daneben kann auch die Unterbindung der nervalen Versorgung oder aber die komplette Entfernung der Patella (mit möglichem Ersatz durch Prothese) erfolgen. Vor einer Operation empfehle ich aber meinen Beitrag: “Kniegelenkspiegleung – eine unnötige Operation?” zu lesen. Wie heißt es bei Wilhelm Busch (Max und Moritz) so schön: Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe!

Zu guter Letzt: Die Therapie der Wahl ist für mich eine diffenrenzierte Schmerztherapie, wie ich diese hier beschreibe: www.schmerztherapiezentrum.com

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Beitragsbild: 123rf.com – Seksak Kerdkanno

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René Gräber

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