Lungenentzündung – Anzeichen, Dauer und Therapie

In Industrienationen gilt die Lungenentzündung (Pneumonie) als häufigste tödliche Infektionskrankheit. Alleine bei der Diagnose „Lungenentzündung“ erschrecken viele.

Viele Schulmediziner sind der Ansicht, dass bei einer Lungenentzündung die normale Abwehr- und Immunreaktion durch spezielle Krankheitserreger umgangen werden. Als Folge entzünde sich das Lungengewebe. Dies kann dann zu lebensbedrohlichen Einschränkungen der Lungenfunktion führen.

In der Bundesrepublik erkranken jährlich rund 750.000 Menschen an einer Pneumonie, dabei liegt die Sterblichkeitsrate unter 2 Prozent, wenn die Patienten ansonsten gesund und noch nicht sehr alt sind. Diese Fälle können in der Regel ambulant behandelt werden.

Bei schweren Krankheitsverläufen ist eine stationäre Betreuung erforderlich und die Sterblichkeitsrate ist deutlich höher. Genau beziffert werden kann das nicht, jedoch schätzen Fachärzte, dass zwischen 2 und 10 Prozent dieser Patienten versterben. Wenn im Zuge anderer Krankheiten (z. B. Grippe) eine Lungenentzündung entsteht, steigt die Todesrate auf ca. 30 Prozent.

Im Krankenhaus erworbene Fälle enden in fast 50 Prozent tödlich, weil die Erreger oft resistent gegen Antibiotika sind. Hierzu kann ich nur sagen, dass es um die Hygiene in Krankenhäusern nicht zum besten bestellt ist. Wenn Sie sich gruseln wollen, lesen Sie meinen Beitrag: Hygiene pur – und doch von Mikroben umringt.

Weltweit sterben jährlich fast vier Millionen Menschen an einer Pneumonie, wobei die Rate mit zunehmendem Lebensalter ansteigt. Die Angaben über die Todesopfer in Deutschland variieren je nach Quelle. So sind es laut statista.com rund 20.000 jährlich, während die Berliner Morgenpost 2018 die Zahl von 30.000 meldete, ohne eine weitere Quelle anzugeben. Die „LUNGENÄRZTE im Netz“ gehen von 40.000 bis 50.000 an Lungenentzündung verstorbenen Menschen aus.

Besonders gefährdet sind v.a. ältere, abwehrgeschwächte Menschen und Kleinkinder. Daneben findet sich eine Lungenentzündung u.a. auch bei chronisch Erkrankten (u.a. Herzkrankheiten, Diabetes mellitus), bei einer Immunschwäche, während einer Zytostatikatherapie (Chemotherapie) und bei Alkoholmissbrauch.

Hauptsächlich werden Pneumonien durch Bakterien (ca. 90 Prozent) verursacht, seltener finden sich auch Viren. Hauptübertragungsweg ist nach bisheriger, gängiger Annahme das Einatmen der Erreger. In diesem Modell dringen Mikroben in die sonst keimfreie Lunge ein. Diese schlichte Vorstellung wird von Forschern mittlerweile relativiert. Denn neuerdings ist bekannt, dass die Lunge mit Symbionten besiedelt ist wie auch der Darm und die Haut. In diesem „Mikrobiom“, ohne das wir gar nicht leben könnten, muss eine Balance zwischen „guten“ und „bösen“ Bakterien und Pilzen herrschen.

Kippt das Gleichgewicht zugunsten gefährlicher Keime in eine Schieflage, dann beginnt das Immunsystem sofort mit der Eindämmung der sich vermehrenden Störenfriede. Von außen versuchen Ärzte, die Erreger mit Antibiotika zu bekämpfen. Nach dem jetzt gewonnenem Wissen schädigen die Medikamente jedoch auch das pneumonale Mikrobiom. Dadurch wird das Organ zusätzlich geschwächt, weswegen die Antibiotika-Therapie immer auch eine Gratwanderung bedeutet.

Lungenentzündungen lassen sich nach mehreren Kriterien unterteilen

Bei der Einteilung nach Vorerkrankungen unterscheidet man die primäre Pneumonie (bei der keine Vorerkrankung diagnostiziert wird) von der sekundären Pneumonie (u.a. bei Bronchitis, Links – Herzinsuffizienz, Immunschwäche und Bettlägerigkeit) sowie der opportunistischen Pneumonie, die sich bei stark immungeschwächten Menschen (z.B. AIDS) zeigt und v.a. durch Pilze (z.B. Candida albicans) und Viren (u.a. Herpeserkrankungen) ausgelöst wird.

Primäre Pneumonien weisen in bis zu 60 Prozent der Erkrankungsfälle Pneumokokken als Auslöser auf. Daneben finden sich auch Viren (z.B. Influenza-Virus) und atypische Erreger (z.B. Chlamydien). Erreger der sekundären Form sind v.a. Pneumo- und Staphylokokken sowie das Haemophilus influenza-Virus.

Eine weitere Einteilung berücksichtigt den Infektionsort. Hier kann die Pneumonie ambulant (zu Hause, ca. 10 von 1.000 Fällen) oder nosokomial (im Krankenhaus) erworben sein. Der klinische Befund berücksichtigt u.a. die Röntgendiagnostik. Zum einen sind hier die Entzündungsherde in einem Lappenbereich (lobulär), in mehreren Lappenbereichen (lobär), nur in den Alveolen (alveolär), interstitiell (im Gewebe um die Alveolen), mit Beteiligung des Pleuraspaltes (Pleuropneumonie) oder diffus verteilt (Bronchopneumonie) aufzufinden. Zum anderen unterscheidet man noch zwischen der typischen (klassischen) und der atypischen Pneumonie.

Die klassische Pneumonie wird durch Bakterien verursacht und weist ein typisches klinisches Bild auf. Zu Beginn zu kommt es zu Schüttelfrosterscheinungen, gefolgt von hohem Fieber und starkem Husten mit zähem, rötlich-braunem Auswurf (Sputum), der später auch Eiterauflagen aufweisen kann (gelb-grünes Sputum). Die Erkrankung führt zu allgemeiner Schwäche, die Atmung ist erschwert und schmerzhaft. Die dadurch verursachte Schonatmung kann zu einer Minderversorgung des Organismus mit Sauerstoff führen, was sich v.a. an bläulich verfärbten (Zyanose) Lippen und Fingernägeln feststellen lässt. Insgesamt verursacht die Pneumonie ein Gefühl der starken Erkrankung beim Betroffenen. Bei der Auskultation ist ein rasselndes Geräusch zu vernehmen (Crepitatio indux).

Die durch Viren oder Parasiten verursachte Pneumonie zeichnet sich durch ihren langsameren Verlauf aus, sie wird auch als atypische Lungenentzündung bezeichnet. Während der ersten Tage zeigen sich grippeähnliche Symptome (u.a. Kopfschmerzen und Gliederschmerzen) , dazu kommen ein starker Husten mit vermindertem, meist klarem Auswurf, leicht erhöhte Temperatur und kaum Schmerzen bei der Atmung, die wesentlich leichter fällt als bei der bakteriellen Form. Selten werden Auskultationsgeräusche gefunden, die Veränderung der Lunge (Schwellung) ist im Röntgenbild aber gut zu erkennen.

Leider sehe ich immer mehr atypische Lungenentzündungen, die ohne hohes Fieber ablaufen. Früher kannte ich eigentlich nur typische Lungenentzündungen. Heute ist das schon fast die Ausnahme. 30 – 40 Jahre Angst vor Fieber und dessen ständige Unterdrückung, sowie die immungeschwächten Patienten (durch Ernährung, Stress, Bewegungsmangel und Umweltgifte), haben da ganze Arbeit geleistet! Nun denn…

Der normale Verlauf einer klassischen Pneumonie zeigt eine Symptomzunahme innerhalb der ersten acht Tage, danach sind die Anzeichen rückläufig und die Rekonvaleszenz setzt ein, die bis zu zwölf Wochen dauern kann.

