Hautkrebs: Anzeichen, Symptome, Therapie und Heilungschancen
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Hautkrebs ist eine Sammelbezeichnung für alle bösartigen (malignen) Neubildungen der Haut.
In diesem Beitrag finden Sie eine Übersicht zu den häufigsten Hautkrebsarten, zu deren Anzeichen, Symptome,
Therapieoptionen und Heilungschancen.
Der Begriff Hautkrebs fasst den Begriff des malignen Melanoms (den schwarzen Hautkrebs) als auch alle
Unterformen des weißen Hautkrebses, bzw. des hellen Hautkrebses (unter anderem das sehr häufige Basaliom, das
Spinaliom oder die aktinische Keratose) zusammen.
Das unterschiedliche Erscheinungsbild der Krebsformen ergibt sich daraus, dass der Ursprung von verschiedenen
Zellen ausgeht. Die entartete Zellart entscheidet neben der Farbe auch die Stärke der Malignität (also die
Bösartigkeit des Tumors) und das Aussehen des Hautkrebses selber.
Ursache
Die Ursachen für die verschiedenen Tumorarten sind teilweise völlig unterschiedlich, doch meist spielt eine
langandauernde oder intensive Sonneneinstrahlung (genauer die UV-Exposition) eine entscheidende Rolle. Vor allem
Sonnenbrände in der Kindheit werden als Verursacher für die verschiedenen Hautkrebsarten angeschuldigt.
Aber auch das „Sonnenbaden“ im Urlaub und Solarium-Besuche seien schuldig.
Nun jedoch belegen Studienergebnisse aus dem "British Journal of Dermatology" (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19519827), dass die
UV-Strahlen bestenfalls ein Sündenbock sind. Tatsächlich ist der steile Anstieg einer harmlosen Hautläsion
zuzurechnen.
Eine wissenschaftliche Untersuchung japanischer Forscher von 2016 stellt einen Zusammenhang zwischen
Druckbelastung und kleinen Hautverletzungen her, die offensichtlich an der Entstehung der Melanome beteiligt sind.
Untersucht wurde die Häufigkeitsverteilung von Melanomen auf der Fußsohle. 40 % der malignen Tumore befanden sich
auf der hinteren Fußunterseite, wo nicht nur der stärkste Druck wirkt, sondern auch Hautläsionen am häufigsten
sind. Nur 26 % der Melanome traten auf der Sohle des Vorfußes auf und 11 % im mittleren Areal der Sohle. Unter dem
Fußgewölbe, wo praktisch gar kein Druck lastet, befanden sich nur 2,4 % aller Fußsohlen-Melanome. Die Forscher
identifizierten daraufhin mechanischen Druck und Haut-Läsionen als Ursache des Hautkrebses (https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc1512354#t=article).
Während der Forschungsperiode zwischen 1991 und 2004 wurden etwa 4000 Hautkrebsfälle als Melanom klassifiziert. Das
wäre ein Anstieg von 9,39 auf 13,92 statistische Fälle je 100.000 Menschen im Jahr. Die Forscher bezogen dies nicht
auf vermehrte Sonneneinstrahlung, sondern auf die Diagnose-Kriterien. Anscheinend wurden nicht krebsverdächtige
Hautveränderungen als Melanome im ersten Stadium diagnostiziert.
Die Forscher merkten an, dass die Verteilung der gemeldeten Läsionen nicht mit den Stellen übereinstimme, die
üblicherweise der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Ihr Schluss lautete: Es bedürfe besserer Diagnosemethoden und
einer Überprüfung der Behandlung von nicht krebsverdächtigen Frühstadien, um sie nicht als bösartige Melanome
einzustufen. Außerdem müsse die Rolle ultravioletter Strahlung und geeigneter Schutzmaßnahmen neu bewertet werden.
Die Ursachen der Melanomentstehung müssten überprüft werden.
