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Hildegard von Bingen: Die Pionierin der Naturheilkunde und Ganzheitsmedizin

Entdecken Sie das Geheimnis der Naturheilerin Hildegard von Bingen

Viele der gesundheitlichen Erkenntnisse und naturheilkundlichen Rezepte, die heute bei Frauen beliebt sind, stammen aus der Feder der „Heiligen Hildegard“ von Bingen. Die Benediktineräbtissin gilt heute mit der „Hildegard Medizin“ als die Begründerin der weiblichen Ganzheitsmedizin.

Das Himmlische mit dem Irdischen zu verbinden, das war die Lebensmaxime der Benediktinerin Hildegard von Bingen. Bereits im 12. Jahrhundert propagierte sie etwa die Formel „äußere Schönheit kommt von innen“.

Inhaltsverzeichnis

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  • Hildegard von Bingen: Die Pionierin der Naturheilkunde und Ganzheitsmedizin
    • Entdecken Sie das Geheimnis der Naturheilerin Hildegard von Bingen
    • Hildegard von Bingen – Vision: Im Einklang mit der Natur leben
    • Das sind die wesentlichen Säulen ihrer Heilkunde:
    • 1. Ernährung nach Hildegard von Bingen – das beste Heilmittel
    • Hildegard von Bingen-Rezept: Dinkelbrot für mehr Lebensenergie
    • 2. „Innere Reinigung“ nach Hildegard von Bingen
    • Hildegard von Bingen-Rezept: Die Wermutkur reinigt den Körper
    • Hildegard von Bingen-Rezept: Gemüse-Fastensuppe
    • 3. Die vier Elemente-Lehre der Hildegard von Bingen
    • Hildegard von Bingen-Rezept: Ein Zypressenbad löst Krämpfe und mindert Nervosität
    • Hildegard von Bingen-Rezept: Salbeiwein für frischen Atem
    • Hildegard von Bingen-Rezept: Quendelsuppe gegen Hautreizungen
    • 4. Die Kraft des Universums
    • Hildegard von Bingen-Rezept: Muskat-Kekse gegen Depressionen
    • „Gelöschter Wein“ für einen erholsamen Schlaf

Als Erste verwies sie auf den Zusammenhang zwischen seelischem Wohlbefinden und körperlichem Wohlsein. Sie war es auch, die sich mit der Wirkung von Nahrungsmitteln, Kräutern und Gewürzen auf die Gesundheit befasste und uns ihre Erkenntnisse in reicher Schriftform hinterließ.

Hildegards Schriften entstanden zwischen 1150 und 1160. Sie sind heute noch genauso aktuell wie damals. Aber Vorsicht: Nicht alles, was heute unter dem Label „Hildegard-Medizin“ heute verkauft wird, auch wirklich in ihrem Sinne gewesen wäre.

Die Äbtissin wurde nicht müde, an die Einbettung des Menschen in den Kosmos zu erinnern. Nach ihrer tiefen christlichen Überzeugung kommt der Mensch heil und gesund auf die Welt. Je mehr er sich von Gott entfernt, entfremdet er sich jedoch auch von sich selbst. Das zieht eine krankhafte Verformung, einen Zerfall nach sich, ein existenzielles Defizit. Dadurch geraten auch die „Körpersäfte“ in Verwirrung.

Ziel ihrer Heilkunde ist es, den Menschen zum umfassenden Heilwerden zu führen, also auch dazu, sich wieder in die göttliche Ordnung einzufügen. Dazu gehörte nach ihrer Erkenntnis in allererster Linie eine sinn- und maßvolle Lebensführung.

Dieser Ansatz ist bei vielen Naturheilern verbreitet, vor allem finden wir diesen auch bei Sebastian Kneipp wieder.

Hildegard von Bingen – Vision: Im Einklang mit der Natur leben

Hilfe zur Selbsthilfe und die Zuwendung zum Menschen standen bei ihr an oberster Stelle. Sie schrieb Pillendrehern und oberflächlichen Ärzten ins Stammbuch:

„Wie könnt ihr Heilmittel verabreichen, ohne eure Tugend dazu zu tun!“

Das sind die wesentlichen Säulen ihrer Heilkunde:

1. Ernährung nach Hildegard von Bingen – das beste Heilmittel

„Wenn nämlich ein Mensch an allerlei Mühsal, Angst und Folgen von vielerlei Speisen und Getränken leidet, so dass sich durch ungeeignete Speisen und Getränke verkehrte Schlackenstoffe angesammelt haben, dann kommt die erschütterte und ermüdete Seele zum Erliegen.“

In einer ausgewogenen Ernährung sah Hildegard von Bingen die Möglichkeit, die Abwehrkräfte zu steigern und vielen Krankheiten vorzubeugen. Nach ihrem Heilwert unterteilte sie die Nahrungsmittel in gute und in schädliche. Im Mittelpunkt der Hildegard-Medizin stand der Dinkel, eine Urform des Weizens. Er schenkt dem Menschen „Lebensenergie und Frohsinn“.

