Goethes Faust und andere Gedichte, Lyrik

  • Ganzheit


    Sobald wir das Dasein als Ganzheit erfassen

    Und jede Krankheit als Reifen begreifen,

    wird uns das Leben geheilt entlassen,

    um höhere Sphären zu durchstreifen

    und alles Werden und Vergehn

    als Spiel der Einheit zu verstehn.


    (Unbekannt)

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Newsletter für Vitalstoffe von René Gräber

  • An mein Kind


    An diesem Morgen werde ich lächeln wenn ich dein Gesicht sehe und lachen, auch wenn mir nach weinen zumute ist.

    An diesem Morgen lasse ich dich deine Kleider selbst aussuchen, und sage dir wie perfekt es aussieht.

    An diesem Morgen werde ich die schmutzige Wäsche liegen lassen und mit dir in den Park zum Spielen gehen.

    An diesem Morgen lasse ich das schmutzige Geschirr in der Spüle und lasse mir von dir zeigen wie man dein Puzzle zusammenbaut.

    An diesem Nachmittag werde ich das Telefon ausstecken, den Computer ausschalten und mit dir im Garten sitzen und Seifenblasen fliegen lassen.

    An diesem Nachmittag werde ich dich nicht anschreien und werde nicht genervt sein wenn du schon wieder ein Eis willst, ich werde es dir einfach kaufen.

    An diesem Nachmittag werde ich mir keine Sorgen darüber machen, was einmal aus dir werden wird, wenn du erwachsen bist.

    An diesem Nachmittag werden wir Plätzchen backen und ich lasse sie ganz alleine von dir formen ohne es besser machen zu wollen.

    An diesem Nachmittag gehen wir zu McDonalds und kaufen zwei Happy Meals damit wir beide ein Spielzeug haben.

    An diesem Abend werde ich dich in den Armen halten und dir eine Geschichte darüber erzählen, wie du geboren wurdest und wie sehr ich dich liebe.

    An diesem Abend werde ich dich in der Badewanne planschen lassen und mich nicht über die Pfützen ärgern.

    An diesem Abend darfst du ganz lange aufbleiben und wir sitzen auf dem Balkon und zählen die Sterne.

    An diesem Abend werde ich mich ganz lange und ganz nah zu dir kuscheln und meine Lieblingsfernsehsendung verpassen.

    An diesem Abend, wenn ich mit meinen Händen über dein Haar streiche während du betest, werde ich einfach nur dankbar sein für das größte Geschenk das Gott mir gemacht hat.

    Ich werde an die anderen Mütter und Väter denken, die ihre vermißten Kinder suchen, die Mütter und Väter die an die Gräber ihrer Kinder gehen müssen, weil die Kinderzimmer leer sind, an die Mütter und Väter die in Krankenhäusern sitzen und zusehen müssen, wie ihre Kinder leiden und ihre Verzweiflung nicht hinausrufen dürfen.

    Und wenn ich dir einen Gute-Nacht-Kuß gebe, dann werde ich dich ein bißchen fester halten, ein bißchen länger.

    Dann werde ich mich bei Gott für dich bedanken und ihn um nichts bitten.

    Außer einen weiteren Tag...

    Wir wissen nie, ob Gott uns noch einen weiteren Tag gibt.


    (Unbekannt)

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Gegen rechts und gegen links


    Die ihr die Häuser und die Läden

    ausraubt und plündert und verdreckt,

    die ihr mit Handgranaten jeden,

    der grad passiert, aufs Pflaster streckt –

    Ihr wollt noch Freiheitskämpfer heißen,

    ihr schreit für andre nach Gericht?

    Dürft ihr die Herrschaft an euch reißen?

    Ihr nicht!


    Und ihr, die feinen Herrn da drüben,

    ihr meine alten Freunde rechts,

    ihr fischt nun heute still im trüben

    und nutzt die Stürme des Gefechts.

    Wir haben es noch nicht vergessen,

    warum dem Land das Rückgrat bricht.

    Ihr wollt zu tadeln euch vermessen?

    Ihr nicht!


    Und rechts und links die Terroristen

    und jeder, der Gewalt verehrt,

    die Reventlows, die Spartakisten,

    und wer von Unterdrückung zehrt –

    Ihr sollt nicht raten und nicht taten.

    Denn gegen jene Unterschicht,

    da helfen wahre Demokraten.

    Ihr nicht!


    (Kurt Tucholsky)



    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Wartezimmer: Menschheit


    Viele sitzen da und warten auf Besserung.

    Einige wissen, daß die erforderlichen Medikamente

    auch in ihrer Hand liegen.

    Ganz wenige öffnen ihre Hände und verwenden die Medizin,

    die Liebe und Wille heißt.