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Diagnose einer Lungenentzündung

Zur Diagnose werden zuerst Anamnese, Inspektion und Auskultation (Abhorchen von Lunge und Herz) durchgeführt. Blutbild und Speichel werden auf Erreger hin untersucht. Das Röntgenbild zeigt einen „angeschwollenen“ Lungenbereich – hier in der Röntgenaufnahme links:

Abb1.: Röntgenaufnahme einer Lunge – Diagnose Lungenentzündung; zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Abb.2: Röntgenaufnahme Lungenentzündung – Aufnahme von der Seite. Zum Vergößern auf das Bild klicken.

Mittels Bronchoskopie werden Erkrankungen wie z.B. die Atelektase (kollabierter Lungenabschnitt) differentialdiagnostisch abgeklärt. Auch Tuberkulose, Lungenembolie und das Bronchialkarzinom sollten vor Beginn einer Therapie ausgeschlossen werden.

Therapie einer Lungenentzündung

Die Behandlung der Pneumonie setzt sich aus unspezifischen und spezifischen Maßnahmen zusammen. Das kommt ganz auf die Schwere der Symtome an, sowie auf den „Zustand“ des Patienten.

Auf jeden Fall gehören dazu: Bettruhe! Schminken Sie sich ab, dass Sie nächste Woche schon wieder arbeiten gehen können. Ich rate Patienten meistens mindestens zwei Wochen zur Ruhe.

Zur Therapie mittels Naturheilkunde oder Alternativmedizin verweise ich an dieser Stelle auf meine Beiträge zur: Grippe, Erkältung, Husten und Entzündungen im Allgemeinen.

In schweren Fällen können Antibiotika (per Infusion!) notwendig sein. Dann sollte aber eine Kultur angelegt werden, um zu prüfen, ob das Antibiotikum überhaupt wirkt. Das Antibiotikum wird nach der vorliegenden Form (ob z.B. ambulant oder nosokomial erworben) gewählt. Bei Pilz- oder Parasitenbefall dienen analoge Mittel. Über die irrsinnige Praxis der Antibiotika-Verschreibung gegen alles und jeden (selbst gegen abstehende Ohren und ungewaschene Vorhänge) habe ich bereits mehrfach ausführlich berichtet! Lesen Sie dazu auch meinen Artikel über Antibiotika.

In einigen Fällen kann eine stationäre Aufnahme (Krankenhaus) Sinn ergeben und auch Sauerstoff-Therapien notwendig werden. Das sind aber wirklich schwere Fälle, in denen es wirklich nicht gut aussieht. Ein Erguss in der Lunge bildet sich (bei richtiger Behandlung) meist eigenständig zurück. Bei sehr schwerer Einschränkung der Atmung kann dieser Erguss auch punktiert bzw. drainiert werden.

Die meisten Patienten werden aber ambulant (in der Praxis) behandelt. Ich bin ja der altmodischen Meinung, dass hier Hausbesuche gemacht werden sollten, denn die wirklich kranken und angeschlagenen Patienten schleppen sich da in die Praxen, um dort mit anderen Kranken herumzusitzen, Auto zu fahren, durch die Kälte zu laufen usw. Ein Patient mit Lungenentzündung gehört ins Bett!

Neue Therapie-Ansätze sind „in Arbeit“

In Anbetracht der Tatsache, dass die Behandlung mit Antibiotika leider auch schadet, entwickeln Wissenschaftler alternative Konzepte. Dabei haben die Ärzte von der Charité in Berlin, dem Helmholtz Zentrum München und der Uniklinik in Gießen die körpereigene Abwehr im Blick. Wichitg ist hier nicht nur das Immunsystem der Lunge, sondern auch dessen Kooperation mit dem Mikrobiom. Die Forscher interessiert auch, warum das Immunsystem bei Lungenentzündung manchmal zu schwach reagiert und Erreger gewähren lässt, oder aber zu heftig antwortet und dadurch Schaden anrichtet. In ersten Versuchen wurde auch versucht, Makrophagen (Fresszellen) gezielt einzusetzen, um Lungengewebe zu regenerieren.

Vielleicht noch etwas zur Prognose

Bedingt v.a. durch den unterschiedlichen Verlauf bei einer Lungenentzündung, die verschiedenen Erreger, sowie auch die Konstitution des Betroffenen, kann es bei der Pneumonie zu einer Vielzahl von Komplikationen kommen. Vor allem die nosokomialen Formen enden durch ihre vermehrte Komplikationsrate durchaus auch tödlich.

Todesursache kann nach den neuen Forschungen an der Charité eine Überreaktion des Immunsystems sein. Die entzündlichen Prozesse des eigenen Körpers sind es dann, die das Lungengwebe am stärksten schädigen. Die darauf folgende respiratorische Insuffizienz führt zu einer starken Sauerstoffunterversorgung des gesamten Organismus bei gleichzeitiger Anreicherung des unzureichend abgeatmeten Kohlendioxids. Man muss den Patienten also schon im Blick behalten!

Mögliche Komplikationen:

  • Eingedrungene Bakterien können zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen und Organe wie Herz und Nieren schädigen.
  • Längere Bettruhe birgt die Gefahr einer Thrombose. Das muss vor allem bei Patienten beachtet werden, die auch sonst nicht gut aufgestellt sind!
  • Ein Erguss im Pleuraspalt (Bereich zwischen beiden Lungenseiten) ist häufig zu beobachten (ca. 60 Prozent), er kann in ein Pleuraempyem übergehen, bei dem sich Eiter im Pleuraspalt bildet, der zu Verklebungen und Abszessen führen kann. Das sollte durch eine richtige Therapie vermieden werden!
  • Mehrfach durchlebte Lungenentzündungen können das Organ  vernarben lassen (Lungenfibrose, stark verminderte Funktionalität). Ebenso besteht die Gefahr einer Infektionsausweitung in Richtung Gehirn (Hirnhautentzündung), Ohr (Otitis media) siehe
  • Die Störung des pneumonalen Mikrobioms durch Antibiotika kann Folge-Infektionen begünstigen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 09.02.2021 aktualisiert.

Tuberkulose: Erkennung, Diagnose und Therapie

Die Tuberkulose (Tbc) ist eine durch Mykobakterien ausgelöste Infektionskrankheit vornehmlich der Lunge (85 Prozent). Nahezu ein Drittel der Weltbevölkerung trägt den Erreger in sich, der bei ca. zwei bis drei Millionen Betroffenen jährlich zum Tode führt.

In der Bundesrepublik ist die Anzahl der Neuinfektionen (unter anderem bedingt durch die gute medizinische Versorgung) rückläufig.

Aktuell liegt die Inzidenz bei ca. 8 : 100.000 Menschen. Dabei zeigt sich ein vermehrtes Vorkommen in ärmeren Regionen und Einrichtungen mit hoher Menschendichte bei gleichzeitig verminderten Lebensstandards (u.a. Asylbewerberheim, Obdachlosenheim, Gefängnis).

Das Bakterium befällt v.a. prädisponierte Menschen mit speziellen Lebenseigenschaften oder Erkrankungen. Hierzu zählen HIV-Infektion, Alkoholismus (und Leberzirrhose), sozial benachteiligte Menschen (und Obdachlosigkeit), Säuglinge und ein Lebensalter oberhalb 65 Jahren, Unterernährung, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Silikose, Immunsuppression sowie Menschen aus Hoch-Prävalenz-Ländern (Afrika, Asien, Südamerika).

Die Tuberkulose wird durch verschiedene Mykobakterien verursacht. Haupterreger ist das Mycobacterium tuberculosis. Daneben finden sich auch die selteneren Formen Mycobacterium bovis (ca. 0,1 Prozent) und africanum (1 Prozent).

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über eine Tröpfcheninfektion (Speichelauswurf beim Sprechen, Niesen oder Husten). Sehr selten findet sich der Erreger auch in kontaminierter Milch erkrankter Kühe oder wird durch Schmierinfektion aus Hautläsionen übertragen (= Hauttuberkulose). Es werden die Primärtuberkulose (Erstinfektion) sowie die Postprimärtuberkulose (isolierte Organtuberkulose nach überstandener Erkrankung) differenziert.