Eine regelmäßige Dinkelkost – ist nach der Überzeugung der Äbtissin so hochwertig, dass der gesamte Organismus gesundet. Dinkel ist die am leichtesten verdauliche Getreideart und wird auch von Weizenallergikern gut vertragen.

Dinkel enthält tatsächlich mehr Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine als anderes Getreide – das konnte Hildegard damals eigentlich noch nicht wissen. Oder doch? Sie selbst führte viele ihrer Heil-Erkenntnisse auf Visionen zurück. Es gibt allerdings auch die Vermutung, dass sie ihre eigenen
Studienerkenntnisse auf diese Weise getarnt hat, um bei den Kirchenherren nicht missliebig aufzufallen oder gar als Hexe zu gelten.

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Hildegard von Bingen-Rezept: Dinkelbrot für mehr Lebensenergie

Sie brauchen:

1 Kilo Dinkelmehl

17 g Salz (= 3 gehäufte TL)

3/4 l Wasser

40 g Hefe

Das Mehl in einer großen Schüssel mit dem Salz vermengen, die in lauwarmer Milch aufgelöste Hefe dazugeben und alles zu einem Teig verrühren. Nach und nach das Wasser dazugießen und gut durchkneten. Den Teig mit etwas Mehl von der Schüssel lösen und unter einem Handtuch etwa 1 1/2 Stunden gehen lassen. Den Teig noch einmal durchkneten, zu einem Brot formen oder in eine Brotform geben.

Noch einmal eine halbe Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Oberfläche leicht einritzen und mit Milch bestreichen. Im vorgeheizten Backofen (200 bis 220 Grad) rund 50 Minuten backen.

Das Dinkelmehl bekommen Sie im Reformhaus, in der Biobäckerei oder im Bioladen. Dort können Sie sich das Mehl auch meist frisch mahlen lassen.

2. „Innere Reinigung“ nach Hildegard von Bingen

„Wenn sich die Menschen in übertriebener Weise der Nahrung enthalten, so dass sie ihrem Körper nicht die richtige und angemessene Nahrung zuführen, werden die einen instabil und leichtlebig in ihrer Lebensweise, andere durch viele große Beschwerden gedrückt.“

Immer wieder predigte Hildegard von Bingen das rechte Maß in allen Dingen. Alles Übermäßige war ihr suspekt. Vernünftiges Fasten von 8 bis 10 Tagen empfahl sie hingegen. Zum Trinken verordnete sie Fencheltee, Dinkelkaffee, Heilwasser und einmal am Tag einen Teller Fastensuppe.

Mit der körperlichen Reinigung solle sich der Fastende auch von seelischen Schlacken befreien. Da neben empfahl sie Schwitzbäder, Dampfbäder und eine Art Sauna. Sie riet beispielsweise zu Pflanzenaufgüssen mit Haferextrakt für unruhige Menschen und mit getrockneten Blättern, Früchten und Schalen der Edelkastanie für diejenigen, denen häufig eine Laus über die Leber läuft.

Hildegard von Bingen-Rezept: Die Wermutkur reinigt den Körper

Mischen Sie 40 ml Wermutsaft (Apotheke) mit einem Liter leichtem Weißwein und 150 Gramm Kastanien-Honig. Von Mai bis Oktober jeden dritten Tag vor dem Frühstück ein Likörgläschen voll trinken.

Hildegard von Bingen-Rezept: Gemüse-Fastensuppe

Kochen Sie eine Tasse Dinkelkörner in drei Tassen Wasser zusammen mit feingewürfelten Karotten, Fenchelgemüse, Sellerie, Bohnen und Kräutern (Mengen nach Ihrem Geschmack). Nach 20 bis 30 Minuten abseihen und mit Galgant und Quendel würzen.

Diese Gewürze empfahl Hildegard besonders gern. Galgant ist ein ingwerähnliches Gewürz, dass Sie im Reformhaus erhalten. Die bekannteste Wirkungen von Galgant sind die Anregung sämtlicher Verdauungsvorgänge und die Stärkung von Herz und Kreislauf. Quendel gehört zur Familie des Thymians und wird auch Feldthymian genannt. Man findet ihn bei uns kaum noch. Sie können stattdessen Gartenthymian verwenden.

3. Die vier Elemente-Lehre der Hildegard von Bingen

„Im Menschen sind Feuer, Luft, Wasser und Erde und aus ihnen besteht er. Vom Feuer hat er die Körperwärme, von der Luft den Atmen, vom Wasser das Blut und von der Erde den Körper.“

Nach der Auffassung Hildegard von Bingens entscheiden die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft über den Säftehaushalt des Körpers – also über Gesundheit und Krankheit. Wer mit sich im Reinen ist, hat danach keine Gesundheitsprobleme. Auch in der Aromatherapie war Hildegard bereits bewandert.

