Die Schilddrüse verstehen

  • Zitat

    [...]

    Warnhinweise zu L-Thyroxin gemeinsam mit PPI, Johanniskraut oder Biotin[...]

    Solchartige Konstellationen werden von der Schulmedizin gerne so dargestellt, dass - am Beispiel des Zitierten - Johanniskraut der Übeltäter sei. Und nicht etwa die Chemikalienbomben.

  • Newsletter für Vitalstoffe von René Gräber

  • Solchartige Konstellationen werden von der Schulmedizin gerne so dargestellt, dass - am Beispiel des Zitierten - Johanniskraut der Übeltäter sei. Und nicht etwa die Chemikalienbomben.

    Das kann ich beim besten Willen nicht so verstehen. :)

    Wenn man akzeptiert, dass man Chemikalien zu sich nimmt, dann weiß man auch, dass es alle möglichen Substanzen gibt, die sich nicht damit vertragen oder durch die es eine Abschwächung oder Potenzierung der Wirkung geben kann. Das Bekannteste ist sicher Grapefruit und AB.

    Ob diese Substanzen natürlich oder chemisch sind, ist dabei in meinen Augen zweitrangig.


    Meine Intention beim Posten dieser Nachrichten ist sowieso eine völlig andere.

    Denn wenn Lebenskraft SD-Medikamente nimmt und seit einiger Zeit einen Tremor hat, dann besagen diese Nachrichten auch, dass eine Überdosierung der SD-Medikamente diesen Tremor auslösen könnte. :/


    Man braucht also nur bei Überprüfung und Neueinstellung durch den Endokrinologen bestimmte Substanzen wie PPI, Biotin oder Johanniskraut zu nehmen und schon bekommt man mehr Hormone verordnet, als man ohne diese Substanzen benötigt und schon ist man nach der Beendigung der Einnahme dieser Substanzen in der Überdosierung.

    Gleichzeitig kann Biotin aber beides und die Aufnahme des Hormons sowohl reduzieren als auch erhöhen.

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.

  • In einem anderen Beitrag unter dem Thread Depressionen habe ich bereits erläutert, Johanniskraut steigert die TSH-Sekretion, daher ist diese Kraut bei Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion nicht gestattet.

  • Andererseits ist beim DAZ sehr klar zu lesen, dass ein niedriger TSH-Wert bei älteren Menschen signifikant mit Demenz in Verbindung steht. :/

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.

  • Es tut mir leid, aber einer solchen unseriösen Quelle traue ich nicht, zumal das absolut realitätsfern ist.


    Viele verwechseln es, sie meinen umso höher der TSH-Wert, desto besser die Schilddrüsenfunktion, da weil wissen sie nicht, dass erhöhte TSH-Werte eine Schilddrüsenunterfunktion ist und eher das geht mit Demenz umher....


    Siehe:

    : https://www.deutsches-schilddr…tion-erhoht-demenzrisiko/


    Das Thema hatten wir bereits schon Mal. Niedrige TSH-Werte bedeuten nämlich, eine bessere Schilddrüsenfunktion!

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  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • : https://www.dr-kirkamm.de/vide…-tsh-wert-ist-noch-normal


    Kann ich als seit 1972 Betroffene so bestätigen. Lebe seit 2003 ohne SD.


    Eine ausführliche Labordiagnostik sollte folgende Untersuchungen beinhalten:

    • TSH-Wert
    • f'T3 - freies Trijodthyronin
    • fT4 - freies Tetrajodthyronin
    • TPO - Thyreoperoxidase-Antikörper (andere Bez.: MAK)
    • TAK - Thyreoglobulin-Antikörper
    • Jod im Urin

    Freiheit der Mut, du selbst zu sein. (Osho)

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  • Das Thema hatten wir bereits schon Mal. Niedrige TSH-Werte bedeuten nämlich, eine bessere Schilddrüsenfunktion!

    das kann ich bestätigen Medico und hatte schon sehr lange keinen TSH Wert bei 1. ;(

    TSH 1 ist bei mir der beste Wohlfühlwert, nur interessiert das die Hausärzte nicht die meinen das ein Wert von 4 in Ordnung sei, wenn der Laboriert die Vorgaben als Norm gibt. :huh:


    LG

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • SD-Werte gehören zu den Werten, die gemeinsam mit den Werten für Blutdruck, Diabetes, Cholesterin, usw. zum Zwecke der häufigeren Medikamentenverordnung damals verschärft wurden. Rene hat die alten Werte vielleicht noch.

