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Schaufensterkrankheit – pAVK: Entstehung, Symptome, Therapie

Die Schaufensterkrankheit, fachmedizinisch periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), ist eine Störung der Durchblutung der Beinarterien.

Früher wurde diese Erkrankung als „Raucherbein“ bezeichnet, da das Rauchen eine der Hauptursachen der pAVK ist. Den Namen „Schaufensterkrankheit“ bekam die pAVK aufgrund des beobachteten Verhaltens bei Betroffenen.

Inhaltsverzeichnis

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  • Schaufensterkrankheit – pAVK: Entstehung, Symptome, Therapie
    • Ätiologie und Symptome
    • Diagnose
    • Therapie
    • Das Geh- und Gefäßtraining
    • Die medikamentöse Behandlung
    • Prävention und Prognose

Diese leiden beim Gehen vermehrt unter sehr starken Schmerzen in den Waden, die nur durch Stehenbleiben oder Hinsetzen reduziert werden können. Um nicht aufzufallen, bleiben die Betroffenen meist vor Schaufenstern stehen und suggerieren so, sie würden sich für die Auslage interessieren und nicht aufgrund der Beschwerden stehen bleiben.

Statistisch kommt es jährlich zu mehr als 30.000 Gliedmaßenamputationen als Folge von arteriellen Durchblutungsstörungen, für die die Schaufensterkrankheit ursächlich ist.

Ätiologie und Symptome

Der Schaufensterkrankheit liegen hauptsächlich neun Risikofaktoren zugrunde. Neben dem schon erwähnten Rauchen sind dies der Diabetes mellitus, der Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, erhöhte Harnsäurewerte, Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress.

Aber auch eine genetische Veranlagung für die Entstehung arteriosklerotischer Gefäßerkrankungen kann ein Erkranken an der Schaufensterkrankheit begünstigen. Betroffen von der Schaufensterkrankheit sind vor allem Menschen zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr.

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Die Erkrankung verläuft in vier Stadien.

  1. Das erste Stadium wird meist nur zufällig bei einer Routineuntersuchung durch Veränderungen der Arterienwände erkannt. In dieser Phase haben die Patienten meist noch keine Beschwerden.
  2. In der zweiten Phase haben die Patienten die für die Schaufensterkrankheit typischen krampfähnlichen Schmerzen in den Beinen und/oder ein erhöhtes Kälteempfinden an den erkrankten Gliedmaßen. Ist die Beckenarterie betroffen, kommt es zu Schmerzen in der Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur, bei Verschlüssen in den Oberschenkelarterien werden die Schmerze oft in der Muskulatur der Unterschenkel empfunden. Schmerzen im Fuß deuten auf Verschlüsse in den Unterschenkelarterien hin.
  3. Das dritte Stadium der Erkrankung ist erreicht, wenn die Schmerzen in den Beinen durch eine Hochlagerung und in Ruhephasen stärker werden. Lässt der Patient die Beine nach unten hängen, lassen die Schmerzen nach.
  4. Im vierten und letzten Stadium entstehen Geschwüre an den Beinen und das Gewebe stirbt durch die Unterversorgung mit Sauerstoff ab. Ist das vierte Stadium erreicht, hilft meist nur noch die Amputation der betroffenen Gliedmaßen.

Diagnose

Ist ein Mensch über 35 Jahre alt und liegen bei ihm die obengenannten Risikofaktoren vor (Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, erhöhte Harnsäurewerte, Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress und/oder familiäre Vorbelastung), sollte eine routinemäßige Untersuchung auf arterielle Verschlüsse vom Arzt vorgenommen werden.

Aber auch bei länger andauernden, krampfartigen Schmerzen in den Beinen ohne bekannte Risikofaktoren ist eine Untersuchung angezeigt.

Der Arzt (spezialisiert auf arterielle Erkrankungen wie die pAVK sind vor allem Internisten und Chirurgen) wird zunächst ein längeres Anamnesegespräch führen, um alle Risikofaktoren bewerten zu können.

Danach folgt eine Untersuchung, bei der vor allem auf folgende Anzeichen geachtet wird:

  • kühle und blasse Gliedmaßen
  • starke Verhornung der Füße
  • Bildung von Geschwüren

Auf diese visuelle Analyse folgen apparative Untersuchungen wie die Messung des Blutdrucks und/oder die Doppler Kurvenanalyse zur Darstellung von Abfall und Anstieg des Blutdrucks. Sollte nun ein Verdacht auf eine pAVK-Erkrankung bestehen, wird zusätzlich noch eine Röntgenaufnahme der Arterien (Angiographie) gemacht. Hierbei wird dem Patienten ein Kontrastmittel gespritzt, welches Verengungen oder Ausdehnungen der Arterien sichtbar macht.

