Erdbeeren gegen Demenz: Neue Studie zeigt kognitive Vorteile bei Senioren
Demenz und Alzheimer sind seit einigen Jahren immer häufiger ins Fadenkreuz der Diskussionen um Gesundheit gerückt. [6] Es gibt Studien, die zeigen, dass es hier einen Aufwärtstrend zu geben scheint, wie diese Arbeit von der „Columbia Universität“ [1].
Der Beitrag beschreibt, dass fast 10 % der US-amerikanischen Erwachsenen ab 65 Jahren an einer Form von Demenz leiden, weitere 22 % haben leichte kognitive Beeinträchtigungen.[6] Die Studie basierte auf fast 3.500 Personen, die umfassende neuropsychologische Tests und ausführliche Interviews absolvierten.
Erdbeeren als mögliche „Lösung“ des Problems?
In diesem Zusammenhang tauchen plötzlich Erdbeeren als mögliche „Lösung“ des Problems auf. Sind sie das wirklich? Zu schön, um wahr zu sein, nicht wahr?
Die wissenschaftlichen „Beweise“
In einer kürzlich in der Fachzeitschrift „Nutrition, Metabolism, and Cardiovascular Diseases“ veröffentlichten Studie untersuchten Forscher, ob Erdbeeren die kardiovaskuläre Gesundheit und die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen verbessern.[6] [2]
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Der medizinische Hintergrund
Kardiometabolische Erkrankungen (Erkrankungen von Herz und Stoffwechsel) erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und umfassen Dyslipidämie, Bluthochdruck, abdominale Adipositas und eine gestörte Glukoseregulation.[6] Risikofaktoren für kardiometabolische Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit kognitivem Abbau und erhöhten inflammatorischen (entzündungsfördernden) Zytokinen. Diese Erkrankungen können zu kognitiven Beeinträchtigungen beitragen.
Die Wirkstoffe in Erdbeeren
Erdbeeren als Nahrungsergänzungsmittel verbessern Berichten zufolge Aufgaben, die vom Hippocampus gesteuert werden, wie räumliches Lernen, Worterkennung und Gedächtnis bei älteren Menschen.[6] Sie werden auch mit einer verbesserten Gefäßgesundheit in Verbindung gebracht.
Zu den gesundheits- und kognitiven förderlichen Inhaltsstoffen von Erdbeeren gehören Vitamine, Ballaststoffe, Antioxidantien, Polyphenole (Anthocyane, Tannine und andere Flavonoide) und Mineralstoffe.[7][8] Neuere Untersuchungen zeigen, dass bestimmte Anthocyane neuroprotektiv wirken, kognitiven Beeinträchtigungen vorbeugen und Gedächtnis und Lernen modulieren.[6]
Kritischer Hinweis: Allerdings wurden in der aktuellen Studie weder Anthocyanspiegel noch Bioverfügbarkeit direkt gemessen, sodass ihre genaue Rolle bei den beobachteten Effekten unklar bleibt.
Insgesamt gibt es wissenschaftliche Belege für das Potenzial von Erdbeeren, die kardiometabolische Gesundheit und die Kognition zu fördern. Zwar gibt es Studien zu Erdbeeren mit älteren Erwachsenen, deren Methodik und Ergebnisse jedoch heterogen bleiben und damit an Aussagekraft einbüßen.
Die aktuelle Studie im Detail
Studiendesign und Teilnehmer
Die vorliegende Studie untersuchte, ob Erdbeeren die kardiovaskuläre Gesundheit und die Kognition verbessern. An der Studie nahmen Erwachsene über 65 Jahre mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 25–40 kg/m² teil, die bereit waren, über zwei Zeiträume zwei Getränke zu konsumieren.
Einschlusskriterien: Die Teilnehmer waren zu Studienbeginn im Allgemeinen gesund, hatten einen normalen Blutdruck und keine kognitiven Beeinträchtigungen.