    ( Kristiane Allert-Wybranietz )

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • Wer sagt "ich kann nicht", der sagt "ich will nicht".

    (Mein Vater)

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.

  • In den eigenen vier Wänden


    Die Lüge scheint aus jeder Lampe.

    Die Langeweile kuschelt sich ins Bett.

    Die Gewöhnung sitzt lässig im Wohnzimmersessel,

    und aus dem Wasserhahn tropft Monotonie.


    Die Wände sind oft mit Unfreiheit tapeziert.

    Der Streitgeist sitzt im Gummibaum.

    Und auf dem Herd wird immer wieder

    die gleiche Suppe aufgekocht.


    Liebe Worte klingen nicht viel öfter

    als die Türglocke, wenn sie mal läutet

    und die Melodie der Isolation spielt:

    ...Muß Liebe so enden...


    ( Kristiane Allert-Wybranietz)

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Schlagsahne


    Wenn früher unsre kecken jungen Damen

    im Café schwelgten, süß in Süßigkeit:

    die Sahne war dabei. – Man kennt den Namen

    davon heut nur noch aus der alten Zeit.

    Ein klebrig übles Zeug vertritt die wichtige

    Schlagsahne; jeder lutscht zwar ganz erpicht –

    Es sieht auch beinah aus wie jene richtige:

    allein die gute alte ist es nicht.


    Die Politik und so … Ach ja, ihr Lieben!

    Ich kratz mich tiefbekümmert auf dem Kopf.

    Du siehst, wie alle, alle etwas schieben.

    Du siehst, das Kind streikt schon auf seinem Topf.

    Du siehst die Nebel auf und nieder wabern.

    Dies Frühjahr macht uns wirklich keinen Spaß.

    Denn zwischen Lichtenberg und Zabern

    wankt man so hin und her – ohn Mittelmaß.


    Der Friede kommt. Ja, kommt er diesem Lande?

    Was birgt die Decke, die der Frühling lüpft?

    Vielleicht gibt's auf der Welt noch andre Bande

    als jene nur, die unser Kaufmann knüpft.

    Erlaubt, daß ich die dumme Zeit bezichtige:

    sie hat und ist nicht Fisch noch Fleischgericht.

    Sie sieht auch beinah aus wie eine richtige –

    allein die gute alte ist es nicht!

    (Tucholsky)

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber



  • Flora die Göttin der Blüten spricht:


    Hier stehe ich mit meinem Blumenflor

    und komme mir unsagbar dämlich vor.


    Denn durch mein Körbchen geht ein Raunen:

    Was nun? nach all den Kriegeslaunen?


    Was nun? nach so viel widrig wilden Winden?

    Wann werden wir uns selbst in Ruhe finden?


    Wenn ich mir so den Weltenlauf betrachte,

    so rief ich gerne: Sachte, Kinder, sachte!


    Ihr tobt und kollert, speit und spukt und kakelt

    und nennt euch gegenseitig schwer bemakelt;


    ihr lebt so rasch und habt so viele Sorgen

    und denkt nur immer hastig an das Morgen …


    Blaublümelein? Ihr macht euch nichts daraus.

    Ich glaub, drum seh ich etwas trübe aus.


    Selbst jetzt im Lenze bin ich stark verschnupft.

    Die großen Zeiten haben mich zerrupft.


    Der Zephyr krault mein seidenweiches Haar.

    Ich aber beut euch eine Rose dar.


    Ach! seit die ersten Biwakfeuer glommen,

    fühlt ich mich immer mehr heruntergekommen.


    Mein Formenreichtum muß sich ja vermindern.

    Was macht ihr aber auch aus meinen Kindern!


    Ein dicker Protz schenkt seinem Cancanöschen

    zum Namenstag im Mai ein zart Mimöschen.


    Dem Wucherreichsamt schickt ein Schieber

    – natürlich anonym – Jelängerjelieber!


    Und unserm Volk schickt man ins Haus

    den schwärzesten Tollkirschenstrauß.


    Und Rosen, Tulpen und Narzissen – – –

    Das ganze Leben scheint mir jäh zerrissen.


    Wie aus Pandoras Buchsen mag entfliehn

    der Hoffnungsstrahl! – Ich danke ab!

    Und werde Blumenmädchen in Berlin!


    ( Tucholsky)

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Nationalfehler verleugnen.


    Das Wasser nimmt die guten oder schlechten Eigenschaften der Schichten an, durch welche es läuft, und der Mensch die des Klimas, in welchem er geboren wird. Einige haben ihrem Vaterlande mehr zu verdanken als Andere, indem ein günstigerer Himmel sie umfing.