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Für eine Ausbreitung der Tuberkulose verantwortlich ist allein die offene Form, die nach dem Infektionsschutzgesetzt meldepflichtig ist. Erkrankte müssen isoliert werden. Ihr Sputum ist hochinfektiös, überlebt noch Stunden nach dem Auswurf im freien Raum und führt im Mittel bei Kontakt mit 100 Personen bei zehn von ihnen zu einer Infektion, die anschließend bei zehn Prozent tatsächlich zum Ausbruch kommt.

Meist befällt der Erreger die Lunge. In seltenen Fällen kann es über die Blutbahn zu einer Ausweitung kommen, so dass sich auch Schäden und Symptome im Bereich der Knochen, Harnwege, Haut, Hirnhäute und weiteren Organen zeigen. Eine Ausscheidung des Erregers auch über den Urin ist dabei nicht selten.

Die Inkubationszeit beträgt rund sechs (bis zu 12) Wochen. Danach zeigen sich kleine knötchenförmige Entzündungsherde im Lungenbereich (Primärherde), die in über 90 Prozent aller Infektionen einziges Anzeichen der Tuberkulose bleiben. Durch ein gesundes Abwehrsystem werden diese Primärkomplexe abgekapselt, verbleiben aber lebenslang im Organismus und können auch nach Jahrzehnten zum Ausbruch der Erkrankung führen (Postprimärtuberkulose).

Bedingt durch den unterschiedlichen Verlauf zeigen sich verschiedene klinische Bilder. Meist ist ein unspezifischer Husten das einzige Symptom. Zusätzlich können auch Fieber, Nachtschweiß, LuftnotBrustschmerz, allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit oder Gewichtsverlust hinzukommen, die aber alle keine eindeutigen Zeichen sind. Der zugehörige Lymphknoten kann geschwollen sein. Durch Husten oder vermehrtes Räuspern kommt es zum Auswurf, der im Verlauf durch auch Blutauflagen aufweisen kann.

Die Organtuberkulose entwickelt sich aus nicht verheilten Organherden, die über den Blutweg transportiert wurden. Die Entwicklung ist meist schleichend über Jahre und führt letztendlich zu einer Verflüssigung dieser Herde, wodurch Höhlen (Kavernen) in der betroffenen Region entstehen.

Diese Höhlen können sich ausweiten und Verbindungen zueinander schaffen, wodurch weitere Organe und Gefäße in Mitleidenschaft gezogen werden. Häufig zeigt sich die Postprimärtuberkulose in fortgeschrittenem Alter, wenn Immunabwehr und allgemeine Leistungsstärke des Körpers nachlassen.

Der Verlauf einer Tuberkulose birgt besondere Risiken, die sich vermehrt bei immungeschwächten Menschen zeigen. Hier kann es über die Ausbreitung im Organismus zu einer lebensbedrohlichen Meningitis (Hirnhautentzündung) kommen. Auch die rasche Ausbreitung (Landouzy-Sepsis) innerhalb von zwei bis drei Tagen in mehrere Organe gilt als besonders gefährlich und endet häufig tödlich.

Die Pleuritis exsudativa tuberculosa zeigt sich in Form von atemabhängigen Beschwerden. Hierbei ist das Rippenfell durch eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge entzündet.

Die Diagnose der Tuberkulose gestaltet sich durch die häufige Symptomarmut als schwierig. Besonders bei rauchenden Menschen wird oft fälschlicherweise ein Raucherhusten vermutet.

Das Röntgenbild zeigt ein verändertes Lungengewebe, Aufschluss über die vorliegende Erkrankung bringt jedoch allein die laborchemische Auswertung. Der Erreger kann u.a. im Auswurf oder im Urin differenziert werden. Durch geeignete Färbemethoden sowie eine Anzucht auf Nährboden zeigt sich das Bakterium im Mikroskop und in der Kultur.

Der Tuberkulin-Test (nach Mendel-Matoux) zeigt innerhalb der nächsten 24 bis 72 Stunden bei vorliegender Erkrankung kleine, gerötete Schwellungen im Bereich der Einstiche (diese zeigen sich auch, wenn man mit dem Erreger in Kontakt gekommen ist, ohne dass die Krankheit zum Ausbruch gekommen ist, wodurch der Test keine gesicherte Auswertung liefert).

Jede aktive Tuberkulose muss behandelt werden. Die offene (infektiöse) Form führt zur stationären Isolation. Schulmedizinische Mittel der Wahl sind fast immer Antibiotika, u.a. werden Kombipräparate (Breitbandantibiotikum) oder im Verlauf unterschiedliche Antibiotika genutzt, um Resistenzen umgehen zu können. Der Einsatz erfolgt über ca. sechs Monate. Auch hustenreizmildernde Präparate können verwendet werden. Zusätzlich muss ein Verzicht auf Nikotin und Alkohol erfolgen.

Je frühzeitiger die Diagnosestellung erfolgt, desto besser heilt die Tuberkulose aus. Eine weit fortgeschrittene Erkrankung führt häufig zu einer Streuung des Erregers mit weitreichenden, z.T. letal endenden Folgen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.

Lungenemphysem – Symptome, Verlauf, Therapie

Das Lungenemphysem beschreibt eine krankhafte, irreversible Destruktion (Zerstörung) durch Überblähung unterhalb der terminalen Bronchien.

Hiervon zu unterscheiden ist das plötzlich auftretende (reversible) Lungenemphysem beim Asthmaanfall.

Das chronische Lungenemphysem (auch chronisch substanzielles Lungenemphysem) führt zu einer Zerstörung der Trennwände der Lungenbläschen (Alveolen), wodurch die Lunge ihre physiologische Struktur verliert (gesund ähnelt sie einer Weintraube).

Es zeigt sich eine Entzündung der feinverzweigten Atemwege, wodurch es zu einer Anreicherung mit Eiweißstoffen (Proteasen) kommt. Hierdurch lösen sich die Alveolen-Trennwände auf, große Hohlräume entstehen, die für den Atemprozess unbrauchbar werden.

Gleichzeitig verliert die Lunge ihre Elastizität. Sie kann sich nicht mehr ausreichend zusammenziehen, der Atemstrom ist behindert, in den Hohlräumen staut sich die Luft (= Überblähung), es kommt zur Atemnot (Dyspnoe) trotz sauerstoffgefüllter Lungen.

In den Vereinigten Staaten leiden ca. zwei Millionen Menschen an einem Emphysem. Weltweit lässt sich das Emphysem häufiger bei Männern als bei Frauen diagnostizieren (viermal höhere Erkrankungsrate), wobei es aber auch beim weiblichen Geschlecht in den letzten Jahren zu einer Zunahme gekommen ist.

Ein Lungenemphysem ist meist das Resultat schwerer Lungenerkrankungen (u.a. COPDchronische Bronchitis) und wird hauptsächlich mit dem Konsum von Nikotin in Zusammenhang gebracht. Der Rauch schädigt die feinen Flimmerhärchen (Zilien) der Atemwege, gleichzeitig regt er die Schleimproduktion der Drüsen an.

Daneben schädigen auch Gase, Stäube und die Umweltbelastung den Organismus. Das Emphysem entsteht ebenfalls bei durch bestimmte Erreger (Viren, Bakterien, v.a. Haemophilus influenza, Pneumonieerreger – Pneumonie) verursachte Erkrankungen (u.a. Lungenentzündung).

Schwere Lungenerkrankungen, die zu einer Vernarbung der Lunge führen (z.B. Tuberkulose, Lungenfibrose) fördern die Entstehung ebenso wie u.a. chronische Bronchitiden. In sehr seltenen Fällen liegt eine Vererbung vor, durch die es zu einem Mangel an Alpha 1-Antitrypsin kommt (das Emphysem zeigt sich in diesen Fällen bereits in jungen Jahren, um das 20. Lebensjahr).

