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Hallux valgus: Ursachen, Symptome und Therapie

Allgemeines

Als Hallux valgus bezeichnet man einen Schiefstand der großen Fußzehe, der an beiden Fußzehen auftreten kann.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird diese sehr häufige Fußerkrankung auch als „Schiefzehe“ oder „Frostballen“ bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

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    • Ursachen
    • Prävention

Symptomatisch weicht bei einem Hallux valgus der Stand der großen Fußzehe in ihrem Grundgelenk (Articulatio metatarsophalangealis) vom normalen, gesunden Zehenstand (gerade oder etwas strahlenförmig nach außen) ab. Ursächlich hierfür ist die Schiefstellung des ersten Mittelfußknochens (Os metatarsale) in die Richtung des Fußinnernrandes (Metatarsus primus varus). Verformt sich durch die Deformierung das letzte Gelenk des Fußes (Articulatio interphalangealis), spricht man von einem Hallux valgus interphalangeus. Weicht die große Zehe in ihrem Grundgelenk zum inneren Rand des Fußes ab, wird dies als Hallux varus bezeichnet.

Der Namen Hallux valgus leitet sich aus dem Lateinischen ab: valgus bedeutet „schief“ oder „krumm“, Hallux „Zeh“.

Der menschliche Fuß beherbergt ungefähr ein Viertel aller Knochen des menschlichen Körpers. Da viele dieser Knochen sehr klein und zierlich sind, ist der Fuß sehr anpassungs- und damit auch verformungsfähig. Verformt sich die Stellung der Knochen zueinander, laufen die Sehnen nicht mehr wie bei einem gesunden Fuß zentral über das Fußgelenk hinweg, sondern nehmen einen lateralen Verlauf an.

Damit ziehen sie die Zehen zusätzlich zur Deformierung der Knochen und Knöchelchen in eine schiefe Position. Die große Fußzehe biegt sich in Richtung Fußinnenrand und lässt ihren Ballen deutlich hervortreten. Hierbei kann es zu schmerzenden Entzündungen am Ballen durch den Druck des Schafts der Schuhe kommen. Da die Großzehe auf die nebenstehenden Zehen drückt, können diese auch nachhaltig verformt werden; es kommt zusätzlich zu Schädigungen der Zehen wie der so genannten Krallen- oder Hammerzehe.

Ursachen

Als Ursachen für den Hallux valgus werden grundsätzlich drei Ursachen angesehen:

  • die genetische Veranlagung
  • der Spreizfuß und
  • das Tragen falschen Schuhwerkes.

Beim so genannten Spreizfuß sinkt das vordere Quergewölbe des Fußes nach unten ab und dies führt zu einer Verbreiterung des Ballenbereiches, die wiederum eine Veränderung der Winkelstellung der Zehen bedingt. Von dieser Verformung ist meist die große Fußzehe betroffen.

Das jahrelange Tragen falschen Schuhwerkes ist jedoch in den meisten Fällen die Hauptursache für die Entstehung eines Hallux valgus.

Fußzehen werden schon durch das Tragen richtigen Schuhwerkes oder Socken, welches die Zehen nicht einengt, in eine unnatürliche Position gedrängt; denn ein gesunder Fuß, welcher nie oder sehr selten in einen Schuh gesteckt wurde, weist eine leichte Spreizung der Zehen auf; in unserem kulturellen Umkreis jedoch ist ein dichtes Zusammenstehen der Zehen üblich.

Frauen sind viel häufiger vom Hallux valgus betroffen als Männer. Dies liegt zu einen daran, dass Frauen ein schwächeres Bindegewebe als Männer haben. Der weitaus bedeutendere Grund ist jedoch, dass Frauen in unserer Kultur meist Schuhe tragen, die die Deformierung der Füße mehr begünstigt als ein Herrenschuh.

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Für die Ausprägung eines Hallux valgus sind drei Faktoren maßgeblich:

  • die Schuhspitze
  • die Absatzhöhe und
  • die Schuhlänge.

Besonders bei Damenschuhen ist die Schuhspitze sehr häufig sehr schmal zulaufend geschnitten. Dies verhindert, dass die Zehen einen Freiraum zu den Seiten und nach oben haben und sich im Schuh bewegen lassen. Die Zehen werden in eine Fehlstellung gedrückt und bleiben mit der Zeit in dieser Stellung stehen. Neben der Ausbildung eines Hallux valgus führt das Tragen von sehr spitz zulaufenden Schuhen auch zu einer Fehlstellung des Fußgelenks.

Schuhe, deren Absatz die Höhe von drei Zentimetern überschreiten, führen zu einer Verstärkung des Druckes auf den Vorderfuß. Die Zehen werden so in die Schuhspitze gedrückt und verformen sich.

Sind Schuhe zu klein, drücken sie bei jedem Schritt gegen die Zehen und verformen diese nach und nach. Hallux valgus, Hammer- und Krallenzehen sind die Folge.

Bei vielen Frauen, die jahrelang Schuhe getragen haben, die einen hohen Absatz haben und zu spitz und zu kurz sind, kann man sehen, dass sich die Zehen zu einem Dreieck verformt haben, dass sich genau in das Schuhwerk einfügt.

Prävention

Um die Bildung eines Hallux valgus zu verhindern, sollte man Schuhe mit hohem Absatz und/oder einer sehr spitz zulaufenden Schuhspitze gar nicht oder nur sehr selten tragen. Am besten ist es, das Schuhwerk häufig zu wechseln und so oft wie möglich barfuß zu gehen, um eine Fehlstellung der Zehen zu vermeiden.

Auch gymnastische Fußübungen wie beispielsweise das Greifen von Gegenständen mit den Füßen oder kräftiges Strecken und Beugen der Fußzehen kann therapeutisch hilfreich sein.

Hat sich ein Hallux valgus erst einmal herausgebildet, kann er ohne operativen Eingriff nicht mehr rückgängig gemacht werden. Trägt man jedoch in der Folge fußschonendes Schuhwerk, wird sich die Deformation nicht weiter fortsetzen.

Orthopädische Schuhe mit einer Spreizfußeinlage helfen gegen die Druckschmerzen beim Gehen.

Eine Operation ist bei einem Hallux valgus bei anhaltenden Schmerzen angezeigt. Fast alle Operationsmethoden basieren auf der Durchtrennung des ersten Mittelfußknochens (Korrekturosteotomie). Danach wird der Anteil des Mittelfußknochens, der sich verformt hat, wieder in seine ursprüngliche Lage gebracht und dort mit Schrauben und Drähten fixiert. Der große Zeh wird separat mit starken Nähten in Form gebracht.

Um den Operationserfolg zu gewährleisten, muss direkt nach dem Eingriff ein redressierender Verband und bis zu sechs Wochen nach dem Eingriff ein Antivalgusstrumpf und ein orthopädischer Schuh zur Entlastung des Vorderfußes getragen werden.

verwandte Themen: Fussschmerzen – Hammerzehe – Senkfuß – Knickfuß – Fersensporn

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Beitragsbild: pixabay.com – cocoparisienne

Wer schreibt hier?

René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

Auf Yamedo.de teile ich Fachwissen, Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus über 25 Jahren Arbeit in der Naturheilkunde.

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