Therapie

Als Therapie werden bei einer arteriellen Verschlusserkrankung in den Gliedmaßen je nach Schwere des Verlaufes Geh- und Gefäßtraining, medikamentöse Behandlungen oder operative Eingriffe zur Dehnung der Arterien eingesetzt.

Das Geh- und Gefäßtraining

Das Geh- und Gefäßtraining soll die Sauerstoffversorgung in der Muskulatur verbessern und zu einer besseren Ausdauerleistung der Muskeln führen.

Die Übungen sollten mindestens drei Mal pro Woche ca. 60 Minuten durchgeführt werden. Übungen im Rahmen des Geh- und Gefäßtrainings sind beispielsweise:

  • Zügiges Gehen
  • Kniebeugen
  • Zehenstand (Fersen weit vom Boden abheben und wieder senken, dann Zehen und Vorfuß vom Boden hochziehen, mehrfach wiederholen)
  • Rollen nach Ratschow
  • Auf dem Rücken liegend beide Beine gestreckt nach oben heben, mit den Füßen kreisen oder auf und abwippen bis die Kuppen der Fusszehen blass werden
  • Schnell hinsetzen und die Füße baumeln lassen.

Diese Übung sollte mehrmals wiederholt werden.

Das Geh- und Gefäßtraining ist, wenn es regelmäßig durchgeführt wird, eine der wichtigsten Stützen in der Therapie der Schaufenstererkrankung. Mit diesen einfachen Übungen können bestehende Beschwerden gelindert, aber auch Prävention betrieben werden.

Die medikamentöse Behandlung

Im Rahmen einer medikamentösen Behandlung werden oft Blutfluss verbessernde Medikamente verordnet, die zur Gefäßerweiterung beitragen. Auch Thrombozytenaggregationshemmer, die die Verklumpung der Blutplättchen hemmen, sind therapeutisch meist sinnvoll.

Bei schwereren Verläufen und wenn das Geh- und Gefäßtraining sowie die Medikation nicht anschlägt, kann die betroffene Arterie mittels eines Katheters, an dessen Spitze sich ein Ballon befindet gedehnt werden. Hierzu ist ein kleiner operativer Eingriff nötig.

Der Ballonkatheter eignet sich allerdings nicht für alle Gefäßverengungen und sollte nur eingesetzt werden, wenn ein sehr schneller Erfolg notwendig ist. Nahezu ganz abgekommen ist man von größeren operativen Eingriffen, wie der Gefäßstütze.

Bei diesem Verfahren wird ein Gerüst in das verengte Gefäß eingesetzt, um so die Verengung aufzuheben und neuen Verengungen vorzubeugen. Nachteil bei dieser Methode ist jedoch, dass das Gefäß damit versteift wird und seine natürliche Bewegung nicht mehr ausüben kann.

Prävention und Prognose

Alle genannten Risikofaktoren sollten so gering wie möglich gehalten werden. Daher sollte auf das Rauchen weitestgehend verzichtet und auch Übergewicht, Stress, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, erhöhte Harnsäurewerte und Bewegungsmangel reduziert werden.

Um die Durchblutung der Gliedmaßen zu fördern, sind extreme Wärme- und Kälteeinwirkungen zu meiden und besonders an den Beinen und Füßen für eine bequeme, warme Kleidung zu sorgen. Zu enge Schuhe oder Strümpfe können ein Auslöser von Durchblutungsstörungen sein.

Aber auch Medikamente, zum Beispiel Schmerzmittel gegen Migräne, können Gefäßverengungen zu Folge haben. Diese sollten daher immer nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt unter Abwägung der Risiken eingenommen werden.

Die Heilungschancen sind bei einer frühen Behandlung sehr gut. Jedoch fordert die Behandlung vom betroffenen Patienten viel Selbstdisziplin und Ausdauer.

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Beitragsbild: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.06.2012 aktualisiert.

Wer schreibt hier?

René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

Auf Yamedo.de teile ich Fachwissen, Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus über 25 Jahren Arbeit in der Naturheilkunde.

Hinweis: Die Inhalte dieser Seite dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine individuelle Beratung oder Behandlung.

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