
Immunsystem & Nobelpreis 2025 – Was die Naturheilkunde schon immer wusste
Seit über 25 Jahren sehe ich in meiner Praxis ein Phänomen, das mich immer wieder staunen lässt: Menschen kommen mit den unterschiedlichsten Beschwerden – und fast immer steckt dahinter dasselbe Prinzip. Das Immunsystem arbeitet nicht „zu wenig“ oder „zu schwach“, sondern es hat die Ordnung verloren. Wir nennen es Allergie, Autoimmunerkrankung, chronische Entzündung oder schlicht Erschöpfung. Doch all das sind Ausdrucksformen ein und derselben Störung: Der Körper hat den Takt seiner Selbstregulation verloren.
Dabei ist das Immunsystem kein Kriegsapparat, der ständig „Feinde“ bekämpfen muss, sondern ein empfindsames Kommunikationsnetz, das auf jede Reizüberflutung reagiert – ob durch Stress, Ernährung, Schlafmangel oder Umweltgifte. Und es lässt sich wieder ordnen: durch Rhythmus, durch Licht und Dunkelheit, durch Kälte und Wärme, durch Fasten, durch den Atem, durch Heilpilze – kurz: durch alles, was die natürliche Resonanz im Körper wiederherstellt.
Neue Forschung bestätigt nun, was in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten bekannt ist: Gesundheit entsteht nicht durch Kampf, sondern durch Regulation. Der diesjährige Nobelpreis für Medizin hat das eindrucksvoll gezeigt – und liefert endlich auch der Schulmedizin den Beweis für etwas, das wir Therapeuten längst beobachten: Das Immunsystem heilt nicht durch Angriff, sondern durch Balance.
Darum geht es in diesem Beitrag – um das faszinierende Zusammenspiel zwischen uralter Heilpraxis und moderner Wissenschaft, und darum, was wirklich hilft, wenn der Körper sein Gleichgewicht verloren hat.
Zwei Systeme – eine Ordnung
Medizinisch unterscheiden wir das angeborene (unspezifische) und das erworbene (spezifische) Immunsystem. Das eine reagiert sofort – schnell, grob, direkt. Das andere lernt, erinnert und passt sich an. Beide wirken in enger Abstimmung – wie Yin und Yang im biologischen Sinn.
Das angeborene System umfasst Haut, Schleimhäute, Makrophagen, neutrophile Granulozyten, Lysozym, Interferone – ein uraltes Schutznetz. Das spezifische System besteht aus T- und B-Lymphozyten, Gedächtniszellen und Antikörpern – es erkennt, erinnert und reagiert präzise.
Doch selbst diese klare Trennung bricht zusammen, wenn man tiefer schaut. Denn zwischen Abwehr und Toleranz existiert ein feines Steuerzentrum – eine Art biologischer Schiedsrichter. Und genau hier liegt der Schlüssel, den die Wissenschaft jetzt neu entdeckt hat.
Der Nobelpreis 2025 – und was er uns wirklich zeigt
Dass das Immunsystem sich selbst bremsen kann, galt in der Wissenschaft lange als unmöglich. Jahrzehntelang war das Paradigma festgeschrieben: Das Immunsystem kämpft – und wer gesund ist, hat ein „starkes“ Immunsystem. Die Idee, dass bestimmte Zellen aktiv dafür sorgen, diese Kraft zu zügeln, wurde von vielen Forschern belächelt oder verworfen. Erst als man in den 1990er- und 2000er-Jahren die Folgen eines defekten FOXP3-Gens sah (bei Mäusen und bei Kindern mit schweren Autoimmunerkrankungen) wurde klar, wie zentral diese Selbstregulation tatsächlich ist.
Fehlt dieses Gen oder funktioniert es nicht, läuft das Immunsystem Amok. Es greift körpereigene Strukturen an, mit den bekannten Folgen: Autoimmunerkrankungen, chronische Entzündungen, Organschäden. Funktioniert es dagegen richtig, bleibt das System im Gleichgewicht.
Besonders spannend und wichtig: Das FOXP3-Gen ist kein starrer Schicksalsfaktor, sondern epigenetisch steuerbar. Seine Aktivität hängt von Umweltreizen ab – von Stress, Ernährung, Schlaf, Sonnenlicht, Bewegung, aber auch von Fastenphasen und Mikronährstoffen wie Vitamin D. Und genau diese Epigenetik wird nicht beachtet! Denn Gene können angeschaltet, aber auch wieder abgeschaltet werden. Und das gelingt meiner Überzeugung nach mit KEINEM Medikament.
ABER: Wir können durch Lebensweise und Bewusstsein beeinflussen, ob die regulatorischen T-Zellen ihr „Ordnungsprogramm“ entfalten oder blockiert bleiben — und auch die Gene wieder abschalten!
Zur Epigenetik hatte ich in folgendem Beitrag (ich hoffe verständlich) geschrieben: Krankheiten sind genetisch bedingt? Von wegen!
