Mehr Krebstote durch Alkohol: US-Zahlen verdoppelt – Deutsche Statistik unklar
Mehr Krebstote durch Alkohol: US-Zahlen verdoppelt – Deutsche Statistik unklar
Es gibt Zahlen, die man zweimal liest, weil sie im ersten Moment absurd wirken: In den USA haben sich die alkoholbedingten Krebstodesfälle innerhalb von drei Jahrzehnten verdoppelt. Verdoppelt – in einem Land, das Milliarden in Hightech-Diagnostik, Immuntherapien und molekulare Präzisionsmedizin pumpt. Während also Tumoren dank moderner Behandlung seltener tödlich enden, marschiert eine uralte Volksdroge ungestört durch die Hintertür und richtet weiter Schaden an, den kaum jemand ernst nimmt.
In der Naturheilkunde sprechen wir seit Jahrzehnten über Entzündungslast, oxidativen Stress, Giftstoffabbau und die Rolle der Leber als zentrales Organ der Selbstregulation. Wer fastet, seine Leber entlastet oder mit orthomolekularer Medizin arbeitet, spürt sehr schnell, wie fein das System reagiert. Umso erstaunlicher, wie blind unsere Gesellschaft gegenüber einem Stoff bleibt, der nachweislich DNA-Schäden verursacht und bei sieben Krebsarten kräftig mitmischt.
Und ich darf dazu persönlich anmerken: das bedauert niemand mehr als ich… und vielleicht mein Weinhändler.
Also schauen wir mal genauer hin:
Die unterschätzte Gefahr: Alkohol als Krebsauslöser
Alkohol schadet der Leber – das weiß wohl jeder, auch ohne einen Abschluss in Medizin zu haben. [1]
Die Leber und der Alkohol: Leberkrankheiten durch Alkohol
(https://www.gesund-heilfasten.de/leberkrankheiten-durch-alkohol/)
Interessanterweise sind die, die einen Abschluss in Medizin und damit das Wissen um diese Tatsache haben (sollten), mit die Ersten, die dieser Droge zum Opfer zu fallen scheinen. [2]
Ärzte – Alkoholiker, medikamentenabhängig und übergewichtig?
(https://naturheilt.com/blog/aerzte-alkoholiker-medikamentenabhaengig-uebergewichtig/)
Deutsche Krebsstatistik: Anstieg seit 1970 – Alkohol als Faktor?
Die aktuellen Zahlen aus den USA sind alarmierend: Für 2024 werden 120.000 neue alkoholbedingte Krebsdiagnosen und über 24.000 Todesfälle prognostiziert[5]. Wie die Krebs-Statistik in Deutschland aussieht, gibt es einen signifikanten Anstieg seit 1970. Ob dies allerdings auch auf einen gesteigerten Alkoholkonsum zurückzuführen ist, bleibt im Unklaren. [4]
Krebs-Statistik: Wie hat sich Krebs seit 1970 entwickelt?
(https://www.hoffnung-bei-krebs.com/krebs-statistik-wie-hat-sich-krebs-seit-1970-entwickelt/)
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„Hoffnung bei Krebs“ dazu an:
Beobachtungen aus Amerika: Dramatische Zahlen
Alkoholbedingte Krebstodesfälle in den USA haben sich in den letzten drei Jahrzehnten verdoppelt: von knapp 12.000 Todesfällen 1990 auf über 23.000 im Jahr 2021[6]. Diese Tendenz wurde primär durch Todesfälle von Männern im Alter von 55 Jahren und mehr verursacht.
Bei Männern in dieser Altersgruppe stiegen alkoholbedingte Krebstodesfälle zwischen 2007 und 2021 jährlich um mehr als 1%[6]. Parallel dazu stellt die Krebs-Statistik für die USA fest, dass die Gesamtmortalität um 35 % gefallen ist. [5]
Cancer statistics, 2025 – Siegel – 2025 – CA: A Cancer Journal for
Clinicians – Wiley Online Library
(https://acsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.3322/caac.21871)
Der Widerspruch: Bessere Krebsbehandlung vs. Alkoholsucht
Diesen widersprüchlichen Trend erklären sich die amerikanischen Onkologen damit, dass sie die Mortalität bei Krebserkrankungen durch adäquate Behandlung senken können, aber bei Alkohol weniger Aussicht auf Erfolg haben. Dies liegt auch am Suchtpotential von Alkohol – bei einer Krebserkrankung sollte der Patient die Ursache seines Dilemmas entfernen, was bei Alkoholabhängigkeit wenig erfolgversprechend ist.