    Das hat jedenfalls dazu geführt, dass seither auch sehr viele Menschen mit SD-Medikamenten versorgt werden können, die früher noch Normalwerte hatten.


    Worum geht es denn in dem Link vom DAZ? Um SD-Übertherapie mit Medikamenten bei alten Menschen und daraus resultierenden Demenz- und Parkinsonsymptomen.


    Ob eine Übertherapie einer Schilddrüsenunterfunktion möglicherweise das Risiko für kognitive Störungen und Demenz erhöht, haben Forscher in einer großen Kohortenstudie untersucht.

    Um zu eruieren, ob erhöhte Schilddrüsenhormonspiegel das Risiko für kognitive Störungen erhöhen, wertete das Team des Wissenschaftlers Roy Adams zwischen 2014 und 2023 die elektronischen Gesundheitsdaten von 65.931 US-amerikanischen Patienten über 65 Jahre aus [1].


    Aufgrund des negativen Feedback-Mechanismus ist ein niedriger Thyreotropin(TSH)-Wert Indikator für erhöhte Schilddrüsenhormonspiegel. Eine Thyreotoxikose wurde anhand eines Thyreotropin (TSH)-Werts< 0,45 mIU/l definiert und in die moderate (TSH ≥ 0,1 mIU/l) oder schwere Form (≤ 0,1 mIU/l) unterteilt. Als Endpunkt wurde die Diagnose von kognitiven Störungen oder Demenz jeder Ursache festgelegt.


    Tatsächlich wiesen Patienten, die im Verlauf erhöhten Schilddrüsenhormonspiegeln ausgesetzt waren, im Alter von 75 Jahren mit 11,0 % versus 6,4 % eine signifikant höhere Inzidenz von kognitiven Störungen auf als Patienten ohne Thyreotoxikose. Mit 85 Jahren klafften die Inzidenzwerte mit 34 % (Thyreotoxikose) versus 26 % (keine Thyreotoxikose) noch weiter auseinander.

    Mit einer adjustierten Hazard-Ratio (aHR) von 1,39 war die Thyreotoxikose – unabhängig von ihrer Ursache – somit signifikant mit einem erhöhten Risiko für Demenz und kognitiven Störungen assoziiert.


    Nach Stratifizierung der Ursache ging auch die exogene/iatrogene Thyreotoxikose mit einem erhöhten Risiko einher (aHR: 1,34). Dabei stellten die Forscher eine mögliche Dosis-­Wirkungs-Beziehung fest: Während eine moderate TSH-Erniedrigung das Risiko um 23 % erhöhte, war bei einer schweren exogenen Thyreotoxikose das Risiko sogar um 65 % erhöht. Lediglich bei der endogenen Thyreo­toxikose erreichten die Zahlen keine statistische Signifikanz.


    Zur Erinnerung: Ursachen einer Hyperthyreose können eine Schilddrüsenautonomie, Morbus Basedow sowie passager Thyreoiditis oder Malignome sein [2]. In der vorliegenden Untersuchung litten nur 17 % an einer solchen endogenen Hyperthyreose, bei jedem Vierten (24 %) war keine Ursache bekannt. Die exogene Form, also die Übertherapie einer Hypothyreose, war hingegen der wichtigste Grund für eine festgestellte Thyreotoxikose – nämlich bei 60 % der Probanden.


    Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sind insbesondere deshalb interessant, da in den letzten Jahren ein Trend zur aggressiven und frühen Therapie mit Schilddrüsenhormonen zu beobachten ist. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass vor allem bei Patienten ab 65 Jahren eine leichte TSH-Wert-Erhöhung (4,5 mIU/l bis 10 mIU/l) oft nur transient ist und das therapeutische Einschreiten kontrovers diskutiert wird.


    Für eine fundierte Therapieentscheidung müssen negative Folgen einer Übertherapie berücksichtigt und genauer erforscht werden. Erhalten ältere Patienten eine Substitutionstherapie mit L-Thyroxin, kann nicht oft genug auf die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen hingewiesen werden. Patienten sollten außerdem Symptome einer Überdosierung kennen.