Wenn das Gleichgewicht verloren geht
Chronischer Stress, Umweltgifte, Bewegungsmangel, Fehlernährung, Schlafmangel – all das verschiebt das Gleichgewicht. Das Immunsystem verliert seine Orientierung, reagiert zu stark oder zu schwach.
Die Folgen sind bekannt:
- Autoimmunerkrankungen (Hashimoto, Rheuma, Colitis, Typ-1-Diabetes)
- chronische Entzündungen („silent inflammation“)
- häufige Infekte
- Allergien und Erschöpfungssyndrome
Das Problem liegt selten in einem „schwachen“ Immunsystem – sondern in einem fehlgeleiteten Immunsystem! Und hier beginnt die eigentliche Arbeit der Naturheilkunde: nicht zu stimulieren, sondern auszugleichen.
Was unser Immunsystem wirklich stärkt
Es gibt unzählige Wege, unser Immunsystem zu unterstützen. Von Heilpflanzen über Homöopathie, von Bewegung über Atmung bis hin zu Ausleitungsverfahren – jeder dieser Wege kann helfen, die Selbstregulation zu fördern. Ich will hier nur einige Bruchstücke nennen, mit denen Sie erst einmal „weiterkommen“. Selbstverständlich gibt es noch einige sehr effektive Maßnahmen, die aber den Rahmen dieses Beitrags sprengen würden.
Hier also fünf Vorschläge:
1. Heilpilze – Dirigenten des Immunsystems
Heilpilze sind wahre Meister der Balance. Dass ich ein großer Fan bestimmter Heilpilze bin ist kein Geheimnis mehr. Reishi, Maitake, Cordyceps und Shiitake wirken nicht auf Knopfdruck, sondern auf Systemebene.
Ihre β-Glucane aktivieren unter anderem Fresszellen und natürliche Killerzellen – doch gleichzeitig bremsen sie überaktive Entzündungssignale. Reishi senkt überschießende TH1/TH17-Aktivität, Cordyceps stärkt die Mitochondrienleistung,
und Maitake harmonisiert Blutzucker und hormonelle Achsen. Die Studienlage ist eigetnlich so evident, dass ich mich wundere, dass nicht alle Heilpilze in der Therapie einsetzen.
Kurz gesagt: Heilpilze „erziehen“ das Immunsystem – sie lehren es, den Unterschied zwischen Angriff und Heilung wieder zu fühlen.
Ach ja: und lesen Sie auch auf jeden Fall meinen Beitrag zur Th1 / Th2 Immunachse: Die TH1 – TH2 Immunbalance – als Grundlage für die Therapie
2. Fasten & Ernährung – Immunreset durch Rhythmus
Fasten wirkt wie ein biologischer Neustart. Nach wenigen Tagen werden alte Immunzellen abgebaut, neue Stammzellen aktiviert,
und Entzündungsprozesse gedämpft. Forscher sprechen hier von Autophagie – der Selbstreinigung der Zellen. Sie ist nichts anderes als gelebte Ordnung: das Entfernen des Verbrauchten, damit Neues entstehen kann.
In der Praxis genügt oft ein sanftes, rhythmisches Fasten (z. B. 16:8 oder 5:2). Danach: natürliche, lebendige Nahrung – saisonal, ballaststoffreich, ohne industrielle Zusätze. Denn jeder Bissen ist eine Botschaft an die Abwehrzellen des Darms.
Ausführliche Informationen zum Heilfasten finden Sie auf meiner Webseite: Heilfasten wirkt – wenn man es richtig macht | René Gräber
3. Vitamin D – das Licht im Immunsystem
Kaum ein Stoff wirkt so weitreichend. Vitamin D steuert über 200 Gene, reguliert T-Zellen und aktiviert FOXP3, den genetischen Schalter der Immunbalance. Ohne ausreichendes Vitamin D bleiben Abwehrzellen „blind“ – sie erkennen Freund und Feind nicht mehr.
Ich erlebe in der Praxis immer wieder Patienten, die sich immer noch nicht um ihren Vitamin D Spiegel gekümmert haben! Ohne den optimalen Vitamin D Spiegel wird es aber immer schwer – bei allen Erkrankungen.
Studien zeigen: Ein Spiegel zwischen 40–60 ng/ml senkt das Risiko für Infekte, Autoimmunität und sogar Tumorwachstum deutlich.
In der Praxis bedeutet das: regelmäßig Sonne, Bewegung im Freien und im Winter eine individuelle Ergänzung. Denn: Das Immunsystem braucht Licht – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.
