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Brennende Füße: Symptome, Ursachen, Therapie

Nahezu jeder Mensch erlebt in seinem Leben mindestens einmal das Gefühl von brennenden Füßen. Dieses zeigt sich in vielfältiger Form, kann harmlose aber auch ernst zu nehmende Ursachen besitzen, weshalb eine ärztliche Abklärung erfolgen sollte.

Brennende Füße werden in der Medizin mit dem Fachbegriff Burning-Feet (Burning Feet Syndrome, BFS) gekennzeichnet. Dabei kann es zu (schmerzhaft) brennenden, juckenden oder kribbelnden Füßen, manchmal auch an den Unterschenkeln, kommen, vergleichbar zum Teil mit einer „eingeschlafenen“ Extremität, die wieder „aufwacht“. Zusätzlich sind Rötungen, zyanotische bis livide Verfärbungen (blauviolett bis weiß), Schwellungen und Veränderungen der Hautoberfläche möglich. Oft sind die Beschwerden nur vorübergehende Natur, doch wenn die Beschwerden nicht nach einigen Wochen nicht abklingen, sollte der Arzt nach der Grunderkrankung suchen.

Inhaltsverzeichnis

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  • Brennende Füße: Symptome, Ursachen, Therapie
    • Ursachen
    • Diagnose
    • Therapie
    • Mittel der Naturheilkunde und Volksmedizin

Ursachen

Zu den Ursachen, die meist keiner ärztlichen Therapie bedürfen, zählt unter anderem das kurzfristige Abdrücken von Gefäßen oder Nerven im Unterschenkel- oder Fußbereich. Dies kann durch zu enge Kleidung oder Schuhwerk ausgelöst werden sowie durch übereinander geschlagene Beine beim Sitzen, wodurch die Durchblutung der restlichen Extremität beeinträchtigt wird (Verlauf der wichtigen Gefäße in der Kniekehle  (Durchblutungsstörungen). Ein extremer Wechsel von Temperaturen führt zu einer Vasokonstriktion (Zusammenziehen von Gefäßen) bzw. Vasodilatation (Erweiterung von Gefäßen). In starker Kälte ziehen sich Gefäße zusammen, ist der Blutfluss verlangsamt. Gegenteilig verhält es sich bei hohen Temperaturen.

Beim  Tarsaltunnel-Syndrom sind die Nerven im Bereich des Knöchels eingeengt, ähnlich wie beim Karpaltunnel-Syndrom der Hand. Ebenso können die Schwellungen im Zuge einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) auf die Nerven drücken, sodass es zu den Missempfindungen kommt.

Selten ist hierzulande eine Mangelernährung für das BFS verantwortlich. Die Nerven leiden von allen Geweben am stärksten unter einer zu geringen Aufnahme von B-Vitaminen. Manchmal ist auch die Resorption der Vitalstoffe durch Darmerkrankungen gestört.

Das Neurom bezeichnet eine gutartige Knotenbildung an peripheren Nerven, welches zu einer Reizleitungsstörung von Signalen führt und im Bereich des Fußes auch ein starkes Brennen verursacht. Bei Menschen mit Gicht zeigt sich das Gefühl vor allem an der Großzehe.

Die Polyneuropathie beschreibt Nervenempfindungsstörungen unterschiedlicher Ursache, unter anderem im Zusammenhang mit einem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Neben dieser diabetischen Neuropathie verursacht Alkoholabusus ähnliche Nervenschädigungen (Alkoholische Neuropathie). Daneben kann Nikotin durch Gefäßverengung die Nerven beschädigen.

Weitere Erkrankungen sind  allergische Reaktionen und das (Morbus Raynaud (spezielle Form der Durchblutungsstörung, die sich vor allem an den Extremitätenenden wie Finger und Zehen bemerkbar macht), die Erythromelalgie (eine plötzlich einsetzende, überschießende Durchblutung führt zu schmerzhaften Gefühlen in Füßen und Händen, einhergehend mit deutlichen Rötungen oder Blaufärbungen), das Restless-Legs-Syndrom (Wittmaack-Eckbom-Syndrom, führt zu kurzzeitigen Beschwerden in den Beinen und Füßen, meist in Kombination mit einer nicht kontrollierbaren Unruhe der betroffenen Extremität).

Andere Grunderkrankungen, die zu den Beschwerden führen, sind das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom (CRPS) und die Charcot-Marie-Tooth-Krankheit (CMT). Das Fußbrennen tritt oft nach Verletzungen, Schlaganfall und Herzinfarkt sowie im Nachgang von Operationen auf.  Auch Infektionen können die Ursache sein, wie beispielsweise die Lyme-Borreliose (Multisystemerkrankung als Folge eines Zeckenbisses), Fußpilz, Syphilis sowie Gürtelrose. Im Rahmen einer HIV-Erkrankung kommt das BFS ebenfalls verstärkt vor.

Medizinisch relevant ist das echte Burning-Feet-Syndrom, welches vor allem nachts in Erscheinung tritt und ein schmerzhaftes Brennen verursacht, welches durch Kälte gelindert werden kann. Zusätzliche Begleiterscheinungen können Schuppen auf der Haut (die Feuchtigkeit geht verloren, die Haut trocknet langsam aus – Hauterkrankungen), eine gesteigerte (lokale) Schweißsekretion, Muskelkrämpfe, Verspannungen, Nervenreizungen und Schlafstörungen sein. Die Funktionalität der Füße bleibt dabei erhalten, Bewegungen sind möglich.