Trotz Negativpresse gäbe es keine Beweise, dass UV-Strahlung Hautkrebs auslöse. Es gäbe vielmehr Beweise für das
Gegenteil. Verschiedene Studien der vergangenen Jahre belegten, dass die Häufigkeit von Melanomen mit höherer
Sonneneinstrahlung sinke, mit Sonnenschutz aber gesteigert werde. Eine wahre Epidemie von Melanomen sei unter
Büroangestellten festgestellt worden, die wenig Sonnenbestrahlung ausgesetzt seien. Erklärt wird dieses Phänomen
mit der Art der UV-Exposition. UVA-Strahlen können Fensterscheiben passieren, Vitamin-D-bildende UVB-Strahlung
hingegen nicht.
UVA-Strahlen dringen aber tiefer in die Haut ein und sind insgesamt schädlicher. Eine Studie in "Medical
Hypotheses" (https://www.medical-hypotheses.com/article/S0306-9877(08)00599-9/abstract)
vermutete, das Vorkommen von Melanomen bei Büroangestellten könne wegen des Mangels an Vitamin D und UVB-Strahlung
höher sein. Mit Vitamin D könne man folglich Hautkrebs verhindern. Im Blut wird das Vitamin zu Calcitrol
verwandelt, einem natürlichen Krebsblocker. Mehr als 200 epidemiologische Studien haben die Krebs verhindernde
Wirkung von Vitamin D bei verschiedenen Krebsarten nachgewiesen.
Der logische Schluss von zahlreichen Forschern ist es, dass höhere Vitamin-D-Level im Blut mehrere Krebsarten verhindern könnten. Entgegen herkömmlicher
Ansichten ist gerade die Mittagszeit die beste, um die Bildung von Vitamin D durch Sonneneinwirkung zu steigern
und die Risiken für die Bildung von Melanomen zu senken. Zu dieser Tageszeit bildet man in kurzer Zeit das
meiste Vitamin D. Alternativ dazu ist Vitamin D3 in Kapselform anzuraten, obwohl Sonnenlicht meiner Meinung nach vorzuziehen
ist.
Selbstverständlich sollte aber klar sein, dass Sonnenbrände schädlich sind, ebenso wie ein "zu viel" in der
Sonne.
Symptome bei Hautkrebs
Spezifische Symptome bestehen selten, meist wird der Tumor von dem Betroffenen selbst, dessen Umfeld (z.B. durch
den Partner) oder von einem Arzt gesehen. Die Diagnose wird in der Regel dann auch klinisch gestellt. So ist für
das geschulte Auge der Hautbefund meist so eindeutig, dass es sich um eine Blickdiagnose handelt. Umso wichtiger
wird eine regelmäßige Teilnahme an den sogenannten Screeningprogrammen der gesetzlichen Krankenkassen
angeraten.
Alle gesetzlichen Krankenkassen bieten ein vollständiges Hautscreening bei einem Facharzt für Hautkrankheiten
(Dermatologe) oder bei einem entsprechend weitergebildetem Hausarzt ab dem 35. Lebensjahr an. Dieses Screening kann
dann alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden. Einige Kassen werben sogar mit einem früheren Einstiegsalter.
Kann die Diagnose nicht sofort mit dem geschulten Blick gestellt werden, können die mit bloßem Auge verdächtigen
Bezirke unter einem Auflichtglas (vergrößert deutlich die entsprechende Hautpartie) genauer betrachtet werden. Ist
die Diagnose weiterhin unklar oder fällt eine genaue Differenzierung schwer (zum Beispiel unter den weißen
Hautkrebsarten), so kann eine Probe genommen werden.
Dabei ist allerdings Vorsicht geboten. Bei einigen bösartigen Hauttumoren verbietet sich eine Probebiopsie, da
dabei die Gefahr der Tumorzellverschleppung gegeben ist. In diesen Fällen sollte der verdächtige Bezirk komplett
entfernt und dann histologisch (unter dem Mikroskop) untersucht werden.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Art des Tumors, allgemein kommen jedoch chirurgische, radiologische,
chemotherapeutische und immunologische Therapieansätze zum Einsatz.
