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Hausstauballergie: Wie Sie Symptome lindern und Ihr Zuhause allergiefreundlich gestalten

Eine Allergie auf Hausstaub gibt es im eigentlichen Sinne gar nicht. Worauf jedoch viele Menschen mit Reaktionen wie Schnupfen, Augenrötungen und so weiter reagieren, ist der Kot der Hausstaubmilbe. Das Auftreten von Hausstaubmilben hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.

Ursache

In jedem gepolsterten Möbelstück (Sesseln, Betten, Teppichen, Vorhängen, Sofas etc.) finden sich Milliarden dieser kleinen Lebewesen – ca. 10.000 pro Gramm Hausstaub. Diese kleinen Spinnentiere ernähren sich von den Hautschuppen, die die Hausbewohner wie Menschen und Tiere tagtäglich verlieren und von Schimmelpilzen und Stärke.

Inhaltsverzeichnis

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  • Hausstauballergie: Wie Sie Symptome lindern und Ihr Zuhause allergiefreundlich gestalten
    • Ursache
    • Symptome
    • Diagnose
    • Der Bluttest
    • Therapie
    • Prävention
    • Milben sind nur ein Problem beim Hausstaub
    • Was tun gegen die Chemielast?

Und wer isst, muss auch Reststoffe ausscheiden. Und dieser Milbenkot löst bei einigen Menschen eine allergische Reaktion aus. Besonders schlimm ist immer die Zeit der beginnenden Heizperiode. In dieser Zeit sterben viele der Milben ab und die Allergene werden so nicht nur aus dem Kot, sondern auch aus den Überbleibseln der Tiere freigesetzt.

Allergieauslösend sind vor allem die amerikanische Hausstaubmilbe (Dermatophagoides farinae) und die europäische Hausstaubmilbe (Dermatophagoides pteronyssinus). Diese beiden Arten der Hausstaubmilbe kommen in fast jedem Haushalt weltweit vor.

Die Milben haben eine sehr kurze Lebensdauer von ca. 95 Tagen und sind ungefähr einen halben Millimeter groß. Besonders gute Lebens- und Vermehrungsbedingungen haben diese Spinnentiere bei einer Raumtemperatur von 25 Grad Celsius und einer Luftfeuchte von 75 %. Viele Hausstauballergiker leiden zusätzlich an Kreuzallergien, die beim Genuss bestimmter Nahrungsmittel auftreten, meist bei Shrimps, Muscheln, Krabben und anderen Meerestieren sowie Schnecken.

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Symptome

Eine Hausstauballergie begleitet die Betroffenen in der Regel durch das ganze Jahr, sodass hier nicht wie beim Heuschnupfen einen “allergische Pause” eingelegt werden kann. Dies ist besonders schlimm, da eine allergische Reaktion für den Körper eine große Anstrengung bedeutet, von der er sich Zeit zu Zeit erholen sollte.

Da sich jedoch die Milben gerade in den Bereichen, in denen wir uns eigentlich erholen wollen (Bett, Sofa) aufhalten, ist die Entspannungszeit sehr gering. Die Symptome der Hausstauballergie treten meist morgens, beim Bettenmachen und in Wohn-und Schlafräumen auf. Verstärken sich die Beschwerden in den Heizperioden, weist dies klar auf eine Hausstauballergie hin.

Typische Symptome einer Hausstauballergie sind eine verstopfte oder laufende Nase, ein Brennen und Jucken der Nase mit Niesreiz, gerötete, juckende und tränende Augen mit Neigung zur Bindehautentzündung, Hautirritationen wie Juckreiz, gerötete Hautstellen und Nesselsucht, Husten und Verschleimung der Atemwege und in besonders schlimmen Fällen allergisches Asthma mit akuter Atemnot.

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Diagnose

Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch über Familienkrankheitsgeschichte, aktuelle Lebensumstände und so weiter werden bei einem Arztbesuch Augen und Nase untersucht und im Falle eines positiven Befundes Bluttests und/oder Hauttests eingeleitet, um das auslösende Allergen festlegen zu können.