Ausschlusskriterien: Personen mit Nahrungsergänzungsmitteln, Psychopharmaka, Stoffwechselstörungen, Raucher oder Kaffeekonsum wurden ausgeschlossen.
Methodisches Vorgehen
Zu Studienbeginn wurden bei jedem Besuch ein Fragebogen zur Anamnese und ein Fragebogen zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme (FFQ) ausgefüllt. In einem randomisierten, placebokontrollierten Crossover-Design unternahmen die Teilnehmer über fünf Monate hinweg vier Laborbesuche. Nach einer ersten achtwöchigen Phase durchliefen sie eine vierwöchige Auswaschphase, bevor sie zur zweiten achtwöchigen Behandlung wechselten.
Versteckte Nachteile: Allergien – Manche Menschen leiden nach dem Verzehr von Erdbeeren unter einem oralen Allergiesyndrom oder sogar Nesselsucht. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dies mit einem Protein zusammenhängen könnte, das an der Produktion von rotem Anthocyan beteiligt ist.[6] Weiße Erdbeeren könnten daher für Betroffene eine sicherere Alternative darstellen.
Studiengetränke und Dosierung
Die Teilnehmer wurden zunächst randomisiert, um ein Kontrollgetränk (mit den gleichen Makronährstoffen, aber ohne Polyphenole) oder ein gefriergetrocknetes Erdbeergetränk zu konsumieren. Die Dosis der gefriergetrockneten Erdbeeren entsprach zwei Portionen frischen Erdbeeren.
Primärer Endpunkt: Kognitive Messungen
Sekundärer Endpunkt: Kardiovaskuläre Risikofaktoren
Die Probanden wurden gebeten, vor jedem Besuch eine Nacht lang zu fasten.
Kognitive Tests im Detail
Beim Basisbesuch wurde die Körpergröße erfasst und ein Mini-Mental-Status-Test (MMST) durchgeführt. Die Teilnehmer erreichten einen mittleren MMSE-Wert von 29 (nahe dem Maximum von 30), was auf eine hohe kognitive Grundleistung hindeutet.
Nach einem Flow-Mediated Dilatation (FMD)-Test und einer Blutentnahme aßen die Teilnehmer einen standardisierten Muffin. Anschließend wurde die „Kognitionsbatterie“ der „National Institutes of Health“ (NIH) angewendet, bestehend aus kognitiven Tests:
- List Sorting Working Memory Test (LSWMT) – Arbeitsgedächtnis
- Pattern Comparison Processing Speed Test (PCPST) – Verarbeitungsgeschwindigkeit
- Picture Sequence Memory Test (PSMT) – Episodisches Gedächtnis
- Flanker Inhibitor Control and Attention Test (FICAT) – Aufmerksamkeit und Exekutivfunktion
- Dimensions Change Card Sort Test (DCCST) – Exekutivfunktion
Die Ergebnisse im Überblick
Teilnehmer und Grundvoraussetzungen
Insgesamt wurden 35 Personen in die Analysen einbezogen. Gewicht und BMI der Teilnehmer unterschieden sich im Zeitverlauf und zwischen den Phasen nicht signifikant.
Wichtiger Befund: Ein Haupteffekt war die Reduzierung der Gesamtflavonoidzufuhr in den Basisdiäten (ohne Studiengetränke). Bemerkenswerterweise isolierte oder quantifizierte die Studie keine spezifischen Flavonoide wie Anthocyane, sondern konzentrierte sich auf die Gesamtflavonoidaufnahme.
Kontrolle der Studienbedingungen: Im Zeitverlauf und zwischen den Phasen wurden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Kohlenhydraten, Energie, Protein, Ballaststoffen, Fett, Kalium und Natrium in der Hintergrunddiät beobachtet. Mit anderen Worten: Gleiche Bedingungen bei den beiden Studiengruppen.