Das primäre chronische Emphysem zeigt sich vornehmlich ab dem 50. Lebensjahr und hier vermehrt bei Rauchern. Das sekundäre chronische Emphysem entwickelt sich aus anderen Lungenerkrankungen und gilt als Spätfolge.

Das klinische Bild weist v.a. schwere Atemnot auf, wobei die Ausatmungsphase auffällig verlängert ist („Lippenbremse“ = Ausatmung bei gespitztem Mund). Betroffene leiden unter starkem Husten, Auswurf und körperlicher Leistungsschwäche und neigen eher zu Infekten.

Dabei lassen sich zwei Typen unterscheiden:

Der Pink Puffer-Typ ist von magerer Statur (mit geringer Muskulatur) und weist einen niedrigen Sauerstoffgehalt im Organismus auf, der aber nicht zu zyanotischen (blaue Färbung besonders der Lippen und Fingernägel) Anzeichen führt. Die sich hier zeigende hohe Letalitätsrate ist durch den andauernden Sauerstoffmangel bedingt.

Der Blue Bloater-Typ ist dagegen meist übergewichtig und weist die klassische Zyanose auf. Husten und Auswurf sind eher selten. Durch den andauernden hohen Druck verstärken sich die Gefäßwände. Das Herz pumpt nicht mehr ausreichend, das Blut staut sich zurück in den Körperkreislauf, es kommt zu einer ausgeprägten Rechts – Herzinsuffizienz (Cor pulmonale), die häufig letal endet.

Es erfolgen Anamnese, Inspektion und Auskultation zur Diagnose. Das Röntgenbild weist Anzeichen auf, die dem Emphysem aber nicht gesichert zugeordnet werden können.

Die Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung) zeigt v.a. eine verminderte Ausatmung, eine gesenkte Vitalkapazität und ein erhöhtes Residualvolumen. Zusätzlich werden CT und Biopsie genutzt.

Therapie eines Lungenemphysems

Die schulmedizinische Therapie zielt auf einen Stillstand des weiteren Verlaufs ab, eine Heilung ist nicht möglich. Hierzu dient v.a. ein strikter Verzicht auf Nikotin, Wohngegenden mit starker Luftverschmutzung müssen gemieden werden. Die Behandlung von auslösenden Grunderkrankungen (z.B. chronische Bronchitis) muss frühzeitig erfolgen, um Infektionen vermeiden zu können.

Inhalative und schleimlösende Substanzen unterstützen die schulmedizinische Therapie, ebenso die Gabe von Sauerstoff über einen Zeitraum von 16 bis 24 Stunden täglich (Sauerstoff-Langzeittherapie, LTOT). Physikalische Therapien und körperliche Ertüchtigung stärken Kreislauf und Immunsystem, dienen der besseren Durchblutung (Durchblutungsstörungen) und somit auch dem Sauerstofftransport im Körper.

U.U. kann ein operativer Eingriff dazu dienen, das Volumen der Lunge zu verkleinern und so die Atmung zu verbessern. In sehr ausgeprägten Fällen (und bei geeignetem Spenderorgan) erfolgt eine Lungentransplantation.

Bedingt durch zusätzliche Störungen des Organismus (z.B. Rechts – Herzinsuffizienz, spontaner Pneumothorax) ist die Prognose des chronischen Lungenemphysems schlecht. Dabei weist die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei rechtzeitiger Therapie 70 Prozent auf, nach zehn Jahren leben nur noch fünf Prozent der Betroffenen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.

Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie): Ursachen, Diagnose und Therapie

Der Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie = PH oder PAH für pulmonale arterielle Hypertonie) ist eine seltene Erkrankung der Gefäße des Lungenkreislaufs, bei der es durch verschiedene Ursachen zu einem Druckanstieg kommt. Dennoch zählen wir den Lungenhochdruck eher zu den Lungenkrankheiten – (aber viele Erkrankungen fallen ja eigentlich in mehrere Fachgebiete).

Um zu verstehen, was beim Lungenhochdruck passiert ist es sinnvoll zu wissen, wie die Lunge und das Herz zusammen funktionieren. Denn zwischen Herz und Lunge besteht eine Art „besonderer Kreislauf“: der sog. Lungenkreislauf.

Der Lungenkreislauf wird auch kleiner Körperkreislauf genannt. Von der rechten Herzkammer aus wird das mit Kohlendioxid angereicherte Blut in die Lungenarterien gegeben und zu den Lungenalveolen geführt. Hier erfolgt der Gasaustausch, wobei Kohlendioxid abgegeben und Sauerstoff aufgenommen wird.

Das gesättigte Blut wird weiter zur linken Herzkammer geführt und im Anschluss an den großen Körperkreislauf gegeben, um den gesamten Organismus zu versorgen.

Der in den Lungengefäßen herrschende Druck ist im Normalfall geringer als im großen Kreislauf. Bei einem Lungenhochdruck erhöht sich der Widerstand in den Gefäßen unter anderem durch Zusammenziehen bzw. Verengen des Lumens.

Die hierdurch verursachten Symptome beeinflussen im Verlauf auch das angeschlossene Herz, welches mit einer Rechtsherzinsuffizienz (mit Insuffizienz der Trikuspidalklappe) reagiert und zu lebensbedrohlichen Zuständen führt.

Verschiedene Arten von Lungenhochdruck

Die pulmonale Hypertonie wird in verschiedene Formen unterschieden. Nach der überarbeiteten Klassifikation von 2008 wird die Erkrankung eingeteilt in:

  1. pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) mit den klassischen Formen wie idiopathisch, familiär bedingt, medikamentös oder durch andere Erkrankungen verursacht
  2. pulmonale Hypertonie mit Linksherzerkrankung (z.B. durch Klappenfehler),
  3. PH mit Lungenerkrankung und / oder Hypoxie (z.B. COPD, chronische Höhenkrankheit),
  4. Lungenhochdruck infolge chronischer Thromboembolien (Verschluss von Gefäßen, z.B. durch Tumoren, Fremdkörper),
  5. den oben genannten vier Formen nicht zuzuordnende Störungen / Verschiedenes (z.B. Sarkoidose).

Die idiopathische PAH (primäre Form) zeigt sich bei ca. einem Betroffenen pro einer Million Menschen. Sie wird idiopathisch genannt, da man keine genauen Ursachen für die Drucksteigerung in den Gefäßen ausmachen kann.

Erkennbar sind die vermehrte Ausschüttung von Vasokonstriktoren (gefäßverengende Substanzen) und eine verminderte Produktion von Vasodilatatoren (gefäßerweiternde Substanzen). Daneben werden angeborene Herzfehler und genetische Veränderungen als Ursache diskutiert, eine familiäre Prädisposition ist nachgewiesen.

In den letzten Jahren zeigt sich zusätzlich eine der idiopathischen Form verwandte, durch spezielle Wirkstoffe verschiedener Arzneimittel (vor allem in Appetitzüglern) verursachte pulmonale Hypertonie.

Die sekundäre pulmonale Hypertonie entsteht wesentlich öfter als die idiopathische Form. Sie entsteht als Folge verschiedener Grunderkrankungen, zu denen zählen unter anderem die Sichelzell-Anämie, die Lungenfibrose, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), die Sarkoidose (entzündliche Erkrankung der Lunge), AIDS, Erkrankungen der Schilddrüse – Überfunktion oder Unterfunktion oder auch die Thromboembolie (Gefäßverschluss durch einen Thrombus) zählen. Wie bei der idiopathischen Form können verschiedene Medikamente die sekundäre PAH verursachen.

Zu den gesicherten Risikofaktoren zählen einige Medikamente (z.B. Aminorex, Fenfluramin), die HIV-Infektion sowie das weibliche Geschlecht (bei diesem lässt sich ein erhöhtes Auftreten der idiopathischen Form nachweisen). Daneben können die Einnahme verschiedener Drogen, Schilddrüsener-krankungen, eine Schwangerschaft, Kollagenosen oder Lebererkrankungen die Entstehung begünstigen.

Die Erkrankung ist nicht altersabhängig, weist jedoch, neben der Geschlechtsspezifität, einen Erkrankungsgipfel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.

