
Die Idee klingt fast schon poetisch: Licht als Medizin. Und tatsächlich: Die photodynamische Therapie (PDT) nutzt gezielt Licht und Sauerstoff, um krankes Gewebe oder Mikroorganismen zu zerstören – ohne Skalpell, ohne systemische Nebenwirkungen. Ein Verfahren mit Potenzial. Aber auch mit klaren Grenzen.
Was genau passiert bei der photodynamischen Therapie?
Im Zentrum steht ein sogenannter Photosensibilisator – ein Stoff, der sich bevorzugt im krankhaft veränderten Gewebe oder in Mikroorganismen anreichert. Dieser Stoff wird entweder aufgetragen, in die Haut eingebracht oder intravenös verabreicht. Dann erfolgt die Belichtung mit einer exakt abgestimmten Lichtquelle – meist Rotlicht oder Laser mit definierter Wellenlänge. Dabei entstehen reaktive Sauerstoffmoleküle (ROS), die Zellwände durchlöchern, Mitochondrien lahmlegen und die Zielzellen zerstören.
Das klingt drastisch – und das ist es auch. Aber der Effekt bleibt lokal begrenzt, was die Methode so interessant macht.
Wofür wird die PDT eingesetzt?
In der konventionellen Medizin kommt sie vor allem hier zum Einsatz:
- Aktinische Keratosen (Lichtschäden der Haut, mögliche Vorstufen von Krebs)
- Basalzellkarzinome (oberflächlicher Hautkrebs)
- Akne, Rosazea und entzündliche Hautveränderungen
- Chronische Wunden (z. B. Ulcera bei Diabetes)
- Parodontitis und periimplantäre Entzündungen in der Zahnmedizin
In der Onkologie wird sie teils experimentell genutzt – etwa bei Frühstadien von Blasen-, Speiseröhren- oder Lungenkrebs. Auch bei bestimmten Formen von HPV oder chronisch infizierten Schleimhäuten ist sie Gegenstand der Forschung.
Nebenwirkungen: Was Patienten wissen sollten
Die Nebenwirkungen der PDT sind meist lokal begrenzt und vorübergehend:
- Rötung, Schwellung, Brennen, Juckreiz
- Schmerzen während oder nach der Belichtung
- Lichtempfindlichkeit für 24–48 Stunden
- Selten Pigmentveränderungen oder Narbenbildung
Systemische Nebenwirkungen treten selten auf – sofern der Photosensibilisator richtig dosiert und die Belichtungszeit korrekt abgestimmt ist.
Stärken aus naturheilkundlicher Sicht
Wer ganzheitlich denkt, sieht schnell, wo die photodynamische Therapie gut ins Bild passt:
- Sie wirkt gezielt und lokal – ohne den ganzen Körper zu belasten.
- Sie ist nicht-invasiv – kein Schnitt, keine Narkose, kein Antibiotikum.
- Sie wirkt antimikrobiell ohne Resistenzgefahr – eine Seltenheit in Zeiten multiresistenter Keime.
- Sie lässt sich gut kombinieren – etwa mit Ozontherapie, Rotlicht, Mikronährstoffen, Enzymen oder Ölzieh-Kuren.
- Besonders interessant: Biofilme – also bakterielle Schleimhüllen bei chronischen Entzündungen – können mit PDT gezielt geschädigt werden.
Aber: Was PDT nicht kann
So überzeugend das Verfahren in bestimmten Bereichen ist – es ersetzt keine ganzheitliche Therapie. Sie zerstört krankes Gewebe oder Mikroorganismen, ja. Aber sie reguliert nichts. Sie bringt keine Balance ins Immunsystem, heilt keine Autoimmunprozesse, stabilisiert kein Mikrobiom.
Kurz gesagt: PDT ist ein Werkzeug. Kein Heilmittel.
Mein Fazit
Die photodynamische Therapie ist ein faszinierendes Verfahren – technisch präzise, biologisch wirksam, minimalinvasiv. Ich setze sie gezielt ein, wenn es Sinn ergibt: bei Parodontitis, bei entzündeter Haut, bei chronischen Entzündungen mit lokalem Schwerpunkt.
Aber: Sie ist nie die ganze Antwort. Sondern bestenfalls ein Baustein – eingebettet in ein Therapiekonzept, das auch den Menschen hinter dem Symptom sieht. Ernährung, Darmflora, Immunlage, Lebensstil – all das bleibt entscheidend. Denn am Ende heilt nicht das Licht. Sondern der Organismus – wenn man ihn lässt.
Gut zu wissen: PDT ist eine Selbstzahlerleistung und wird meist nicht von gesetzlichen Kassen übernommen. Die Kosten hängen von Dauer, Fläche und Indikation ab. Lassen Sie sich in der Praxis individuell beraten.
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