    Er gibt keine Nation, selbst nicht unter den gebildetesten, welche davon frei wäre, irgend einen ihr eigentümlichen Fehler zu haben, welchen die benachbarten zu tadeln nicht ermangeln, entweder um sich davor zu hüten, oder sich damit zu trösten.

    Es ist eine rühmliche Geschicklichkeit, solche Makel seiner Nation an sich selbst zu bessern, oder wenigstens zu verbergen.

    Man erlangt dadurch den beifälligen Ruf, der Einzige unter den Seinigen zu sein: und was am wenigsten erwartet wurde, wird am höchsten geschätzt.


    Ebenso gibt es Fehler der Familie, des Standes, Amtes und Alters: treffen alle diese in Einem Menschen zusammen, ohne dass die Aufmerksamkeit ihnen entgegenwirkte; so machen sie aus ihm ein unerträgliches Ungeheuer


    Baltarsan Gracian

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Die Mentalität der Menge: das ist ihr schlechtes Gewissen, das sind ihre Fälscher und Wortverdreher,

    ihre „jahraus jahrein galoppierenden Federn“ und Denunzianten, ihre Spitzel und Rabulisten, ihre Großmäuler, Demagogen und Faselhänse.

    Ein heilloses Konzert! Eine Orgie seltsamer Verzerrung!

    Wehe dem Land, wo solche Mentalität den Geist überschreit, aber dreimal wehe dem Land, wo sie allein nur herrscht und sich selbst für den Geist hält.

    Hugo Ball

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Ich glaube nicht, dass kluge Sprüche der Einheimischen der USA, die man auf mannigfache Weise ausgerottet, beraubt und entrechtet hat, wirklich weiter bringen. 8)

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber

  • Ich glaube nicht, dass kluge Sprüche der Einheimischen der USA, die man auf mannigfache Weise ausgerottet, beraubt und entrechtet hat, wirklich weiter bringen.

    Ich freue mich riesig, wenn diese Weisheit eine Anregung für Dich ist.

    Doch die größte Stärke ist immer die Güte. :)

    LG

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Ja, es hat mich gestern in Verbindung mit dem Schicksal der Ureinwohner Amerikas richtig wütend gemacht das zu lesen.


    Für mich hat es viel damit zu tun:

    Wenn dir einer eine reinhaut, halte ihm noch die rechte Wange hin.

    Oder auch mit: Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.


    In welche Welt es uns gebracht hat, wenn die Untertanen immer alles vergeben, sehen wir jetzt. 8)

    Wenn gegen die ethischen Regeln des Nürnberger Kodex verstossen wird, indem man vorhandene wirksame Heilmittel, Medikamente und Vorsorgemaßnahmen unterdrückt, um ungeprüfte experimentelle gentechnische Substanzen verimpfen zu können, sind wir bei Alarmstufe Rot.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich hat es viel damit zu tun:

    Wenn dir einer eine reinhaut, halte ihm noch die rechte Wange hin.

    Tja, dann hast Du leider den Sinn hinter dieser Aussage nicht verstanden, bzw. ist Dir nicht bewusst, welche Symbolik im eigentlichen Sinne dahinter steckt. Und das hat nicht unbegingt etwas mit Religiosität zu tun.

  • Weißt du, was ein totes Gespräch ist?

    Es ist, wenn man mit geschlossenen Augen, mit verriegeltem Gehirn und mit einer zugemauerten Seele redet und zuhört.

    Dieses viele tote Denken und tote Reden hat uns Menschen auseinandergebracht.

    Heinz Körner

    Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort.

    Dort treffen wir uns.

    "(Rumi)"

  • Glaube


    Ich wollte Deine Stärke, doch bin ich viel zu schwach.

    Ich suchte Deine Quelle, doch fand ich nur Nacht.


    Ich wollte Deine Weisheit, doch blieb ich unbedarft.

    Ich möchte hart wie Du sein, doch bleibe ich ewig sanft.


    Ich suchte Deine Weite, doch ist zu eng mein Raum.

    Ich wollte Deine Freiheit, doch bleibt sie nur ein Traum.


    Ich wünsche mir Deine Größe, doch bin ich viel zu klein.

    Ich möchte immer leuchten, doch dunkel ist mein Sein.


    Ich brauche Deine Hilfe, doch scheint sie mir verwehrt.

    Ich möchte Deine Macht, doch fühle ich mich verzehrt.


    Ich brauche Deine Wärme, doch ist es mir zu kalt.

    Ich möchte ewig jung sein, doch werde ich leider alt.


    Ich bin nun schon verzweifelt. Was habe ich denn von Dir?

    Oh ja, es ist die Hoffnung! Sie lebt endlos in mir.


    (Autorin: Miglena Neukirch)

  • Naturheilkunde Newsletter von Rene Gräber