Kognitive Ergebnisse – Gemischte Befunde
Keine Verbesserungen bei:
- Exekutivfunktion (DCCST)
- Arbeitsgedächtnis (LSWMT)
- Aufmerksamkeit und Exekutivfunktion (FICAT)
Positive Befunde:
Es wurde jedoch ein Zeiteffekt der PCPST (Pattern Comparison Processing Speed Test) festgestellt, und Post-hoc-Tests deuteten auf eine Verbesserung der Verarbeitungsgeschwindigkeit in der Erdbeerphase hin.
Überraschender Negativbefund:
Darüber hinaus wurden ein Zeiteffekt und eine Zeit-Phase-Interaktion für die PSMT (Picture Sequence Memory Test) festgestellt, und Post-hoc-Tests deuteten auf ein besseres episodisches Gedächtnis in der Kontrollphase hin.
Kardiovaskuläre Ergebnisse
Keine signifikanten Unterschiede zwischen den Phasen und im Zeitverlauf für:
- Gesamtcholesterin
- Blutzucker
- HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein Cholesterin)
- Diastolischer Blutdruck
- C-reaktives Protein
- Insulin
Positive Befunde:
- Antioxidative Kapazität: Nahm in der Kontrollphase ab und in der Erdbeerphase zu
- Triglyceride: Zeigten einen Zeiteffekt und stiegen in der Kontrollphase an, blieben aber im gesunden Bereich
- Systolischer Blutdruck: Zeigte eine zeitliche Interaktion und sank in der Erdbeerphase, zeigte jedoch keine signifikanten Unterschiede in der Kontrollphase
Wissenschaftliche Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen moderate Verbesserungen der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit und des systolischen Blutdrucks durch Erdbeerpräparate.[6] Die Autoren der Studie vermuten, dass Polyphenole wie Anthocyane und Ellagitannine in Erdbeeren diese Effekte bewirken könnten, obwohl das Fehlen direkter Anthocyan-Messungen die Sicherheit dieser Interpretation einschränkt.
Die paradoxen Befunde
Im Gegensatz dazu verbesserte sich das episodische Gedächtnis in der Kontrollphase unerwartet – der Erdbeerkonsum hatte keinen Einfluss auf die Dilatation der Blutgefäße im Gehirn (im Bereich des Hippocampus).
Gesamtbewertung der Studie
Insgesamt führte der Verzehr von Erdbeeren zu:
- Geringfügigen Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten
- Moderater Senkung des Blutdrucks
- Verbesserung des antioxidativen Status
Limitationen: Die kurze Studiendauer (acht Wochen pro Phase) und der gesunde Teilnehmerkreis schränken jedoch umfassendere Schlussfolgerungen für Personen mit bestehenden kardiometabolischen oder kognitiven Erkrankungen ein.
Weiterführende Informationen
Hier ein paar weiterführende Hinweise zu Demenz und Alzheimer: [3] [4]
Der Realitätscheck: Pestizide als Spielverderber
Obwohl Erdbeeren eine gesunde Sache zu sein scheint, hat der Mensch es auch hier wieder einmal fertig gebracht, den gesundheitlichen Nutzen zu schmälern, wenn nicht sogar zu eliminieren, und durch gesundheitsschädigende Aspekte zu ersetzen: [5]
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Quellenverzeichnis:
- [1] One in 10 Older Americans Has Dementia | Columbia University Irving Medical Center
- [2] Strawberries modestly improve cognition and cardiovascular health in older adults. – ScienceDirect
- [3] Demenz – Naturheilkunde, Hausmittel und Medikamente
- [4] Demenz oder Alzheimer?
- [5] ÖKO-TEST und die giftigen Erdbeeren
- [6] Demenz mit Erdbeeren vorbeugen? Das sagt die Wissenschaft
- [7] Ernährung zur Vorbeugung von Demenz | Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
- [8] Flavonoidreiche Ernährung senkt das Alzheimerrisiko
Dieser Beitrag wurde am 06.11.2025 erstellt.
Rene Gräber:
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