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Allgemein

Sind Retroviren Schuld an ME/CFS? Das sagen aktuelle Studien

Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS), auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS) bezeichnet, ist eine schwer fassbare Erkrankung mit komplexem Beschwerdebild. Typisch sind anhaltende Erschöpfung, die durch Ruhe nicht besser wird, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gliederschmerzen, Schlafstörungen und eine Art benommenes Krankheitsgefühl. Körperlich messbare Auffälligkeiten fehlen meist – genau das macht die Diagnose so schwierig.

Spurensuche in der Virologie

Ein Forscherteam um Judy Mikovits am Whittemore Peterson Institute (Nevada, USA) hat 2009 einen möglichen Zusammenhang zwischen CFS und dem sogenannten Xenotropic Murine Leukemia Virus-Related Virus (XMRV) untersucht – ein Retrovirus, das ursprünglich in Prostatatumoren entdeckt wurde und zu den Gammaretroviren zählt.

Inhaltsverzeichnis

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  • Spurensuche in der Virologie
  • Was bleibt?
  • Und was kann man tun?
  • Naturheilkundliche Unterstützung bei Erschöpfung
  • Fazit
      • Rene Gräber:

In ihrer Studie konnte bei rund zwei Dritteln der untersuchten CFS-Patienten eine aktive XMRV-Infektion nachgewiesen werden. Die Virus-DNA fand sich insbesondere in den weißen Blutkörperchen (Lymphozyten). In der gesunden Kontrollgruppe war nur ein kleiner Teil – etwa 3,7 Prozent – betroffen.

Laborversuche zeigten zudem: Die Viren konnten andere Zellen infizieren, was für ihre Infektiosität spricht. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch über Körperflüssigkeiten wird nicht ausgeschlossen. Dennoch: Ob XMRV tatsächlich ursächlich für das Erschöpfungssyndrom verantwortlich ist oder lediglich ein Mitläufer bei geschwächtem Immunsystem – diese Frage blieb ungeklärt.

Mittlerweile scheint klar zu sein: Zahlreiche nachfolgende Studien diese Befunde nicht reproduzieren. Es wurde festgestellt, dass die ursprünglichen Ergebnisse wahrscheinlich auf Laborverunreinigungen zurückzuführen waren. Infolgedessen wurde die ursprüngliche Studie 2011 von der Zeitschrift Science vollständig zurückgezogen.

Was bleibt?

Viren wie EBV (Epstein-Barr-Virus) oder XMRV als mögliche Auslöser von CFS zu diskutieren, ist nicht neu – belegt ist der Zusammenhang bisher aber nicht. Derzeit gibt es keine belastbaren wissenschaftlichen Belege dafür, dass Retroviren wie XMRV eine Rolle bei ME/CFS spielen. Die Forschung konzentriert sich vielmehr auf andere mögliche Ursachen, darunter Immunstörungen, neurologische Veränderungen und metabolische Dysfunktionen. Einige Studien untersuchen auch die Rolle anderer Viren, wie beispielsweise des Epstein-Barr-Virus (EBV), jedoch ohne bisher eindeutige Ergebnisse… jedenfalls soweit ich das verfolgt habe.

Und was kann man tun?

Aus naturheilkundlicher Sicht ist klar: Ein starkes Immunsystem bleibt der beste Schutz – nicht nur gegen bekannte Infektionen, sondern auch gegen unklare Syndrome wie ME/CFS. Entscheidend ist, alles zu vermeiden, was das Immunsystem schwächt: chronischer Stress, verarbeitete Lebensmittel, Schlafmangel und Bewegungsmangel.

Naturheilkundliche Unterstützung bei Erschöpfung

Als Naturheilkundler würde ich ergänzen:

  • Ernährung: Eine vitalstoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, fermentierten Lebensmitteln, gesunden Fetten und ausreichend Eiweiß versorgt das Immunsystem mit allem, was es braucht.
  • Pflanzenkraft: Heilpflanzen wie Ginseng, Rhodiola, Ashwagandha oder Taigawurzel gelten als Adaptogene und können die Stressresistenz erhöhen.
  • Heilpilze: Cordyceps und Reishi werden traditionell zur Unterstützung von Energiehaushalt und Immunkraft eingesetzt.
  • Orthomolekularmedizin: Vitamin D, Zink, Selen, C und B-Vitamine sind zentrale Akteure für die Immunbalance – besonders bei chronischer Erschöpfung.
  • Atemübungen, Lichttherapie und moderate Bewegung verbessern die Regulation im Nervensystem – oft unterschätzt, aber wirksam.

Das Problem ist komplex. Ich habe ausführlich über die Probleme und Lösungen in meinem Buch dazu berichtet: Schlapp und Erschöpft? – Das Soforthilfeprogramm – René Gräber Bücher

Fazit

CFS ist keine Einbildung – und keine einfache Krankheit. Die Forschung zu viralen Auslösern läuft, bleibt aber bislang ohne eindeutige Ergebnisse. Naturheilkundlich betrachtet lohnt sich der Fokus auf ein starkes, ausbalanciertes Immunsystem – mit einem Lebensstil, der nicht gegen den Körper arbeitet, sondern für ihn.

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Beitragsbild: pixabay.com – geralt

Rene Gräber:

Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des „Medizin-Mainstreams“ anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.

Wer schreibt hier?

René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

Auf Yamedo.de teile ich Fachwissen, Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus über 25 Jahren Arbeit in der Naturheilkunde.

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