Prophylaktisch ist vor allem ein ausreichender Sonnen- und UV-Schutz wirksam. So sollten Hautpartien wenn möglich
durch Kleidung vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, regelmäßig Sonnencreme mit ausreichendem
Lichtschutzfaktor genutzt und die direkte Mittagssonne gemieden werden. Da vor allem Kinder auf Grund der
reduzierten körpereigenen Abwehrstrategien gefährdet sind, gelten diese Vorsichtsmaßnahmen besonders für sie.
interessante Themen zum weiterlesen: Operationen bei Krebs
Verschiedene Arten von Hautkrebs
Schwarze maligne Melanom
Der wohl bekannteste und gefürchteste Hautkrebs ist das schwarze maligne Melanom, welches nicht
selten schon bei Menschen im jungen Erwachsenenalter auftreten kann. Es geht von den pigmentbildenden Zellen der
Haut (den so genannten Melanozyten) aus. In seltenen Fällen ist das Melanom nicht pigmentiert (amelanotisches
Melanom), was die Diagnose sehr schwierig macht und daher die Prognose deutlich verschlechtert.
Sonderformen sind die Manifestationen an den Schleimhäuten, am Auge (vor allem an der Bindehaut oder der mittleren
Augenhaut) oder den Hirnhäuten.
Das maligne Melanom weißt unterschiedliche Wachstumsformen auf, welche für die Unterformen namensgebend sind. So
wird zum Beispiel ein superfiziell spreitendes mit relativ günstiger Prognose von dem knotigen (nodulären), rasch
in die Tiefe wachsenden Melanom abgegrenzt.
Ursache
Die Ursache für den schwarzen Hautkrebs wird in einer vermehrten Sonneneinstrahlung
gesehen, jedoch konnte bislang keine Studie diesen Zusammenhang lückenlos belegen. Manche Autoren beschreiben
lediglich eine vermehre Nävuszellnävus-Bildung ("Leberflecke") durch die UV-Exposition und sehen dann diese erhöhte
Nävus-Anzahl als Risikofaktor für den schwarzen Hautkrebs an.
Andere sehen den Einfluss der Sonne als nahezu bewiesen, da vermehrt Hellhäutige und Menschen mit vielen
Sonnenbränden in der Kindheit an einem Melanom erkranken. Weiterhin erhöhen auch genetische Erkrankungen (zum
Beispiel das Syndrom der dysplastischen Nävi) sowie spontan auftretende große und unregelmäßig begrenzte
(dysplastische) Nävi das Risiko, an dem schwarzen Hautkrebs zu erkranken. Zusätzlich zeigt sich eine deutliche
erbliche Disposition.
Diagnose
Die Diagnose wird durch den klinischen Blick gestellt. Als Hilfe für die Einschätzung eines Nävus gibt es die
ABCDE-Regel.
ABCDE-Regel
- A für Asymmetrie (je asymmetrischer der Nävus, desto suspekter ist er
einzustufen),
- B für die Begrenzung (vor allem eine unregelmäßige Begrenzung ist verdächtig),
- C für Colorit (dabei besteht der größte Tumorverdacht bei uneinheitlichen und
schwarzer Färbungen),
- D für Durchmesser (je größer ein Nävus ist, desto mehr sollte er unter Beobachtung
stehen) und
- E steht für Erhabenheit (vor allem eine Zunahme der Dicke und eine unregelmäßige
Oberfläche sollten Anlass zu einer Untersuchung geben).
Untermauern lässt sich die Diagnose mit dem Auflichtmikroskop, in dem die regelmäßige normale Anatomie und die
Pigmentstruktur im Falle einer Erkrankung aufgehoben sind. Eine Gewebeprobe verbietet sich bei einem malignen
Melanom auf Grund der hohen Gefahr einer Verschleppung von Tumorzellen. Lieber sollte der Tumor komplett mit
ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt werden und dann unter dem Mikroskop untersucht werden.
Die Exzision im Gesunden ist auch der wichtigste Schritt in der Therapie. Dabei wird in der Regel ebenfalls der
Wächterlymphknoten (der Sentinel ist der erste Lymphknoten im Abflussgebiet des Tumors) entfernt, um eine
lymphogene Streuung zu Erkennen. Auch schließt sich nach der Diagnosestellung das Staging an. Dabei werden typische
Metastasierungswege und die entsprechenden Zielorgane mittels Ultraschall bzw. CT untersucht, um eine
Tumorabsiedlung auszuschließen. Je nach Ausbreitung des Tumors können dann ergänzend Chemo-, Strahlen- und
Immuntherapie zum Einsatz kommen.