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Symptome

Die Erhöhung des Drucks in den pulmonalen Gefäßen macht sich vor allem durch Kurzatmigkeit (Dyspnoe), abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit, Kreislaufstörungen, Angina pectoris-Anfälle, Husten, Zyanosen (Blaufärbungen durch Sauerstoffmangel) und rasche Ermüdbarkeit bemerkbar.

Auch das Raynaud-Syndrom (Erkrankung von feinen Gefäßen im Bereich der Finger und Zehen, die zu einer Minderdurchblutung führt) oder periphere Ödeme sind möglich. Die verschiedenen Symptome sind unspezifisch und deuten nicht direkt auf eine PAH hin. Sie entstehen bei Drücken oberhalb von 30 mmHg und können Spitzen von über 100 mmHg aufweisen.

Stadieneinteilung

Die WHO (World Health Organisation) hat die PAH in vier Schweregrade unterteilt. In den ersten beiden Stadien treten kaum Beschwerden auf, sie zeigen sich in Stadium II nur nach starker körperlicher Belastung und führen vor allem zu Kurzatmigkeit.

In Stadium III führen schon leichte Tätigkeiten zu den oben erwähnten SymptomenStadium IV ist durch schwere Beschwerden gekennzeichnet, zusätzlich entsteht die Ruhedyspnoe (Luftnot in Ruhe), der Betroffene ist kaum mehr zu Tätigkeiten in der Lage, das Herz wird zunehmend geschädigt – Herzerkrankungen.

Diagnose

Die Diagnostik nutzt vor allem bildgebende Verfahren wie die Röntgenaufnahme oder eine CT des Thorax, die Echokardiographie (keine eindeutige Aussagekraft) oder die Herzkatheter-Untersuchung. Die Lungenfunktionsprüfung stellt das mögliche Volumen der Lungenflügel dar.

Im Labor können unter anderem die Blutgase und Herzenzyme ausgewertet werden (Laborwerte), auch Entzündungsparameter dienen der Befundung. Die Funktionalität des Herzens wird durch ein EKG geprüft. Bei der Lungenbiopsie kann Gewebe gewonnen werden, welches unter Umständen eine für die Symptome verantwortliche Grunderkrankung zeigt.

Therapie

Die schulmedizinische Therapie ist abhängig vom Stadium und einer möglichen Grunderkrankung. Deswegen erfolgt eine schulmedizinische Therapie „nur“ symptomatisch und nicht kurativ (heilend).

Vielfach kann medikamentös geholfen werden. Hierbei werden (inhalativ, oral oder als subkutane Injektion) unter anderem gerinnungshemmende und gefäßerweiternde Substanzen, bei einer zusätzlichen Rechts – Herzinsuffizienz Diuretika (gegen Flüssigkeitsansammlungen) und Digitalis-Präparate (verbessern die Schlagkraft des Herzens) eingesetzt.

Zusätzlich erfolgt die Gabe von Sauerstoff (zum Teil als Langzeittherapie). Bei bestehender Thromboembolie werden Antikoagulantien (z.B. Marcumar) eingesetzt.

Können diese Maßnahmen keine Verbesserung bewirken, wird oft eine Lungentransplantation vorgeschlagen. Neben einer Lungentransplantation wird dann unter Umständen auch eine Herztransplantation notwendig.

Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist und je höher der Druck in den Gefäßen ansteigt, desto schlechter gestaltet sich die Prognose.

Bei der idiopathischen Form liegt die mittlere Überlebenszeit bei ca. drei Jahren. In Abhängigkeit vom Schweregrad zeigt sich eine abnehmende mittlere Überlebensrate. Diese liegt in den ersten beiden Stadien bei ca. fünf Jahren und sinkt in Stadium III auf ca. zweieinhalb Jahre. Im schwersten Stadium weisen Betroffene eine mittlere Überlebenszeit von einem halben Jahr auf.

Daneben ist die Prognose auch druckabhängig. Bei einem mittleren Druck in den Gefäßen von 30 mmHg liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei ca. 30 Prozent. Bei Drücken oberhalb von 50 mmHg sinkt diese auf ca. zehn Prozent. Dabei ist die Hauptursache für das frühzeitige Lebensende ein Rechtsherzversagen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.

Chronisch Obstruktive Lungenerkrankungen

COPD (chronic obstructive pulmonary disease = chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) ist eine Erkrankung der Lungen, die sich meist aus der chronischen Bronchitis entwickelt und zu entzündeten und verengten Atemwegen führt. Das sich im Verlauf verändernde oder zugrunde gegangene Lungengewebe kann sich nicht regenerieren und führt zu lebensbedrohlichen Situationen.

Raucher oder ehemalige Raucher gelten als gefährdetste Gruppe (über 90 Prozent aller Fälle). Die Erkrankung ist weltweit die vierthäufigste Todesursache, die jährliche Letalität liegt bei ungefähr fünf Millionen Menschen (bei einer Erkrankungsrate weltweit von über 200 Milllionen). Diese Zahlen sind (auch in der Bundesrepublik) anwachsend.

In Deutschland gilt die Erkrankung als sechsthäufigste Todesursache mit einer Prävalenz von ein bis drei Prozent bei einem mittleren Erkrankungsalter von 45 Jahren. Daneben weist die COPD eine Geschlechtsspezifität auf.

Im Verhältnis 4:1 erkranken wesentlich mehr Männer an Bronchitiden und deren Folgen als Frauen. In den letzten Jahren konnte aber auch eine Zunahme beim weiblichen Geschlecht beobachtet werden.

Die chronische Bronchitis zeichnet sich durch eine stark erschwerte Atmung bei gleichzeitigem Husten mit schleimigem Auswurf aus. Zeigen therapeutische Maßnahmen keine Wirkung, besteht die Gefahr einer COPD. Die durch die Bronchitis vorgeschädigten Flimmerhärchen (dienen v.a. der Reinigung der Atemluft) werden dabei irreversibel zerstört, die Bronchialschleimhaut verdickt sich und verengt so die Luftwege.

Im Verlauf atrophiert (bildet sich zurück) die Schleimhaut soweit, dass sie keine ausreichende Stabilität mehr besitzt. Hierdurch fallen die Lungenbläschen bei der Ausatmung in sich zusammen, es kommt zu keiner ausreichenden Belüftung mehr.

Weiter fortgeschritten „verschmelzen“ die winzigen Lungenbläschen miteinander, ihre Wandstruktur ist instabil, die physiologische Struktur der Lunge geht verloren und damit auch die Funktion, es entsteht das obstruktive Emphysem (chronisches Lungenemphysem).

Neben der Hauptursache Rauchen können auch inhalative Giftstoffe und Luftverschmutzung die Lunge schädigen. Hier zeigt sich eine deutliche Zunahme der Fälle (besonders bei Kleinkindern) in dicht befahrenen Wohngebieten (hohe Feinstaubbelastung) sowie bei Erwachsenen an stark belasteten Arbeitsplätzen.

Die COPD zeichnet sich durch für Lungenerkrankungen typische Anzeichen aus. Dazu zählen v.a. Atemnot bei Belastung, Husten (vermehrt morgens nach dem Aufstehen) und zäher Auswurf. Die Symptomatik ist im Verlauf zunehmend (kann in vier Schweregrade nach Gold eingeteilt werden) und schwächt dabei den Allgemeinzustand des Betroffenen.

Daraus resultieren, neben einer Atemnot auch im Ruhezustand, ein Leistungsabfall, andauernder Husten über den gesamten Tag und während der Bettruhe sowie u.U. auch ein Gewichtverlust. Zusätzlich sind Anzeichen einer Hyperkapnie (erhöhter Kohlendioxidgehalt im Blut, führt u.a. zu Tremor, Unruhe, geröteten Augen) und Blaufärbungen (Zyanosen) v.a. im Bereich der Lippen und Fingernägel erkennbar (Anzeichen der Sauerstoffunterver-sorgung).

