Kliniken: Keine Spur von Pandemie

leeres Klinikbett

Beispiel: Weiterhin heile Welt in der fränkischen Klinik „Kitzinger Land“

In der fränkischen Klinik „Kitzinger Land“ gibt es erfreulicherweise keine Spur von Pandemie.

Im März 2020 wurde zwar eine Isolierstation eingerichtet, doch selbst in der Corona-Hochphase blieb diese weitgehend leer und so auch das ganze Haus. Der stellvertretende Klinik-Leiter Dr. Uwe Pfeiffle findet es grundsätzlich richtig, dass angesichts der Pandemie eine gewisse Vorsorge zu treffen war, aber in diesem Fall war es eindeutig zu viel des Guten. Im Nachhinein betrachtet hätte man sich vieles sparen können.

Vor allem im Verwaltungstrakt der Klinik haben Pfeiffle und Vorstandsmitglied Thilo Penzhorn in den letzten Monaten viel Zeit verbracht, denn beide wechselten sich wegen der auferlegten Pflichtanwesenheit mit Bereitschaftsdiensten ab, selbstverständlich auch an Sonn- und Feiertagen.

Nötig war dies schon deshalb, damit die Statistik akribisch geführt werden konnte. Die vorrangigen Fragen, die die Klinikleitung jederzeit zu beantworten im Stande sein musste, betrafen zum Beispiel die Anzahl der Personen, die mit Verdacht auf COVID-19 behandelt wurden, und den Anteil derer, die auf die Isolierstation verlegt werden mussten. Auch musste ständig Buch geführt werden über die noch vorhandenen Kapazitäten in der Klinik.

Ende März wurde zudem extra eine Isolierstation mit 42 zusätzlichen, technisch entsprechend ausgerüsteten Betten eingerichtet, was mit einer notwendigen Schulung des Personals einherging. In der Regel waren diese Betten aber nur von drei bis acht Personen belegt. Zuweilen lag dort nur ein Patient, manchmal sogar keiner.

Viele der Verdachtsfälle waren nicht an COVID-19 erkrankt, mussten aber zur Sicherheit so lange dort bleiben, bis der zweite Test ebenfalls ein negatives Ergebnis zeitigte. Faktisch brauchten diese Patienten keine stationäre Behandlung, die in einigen Fällen bis zu 14 Tagen dauerte.

Pro Jahr versterben in der Klinik Kitzinger Land im Durchschnitt circa 240 Patienten. Dieser Statistik genügte ebenfalls das erste Halbjahr 2020. Zwei Personen mit erheblichen Vorerkrankungen, beide über 60 Jahre alt, sind nachweislich an oder mit Corona verstorben.

Wer wirtschaftlich verantwortlich denken und handeln muss, kann in der Tat nur mit dem Kopf schütteln. In dieser Klinik in Lohn und Brot stehen ungefähr 670 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Doch wegen Corona „mussten“ mehrere Hundert Operationen verschoben werden und die Rückkehr in den Normalbetrieb geht zurzeit nur schleppend voran, da viele Patienten vermutlich nach wie vor Angst vor einer Einweisung haben.

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Wie gut funktioniert der finanzielle Ausgleich?

Die Bundesregierung hat diesbezüglich großzügige Versprechungen gemacht. Aus diesem Anlass beschäftigen sich Penzhorn und Pfeiffle weiterhin mit Statistiken. So wird zum Beispiel die durchschnittliche Tagesauslastung der Klinik von 2019 jener von 2020 gegenübergestellt. Den Differenzbetrag zu begleichen war ja unsere Regierung bereit.

Doch der Teufel steckt wie immer im Detail. Da sind zum Beispiel die älteren Patienten aus Altenheimen, die zwar stationär in die Klinik aufgenommen worden sind, aber nicht wirklich eine Behandlung erfahren haben. Nach welchem Modus so etwas im Rahmen des Hilfsfonds dargelegt werden soll, ist niemandem wirklich klar.

