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Darmkrebs (Kolonkarzinom): Anzeichen, Symptome, Therapie und Heilungschancen

Darmkrebs (Kolonkarzinom, kolorektales Karzinom) ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Mit einer Häufigkeit von ca. 50 Fällen jährlich pro 100.000 Einwohnern leiden nahezu sechs Prozent der Bevölkerung an dieser bösartigen Entartung, die sowohl den Dickdarm (Kolon, Colon) als auch den Mastdarm (Enddarm) und den Anus befallen kann.

Das Karzinom entwickelt sich meist nach dem 45. Lebensjahr, zeigt sich bei Männern etwas häufiger als bei Frauen (1,5 zu 1) und weist eine deutlich vermehrte Erkrankungsrate in Industrienationen auf.

Inhaltsverzeichnis

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  • Darmkrebs (Kolonkarzinom): Anzeichen, Symptome, Therapie und Heilungschancen
    • Entstehung von Darmkrebs
    • Die Bedeutung der Ernährung
    • Gute Ernährung zur Vorbeugung
    • Glucosinolate: Krebs-Blocker mit Einschränkungen?
    • Omega-3-Fettsäuren
    • Symptome und Anzeichen für Darmkrebs
    • Diagnose von Darmkrebs
    • Therapie von Darmkrebs

Mit ca. 60 Prozent findet sich das Karzinom im Rektum, es folgen das Sigma (Dickdarmbereich im linken Unterbauch) mit 20 Prozent, sowie Zäkum (Beginn des Dickdarms) und das übrige Kolon mit je 10 Prozent.

Entstehung von Darmkrebs

Die Entstehung eines kolorektalen Karzinoms wird durch viele Faktoren begünstigt. Hauptsächlich entarten dabei die Schleimhautdrüsen (Adenokarzinom). Neben verschiedenen, vererbbaren Gendefekten (ca. 10 Prozent aller Fälle) zeigt sich eine familiäre Disposition.

Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist bei chronischen Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) um das Fünf- bis Siebenfache erhöht. Auch Übergewicht, Bewegungsmangel sowie Alkohol- und Nikotinabusus fördern eine Entstehung.

Die Bedeutung der Ernährung

Die Ernährung spielt in der Entstehung des Darmkrebses die Hauptrolle. Rund die Hälfte aller Erkrankungen ist darauf zurückzuführen. Somit sind kolorektale Tumore die Krebsart, die am effektivsten mit richtiger Ernährung zu verhindern ist. Andere Krebs-Formen dagegen gehen nur zu etwa 35 % auf die Wahl der Nahrungsmittel zurück.

Fettreiche Ernährung erhöht das Risiko. Studien zufolge ist Übergewicht ein Mitauslöser für Krebs. Alle verarbeiteten Nahrungsmittel sind kritisch wegen der darin enthaltenen Hilfsstoffe der Lebensmittelchemie. Frittierte Lebensmittel sind Träger mehrerer kanzerogener Stoffe wie etwa Acrylamid.

Ungünstig sind auch hohe Mengen an Zucker, daher erhöhen Limos und Süßigkeiten die Wahrscheinlichkeit für Darmkrebs ebenfalls. Diabetes Typ 2 und Insulin-Resistenz schädigen den Darm vermittels besonderen Rolle des Insulins. Das Hormon steuert Gene, die den Zellverband der Darmschleimhaut festigen. Diese Organellen heißen Desmosomen und sorgen für festen Halt der Zellen untereinander.

So bilden diese Zellverbindungen eine Barriere gegen Gifte und Krankheitserreger. Wenn die Zellen durch die gestörte Reizwahrnehmung von Insulin weniger Desmosomen in die Zell-Membranen einbauen, entsteht das Leaky-Gut-Syndrom, der „löchrige Darm“, der auch mit einer erhöhten Gefahr von Darmkrebs verbunden ist. Der vermehrte Konsum von rotem Fleisch ist ein weiterer Faktor, der das Risiko einer Erkrankung erheblich steigert. Hier sind es speziell die industriell verarbeiteten Produkte, von denen die größte Gefahr ausgeht.

Formaldehyd in Räucherware verursacht die Entartung zu Krebszellen in der Darmschleimhaut genauso wie die Nitropökelsalze und ihre Abkömmlinge. Nitrate reagieren im Körper zu Nitrosaminen, die hochgradig kanzerogen sind. Ähnlich stark krebserregende Substanzen entstehen auch beim Braten und Grillen von Fleisch.