Verschiedene „Typen“ der COPD

Eine COPD führt im Verlauf zu zwei klinisch markanten Typen.

Der als Pink Puffer bezeichnete COPD-Typ weist selten eine Zyanose auf. Er ist von magerer Gestalt mit unterentwickelter Muskulatur, das Hauptsymptom ist eine schwere Atemnot, die unbehandelt zum Tode führt.

Der Blue Bloater-Typ ist dagegen eher übergewichtig, weist trotz vorhandener Zyanose selten eine Atemnot auf und leidet unter starkem Husten mit Auswurf. Die sich hierbei zeigende Rechtsherzinsuffizienz führt vermehrt zum Tod.

Zu Komplikationen kann es aufgrund der Hypoxämie (mangelnde Sauerstoffsättigung des Blutes) und Hyperkapnie kommen. Es zeigt sich eine pulmonale Hypertonie mit Rechtsherzbelastung, die zum Cor pulmonale (Lungenhochdruck) führt. Zusätzlich kommt es zu vermehrten Flüssigkeitsansammlungen an prädestinierten Stellen (Ödeme in Beinen und Aszites im freien Bauchraum). Durch die flache und erschwerte Atmung kann sich eine Lungenentzündung ausbilden.

Diagnose und Untersuchungen

Die körperliche Inspektion gibt häufig bereits erste Auskünfte über den Gesundheitszustand. Durch eine Lungenfunktionsanalyse kann die vermutete Diagnose gestützt werden. Zusätzlich erfolgen Auskultation, Blutgasanalyse, Blutbild – kleines Blutbild oder großes Blutbild, Untersuchung des Auswurfs, Röntgen und u.U. EKG und Bronchoskopie.

Die schulmedizinische Therapie zielt auf eine Symptomlinderung ab. Neben einer Verbesserung der Lebensqualität soll so eine Reduzierung der Letalitätsrate erreicht werden. Ein Verzicht auf Nikotin ist dabei unabdingbar. Daneben können schleim- und hustenreduzierende Mittel, inhalative Substanzen und kortisonhaltige Präparate die Atmung (u.a. durch Bronchodilatation) erleichtern. Die Sauerstoff-Langzeittherapie (LTOT – Sauerstoffgabe über 16 bis 24 Stunden täglich) wird im fortgeschrittenen Stadium angewandt.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.

Bronchopulmonale Dysplasie

Die bronchopulmonale Dysplasie tritt bei nahezu 30 Prozent aller Früh- und Neugeborenen mit einem Gewicht unterhalb 1.000 Gramm auf. Vermutet werden vor allem entzündliche Prozesse, die dazu führen, dass die Lungen nicht ausreichend belüftet werden können, es droht der Sauerstoffmangel.

Die zu Beginn der Erkrankung beobachtbare Tachypnoe (erhöhte Atemfrequenz) geht im Verlauf über in rezidivierende Atemwegsinfekte, aus denen sich ein Asthma bronchiale oder auch ein Cor pulmonale (durch eine pulmonale Hypertonie verursachte Erweiterung des rechten Herzens mit schwerwiegenden Symptomen) entwickeln können.

Neben der andauernden Sauerstoffgabe kommen vor allem Medikamente zum Einsatz, die die Bronchien erweitern (Bronchodilatatoren) und den Wasserhaushalt des Organismus in geregelten Bahnen halten (Diuretika, unter anderem zur Entlastung des Herzens).

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.06.2015 aktualisiert.

Akute Bronchtitis und chronische Bronchitis

Bei einer Bronchitis handelt es sich um eine Lungenkrankheit, die mit einer Entzündung der verzweigten Atemwege (Bronchien), Husten, Schleimauswurf (weißlich bzw. gelb-grünlich) und Fieber einhergeht.

Was versteht man unter Bronchitis?

Der Betroffene hat häufig das Gefühl, sich „die Seele aus dem Leib zu husten“. Bronchitis ist eine der häufigsten diagnostierten Erkrankungen und tritt vor allem im Frühjahr oder Herbst auf, da feuchtkaltes Wetter Atemwegsinfekte begünstigt. Aus einer akuten kann sich eine chronische Bronchitis entwickeln.

Was ist der Unterschied zwischen einer akuten und einer chronischen Bronchitis?

Eine akute Bronchitis wird durch Bakterien oder Viren ausgelöst – so die Meinung der meisten Schulmediziner. Häufig geht ihr eine Erkältung voran.

Die akute Bronchitis kann auch als so genannte „Sekundärinfektion“ im Zuge anderer Erkrankungen auftreten (beispielsweise Typhus oder Masern). Auch die Inhalation von Schadstoffen (dazu zählen vor allem Zigarettenrauch sowie Luftverschmutzung) und Staub begünstigt die Entstehung einer akuten Bronchitis.

Bei einer Erkrankungsdauer von mehr als sieben Tagen sowie bei eventuellen Atembeschwerden (siehe auch: Atemnot), Blut –Husten und hohem Fieber ist ein Arzt zu konsultieren.

Treten Husten und Schleimauswurf innerhalb von zwei Jahren an mindestens drei aufeinander folgenden Monaten auf, handelt es sich laut den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um eine chronische Bronchitis.

Eine Chronifizierung der Erkrankung wird vor allem durch das Rauchen begünstigt. Weitere Ursachen für eine chronische Bronchitis können Allergien, Chemikalien, Staub, langer Aufenthalt an trockener Luft, Herzerkrankungen sowie Brustkorb- und Wirbelsäulenverformungen sein.

Im Zuge der chronischen Bronchitis wird der Husten verschlimmert und der Schleimauswurf beschwerlicher; es kommt zu Kurzatmigkeit. Eine chronische Bronchitis kann zu einer irreversiblen Zerstörung der kleinsten Lungenbläschen (Lungenemphysem), häufigen Lungenentzündungen, Sauerstoffmangel, der durch eine Herabsetzung der Lungenfunktion bedingt wird, sowie zu Herzerkrankungen führen.

Kann eine akute Bronchitis und eine chronische Bronchitis naturheilkundlich behandelt werden?

In der Schulmedizin kann eine bakteriell verursachte Bronchitis mit Antibiotika behandelt werden, während bei einer Bronchitis durch Virusinfektion ohnehin nur eine Linderung der Beschwerden möglich ist.

Wer die „chemische Keule“ meiden möchte, kann sich mit Hilfe der Naturheilkunde Linderung verschaffen. Generell sollten die Betroffenen viel trinken (warme Tees, keinen Alkohol) sowie bei der Ernährung Fertigprodukte meiden und stattdessen vitaminreiche Kost zu sich nehmen. Aktives und passives (!) Rauchen sollten unbedingt vermieden werden.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Atemtherapie und Zungenreinigung gehören zum täglichen Gesundheitsritual. Günstig ist ein Aufenthalt in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit (Meer, Gebirge, im Innenraum ein künstlicher Luftbefeuchter/feuchte Tücher u. ä.). Bei Schadstoffen am Arbeitsplatz, die eine Bronchitis begünstigen, sollte man auf lange Sicht einen Berufswechsel in Betracht ziehen.

Bei einer Bronchitis müssen körperliche Anstrengungen vermieden und bei Fieber das Bett gehütet werden. Das Krankenzimmer darf nicht überheizt sein.

Nachts können Quarkwickel oder erwärmte Schweineschmalzwickel für Linderungen sorgen. Für die Bereitung eines Wickels kann auch Erkältungssalbe verwendet werden.

Ein Beschwerderückgang wird zudem durch ätherische Öle (etwa Fichtennadel, Eukalyptus), die zur Inhalation dienen oder dem Badewasser beigefügt werden, unterstützt (Aromatherapie).

Die Heilpflanzen Fenchel, Lungenkraut, Spitzwegerich, Isländisch Moos, Quendelkraut, Schlüsselblume und Huflattich können als Tee oder Gurgellösung zur Symptombekämpfung eingesetzt werden. Huflattich sollte allerdings nicht der Langzeittherapie dienen. Zur Inhalation bieten sich zudem Sole und 1-2prozentige Kochsalzlösung an.

