- Offizieller Beitrag
Auf facebook stellte eine Dame zu meinem "Hormonbeitrag▹ˍ" folgende Frage:
"Jetzt hab ich mal eine Frage. Ich bin durch die Wechseljahre irgendwie durchgegangen ohne Hormone- ich wusste nie , wo ich grade war-war ich noch in der Stufe davor , mitten drin oder schon danach?Ich hatte die letzten Jahre so viel Stress um die Ohren , daß ich gar keine Zeit hatte gross darüber nachzudenken-Fürs Schwitzen gab es Salbeitee und fürs Schlafen Melatonin und jetzt kommt schon meine Frage- es gibt ja ziemlich viele Hormone- nicht nur Östrogen und ich nehme seit einiger Zeit Pregnenolon-Davor nahm, ich auch DHEA-Du hast das jetzt so sehr allgemein gesagt "Hormone überdecken Symptome "-Gilt der Satz nur für Östrogen bzw HET oder sprichst du da allgemein?"
Anmerkung: Mein ursprünglicher Post auf fb bezog sich auf einen Beitrag im Symptome.ch Forum:
: https://www.symptome.ch/threads/hormon…hinweis.147453/
Ich antworte hier im Forum weil auf facebook verschwinden die Antworten ja irgendwann alle...
Also:
Aus meiner Sicht ist das erst einmal nicht "falsch". Du bist trotz Stress und Chaos da durchgegangen, wie es der Körper ursprünglich vorgesehen hat: ohne synthetische Eingriffe. Salbeitee, Melatonin, ein bisschen Pflanzenkraft. So läuft es bei sehr vielen Frauen, die nicht dauernd darauf „hingeschaut“ haben oder in Therapien gedrängt wurden. Der Prozess ist grundsätzlich "normal" und für sehr viele Frauen ohne Beschwerden verbunden. Aber natürlich gibt es Frauen, wo das mit den Beschwerden aus dem Ruder läuft.
Jetzt zu deiner eigentlichen Frage:
Wenn ich (in einer fb Antwort zuvor) sage „Hormone überdecken Symptome“ – wen meine ich?
Ich meine damit vor allem die klassische HET, also Östrogen, Gestagen, Kombinationen, Pflaster, Gels, orale Präparate.
Diese greifen direkt in den Regelkreis ein, oft mit einer Wucht, welche die echte Regulation "überlagert". Das kann kurzfristig helfen (und tut es fast immer auch), aber mittelfristig wird der Körper passiv, weil er nicht mehr selbst ausbalanciert, sondern nur noch reagiert.
Was ist mit Pregnenolon und DHEA?
Das ist eine "andere" Ebene. Pregnenolon ist ein Vorläuferhormon. Es beeinflusst Stressachsen, Gedächtnis, Neurohormone. Das DHEA ist Teil der Nebennierenachse. Es wirkt schwach androgen, unterstützt Energie, Stimmung, Immunsystem. Auch das ist kein Vergleich mit einer Östrogen-Gestagen-HET.
Bedeutet das: „Alles OK“?
Nicht automatisch. Auch DHEA und Pregnenolon sehe ich per se erst einmal kritisch und würde wissen wollen, ob sie wirklich gebraucht werden.
Aber sie sind kein „Überdecken“ im Sinne von: Symptome zudecken, Ursachen ignorieren.
Für mich gilt: HET greift massiv in die zentrale Hormonachse ein. Pregnenolon und DHEA unterstützen Randbereiche der Regulation. Und das sind (soweit ich das verstanden habe) zwei komplett unterschiedliche Paar Schuhe.
Und was deine Frage zur Einordnung betrifft: Viele Frauen können im Rückblick gar nicht sagen, wo sie genau waren – Prämenopause, Perimenopause, Postmenopause.
Das ist normal. Der Körper arbeitet im Hintergrund – auch unter Stress. Manche spüren jeden Zacken der Kurve, andere "rauschen" da halb blind durch und andere merken es gar nicht.
Du bist eher Kategorie 2. Und das ist aus meiner Sicht völlig in Ordnung...
Könnte man das auch anders behandeln?
Vielleicht / wahrscheinlich. Dazu müsste ich aber mehr Wissen....

