
Transferrin: Blutwert, Normwerte & Transferrinsättigung einfach erklärt
Transferrin ist kein Enzym, sondern ein Transportprotein, das Eisen im Blut bindet und verteilt. Weil freies Eisen im Blut hochreaktiv und potenziell giftig wäre, braucht es diesen „Transporter“. Man kann sich Transferrin wie einen Lieferwagen vorstellen, der Eisen dorthin bringt, wo es gebraucht wird – etwa ins Knochenmark für die Bildung roter Blutkörperchen.
Normwerte
- Transferrin (Protein-Konzentration): 200–400 mg/dl (umgerechnet 2–4 g/l, je nach Labor)
- Transferrinsättigung: 20–45 %
Wichtig: Der Transferrinwert allein sagt noch nicht viel aus. Aussagekräftig wird es erst, wenn man Transferrin zusammen mit Ferritin und Transferrinsättigung betrachtet.
Was bedeutet ein zu hoher Transferrinwert?
Wenn Transferrin steigt, versucht der Körper mehr Transporter bereitzustellen, weil zu wenig Eisen vorhanden ist. Typisch bei:
- Eisenmangel (vor allem durch Blutverlust oder Ernährung)
- Schwangerschaft (höherer Bedarf)
- Östrogen-Einnahme (z. B. Pille)
Was bedeutet ein zu niedriger Transferrinwert?
Ein erniedrigter Wert zeigt an, dass weniger Transporter vorhanden sind. Ursachen können sein:
- Akute oder chronische Entzündungen (die Leber drosselt Transferrin als Teil der „Akute-Phase-Reaktion“)
- Chronische Lebererkrankungen (eingeschränkte Eiweißproduktion)
- Tumorerkrankungen
- Eiweißmangel / Unterernährung
Transferrinsättigung – der eigentlich spannende Wert
Die Transferrinsättigung gibt an, wie viele der „Transporter“ beladen sind.
- Unter 20 %: Eisenmangel
- 20–45 %: Normal
- Über 45–50 %: mögliche Eisenüberladung (z. B. Hämochromatose, nach Infusionen)
Beispiel aus der Praxis:
Niedriges Ferritin + niedrige Transferrinsättigung = klassischer Eisenmangel.
Niedriges Ferritin + normale/hohe Sättigung = Hinweis auf Entzündung oder Störung.
Wofür ist der Wert nützlich?
- Diagnose und Abgrenzung verschiedener Anämieformen
- Kontrolle, ob eine Eisen-Therapie wirkt
- Früher Hinweis auf Eisenmangel, noch bevor Hb abfällt
- Erkennung von Eisenüberladung unter Therapie
Mein Tipp aus der Praxis
Wenn Blutarmut oder Erschöpfung im Raum stehen, reicht einfaches Hb + Ferritin oft nicht. Fragen Sie immer auch nach der Transferrinsättigung – nur im Gesamtbild ergibt es Sinn.
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Beitragsbild: KI generiert
Dieser Beitrag wurde 2012 erstellt und letztmalig am 27.8.2025 ergänzt.