Die sieben alkoholbedingten Krebsformen
Die Studien untersuchten sieben durch Alkohol beeinflusste Krebsarten: Brust-, Leber-, Dickdarm-, Rachen-, Kehlkopf-, Mund- und Speiseröhrenkrebs[6]. Alkohol ist nicht ursächlich für jeden Fall, aber trägt zu einem erheblichen Anteil bei.
Acetaldehyd: Der wahre Krebsauslöser
Alkohol selbst ist möglicherweise nicht krebsfördernd – aber seine Abbauprodukte sind es definitiv. Acetaldehyd entsteht beim Alkoholstoffwechsel und ist ein krebserregender Stoff, den wir auch im Zigarettenrauch finden[6]
Alcohol and Cancer Risk Fact Sheet – NCI
(https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/alcohol/alcohol-fact-sheet)
Diese Substanz schädigt die Zell-DNA und induziert oxidativen Stress samt Entzündungsreaktionen. Im Mund- und Rachenbereich führt das dazu, dass mehr krebserzeugende Substanzen resorbiert werden können, die normalerweise im Verdauungstrakt vernichtet worden wären[6].
WHO-Klassifikation: Alkohol als Karzinogen seit 1987
Die „Internationale Agentur für Krebsforschung“, eine WHO-Unterorganisation, klassifizierte Alkohol bereits 1987 als karzinogen und verknüpfte ihn mit Mund-, Rachen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs[6]. Heute sind Brust- und Dickdarmkrebs dazu gekommen[6].
Laut WHO gibt es keine „sichere“ Alkoholmenge[6]. „Jeder Tropfen zählt“ [7]
No level of alcohol consumption is safe for our health
(https://www.who.int/europe/news-room/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health)
Geschlechterunterschiede: Männer beginnen früher
1991 waren 2,5% aller männlichen und 1,46% aller weiblichen Krebstodesfälle alkoholbedingt. 2021 kletterten diese Zahlen auf 4,2% bzw. 1,85%[6]. Bei Männern erhöhte sich die Todesrate um 56%, bei Frauen um 8%[6].
Der Grund für diese Diskrepanz liegt nach Meinung der Autoren darin, dass Männer üblicherweise deutlich früher beginnen zu trinken als Frauen.
Frauen „emanzipieren“ sich beim Trinken
Aber auch hier gibt es neue Tendenzen. Inzwischen haben sich die Frauen „emanzipiert“ und „saufen“ wie die Männer.[8]
More women in the U.S. are drinking themselves to death, research finds
(https://www.nbcnews.com/health/womens-health/women-us-are-drinking-death-research-finds-rcna96848)
Im April 2025 gab es zu diesem Aspekt eine Untersuchung, die mit überraschenden Ergebnissen aufwarten konnte. [9]
Sex-Based Differences in Binge and Heavy Drinking Among US Adults |
Substance Use and Addiction Medicine | JAMA | JAMA Network
(https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2832889?guestAccessKey=d47ec1d7-0eea-48ee-a6ad-a9356c6b5f85&utm_source=for_the_media&utm_medium=referral&utm_campaign=ftm_links&utm_content=tfl&utm_term=041625)
Regionale Unterschiede in den USA
Die Zahl der Todesfälle durch alkoholbedingte Krebsarten stieg bei Männern in 47 Staaten und bei Frauen in 16 Staaten. In beiden Gruppen verzeichnete New Mexico den stärksten Anstieg – fast 60% bei Männern und 18% bei Frauen[6]. Oklahoma (Männer) und Tennessee (Frauen) folgten dicht dahinter[6].
Genetische Faktoren: Asiaten besonders betroffen
Hinzu kommt, dass Alkohol nicht von jedem gleich gut verstoffwechselt werden kann. Das notwendige Enzym Alkoholdehydrogenase ist nicht bei jedem gleich stark vorhanden. [10]
Wann normalisieren sich die Blutwerte nach Alkohol?
