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Die „Tampon-Krankheit“ – oder: Das Toxische Tampon-Syndrom

Tampons sind schon vor Jahren in die Kritik geraten. Grund dafür sind einige belastende Inhaltsstoffe, die durch die Vaginal-Schleimhaut aufgenommen werden. Bedenklich sind hier Kunststoffweichmacher aus der Gruppe der Phthalate, die den Hormon-Haushalt durcheinanderbringen.

Zudem konnten Wissenschaftler in den Hygiene-Produkten Rückstände von Herbiziden und Insektiziden nachweisen. Dioxin und Glyphosat sind nur zwei solcher riskanten Verbindungen. 2024 fanden Wissenschaftler in einer Untersuchung in allen Warenproben Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium und andere Metalle sowie Arsen und Selen.

Inhaltsverzeichnis

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  • Nährboden für Bakterien
  • Diese Mikroben sind Schuld
      • Rene Gräber:

Nährboden für Bakterien

Doch manche Tampons sind auch Brutstätten hochgefährlicher Bakterien, die Toxine absondern und damit das sogenannte Toxische Tampon-Syndrom (TTS) auslösen.

Das TTS oder auch TSS (Toxic Shock Syndrome) ist gekennzeichnet durch hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen sowie Übelkeit bis zum Brechdurchfall. Typisch ist, dass eine Rötung der Handinnenflächen und Fußsohlen hinzu kommt. Die Toxine wirken als Super-Antigene, die die Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) zur enormen Produktion von Zytokinen stimulieren, was schließlich zum Schock mit rasantem Blutdruckabfall (Hypotonie) führen kann.

Am Ende eines gravierenden Verlaufes steht das multiple Organ-Versagen und schließlich der Tod. In mindestens 3 % aller Fälle ist dies zu beklagen. Das TTS gilt zwar als seltene Erkrankung mit einer Inzidenz von 1 Erkrankten pro 200.000 Einwohnern, doch in konkreten Zahlen ausgedrückt ist es erschreckend: In den USA waren im ersten Quartal 2016 bereits 10 Fälle zu verzeichnen. In der vergangenen Dekade waren „nur“ 4 Frauen pro Jahr betroffen. Die Statistik deutet eine steigende Tendenz an.

Erstmals dokumentiert ist das TTS 1978 vom US-amerikanischen Wissenschaftler Dr. Todd und seinem Team. Damals kamen die ersten supersaugfähigen Tampons auf den Markt, die nicht so oft gewechselt werden mussten. 1980 gelang es dem Mikrobiologen Philip Tierno, den Zusammenhang zwischen dem neuartigen Hygiene-Artikel und dem lebensbedrohlichen Schock herzustellen. Die Forscher stellten fest, dass bis zu 90 % aller TTS-Patienten jüngere Frauen in der Menstruation waren.

Die stark aufnahmefähigen Tampons mit den speziellen Synthetik-Fasern bieten den Bakterien einen idealen Nährboden. Da Spezial-Tampons länger benutztbar sind, können sich die Keime milliardenfach vermehren. Der Trend zum Longtime-Tampon wird durch Produkte mit absorbierenden Gels noch verstärkt.

Diese Mikroben sind Schuld

Die Verursacher des TTS sind einige Stämme von Staphylococcus aureus und manche Streptokokken. Diese Mikroben sind fast ubiquitär verbreitet und werden dann zum Problem, wenn sie ideale Bedingungen vorfinden. Die Konzentration der Exotoxine im Medium steigt dann auf riskante Werte.

Die Tampon-Produzenten müssen seit Bekanntwerden des Skandals den Warnhinweis mit der Abkürzung „TSS“ auf die Verpackung drucken. Doch nicht alle Verbraucherinnen wissen, was sich dahinter verbirgt. Mehr Transparenz wird bereits von Seiten des Verbraucherschutzes angemahnt. Das betrifft auch die Deklaration der verwendeten Materialien und der Rückstände der Biozide.

Um das Risiko eines TTS weitestgehend auszuschließen, sollten nur Tampons aus rein biologisch hergestellter Baumwolle verwendet werden und keineswegs superabsorbierende Produkte mit hohem Synthetik-Anteil. Auch Hygiene-Maßnahmen wie Händewaschen oder Desinfektion können die „Tampon-Krankheit“ vermeiden helfen. Nach spätestens 6 Stunden sollten Tampons gewechselt werden. Strikt zu vermeiden ist das Tragen über Nacht. Während dieser Zeit sind Binden empfehlenswert.

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Beitragsbild: pixabay.com – SouthernSun

Dieser Beitrag wurde im Juni 2016 erstellt und letztmalig am 10.07.2024 aktualisiert.

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René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

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