    An anderer Stelle kann man lesen, dass ein TSH bis 7 mlU/l sollte bei über 65 jährigen ohne Therapie akzeptiert werden, da die SD von Älteren einen stärkeren hormonellen Antrieb bräuchte.


    Das endokrinologie.net schrieb 2017:

    Für Erwachsene gilt ein TSH-Referenzbereich von etwa 0,4 bis 4,0 mU/l.
    „Erhöhte TSH-Werte sind häufig. Wenn sie oberhalb des definierten Laborreferenzbereiches liegen, interpretieren Mediziner sie oft automatisch als Schilddrüsenfunktionsstörung und ordnen sie als latente oder subklinische Schilddrüsenunterfunktion ein“, sagt Professor Dr. Dr. med. Dagmar Führer, Mitglied im Beirat der DGE-Sektion Schilddrüse.
    Doch nicht immer steckt dahinter ein krankhafter Befund: „Vor allem bei älteren Menschen, bei denen der TSH-Wert aufgrund des Lebensalters ohnehin erhöht ist, bei denen die Symptome variabel sind und oft auch Begleiterkrankungen vorliegen, muss der behandelnde Arzt bei der Interpretation der Laborwerte den Faktor Alter mit einbeziehen“, so Führer, die die Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Essen leitet.


    Auch die Internisten im Netz haben etwas dazu geschrieben und auf eine weitere Studien verwiesen.:

    Welchen Einfluss das Lebensalter auf den Behandlungsnutzen einer Schilddrüsenhormonsubstitution bei Älteren hat, untersuchten Forscher in einer großen, über fünf Jahre laufenden Studie (siehe New England Journal of Medicine 2017, Band 376, Seite: 2534-2544).

    An der TRUST-Studie nahmen insgesamt 737 über 65-Jährige teil, bei denen ein TSH-Wert zwischen 4,60 und 19,99 mU/l vorlag.

    Eine Hälfte der Gruppe erhielt zur Hormonsubstitution den Wirkstoff Levothyroxin, die andere Hälfte ein Placebo. Nach einem Jahr Therapie wurden keine Verbesserungen von Lebensqualität und Müdigkeitsempfinden beobachtet.

    Die Autoren der TRUST-Studie kamen zu dem Schluss, dass ältere Menschen von einer medikamentösen Behandlung mit Levothyroxin nicht profitieren, denn am Befinden der Patienten änderte sich nichts. „Aus diesen Ergebnissen jedoch neue Empfehlungen abzuleiten, wäre falsch“, bekräftigt Führer.


    Eine differenzierte Analyse der Studie zeige seit Langem bekannte Regelsysteme der Schilddrüsenhormone. „60 Prozent der Studienpopulation mit TSH-Erhöhung – das waren 2647 Personen – hatten bei einer Wiederholungsuntersuchung zu einem späteren Zeitpunkt normale Schilddrüsenwerte“, so die Expertin.


    Leicht erhöhte TSH-Werte bis 7 mU/l normalisierten sich häufig spontan. Das zeigten auch frühere Untersuchungen.

    Für den klinischen Alltag bedeute das: Ein gering erhöhter TSH-Wert müsse erst einmal bestätigt werden. Das heißt, er sollte nach zwei bis drei Monaten kontrolliert werden; erst danach ist eine weitere Abklärung auf eine ursächliche Schilddrüsenerkrankung angezeigt.

    Wenn der TSH-Wert bei > 10 mU/l liegt, bestehe ein erhöhtes Risiko für Fettstoffwechselstörungen, kardiovaskuläre Ereignisse und eine beeinträchtigte Lebensqualität.
    Eine pragmatische Empfehlung sei deshalb, bei älteren Patienten, die an anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, einer koronaren Herzkrankheit oder Diabetes leiden, ab diesem Wert eine Schilddrüsenhormonsubstitution zu starten.
    „Der zu erzielende Wert sollte altersbezogen eingestellt werden; also bei älteren Patienten durchaus auf TSH-Konzentrationen von 4 bis 6 mU/l“, so Führer. „Die Teilnehmer der TRUST-Studie hatten übrigens im Mittel – vor Therapiebeginn – TSH-Werte um 6,4 mU/l. Das dürfte miterklären, warum kein Behandlungsbenefit eintrat“, ergänzt die Expertin aus Essen. An den geltenden – auch leitliniengemäßen – Diagnostik- und Therapieempfehlungen ändern die TRUST-Ergebnisse nichts. Sie bestätigen sie eher.

