Der Mensch ist unbelehrbar vermutlich,
hier ein alter Artikel aus dem Spiegel, es war schon lange bekannt worauf wir zusteuern werden, bereits bei Messungen im Jahre 1912.
Schneller Gletscherschwund am Kilimandscharo/Kenia. In knapp 100 Jahren sind 82% der Eisfelder verschwunden.
Die Gletscher auf Afrikas höchstem Berg verschwinden noch schneller als befürchtet. Neue Untersuchungen am Kilimandscharo haben ergeben, dass das Wahrzeichen Tansanias schon in zehn Jahren eisfrei sein könnte.
Der “Science”-Artikel im Oktober 2002 hatte die Welt aufgeschreckt: 2015, prophezeite Lonnie Thompson von der Ohio State University, spätestens aber 2020 werde der Kilimandscharo eisfrei sei. Der Geowissenschaftler hatte den Gletschern auf dem höchsten Berg Afrikas sechs Eiskerne entnommen. Die Analyse ergab, dass der Gipfel seit fast 12.000 Jahren mit Eis bedeckt ist, das jedoch zu schmelzen droht. Doch die Lage am 5892 Meter hohen Wahrzeichen Tansanias ist offenbar viel dramatischer, als sie Thompson vor dreieinhalb Jahren beschrieben hat. Die mächtigen Gletscher könnten schon viel früher verschwinden, erklärte der Forscher nun, nachdem er den Berg erneut untersucht hat. “Die Veränderungen sind dramatisch”, sagte Thompson. Man könne dies vor Ort sehen - aber auch auf Luftaufnahmen. “Der Abbau des Eises könnte sich sogar noch beschleunigt haben.”
Das schnelle Verschwinden der Gletscher, das auch in den Alpen und in anderen Hochgebirgen weltweit beobachtet wird, führen die meisten Wissenschaftler auf den Klimawandel zurück. Steigende Temperaturen bringen das Eis zum Schmelzen. Zudem fehlt es an Neuschnee, dessen Weiß die Sonnenstrahlung gut reflektiert und so den Gletscher vor dem Aufwärmen schützt.
Seit 1912, als die Gletscher am Kilimandscharo erstmals vermessen und erfasst wurden, sind 82 Prozent der Eisfelder verschwunden. Zwischen 1962 und 2000 schrumpfte die Gletscherhöhe um 17 Meter - das entspricht rund einem halben Meter pro Jahr. Neue Messungen von Thompsons Team zeigen, dass das nördliche Eisfeld an drei Stellen am Rand seit 2002 fünf Meter Höhe verloren hat. Der sogenannte Furtwängler-Gletscher droht gespalten zu werden, denn in seiner Mitte hat sich ein riesiges Loch gebildet, das bis auf den felsigen Grund reicht. Bereits in sechs Monaten könne die Teilung vollzogen sein, fürchtet Thompson. hda Aus SPIEGEL ONLINE - 14. Februar 2006.
spiegel.de/wissenschaft/natur/gletscherschwund-schnee-am-kilimandscharo-schmilzt-immer-schneller-a-400815.html
spiegel.de/wissenschaft/natur/gletscherschmelze-fotovergleich-zeigt-dramatischen-schwund-a-1065273.html
spiegel.de/wissenschaft/mensch/kilimandscharo-bald-keine-schneehaube-mehr-a-118560.html