Hautreaktionen werden meist mit dem Pricktest oder dem Intrakutantest überprüft. Beim Pricktest wird die Haut leicht eingeritzt und ein mögliches Allergen in die kleine Wunde eingebracht.

Nach ca. 15 Minuten reagiert die betroffene Hautstelle mit der Bildung von Rötungen oder kleinen Quaddeln. Allerdings ist der Pricktest alleine noch nicht aussagekräftig.

Manche Menschen, die einen so genannten “positiven Dermographismus” haben, reagieren schon alleine auf das Ritzen mit Rötungen etc. Es ist daher immer nötig, die Informationen des Anamnesegesprächs mit den Ergebnissen der Tests zu verbinden. Ist eine starke und ggf. lebensbedrohliche Reaktion (allergischer Schock) zu erwarten, sollten diese Tests im Krankenhaus durchgeführt werden, wo die Möglichkeit einer Notfallbehandlung besteht.

Der Bluttest

Eine weitere Möglichkeit zu testen, ob eine Hausstauballergie besteht, ist der Bluttest. Dabei wird im Labor das Blut auf bestimmte Antikörper untersucht, die der Körper als Reaktion auf das Allergen bildet. Hiermit kann jedoch nur eine Sensibilisierung des Körpers auf ein Allergen, nicht da Vorhandensein einer ausgeprägten Allergie diagnostiziert werden.

Therapie

Eine nachgewiesene Hausstauballergie sollte schnell behandelt werden, sonst droht eine Ausweitung der Allergie auf andere Allergene (Tierhaare, Pollen etc.) oder ein Etagenwechsel.

In diesem Falle “rutscht” die Allergie von den oberen Atemwegen in die Lunge und kann dort allergisches Asthma auslösen. Um eine Hausstauballergie erfolgreich zu behandeln, sollten zunächst die Stoffe gemieden werden, die die Allergie auslösen.

Dazu gehört es, die Lebensbedingungen so zu gestalten, dass den Hausstaubmilben wenig Platz zur Ansiedlung geboten wird; Teppiche (besonders hochflorige) sollten beispielsweise durch Laminatboden oder Fliesen ersetzt werden. Dies kann die Notwendigkeit der Medikamenteneinnahme stark reduzieren.

In schweren Fällen ist eine so genannte Hyposensibilisierung angezeigt, bei der das Immunsystem trainiert wird. Darüber hinaus stehen in der Naturheilkunde zahlreiche Verfahren zur Verfügung, um eine Hausstauballergie zu behandeln.

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Prävention

  • Lebensbedingungen für Milben unattraktiv gestalten
  • Unnötige Staubfänger entrümpeln und entsorgen
  • Milbenvernichtungsmittel bei Betten sehe ich kritisch, weil es sich dabei um Gifte handelt
  • Teppiche ausrangieren und durch Holzfußböden, Kork oder Fliesen ersetzen
  • Bei Neuanschaffungen eines Sofas/einer Couch: besser Leder kaufen – hier finden Milben nicht so günstige Lebensbedingungen wie bei Polstermöbeln
  • Kopfkissen, Bettdecke und Matratze mit Encasings beziehen – dies sind milbenundurchlässige Hüllen
  • Bettbezüge regelmäßig bei mindestens 60 Grad waschen
  • Tiere und Pflanzen nicht im Schlafzimmer
  • Kuscheltiere sollten mehrmals jährlich gefrostet werden (für mindestens 12 Stunden) und danach ausgewaschen werden
  • Die Luftfeuchte sollte nicht mehr als 60% betragen
  • Dreimal täglich die gesamte Wohnung stoßlüften
  • Vermeiden Sie Klimaanlagen und Luftbefeuchter
  • Heizkörper sollten vor der nächsten Heizperiode immer gereinigt werden, damit sie nicht alten Staub in die Atemluft pusten.

Milben sind nur ein Problem beim Hausstaub

Im Hausstaub leben Mitbewohner, die sehr viel kleiner sind als Milben: 5000 Bakterienarten und 2000 Pilze, wie Forscher festgestellt haben. Diese Mikroben stellen für uns aber offensichtlich kaum eine Bedrohung dar.