    : https://www.internisten-im-net…mer-gleich-behandeln.html

    Die ärztezeitung ging auch schon 2017 auf entsprechende Beispiele ein. https://proxy.metager.de/www.a…13d29003a27231733700c49ea


    Das DAZ hat also 2023 etwas zu einem Thema gebracht, das seit mindestens 2017 bekannt ist und in einer neu veröffentlichten über 9 Jahren laufenden Studie an fast 70.000 älteren Amerikanern erneut bestätigt wurde. Mehr ist es nicht.

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.

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  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • Ich kann das zuvor geschriebene, dass sich der TSH bei Menschen über 65 meist selbst wieder einreguliert, zufälligerweise sogar bestätigen, da ich anhand der Aufnahme der Untersuchungswerte gesehen habe, dass bei meinem Mann mit 69 ein TSH nahe 8 gemessen wurde, 2 Monate später war er dann schon wieder auf gut 5 und ein knappes Jahr später mit 3 im neuen alten Normbereich.

    Mich interessiert mein TSH ehrlich gesagt nicht die Bohne und ich habe ihn seit mehr als 40 Jahren nicht mehr messen lassen und habe das auch nicht vor.


    Von einer Seite im Archiv, die mehr als 10 Jahre alt ist und zeigt, dass sie die Werte 2000 weit herabgesetzt hatten und danach wieder erhöht haben müssen:


    Seit dem ersten 1965 von ODELL, WILBER und PAUL dokumentierten TSH-Test wurden die Messmethoden kontinuierlich verbessert, dennoch macht die aktuelle Diskussion um eine Absenkung der Normwertobergrenze des TSH von 4 - 4,5 mU/l auf 2 - 2,5 mU/l so ganz nebenbei einen Aspekt überdeutlich.

    Die alleinige Bestimmung des TSH ist zum Ausschluss einer Erkrankung der Schilddrüse nicht aussagefähig genug. Obwohl viele Ärzte unverändert davon überzeugt sind, dass ein normales TSH praktisch mit Schilddrüsengesundheit gleichzusetzen sei - Anfangsstadien von Schilddrüsenerkrankungen, z. B. eine Hashimoto-Thyreoiditis oder ein autonomes Adenom, werden dadurch nicht erfasst. Das Gleiche gilt auch für seltenere Erkrankungen wie eine sekundäre Hypothyreose oder eine Schilddrüsenhormonresistenz. Oder wie sonst konnte es passieren, dass man jahrzehntelang bei den Normwertfestlegungen auch zahlreiche Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis und latenter Hypothyreose mit einbezog?


    Die Hintergründe dieser Diskussion:

    „ [... ] 2002 hatte die National Academy of Clinical Biochemistry (NACB) vorgeschlagen, den TSH Referenzbereich zu ändern, u. z. auf 0.4 - 2.5 mIU/L (zuvor 0.4 - 4.0 mIU/L) [...] Basis dieses Vorschlags war eine umfangreiche, über mehrere Jahre dauernde Datenerhebung im Rahmen eines sog. National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES). [... ]

    Der frühere TSH Normbereich hatte das Vorhanden - oder Nicht Vorhandensein von Schilddrüsen Antikörpern nicht berücksichtigt. Für den neuen Referenzbereich sind nur die Werte Antikörperfreier Personen berücksichtigt worden. Im Januar 2003 hatte die American Association of Clinical Endocrinologists (AACE) sich dem Vorschlag der NACB angeschlossen und seinen ärztlichen Mitglieder empfohlen, den neuen Referenzbereich anzuwenden.

    Im Oktober 2003 wurden die Daten erstmals von Prof. Carole Spencer in Deutschland präsentiert [...] Andere Autoren [...] führen eine Reihe von Argumenten dafür auf: Die weiße Bevölkerung hat einen TSH Mittelwert von 1.45. Afroamerikaner (bei sehr geringer AIT Inzidenz) haben einen TSH Mittelwert von 1.18 (signifkant niedriger). "Doppelstandard" vieler Ärzte, die zwar bei mit Levothyroxin therapierten Patienten einen TSH Wert von 1 - 1.5 empfehlen, aber einen TSH Wert bis 4.5 bei nicht therapierten Patienten als in Ordnung ansehen.“ (Schilddrüsenpraxis L. A. Hotze (Newsletter 09/2005): Kampf um neuen TSH-Referenzbereich).