Riskante Verbindungen sind hier die heterozyklischen Amine und die polyzyklischen Kohlenwasserstoffe. Wer dazu noch Fleisch aus konventioneller Produktion verzehrt, führt sich Pestiziden zu, die sich im Tier durch die Fütterung akkumuliert haben. Eine der gefährlichsten Verbindungen unter diesen Chemikalien ist das Herbizid Glyphosat. Daneben fördert eine ballaststoffarme Ernährung die Entstehung von Darmkrebs.

Gute Ernährung zur Vorbeugung

Wasserlösliche und faserige Ballaststoffe sollten in der Ernährung reichhaltig vorkommen, um kolorektalen Tumoren vorzubeugen. Es gilt die Faustregel, dass täglich pro 10 Gramm der unverdaulichen Pflanzenstoffe das Risiko um 10 % sinkt. Gute Quellen für die „Darmputzer“ sind Gemüse wie Kohl und Zwiebeln sowie die Schalen von Chia-, Lein- Hanf- und Flohsamen.

Mit Schale verzehrt werden sollte auch Obst. Besonders ballaststoffreich sind Pflaumen, die in getrockneter Form zu empfehlen sind. Das Steinobst enthält daneben noch Polyphenole, die entzündungshemmend sind und auch damit Krebs verhindern helfen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind in praktisch allen Pflanzenteilen enthalten wie beispielsweise auch die Organoschwefelverbindungen in Knoblauch und Kreuzblütlern.

Viele der Phytowirkstoffe können die Tumor-Bildung verhindern. In die gleiche Richtung wirkt auch das Silymarin der Mariendistel und Artischocke und das Kurkumin im Kurkuma. Daneben kann Magnesium das Risiko nachgewiesenermaßen senken.

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Glucosinolate: Krebs-Blocker mit Einschränkungen?

Senfölglycoside oder Glucosinolate sind in Kreuzblütlern wie Senf, Kohl oder Radieschen enthalten. Diese Verbindungen sind einer der Gründe, warum der Verzehr dieser Gemüsesorten als Vorbeugung gegen Krebs gilt. Nun sind aber unter den Glucosinolaten auch einige, auf die das Gegenteil zutrifft. Genauer gesagt, sind es deren Abbau-Produkte, die Darm-Tumore wuchern lassen.

Wissenschaftler an der Charité in Berlin haben 2019 einen erstaunlichen Effekt festgestellt. Glucosinolate können von Immunzellen erkannt werden, woraufhin sie Interleukin 22 produzieren und in die Umgebung abgeben.

In den Stammzellen des Darm-Epithels fördert der Botenstoff einen Abwehr-Mechanismus, der DNA Damage Response (DDR) genannt wird. Dieser Prozess repariert veränderte DNA-Abschnitte und verhindert in allen Zellen eine übermäßige Mutationsrate.

Die körpereigene Krebsabwehr reagiert demnach angemessen auf biochemische Bedrohungen, hier in Gestalt krebserregender Senfölglycoside. Die Forscher konnten dies im Tierversuch nachweisen.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind ein weiterer Faktor, der die Entstehung von Darmkrebs hemmt. Zu bevorzugende Fette sind daher Olivenöl, Kokosöl und Krill-Öl.

Daneben enthalten auch die meisten Nussarten das gesunde Öl sowie das Spurenelement Selen, dem ein krebshemmender Effekt zugeschrieben wird. Wichtig ist auch die ausreichende Versorgung mit Vitamin D, das bei Sonneneinstrahlung in der Haut generiert wird.

Generell gilt, dass Obst und Gemüse am besten aus bioorganischem Anbau stammt, um die Kontamination mit Pestiziden möglichst gering zu halten. Neben den Maßgaben zur Ernährung gehört körperliche Aktivität zum Präventiv-Programm gegen Krebs. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und die Zellen des Immunsystems gelangen besser in alle Körper-Regionen.

Symptome und Anzeichen für Darmkrebs

Darmkrebs entwickelt sich sehr langsam. Daher zeigen sich die Symptome meist erst im fortgeschrittenen Stadium. Es kommt vermehrt zu Darmkrämpfen – Krämpfe, Schmerzen im Bauchraum (Bauchschmerzen), Flatulenzen (Blähungen), einer veränderten Defäkationsgewohnheit mit abwechselnden Diarrhöen (Durchfälle) und Obstipationen (Verstopfungen), Blutauflagen im Stuhl (z.T. nicht sichtbar), Appetitlosigkeit, Müdigkeit, körperlicher Leistungsschwäche, Fieberschüben, Gewichtabnahme sowie einem verhärteten Bauchraum.