Mit Homöopathie findet der Erkrankte bei „Spenglersan-Kolloiden“ Linderung. Die Anwendung von „Spenglersan-Kolloiden verläuft wie folgt: Zunächst an 2 Tagen 3 mal täglich 10 Tropfen „Spenglersan-Kolloid K“ auf die Ellenbogen-Innenseite tropfen und verreiben, an darauf folgenden Tagen die Prozedur 3mal täglich mit „Spenglersan-Kolloid G“ und abends 10 Tropfen „Spenglersan-Kolloid T“ wiederholen.

Mit „Broncho-Entoxin N“ bietet Spenglersan-Meckel mittlerweile ein einziges Präparat speziell für die Behandlung von akuter und chronischer Bronchitis an. „Broncho-Entoxin N“ enthält Zehrwurzel, Tollkirsche, Sonnentau und Bilsenkraut. „Spenglersan-Kolloide“ fördern die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Die Einnahme der „Schüssler-Salze“ Nr. 2 (Calcium phosporicum), Nr. 4 (Kalium chloratum) und Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) ist bei einer Bronchitis ebenfalls hilfreich. Bachblüten sollten erst nach eingehender Testung des Betroffenen durchgeführt werden.

Zur Behandlung einer Bronchitis wird in der Alternativmedizin auch das Schröpfen eingesetzt. Dabei sind sowohl das blutige (die Haut wird vor dem Schröpfen angeritzt) als auch das trockene Schröpfen, welches auf unversehrten Hautstellen erfolgt, möglich. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Bauchseite zwischen 1. und 7. Brustwirbel nur trocken geschröpft werden darf.

Bei allergisch bedingter chronischer Bronchitis, die häufig mit Asthma einhergeht, muss eine Allergiebehandlung (siehe auch Allergie) (beispielsweise die Eigenbluttherapie) in Betracht gezogen werden. Zur Allergiediagnostik kann die Kinesiologie gute Dienste leisten.

Ist die Bronchitis durch eine Wirbelsäulenverformung verursacht, trägt die Dorn-Breuß-Methode zur Besserung der Beschwerden bei. Dabei werden durch die Wirbelsäulen-Therapie nach Dorn auf sanfte Art und Weise die Wirbel in die richtige Position gerückt und Beinlängendifferenzen korrigiert.

Bei der Breuß-Massage wird die Rückenmuskulatur entspannt. Vor der Aufnahme einer Dorn-Breuss-Therapie muss unbedingt geklärt werden, ob beim Patienten eine Osteoporose vorliegt.

Bei der Fußreflexzonenmassage werden bei einer Bronchitis das Bronchialgebiet sowie der Nasen-Rachen-Raum als Symptomzonen und als Hintergrundzonen Niere, Lymphe, Hypophyse und Solarplexus behandelt. Der Behandlungsturnus sollte bei 2mal 20 Minuten pro Woche liegen und zwischen 6 und 12 Sitzungen umfassen.

Mit Hilfe der Neuraltherapie werden mögliche Störfelder im Körper, die die Ursache der Bronchitis sein können, aufgedeckt. Zur Diagnostik der Störfelder wird ein Lokalanästhetikum in die Gaumenmandel, die Rachenmandel und störherdverdächtige Zähne injiziert.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 18.10.2011 bearbeitet.

Asthma ist nicht gleich Asthma…

Asthma ist eine chronische Atemwegskrankheit. Erstmals verwendete Hippokrates den griechischen Begriff „astmaois“, das heißt „keuchen“.

Asthma kann in anfallsartigen Schüben zu schwerster Atemnot führen, die Panikattacken auslöst und von Reizhusten begleitet ist. Sowohl das Ein- als auch das Ausatmen ist erschwert. Zwischen den Anfällen haben die Patienten keine Beschwerden.

Verursacht werden diese Atemnotanfälle nach Ansicht der Schulmedizin durch Entzündungsprozesse oder seelische Spannungszustände und eine Übererregbarkeit der Bronchien (starke Reaktion auf äußere Einflüsse).

Asthma ist eine Lungenkrankheit. Dabei tritt anfallsartig eine Atemnot oft in den Nachtstunden zwischen eins und zwei und von vier bis fünf Uhr auf. Die Anfälle gehen einher mit:

  • Verengung der Bronchien (Bronchialobstruktion) durch
  • Verkrampfungen der ringförmig verlaufenden Muskelschicht unter der Schleimhaut, die
  • zähen Schleim absondert, der die Bronchien (terminale Ästchen) verschießt und
  • das Flimmer-Epithel lähmt, das Staubverunreinigungen heraus befördern soll

Nach den Ursachen werden zwei Arten von Asthma unterschieden:

Das Allergische Asthma

1. Das allergische oder extrinsische Asthma wird hauptsächlich durch sogenannte Allergene wie Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare und – schuppen, Blütenpollen oder berufsbedingte Allergene, wie Mehl für den Bäcker, ausgelöst, aber auch durch verschiedene Nahrungsmittelintoleranzen und Arzneimittel.

Durch die Bindung der Allergene an spezifische Immunglobuline kommt es zu einer Kettenreaktion, in deren Verlauf Histamin ausgeschüttet wird. Dieser Botenstoff führt unter anderem zur Verengung der Bronchien.

Diese Asthmaform ist bei Kindern am häufigsten verbreitet. Nicht selten hatten die betroffenen Kinder bereits Milchschorf, eine Neurodermitis (chronisch entzündliche Hauterkrankung) oder einen Heuschnupfen  oder eitrige Entzündungen an den Zähnen (Zahnprobleme). All diese Erkrankungen haben eine gemeinsame Wurzel, die Veranlagung zu einer überempfindlichen Reaktion auf bestimmte Allergene.

Nach neuen Erkenntnissen müssen Allergene mehr für auslösende Faktoren einer tiefer liegenden Ursache gehalten werden. Dafür spricht eine 2016 veröffentlichte Asthma-Studie über die Amish-People in den USA.

Die religiöse Minderheit führt ein abgeschiedenes bäuerliches Leben im Stil des 18. Jahrhunderts. Die Errungenschaften der modernen Zivilisation lehnen sie ab, sie haben weder Verbrennungsmaschinen noch Elektrizität und benutzen keine Pestizide.

Asthma bei Kindern ist bei den Amish´s praktisch unbekannt. Immunologische Untersuchungen zeigten bei den Probanden ein sehr niedriges Level der Allergie-Marker. Die Exposition mit  biologischen Allergenen (Milben, Haustiere) hingegen war vergleichsweise hoch, sogar höher als bei den Hutterern, die als Vergleichs-Modell dienten.

Die Hutterer sind eine Religionsgemeinschaft, die zwar abgesondert leben, aber technologisch auf modernen Stand sind – mit der Folge, dass auch Allergien und allergisches Asthma bei ihnen mit durchschnittlicher Häufigkeit verbreitet ist (NEJM).

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Das Nicht-Allergische Asthma

2. Auslöser des nicht allergischen oder intrinsischen Asthmas sind starke körperliche Anstrengung, Atemwegsentzündungen sowie psychogener und sozialer Stress. Grund sind aber meist schädliche Einflüsse von außen (Rauch, Staub = eingeatmete Schadstoffe). Zu berücksichtigen sind hier Belastungen in Wohnräumen, die von Formaldehyd und anderen Konservierungsmitteln im Inventar oder Baumaterialien ausgehen.

Konservierungsstoffe in Lebensmitteln gehören ebenfalls zu den Auslösern eines Asthmaanfalls. Deswegen sollten die Patienten beispielsweise Sulfite meiden, die oft in Fertiggerichten, Bier, Wein, Trockenobst und Marmeladen enthalten sind. Wissenschaftliche Studien liefern Hinweise dafür, dass auch die Nitrite in Wurst und Pökelfleisch ein Risiko darstellen.