Jähzornigen riet sie beispielsweise, an Rosenpulver und Salbei zu schnuppern, um den inneren Frieden wiederzufinden. Sie setzte Salbei und Minze zur Behandlung von Hautausschlag ein, Brennnessel und Holunder zur Blutreinigung, Klettenwurzel für die Kopfhaut, Aloe gegen Entzündungen, Brunnenkresse zum Schweißtreiben.

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Hildegard von Bingen-Rezept: Ein Zypressenbad löst Krämpfe und mindert Nervosität

Schneiden Sie eine Hand voll selbst gepflückter Zypressenzweige in kleine Stücke, in zwei Litern Wasser15 Minuten lang auskochen, den Sud in die Badewanne geben und mit warmem Wasser auffüllen, Badezeit: 20 Minuten.

Sie können aber auch einige Tropfen Zypressenöl aus der Apotheke ins Badewasser geben. Das Öl der Zypresse wirkt gefäßverengend, krampflösend und desinfizierend.

Ebenfalls wirksam als Badezusatz ist das so genannte Zypressenkraut, das Sie in der Apotheke bekommen. Es hemmt Entzündungen und verbessert die Verdauung. Das Zypressenkraut – auch Heiligenkraut genannt – ist mit der Zypresse nicht verwandt.

Hildegard von Bingen-Rezept: Salbeiwein für frischen Atem

Kochen Sie einen Esslöffel Salbeiblätter ein bis zwei Minuten lang in einem Viertel Liter Weißwein kräftig auf. Vom Herd nehmen und absieben, täglich ein bis zwei Gläser warm und schlückchenweise trinken.

Hildegard von Bingen-Rezept: Quendelsuppe gegen Hautreizungen

Sie brauchen:

2 Hand voll Quendel oder Gartenthymian,

1 Tasse Dinkelschrot, 2 EL Butter,

1 1/2 l gute Fleischbrühe,

3 bis 4 Blättchen Ysop und Liebstöckel,

2 EL süße Sahne,

1 Messerspitze Muskat, Salz und Pfeffer.

Zubereitung: Den Quendel oder Thymian klein hacken (wenn Sie getrockneten Thymian nehmen, reicht 1 TL), in der Butter andünsten, langsam den Dinkelschrot dazurühren. Wenn es goldgelb ist, nach und nach die Fleischbrühe dazugeben. Etwa 15 Minuten leise simmern lassen. Die gehackten Kräuter dazugeben und mit der Sahne verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

4. Die Kraft des Universums

„Wenn das Bewusstsein der Seele des Menschen nichts von Trauer, Schädlichem und Schlechtigkeit im Menschen verspürt, dann öffnet sich auch das Herz desselben Menschen zur Freude, wie die Blumen sich der Sonnenwärme entgegenöffnen.“

Hildegard von Bingen ging davon aus, dass Gesundheit täglich neu errungen werden müsse. Sie werde einem von Gott geschenkt. Meditation und Versenkung nährten ihrer Meinung nach die Seele und führten ebenfalls zur Gesundung des Menschen. Die Harmonie der Schöpfung spiegelte sich für sie im gesunden Menschen und seiner Seele wieder.

Hildegard von Bingen-Rezept: Muskat-Kekse gegen Depressionen

Sie brauchen:

315 g dunkles Dinkelmehl,

125 g geriebene Mandeln,

315 g Butter,

200 g Zucker,

3 Eigelb und 4 Eier,

1 Prise Salz und ein halbes Päckchen Backpulver,

100 g Muskatmischung (50 g Muskat, 45 g Zimt, 5 g Gramm Nelkenpulver)

Zubereitung: Die Zutaten zu einem kräftigen Mürbeteig verarbeiten und kleine Häufchen auf ein gefettetes Backblech spritzen. Bei etwa 200 Grad rund 25 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Wenn Sie den Teig lieber ausrollen wollen: von den Eiern nur die Hälfte bis ein Drittel nehmen.

„Gelöschter Wein“ für einen erholsamen Schlaf

Ein halbes Glas Wein, den Sie am liebsten mögen, bis zum Siedepunkt erhitzen. Dabei verlässt der Alkohol den Wein. Sobald Bläschen aufsteigen, einen Schuss kaltes Wasser dazugeben. Den Wein vom Herd nehmen und schluckweise trinken. Das soll laut Hildegard von Bingen auch ein hervorragendes Rezept gegen schlechte Laune sein.

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Beitragsbild: pixabay.com – Bru-nO

Wer schreibt hier?

René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

Auf Yamedo.de teile ich Fachwissen, Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus über 25 Jahren Arbeit in der Naturheilkunde.

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