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Diagnose

Vielfach reicht die Beschreibung des Betroffenen aus, dass die brennenden Füße bei Wärmezufuhr entstehen und sich bei Kälte wieder geben.

Die Entstehung des Burning-Feet-Syndroms ist noch nicht vollständig geklärt. Im Blutbild lässt sich häufig ein Mangel an verschiedenen Vitaminen und deren Koenzymen (Hypovitaminose) feststellen, vor allem der Pantothensäure, der Nicotinsäure und von Vitamin B. Daneben ist auch der Mineraliengehalt (z.B. von Magnesium) vermindert. Die Blutuntersuchung dient auch der Feststellung von Diabetes und gegebenenfalls auch der Bestimmung der Hormonwerte sowie der Antikörper gegen vermutete Infektionen.

Die laufenden Untersuchungen können zudem nachweisen, dass es im betroffenen Gewebe zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff infolge einer reduzierten bzw. gestörten Durchblutung kommt und dass Nervenfasern in Mitleidenschaft gezogen sind. Als mögliche Auslöser werden dabei eine Mangelernährung oder auch verschiedene Stoffwechselstörungen in Betracht gezogen.

Die ärztliche Abklärung des Syndroms dient auch dem Ausschluss anderer Erkrankungen (Differentialdiagnose), die eine ähnliche Klinik aufweisen. So kann bei brennenden Fußsohlen, einhergehend mit kaum mehr ausführbaren Bewegungen (oder nur noch unter starken Schmerzen durchführbar) eine tiefe Beinvenenthrombose vorliegen.

Zahlreiche bildgebende Verfahren können Aufschluss über orthopädische Krankheiten und Verengungen der Gefäße geben (Sonographie, Angiographie, Szintigraphie). Daneben kann heute die Nervenleitgeschwindigkeit) gemessen werden.

Therapie

Bedingt durch die noch nicht vollständig geklärte Entstehung stützt sich die Therapie auf zwei Behandlungswege, die allgemeine und die spezielle Behandlung. Als akute Maßnahme kann eine Kühlung zur Linderung der Beschwerden beitragen. Ein eiskaltes Fußbad kann rasche Hilfe bringen. Vor dem Schlafengehen kann der Patient im Eisschrank gekühlte Socken anziehen oder die Füße nachts unbedeckt lassen. Das Maßnahmenbündel „RICE“ (Rest, Ice, Compression, Elevation) ist das Hauptstichwort für die Kranken: Ruhe, Kühlung, Kompression durch Bandagen und die Füße hoch lagern.

Mangelerscheinungen (Vitamine, Mineralstoffe) können oral oder per Infusion substituiert werden. Schmerzen lassen sich vor allem durch Antikonvulsiva (dienen normalerweise der Behandlung einer Fallsucht) mildern.

Die gezielte Schmerzbehandlung erfolgt häufig durch Gabe eines lokalen Anästhetikums (Injektion als Blockade in die betroffenen Nervenregionen). Dieses kann wiederkehrend verabreicht werden oder aber während eines stationären Aufenthaltes als Dauerperfusion bzw. Dauerinjektion über ca. zwei Wochen zur Anwendung kommen. Eine vollständige Ausheilung ist dabei möglich (jedoch selten).

Daneben kann aber auch die permanente bzw. in bestimmten Intervallen durchgeführte Betäubung notwendig sein, um das Gefühl der brennenden Füße dauerhaft in den Griff zu bekommen.

Mittel der Naturheilkunde und Volksmedizin

Massagen können die Durchblutung der Füße fördern, besonders wenn dabei spezielle Fußsalben oder das entzündungshemmende Ingweröl Anwendung findet. Ein anderes altbewährtes Mittel sind Fußbäder mit Bittersalz oder Apfelessig. Die Einnahme von Kurkuma wirkt Entzündungen entgegen.  In dieselbe Richtung wirken Omega-3-Fettsäuren, wie sie in guten Pflanzen- (Hanf, Lein, Olive) Fischölen vorkommen. Daneben zeigen Akupunktur und Akupressur eine lindernde Wirkung.

Erfolge bei der Behandlung der brennenden Füße werden auch für spezielle Hanf-Produkte beschrieben. Diese Extrakte mit Cannabidiol (CBD) sollen die Haut beruhigen und entspannen. CBD, das in Cremes und Salben enthalten ist, soll sehr tief in die Haut vordringen können. Auch die Trägeröle wie Oliven- oder Kokosöl haben bereits eine heilende Wirkung. CBD-Lotionen auf der Basis von Aloe vera, Sheabutter und Kokosnussöl können auf den gesamten Körper aufgetragen werden, weil der CBD-Gehalt hier bewusst niedrig gehalten ist.

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Beitragsbild: pixabay.com – Milius007

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.7.2022 aktualisiert und ergänzt.

Wer schreibt hier?

René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

Auf Yamedo.de teile ich Fachwissen, Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus über 25 Jahren Arbeit in der Naturheilkunde.

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