(https://www.leberwerte-lexikon.de/wann-normalisieren-sich-die-blutwerte-nach-alkohol/)
Asiaten haben deutlich geringere Konzentrationen für dieses Enzym, weshalb sie schneller betrunken werden. Geringe Konzentrationen von Alkoholdehydrogenase bedeuten aber auch höhere Acetaldehyd-Werte und damit ein höheres Krebsrisiko.
Fazit: Weniger trinken = weniger Risiko
Studien zeigen: Etwa 16.800 alkoholbedingte Krebstodesfälle jährlich (83% aller alkoholbedingten Krebstodesfälle) könnten vermieden werden, wenn Erwachsene ihre Konsumgewohnheiten auf die empfohlenen Richtlinien reduzieren würden[7].
Wer Alkohol verharmlost, ignoriert die Datenlage. Die Zahlen aus den USA zeigen unmissverständlich, wohin die Reise geht: Je höher der Konsum, desto größer das Krebsrisiko – und zwar quer durch mehrere Tumorarten. Die WHO sagt seit Jahren dasselbe, aber viele hören erst zu, wenn es im eigenen Umfeld einschlägt.
In der Naturheilkunde war der Zusammenhang nie ein Geheimnis. Entzündungen, oxidativer Stress, Leberbelastung, Acetaldehyd – das ist Biochemie, kein Moralappell. Wer seine Risikofaktoren reduzieren will, beginnt genau an dieser Stelle. Und nein, es braucht keine Askese, sondern nur die simple Einsicht, dass ein „harmloses Glas“ eben nicht harmlos ist.
Weniger Alkohol bedeutet weniger Krebsrisiko. Punkt. Und ganz nebenbei bessere Leberwerte, klareren Kopf und mehr Energie – Dinge, die jede Fastenkur, jede orthomolekulare Therapie und jede biologische Behandlung wirksamer machen.
Der Rest ist eine Entscheidung, die jeder selbst trifft.
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„Hoffnung bei Krebs“ dazu an:
Quellenverzeichnis
[1] Die Leber und der Alkohol: Leberkrankheiten durch Alkohol
(https://www.gesund-heilfasten.de/leberkrankheiten-durch-alkohol/)
[2] Ärzte – Alkoholiker, medikamentenabhängig und übergewichtig?
(https://naturheilt.com/blog/aerzte-alkoholiker-medikamentenabhaengig-uebergewichtig/)
[3] Alkohol: schon geringe Mengen schaden dem Gehirn
(https://www.yamedo.de/blog/alkohol-schadet-dem-gehirn/)
[4] Krebs-Statistik: Wie hat sich Krebs seit 1970 entwickelt?
(https://www.hoffnung-bei-krebs.com/krebs-statistik-wie-hat-sich-krebs-seit-1970-entwickelt/)
[5] Cancer statistics, 2025 – Siegel – 2025 – CA: A Cancer Journal for
Clinicians – Wiley Online Library
(https://acsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.3322/caac.21871)
[6] Alcohol and Cancer Risk Fact Sheet – NCI
(https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/alcohol/alcohol-fact-sheet)
[7] No level of alcohol consumption is safe for our health
(https://www.who.int/europe/news-room/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health)
[8] More women in the U.S. are drinking themselves to death, research
finds
(https://www.nbcnews.com/health/womens-health/women-us-are-drinking-death-research-finds-rcna96848)
[9] Sex-Based Differences in Binge and Heavy Drinking Among US Adults |
Substance Use and Addiction Medicine | JAMA | JAMA Network
(https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2832889?guestAccessKey=d47ec1d7-0eea-48ee-a6ad-a9356c6b5f85&utm_source=for_the_media&utm_medium=referral&utm_campaign=ftm_links&utm_content=tfl&utm_term=041625)
[10] Wann normalisieren sich die Blutwerte nach Alkohol?
(https://www.leberwerte-lexikon.de/wann-normalisieren-sich-die-blutwerte-nach-alkohol/)
Beitragsbild: pixabay.com – PDPics
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