Die Prognose ist abhängig von dem Ausbreitungsgrad. Je früher der schwarze Hautkrebs entdeckt wird, desto besser
sind die Heilungschancen. Allerdings ist zu beachten, dass das maligne Melanom der Hautkrebs mit der höchsten
Sterberate ist. So ist bei bereits eingetretener Metastasierung die Prognose infaust.
Nach einer erfolgreichen Behandlung sind regelmäßige Nachkontrollen obligat, um frühzeitig ein Wiederauftreten der
Erkrankung entdecken und behandeln zu können.
Basaliom (auch Basalzellkarzinom)
Das Basaliom (auch
Basalzellkarzinom)
bildet sich aus den Basalzellen der Haut. Dieser sehr häufige Tumor des höheren Lebensalters besitzt so gut wie
keine Fähigkeit zu einer Metastasierung, sondern wächst eher lokal destruierend. Daher wird er oft als semimaligne
(also "halbbösartig") eingestuft.
Bei dem Basaliom gilt eine übermäßige UV-Strahlung als gesicherte Ursache für die Entstehung, daher sind die
Prädilektionsstellen entsprechen an den sonnenexponierten Stellen zu finden (vor allem im Gesicht, zum Beispiel an
der Ohrmuschel, dem Augenbereich oder der Nase). Aber wie bereits oben gesagt: Ich warne davor, die Strahlung
generell als schädlich darzustellen. Wir brauchen das Sonnenlicht um Vitamin D zu bilden.
Als weitere Ursachen werden auch Immundefekte, radioaktive Strahlung, Erbkrankheiten und diverse Schadstoffe als
Verursacher diskutiert. Ein bekanntes Beispiel ist das Arsen, welches früher zu der Behandlung einer
Schuppenflechte eingesetzt wurde.
Auch andere Hautkrankheiten (zum Beispiel aus dem Kreis der bullösen Dermatosen) gelten als Risikofaktor, im
Laufe des Lebens an einem Basalzellkarzinom zu erkranken.
Dieser semimaligne Tumor wächst in der Regel sehr langsam und ist zuerst völlig schmerzfrei. Daher werden die
Basalzellkarzinome von den Betroffenen nicht selten verharmlost. Allerdings weisen Basaliome ein ausgeprägtes lokal
zerstörerisches Wachstum auf. Im Verlauf wird neben den Weichteilen selbst das knöcherne Gerüst angegriffen.
Diagnose
Die Diagnose wird meist klinisch durch den geschulten Arzt gestellt. Typisch ist ein hautfarbener (bis leicht
pigmentierter) Tumor mit einem aufgeworfenen, perlschnurartigen Randwall. In diesem befinden sich häufig kleine
sichtbare Äderchen (so genannte Teleangiektasien). Im Verlauf kann es auch zu einem ulzerierenden, kraterartigen
Aussehen kommen. Nur bei diagnostischer Unsicherheit kann eine Probeentnahme zur histologischen Untersuchung
sinnvoll sein.
Therapeutisch wird das Basaliom im Gesunden entfernt und dann unter dem Mikroskop untersucht. Da sich dieser
Hautkrebs oft nicht sichtbar unter der Hautoberfläche ausbreitet, sind die Krebsränder oft schwer identifizierbar.
So sind nicht selten mehrere Nachresektionen notwendig. Dies führt dann zu entsprechend großen Wundflächen. Ist der
Tumor in toto entfernt worden, können die Wundhöhlen (welche sich ja auf Grund der Ursache für das Basaliom häufig
im Gesichtsbereich befinden) plastisch gedeckt werden.
Ist eine Operation nicht möglich (zum Beispiel bei multimorbiden Patienten oder bei einer ungünstigen Lokalisation
des Tumors), können alternativ auch eine lokale Chemotherapie mit Salben, Bestrahlung (auch im Rahmen einer PUVA),
Kryotherapie (durch externe Kälteanwendung) oder eine Immuntherapie eingesetzt werden.