Anders sieht das aus bei Chemikalien, die heute unser Leben begleiten und auch vom Staub adsorbiert werden. Auf diese Weise akkumulieren sich toxische Verbindungen in einem Maße, das die Luftverschmutzung draußen um das Hundertfache übersteigt. Untersuchungen zufolge stammen zwei Drittel des Unrats übrigens nicht aus dem Haushalt.

Viele Toxine, die unsere Alltagsprodukte absondern, sind bei Analysen gefunden worden. Aus Kunststoffen stammen die Plastikweichmacher wie BP-A (Bisphenol) und  Phthalate. Die Chemikalien zählen zu den endokrinen Disruptoren, die das Hormonsystem beeinflussen, indem sie sich an den Östrogenrezeptor binden. Als Nanopartikel aus dem Hausstaub atmen wir die Toxine ein und können dadurch an Krebs und eingeschränkter Fruchtbarkeit leiden. FKWs (Fluorkohlenwasserstoffe) und Phenole sind weitere Industriegifte, die uns schaden.

Auch Magnetite sind im Hausstaub nachgewiesen worden. Untersuchungen an Gehirnen belegen, dass diese Bestandteile über den Riechnerv ins Gehirn eindringen. In Gewebeproben zählten Wissenschaftler eine Million entsprechender Nanopartikel pro Gramm. Magnetite provozieren eine überschüssige Produktion reaktiver Sauerstoffspezies. Das scheint der Grund zu sein, warum es durch die Partikel offensichtlich zu neurodegenerativen Erkrankungen kommt.

Die Liste aller im Hausstaub gefundenen Chemikalien besteht aus 45 Fachausdrücken und Abkürzungen. Darunter auch DDT, das in den sogenannten „westlichen Ländern“ gar nicht mehr zugelassen ist.

Was tun gegen die Chemielast?

Im Grunde bleibt nur, die Gesamtbelastung mit Toxinen zu reduzieren. Zu den Maßnahmen gehört die Umstellung auf Biolebensmittel. Vom Tier stammende Kost soll von Tieren aus Freilandhaltung stammen. Milch- und Milchprodukte aus dem konventionellen Stall können rBGH (rBST) enthalten. Das Rinderwachstumshormon wird gentechnisch hergestellt.

Der Kontakt von Lebensmitteln mit Kunststoffen sollte strikt vermieden werden. Dann kommt nichts mehr aus der Plastikverpackung auf den Tisch und im Kühlschrank stehen Lebensmittelbehälter aus Glas, Keramik oder Edelstahl. So kann die Belastung mit Weichmachern zumindest stark reduziert werden. Braten in der Teflonpfanne ist ebenfalls eine Quelle toxischer Kontaminationen.

Wasser aus der Leitung sollte mit einem Umkehrosmosefilter gereinigt werden. Das gilt nicht nur für Koch- und Teewasser, sondern auch fürs Baden. Denn die Haut ist auch ein Absorptionsorgan.

Ein Staubsauger mit einem HEPA-Filter trägt zur Minderung der Hausstaubbelastung bei. Feucht gewischte Böden sind am gründlichsten gereinigt. Gegenstände im Haushalt sollten daraufhin überprüft werden, ob sie Formaldehyd, Antimon, bromierte Verbindungen, FKWs, Borsäure und perfluorierte Chemikalien (PFCs) in sich tragen. Plastikspielzeug und wasserabweisende Mäntel und Jacken sind ebenfalls Chemiebomben.

Die üblichen Reinigungsmittel sind eine weitere Quelle von giftigen Substanzen, zu denen auch die Duftstoffe zählen. Essig und Backpulver sind alte Haushaltsmittel, mit denen früher auf risikolose Weise sauber gemacht wurde. Viele Fertigkosmetika können durch Kokosöl ersetzt werden. Billige Tampons werden besser nicht mehr verwendet. Wer nach Alternativen zu den riskanten Produkten sucht, findet sie auf der Website „Your guide to safer personal care products“.          

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Beitragsbild: fotolia.com – alexander raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.1.2025 aktualisiert

Wer schreibt hier?

René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

Auf Yamedo.de teile ich Fachwissen, Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus über 25 Jahren Arbeit in der Naturheilkunde.

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