    Verfälschte TSH-Laborwerte

    Bei der Beurteilung des TSH zu berücksichtigen ist auch, dass es durch die unterschiedlichsten Einflussfaktoren zu verfälschten Werten kommt, welche die Schilddrüsenhormonstoffwechsellage nicht korrekt widerspiegeln.


    Nachfolgend werden nur einige dieser Störfaktoren genannt:

    Krankheiten: Schwere Allgemeinerkrankungen können vorübergehend zu einer deutlichen Veränderung (meist Erniedrigung) des TSH-Spiegels führen. Auch durch Störungen der Nebennierenrindenfunktion wird die TSH-Sekretion beeinflusst. Während es z. B. beim Morbus Addison zu einer Erhöhung des TSH-Wertes kommt, kann die Erkrankung Morbus Cushing mit einer Erniedrigung des TSH-Wertes einhergehen.


    Medikamente: Dopamin, Somatostatin, Hydrocortison, Glucokortikoide, Bromocriptin, sehr hohe Dosierungen von Salicylaten und natürlich Schilddrüsenhormone können das TSH senken. Schilddrüsenhormonpräparate, die neben Thyroxin (T4) auch Trijodthyronin (T3) enthalten, haben eine dauerhafte Suppression des TSH zur Folge "Die Erhöhung der Schilddrüsenhormonkonzentration unter Novothyral führt über einen negativen Feed-back-Mechanismus zu einer supprimierten TSH-Sekretion der Hypophyse" (Merck KGaA, Fachinfo Novothyral, Stand der Information: 1995).Dopamin-Antagonisten wie Metoclopramid, Domperidon und Haloperidol können ebenso wie Thyreostatika zu einer Erhöhung des TSH führen.


    Schilddrüsenautoantikörper: Bei Untersuchungen von Morbus Basedow Patienten fanden BROKKEN u. a. heraus, dass die TSH-Rezeptor-Antikörper die TSH-Produktion direkt an der Hypophyse unterdrücken. Auch Monate nachdem durch Behandlung mit schilddrüsenhemmenden Medikamenten eine Euthyreose mit normalen Werten von fT3 und fT4 erzielt wurde, blieb das TSH unterdrückt (L. Brokken, J. Scheenhart, W. Wiesinga, M. Prummel: „Thyrotropin receptor autoantibodis are associated with continued thyrotropin suppression in treated euthyroid Graves disease patients“, J Clin Endoc a Metab 2003, 88: 4135 – 4138). Da TRAK nicht nur bei Morbus Basedow Patienten sondern seltener auch bei Hashimoto-Erkrankten vorkommen, empfehlen BRAKEBUSCH / HEUFELDER "Der TSH-Wert sollte bei autoimmunen Schilddrüsenkrankheiten nicht isoliert betrachtet werden, sondern immer zusammen mit den Konzentrationen der freien Hormone fT3 und fT4" (L. Brakebusch, A. E. Heufelder: „Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis“, Zuckschwerdt-Verlag, München 2004, Seite 82 ff TSH).


    Sonstiges: Bei körperlicher Belastung oder Kälte steigt das TSH an. Hingegen kann Stress zu einer Erniedrigung des TSH führen. "Durch starken Stress kommt es zu einem Anstieg des Cortisols, was zu einer Hemmung der TSH-Sekretion führen kann." (R. Paschke: „Stress und Hunger treiben TSH in den Keller?“, Sanofi-Aventis Berlin (Hrsg.), THY 2005, 2). Auch bei Diäten (Ursache: verminderte Leptinkonzentration) werden häufiger verfälscht zu niedrige TSH-Konzentrationen gemessen.

    Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang auch die Biorhythmik in der die Ausschüttung des TSH erfolgt. Die TSH-Sekretion erfolgt in einem pulsatilen Muster (d. h. keine gleichmäßige, sondern eine stossweise Ausschüttung) bei zirkadianer Rhythmik (d. h. im Tagesverlauf schwankende Freisetzung). Frühmorgens zwischen 4°° - 7°° Uhr werden dabei die höchsten TSH-Werte gemessen. Ein einmalig gemessener Wert ist deshalb immer nur eine Momentaufnahme von begrenzter Aussagekraft.

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.