Insgesamt ist die Prognose günstig. Jedoch sollten regelmäßige Kontrollen erfolgen, da es nicht selten zu Rezidiven
(also einem Wiederauftreten an der ursprünglichen oder einer anderen Stelle) kommt.
Plattenepithelkarzinom (Stachelzellkrebs oder Spinaliom)
Das Plattenepithelkarzinom (auch Stachelzellkrebs oder
Spinaliom genannt) geht meist aus einer aktinischen Keratose hervor und ist typischerweise
eine Erkrankung der älteren Generation.
Bei der aktinische Keratose handelt es sich um eine Verhornungsstörung (bei dieser ist eine ausgeprägte Vermehrung
der Hornzellen die Folge), die durch vermehrte UV-Exposition im Rahmen von langandauernder Sonneneinstrahlung
entsteht - so wird es jedenfalls immer erwähnt.
Seltenere Ursachen sollenchronische Reizungen der Haut (unter anderem durch Wunden, Narben, chronische Hautkrankheiten oder Entzündungen), radioaktive
Strahlung, Kontakt zu kanzerogenen Stoffen oder Störungen des Immunsystems sein.
Anzeichen
Das Spinaliom ist ein sehr bösartiger Hauttumor, der sich aus der so genannten
Stachelzellschicht (dem Stratum spinosum) bildet. Prädilektionsstellen sind charakteristischerweise die
sonnenexponierten Bereiche, wie zum Beispiel die Lippen (häufig bei Menschen, die zusätzlich rauchen), Stirn,
Glatze bzw. unter schütterem Haar, übriges Gesicht, Hände und die Unterarme. Aber auch die Geschlechtsorgane sind
typischerweise vermehrt betroffen.
Im Rahmen einer aktinischen Keratose bilden sich meist erst kleine rötliche, leicht raue Stellen, welche etwas
schuppen können. Diese weiten sich im Verlauf zu großen rot-braunen Knötchen aus, welche typischerweise eine
vermehrte Verhornung mit Krustenbildung aufweisen. Auf dieser Entwicklungsstufe kann die aktinische
Keratose in ein Plattenepithelkarzinom übergehen (je nach Literatur in bis zu 20 Prozent der
Fälle).
Anzeichen für die Transformation sind eine Größenzunahme und eine Verhärtung der Knoten, in einigen Fällen kommt es
zu einer schwärzlichen Verfärbung oder zu Ulzerationen. Normalerweise ist ein Spinaliom völlig schmerzfrei. Dieser
Tumor ist in der Lage, über den Blut- und Lymphweg Metastasen zu setzen. Glücklicherweise ist eine metastatische
Absiedlung relativ selten.
Diagnose
Die Diagnose eines Spinalioms wird ebenfalls klinisch gestellt. Da die aktinische Keratose sowie das
Plattenepithelkarzinom der Haut nicht selten schwer von anderen Hauterkrankungen sicher abzugrenzen sind (wie zum
Beispiel von einem chronischen Ekzem), sind meist zusätzliche Gewebeproben sinnvoll. Da der invasive Tumor zu einer
Streuung in der Lage ist, gehört zu der kompletten Untersuchung auch das Staging. Dabei werden vor allem die im
Abflussbereich liegenden Lymphknoten abgetastet. Organe, welche bevorzugt von Metastasen befallen werden, können
durch Ultraschall- oder CT-Untersuchungen begutachtet werden, um eine Absiedlung des Tumors auszuschließen.
Therapie
Die Therapie der Schulmedizin ist meist an erster Stelle chirurgisch. Ist dies nicht möglich oder liegt ein
ausgedehnter Befall vor, werden lokale Therapien (zum Beispiel eine Chemotherapie
in Salbenform, die Kryotherapie, Verdampfung mittels Laser, Peeling oder die PUVA) bevorzugt eingesetzt. Bei einem
invasiven Spinaliom im fortgeschrittenen Stadium kann eine systemische Chemotherapie, eine Immuntherapie oder eine
Bestrahlung zusätzlich sinnvoll sein.