Durch den andauernden Blutverlust über die Defäkation kann sich eine Anämie (Blutarmut) ausbilden. Auch kommt es bei auftretenden Blähungen zu einem unkontrollierten Abgang von Stuhl.

Ist die Leber durch Metastasen in Mitleidenschaft gezogen, zeigt sich vermehrt ein Ikterus (Gelbfärbung der Haut und der Skleren). Bei Befall der Lunge kommen zusätzlich Atembeschwerden (Atemnot) mit Gefahr einer Pneumonie (Lungenentzündung) hinzu. Und auch Knochen können Metastasen aufweisen.

Darmkrebs kann sich in alle Regionen des Organismus hin ausbreiten. Die Streuung (Metastasierung) erfolgt zum einen über die Lymphbahnen (lymphogen) und zum anderen mit dem Blut (hämatogen). Zusätzlich kann der Tumor selbst durch seine Größenzunahme in Nachbarorgane einwachsen und diese in ihrer Funktion stören (z.B. Blase, Gebärmutter, Prostata).

Diagnose von Darmkrebs

Neben einer Auswertung von Stuhlproben und Blutproben erfolgen zur Diagnostik eine Rektoskopie (Spiegelung des Enddarms) oder eine Koloskopie (Spiegelung des Dickdarms) mit Biopsien verdächtiger Gewebebereiche. Zusätzlich können v.a. CT, MRT, Röntgen und Ultraschall genutzt werden, um bei diagnostiziertem Krebsleiden die Ausbreitung beurteilen zu können.

Menschen ab 50 sollten regelmäßig zur Darmspiegelung, um Darmkrebs frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Allerdings ist es sinnvoll, sich zu vergewissern, dass in der Praxis nicht Glutaraldehyd als Desinfektionsmittel verwendet wird. Die Chemikalie sterilisiert nicht gründlich genug, wodurch die Gefahr einer Infektion besteht. Sicherer ist die Verwendung von Peressigsäure. Patienten dürfen das Team danach fragen!

Therapie von Darmkrebs

Die Therapie richtet sich nach der Einteilung, bei der festgelegt wird, wie weit das Tumorwachstum bereits fortgeschritten ist. Stadium 0 kennzeichnet den Tumor an sich (Carcinoma in situ), der bisher nur eine Veränderung der Schleimhautzellen aufweist.

Die Stadien I und II beschreiben die weitere Durchdringung aller Schichten bis hin zum Muskel. Stadium III weist einen Befall der Lymphknoten auf und bei Stadium IV sind Metastasen in anderen Regionen nachweisbar. Hauptsächlich werden operativ alle befallenen Bereiche (weiträumig) entfernt. Zusätzlich erfolgt kombiniert eine Chemo- und Strahlentherapie, die auch bei Inoperabilität eingesetzt wird.

Je geringer das Stadium, desto bester ist die Überlebenschance bzw. Heilungschance für den Betroffenen (ca. 77 Prozent bei den Stadien 0 und I). Ist die Zellwand bereits durchbrochen oder liegen Lymphknotenbefall oder Metastasen vor, sinkt die Fünf-Jahres-Überlebensrate (bei Stadium III auf nur noch ca. 25 Prozent).

Rezidive können sich auch nach vollständiger Entfernung der befallenen Regionen bilden. Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung hilft, mögliche Entartungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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Beitragsbild: 123rf.com – Kateryna Kon

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.03.2019 aktualisiert.

Wer schreibt hier?

René Gräber

Mein Name ist René Gräber. Ich arbeite seit 1998 in eigener Praxis für Naturheilkunde. In dieser Zeit habe ich viele Patienten mit unterschiedlichsten Beschwerden begleitet. Mein Ansatz verbindet klassische Naturheilkunde mit moderner Ernährungs- und Orthomolekularmedizin. Ich setze auf Verfahren, die den Organismus regulieren und stärken: Heilpflanzen, Vitalstoffe, Ernährung und Ausleitungsverfahren.

Auf Yamedo.de teile ich Fachwissen, Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen aus über 25 Jahren Arbeit in der Naturheilkunde.

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