Das mit dem Vitamin D halte ich für so bedeutend, dass ich auch ein Buch dazu veröffentlicht habe: Die Vitamin D Therapie – René Gräber Bücher
4. Ordnungstherapie, Ernährung, Schlaf, Licht, Kälte & Wärme
Heilung folgt Rhythmus. Wenn Tag und Nacht, Aktivität und Ruhe, Kälte und Wärme im Gleichgewicht sind, findet auch das Immunsystem zurück in seine Mitte. Die meisten Menschen sind heute aus dieser Balance gefallen: zu viel Stress, zu viele Sorgen, zu viel Arbeit. Der Schlaf ist schlecht, die Ernährung unregelmäßig und auch in der Qualität miserabel. Da muss man sich nicht wundern, dass auch der Darm nicht „mitmacht“. Denn dort sitzt der größte Teil unseres Immunsystems, und er reagiert empfindlich auf jede Form von Unordnung. Eine übermüdete, reizüberflutete und schlecht genährte Mitte kann keine stabile Abwehr aufbauen. Unser Mikrobiom – diese riesige Gemeinschaft von Bakterien, Pilzen und Viren – braucht Rhythmus, Nährstoffe und Pausen. Ballaststoffe, Bitterstoffe, natürliche Fette und lebendige Pflanzenkost nähren nicht nur den Körper, sondern auch die Mikroben, die uns schützen.
Ebenso wichtig ist der Schlaf. In der Tiefschlafphase regeneriert sich das Immunsystem, Gedächtniszellen werden gebildet und Entzündungsprozesse gebremst. Wer dauerhaft zu spät ins Bett geht, unter Kunstlicht lebt und sich kaum bewegt, trainiert unbewusst eine stille Entzündung. Ordnungstherapie bedeutet deshalb, den natürlichen Wechsel zwischen Spannung und Entspannung wieder in den Alltag zu holen: Kälte am Morgen, Wärme am Abend, Licht am Tag und Dunkelheit in der Nacht. Diese einfachen Reize harmonisieren das vegetative Nervensystem und damit auch das Immunsystem. Selbst wenige Minuten bewusster Atem, ein Spaziergang im Tageslicht, ein kalter Guss nach der Dusche oder ein regelmäßiger Schlafrhythmus bewirken oft mehr als viele Präparate zusammen. Sie erinnern den Körper an seine ursprüngliche Ordnung – an das, was er nie verlernt hat, sondern nur aus dem Blick verloren hat.
5. Psychoneuroimmunologie – Traumata, Stress, Angst…
Kein Immunsystem funktioniert unabhängig davon, was wir denken, fühlen und erleben. Die moderne Forschung nennt dieses Zusammenspiel Psychoneuroimmunologie – ein Begriff, der heute bestätigt, was die Naturheilkunde schon lange wusste: Geist, Seele, Unterbewusstsein, Nerven und Immunsystem sprechen dieselbe Sprache.
Traumata, Stress, Angst und ständige Reizüberflutung verändern die Aktivität der Immunzellen innerhalb von Minuten! Cortisol und Adrenalin dämpfen die Abwehr, während Mitgefühl, Freude und Dankbarkeit sie messbar stärken. Selbst kurze Phasen innerer Ruhe, bewusster Atem, Stille, Natur, Gebet und vieles andere aktivieren den Vagusnerv, den großen Vermittler zwischen Gehirn und Immunzellen. Der Körper hört zu, auf jede Stimmung, jeden Gedanken, jedes Gefühl.
Das erklärt, warum Menschen, die innerlich zur Ruhe kommen, oft körperlich gesünder werden und warum keine Therapie dauerhaft wirken kann, wenn der innere Druck bleibt. Heilung ist nie nur eine biochemische, sondern immer auch eine seelische Rückkehr in Ordnung.
Wenn Körper, Nervensystem und Bewusstsein wieder miteinander schwingen, beginnt das, was wir im tiefsten Sinne Gesundheit nennen: der natürliche Dialog zwischen Denken, Fühlen und Zellen. Ein leises, aber machtvolles Zusammenspiel – das wahre Immunsystem des Lebens.
Dieses Thema ist komplex und sorgt immer wieder für Diskussionen. Da dieses Thema eine enorme Bedeutung hat, hatte ich dazu eine ausführliche Sprechstunde abgehalten, die Sie übrigens hier erwerben können: Video Online-Sprechstunde: Gedanken ordnen & Wünsche fokussieren
Fazit: Die Rückkehr zur Natur – und zu uns selbst
Jahrzehntelang glaubte man, Gesundheit sei das Ergebnis einer erfolgreichen Abwehrschlacht. Heute erkennen wir: Gesundheit entsteht, wenn das Immunsystem lernt, nicht zu überreagieren. Wenn es das Eigene wieder vom Fremden unterscheiden kann.
Der Nobelpreis 2025 hat dies auf molekularer Ebene bestätigt – die Naturheilkunde wusste es längst auf energetischer:
Heilung ist Ordnung.
Das Immunsystem spiegelt, wie wir leben. Eine Gesellschaft, die in Dauerstress, Reizüberflutung und künstlichem Licht lebt,
braucht keine stärkeren Waffen – sie braucht mehr Verbundenheit.
Zur Erde. Zum Licht. Zum Atem. Zu einem Lebensstil, der Rhythmus und Ruhe kennt. Denn die größte „Immuntherapie“ ist immer noch das,was unser Organismus von Anfang an kann: sich selbst regulieren – wenn wir ihn lassen.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.11.2025 ergänzt und überarbeitet.
Beitragsbild: 123rf.com – ralwel