Insgesamt ist die Prognose bei einem Plattenepithelkarzinom günstig. Wegen erhöhter Rezidivgefahr sind regelmäßige
Nachkontrollen obligat.
Lymphome
Deutlich seltener sind die kutanen Lymphome. Lymphome sind bösartige Tumoren, welche von den
Lymphozyten ausgehen (dabei handelt es sich um spezielle Immunzellen).
Die Lymphome können überall im Körper auftreten (unter anderem an den Schleimhäuten, inneren Organen, in den
Lymphknoten oder an der Haut). Die Formen, welche sich in der Haut manifestieren, sind in bis zu 80 Prozent kutane
T-Zell-Lymphome. Entsprechend sind die B-Zell-Lymphome deutlich seltener. Das häufigste Erscheinungsbild ist die
Mycosis fungoides (sie ist trotz des Namens keine Pilzinfektion, sondern weißt nur zu Beginn große morphologische
Ähnlichkeit auf).
Symptome bestehen neben dem optischen Befund kaum, viele Betroffen klagen lediglich über einen unspezifischen
Juckreiz an den betroffenen Hautpartien. Da die
Mycosis fungoides nicht selten mit Pilzinfektionen oder banalen Ekzemen verwechselt wird,
wird die Diagnose oft erst in späten Stadien gestellt. Dann bilden sich typischerweise größere Knoten, welche auch
geschwürig nach außen aufbrechen können.
Eine Streuung der Tumorzellen in den Körper ist möglich. Ist es zu einer leukämischen (also Blutkrebsartigen -
Leukämie) Ausbreitung
gekommen, spricht der Mediziner auch von dem Sézary-Syndrom.
Das Sézary-Syndrom und die Mycosis fungoides werden mit lokaler, unter anderem chemotherapeutischer
Salbenbehandlung und mit (P)UVA-Bestrahlung (dort wird dann vor der Therapie eine UV-sensibilisierende Salbe
aufgetragen, was die Wirksamkeit der UVA-Strahlen noch erhöht) behandelt. Bei schweren und fortgeschrittenen
Verläufen kommen Chemotherapien und Immuntherapien (zum Beispiel mit
Interferonen) zum Einsatz.
Andere Formen des Hautkrebses
Andere Formen des Hautkrebses sind selten. Traurige Berühmtheit hat das
Kaposi-Sarkom erlangt, welches fast ausschließlich bei Immunsupprimierten (vor allem im
Rahmen einer fortgeschrittenen AIDS-Erkrankung) auftritt. Es wird durch eine Infektion mit dem Humanen Herpesvirus
acht (HHV-8) ausgelöst und tritt in der Regel an vielen Körperstellen gleichzeitig auf. Da es sich um einen
infektgetriggerten Tumor handelt, besteht die Haupttherapie in einer Behandlungsverbesserung der Grundkrankheit.
Auch adjuvante Therapien (zum Beispiel Chemo- und Immuntherapien) werden zusätzlich eingesetzt.
Manche der bösartigen Tumore der Haut gehen von den umliegenden Geweben aus. Aus Bindegewebe entsteht zum Beispiel
das Fibrosarkom mit schnellem Wachstum, einer hohen Rate an Metastasierungen und einer
insgesamt schlechten Prognose. Lediglich eine großzügige Exzision mit adjuvanter Chemo- und Strahlentherapie gibt
Hoffnung auf Heilung. Geht der Krebs von den Muskelzellen aus, so spricht der Mediziner von einem
Myosarkom, welches sich in dem Verlauf, der Therapie und der Prognose ganz ähnlich dem Fibrosarkom
verhält. Auch bösartige Tumoren von den Gefäßzellen (so genannte Angiosarkome) oder den Sehnen
bzw. deren Sehnenscheiden können sich an der Haut manifestieren.
Die Krebsformen, welche aus den Hautanhangsgebilden entstehen, sind eine Rarität. Beispiele sind das
Talgdrüsenkarzinom (dieses tritt vor allem am Auge auf), der
Schweißdrüsenkrebs und das Merkelzellkarzinom (ein Krebs, welcher aus
den Merkel-Tastzellen der Haut hervorgeht).
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.01.2017 aktualisiert
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