Leider konnte es nicht ganz verhindert werden, dass sich Ärzte und Pflegekräfte mit COVID-19 angesteckt haben. Nach positivem Testergebnis kamen die Kollegen und Kolleginnen unmittelbar in Quarantäne. Gleichzeitig ging die Zahl der stationären Patienten immer weiter zurück.

Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise war es die Bundesregierung, die für die Verteilung von Kitteln, Masken und Desinfektionsmitteln an die Kliniken sorgte. Dass unsere Spender für eckige anstatt runde Flaschen mit Desinfektionsmitteln ausgelegt sind, hatte dabei natürlich niemand im Blick gehabt. Wir haben also ziemlich mühselig in eckige Flaschen umgefüllt, erinnert sich Pfeiffle mit einem bitteren Lächeln. Normalerweise verbrauchen wir hier ungefähr 27.000 Paar Handschuhe. Zugedacht wurden uns seitens der Regierung gerade mal 2000.

Was die Klinik wirklich gebraucht hätte, das wäre Entscheidungsfreiraum gewesen. Stattdessen kamen fast täglich neue Gesetze und Erlasse, die so unrealistisch waren, dass sie wenige Tage später wieder gekippt werden mussten. Das alles war verschwendete Manpower auch und gerade aufseiten der Behörden. Es braucht in der Tat in einer Krise mehr Vertrauen auf diejenigen, die an der Front täglich ihren Job machen und über viel Berufserfahrung verfügen. Diese Leute regeln das dann schon sehr flexibel, wenn man sie nur lässt.

Große Solidarität der Menschen im Landkreis

Die gelebte Solidarität sowohl innerhalb der Belegschaft als auch durch Privatpersonen und Unternehmen der Stadt und des Landkreises Kitzingen möchte Pfeiffle unbedingt lobend hervorheben. Etliche Bürger, die irgendwann einmal eine medizinische Ausbildung erfuhren, riefen an und unterbreiteten spontan ihr Hilfsangebot, ganz zu schweigen von den Aufmerksamkeiten und Spenden für die Pflegekräfte, auf die immerzu Verlass war.

Doch so manches Hilfsangebot musste dankend abgelehnt werden, immerhin war ja die Belegung des Hauses eher ausgedünnt. Tatsächlich hat die Pandemie die Klinik Kitzinger Land offenbar übersehen. Von anderen Berufskollegen aus Bayern hörte Pfeiffle übrigens ganz ähnliche Aussagen. Das ständige Unken bezüglich der zweiten Welle sieht Pfeiffle mit gewisser Gelassenheit, gab es in seiner Erlebniswelt nicht einmal eine erste Welle.

Verschärfte Besuchsregeln

Abgesehen von stark eingeschränkten Besuchszeiten müssen sich alle Besucher noch immer an der Pforte mit ihrem Namen und ihrer Adresse registrieren.

Jeder Patient darf pro Tag nur einen Besucher empfangen, wobei sowohl der Patient als auch der Besucher während der Begegnung der Maskenpflicht unterliegt. Jeder Besucher hat sich auf der Station zunächst bei einer Pflegekraft zu melden. Jegliche Geschenke wie Blumen oder Pralinen sind strikt untersagt.

Die Sterbe-Begleitung ist dagegen etwas lockerer geregelt, allerdings darf der Angehörige keine für COVID-19 typischen Symptome wie Übelkeit, Husten oder Fieber aufweisen.

Fazit

Die Zahl der Verstorbenen an COVID-19 ist seit Mai „nur“ im einstelligen Bereich, selten zweistellig. Zum Beispiel gestern am 20.9.2020: Vier Verstorbene.
Die Zahl der Intensivbetten in Deutschland: 30.619; davon sind 267 mit Covid-19 Patienten belegt.
Das alles sind gute Nachrichten. Von einer „Notlage“ kann allerdings überhaupt keine Rede sein.

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Beitragsbild: 123rf.com – Yuriy Klochan

René Gräber

René Gräber

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