Nachgewiesen ist auch die asthmaauslösende Eigenschaft von Bisphenol A (BPA), ein Agens in Weichmachern von Plastik-Verpackungen wie Wasserflaschen und früher sogar Babyfläschchen (Columbia University). Aufgrund der Studie wurde dringend empfohlen, plastikverpackte Lebensmittel, Kunststoffgeschirr oder Besteck zu vermeiden, insbesondere Kleinkindernahrung damit nicht in Kontakt kommen zu lassen.

Die „schulmedizinische“ Asthmatherapie

Die Asthmatherapie beruht auf zwei Säulen. Zum Einen behandelt der Arzt die zugrundeliegenden Ursachen wie die entzündlichen und allergischen Prozesse.

Zum Zweiten verordnet er Medikamente zur Akut-Intervention, die den Asthmaanfall lindern sollen. Denn die Atmung und damit die Sauerstoffversorgung muss aufrechterhalten werden.

Wenn das Asthma überwiegend allergisch ausgelöst ist, können gegen Allergien wirksame Medikamente (Antiallergika) in Form von Tabletten oder Sprays vorbeugend wirken.

Unabhängig von der Asthmaform beruht die vorbeugende Dauerbehandlung auf Arzneimitteln, welche die Bronchien erweitern (= Betasympathomimetika) und auf Arzneimitteln, welche die Entzündung in den Bronchien hemmen (= Kortisonderivate).

Beide Substanzgruppen werden zur Dauerbehandlung meistens in Form von Spray bzw. Dosieraerosolen eingesetzt. Auf diese Weise gelangen die Wirkstoffe direkt an ihren Einsatzort, die Bronchien.

Allerdings haben Wissenschaftler festgestellt, dass Mediziner sehr häufig eine Asthmaerkrankung diagnostizieren, ohne dass diese wirklich vorliegt. Die Forscher stützen sich dabei auf Daten, die belegen, dass bei etwa einem Drittel der Patienten kein Asthma vorliegt.

Und selbst bei den bestätigten Fällen hält das australische Forscherteam die Medikamenteneinnahme, die mit weitreichenden Nebenwirkungen einhergehen kann, oftmals für unnötig (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22645185).

Diese Nebenwirkungen sind laut Befund dänischer Wissenschaftler zu 85 % als gravierend zu bezeichnen. Dabei führten die Medikamente auch zu dem, was sie eigentlich verhindern sollte: Atemnot und Husten.

Aufgefallen waren die unerwünschten Effekte erst im Rahmen der Observierung durch die Europäische Arzneimittelagentur. In der Hersteller-Studie hatten die Forscher diese schweren Zwischenfälle einfach unter den Tisch fallen lassen (IJCP).

Besonders riskant sind die Beta-2-Agonisten. Die in Sprays enthaltenen Wirkstoffe entspannen die Bronchial-Muskulatur durch Beeinflussung des sympathischen Nervensystems. Doch damit können die Pharmaka auch plötzliche Hypotonie auslösen und sogar einen Herzstillstand (NCBI).

Die gravierenden Missstände in der Asthma-Therapie zeigt die Zahl der jährlichen Todesfälle durch Asthma zwischen 1982 und 1992: Etwa 5.000 pro Jahr. Das sind 40 % mehr am Ende des Jahrzehnts als an dessen Anfang (Journal of the American Medical Association1995, Nr. 273, S. 451f.).

Zu berücksichtigen ist auch, dass manche Herz-Medikamente, Antihypertonika und Antibiotika Asthmaanfälle auslösen können. Daneben können einige entzündungshemmende Pharmaka den akuten Schub verursachen. Dazu zählen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Aspirin.

Bei allergischem Asthma ist die konsequente Vermeidung der verursachenden Allergene die beste Vorbeugung aus Sicht der klassischen Medizin. Die Wohnung der Kranken muss penibel staubfrei gehalten werden.

Asthmatiker sollten nur mit einer Atemmaske geschützt die Wohnung reinigen, pollensichere Belüftungsfilter benutzen und diese regelmäßig austauschen. Spezielle Bettwäsche kann allzu starken Milbenbefall vermeiden und sollte bei mindestens 60 ° C gewaschen werden. Teppiche und Vorhänge sollten sich in Wohnungen der Kranken nicht befinden.

Eine relative Luftfeuchte von 50 % ist der beste Wert, um Schimmelwachstum und Milbenvermehrung zu hemmen. Eine wissenschaftliche Untersuchung belegt den eindeutigen Zusammenhang zwischen hoher Luftfeuchte in Wohnungen und dem Auftreten von Asthma bei Kindern (http://erj.ersjournals.com/content/29/3/509).

Höchstwahrscheinlich können die Ergebnisse der Untersuchung auch auf Erwachsene übertragen werden. Eine ausreichende Luftzirkulation ist daher in Wohnräumen von Asthmatikern immer zu gewährleisten. Alle Maßnahmen der Luftreinhaltung inklusive einer Regulierung der Luftfeuchtigkeit vermindern auch das Bakterien-Wachstum. Die mikrobiellen Toxine sind ein weiteres, hohes Risiko für Asthma, wie Forschungsarbeiten belegen (https://www.atsjournals.org/doi/full/10.1164/rccm.200505-758OC).

Allgemeine Vorbeugemaßnahmen bei Asthma sind das Meiden von Stress, ausreichende Bewegung (körperliche Bewegung und Sport wirken sich günstig auf den Schleimtransport aus der Lunge und die Fitness aus). Sport an der frischen Luft ist besonders zu empfehlen, allerdings sollten die aktuellen Ozon-Werte beachtet werden (https://www.wetteronline.de/luftqualitaet?day=22&metparaid=O3&month=08&year=2018).

Ist die Konzentration des Atmosphärengases zu hoch, dürfen die Patienten keine körperlichen Anstrengungen im Freien mehr unternehmen. Erst ab dem Grenzwert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter wird eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Allerdings können Asthmatiker schon bei 120 bis 150 Mikrogramm pro Kubikmeter Probleme bekommen.

Trotz dieser Einschränkungen ist Sport empfehlenswert. Asthmatiker haben oft Befürchtungen, die Anstrengungen könnten einen Anfall hervorrufen. Bei einigen Patienten ist dies sicherlich der Fall, doch nicht bei der Mehrheit der Kranken.

Wenn körperliche Aktivität als Risiko-Faktor festgestellt wurde, kommt es sehr auf die Art und die Intensität der jeweiligen Sportart an, die jeder Kranke gemeinsam mit dem Arzt herausfinden muss. Bereits eine halbe Stunde Bewegung am Tag kann die Beschwerden lindern, wie Untersuchungen gezeigt haben. Einen ruhigen Spaziergang vertragen wohl die meisten Asthmatiker. Schon das kann eine positive Wirkung erzielen.

Neben der Vermeidung von Umweltgiften und Chemikalien, kein Nikotin (!), ausreichender Flüssigkeitszufuhr (verdünnt den Schleim in der Lunge) und eventueller Inhalationen mit feuchter Luft, die allerdings  mit ein – bis zweiprozentiger Kochsalzzugabe angereichert sein muss. Wichtig ist auch eine gesunde Ernährung.

Das Allergische Asthma und Asthma Bronchiale in der Naturheilkunde und Alternativmedizin

Vorweg muss ich sagen, dass die Prognose für eine vollständige Heilung von Asthma besser sind, je jünger die Patienten sind und je kürzer die Erkrankung besteht.

Der Atmen-Rhythmus symbolisiert die Harmonie eines ausgewogenen Daseins. Psychologisch abzuleiten ist eine negative Haltung vieler Asthma-Patienten, die zu wenig auf ihre innere Stimme hören und nicht genügend auf die eigenen Bedürfnisse achten.

Verdrängte Wünsche nach Ausleben der Persönlichkeit führen insbesondere zu psychosomatischen Erkrankungen, zu denen das Asthma zweifellos zu rechnen ist. In der Psychoanalyse wird der Asthmatiker als aggressiv gehemmt betrachtet. Daher soll der Patient sein Bestreben nach Vorherrschaft über andere sinnvoll ausleben.

Das erste Ziel einer alternativen Asthmatherapie ist die Verringerung der Anfälle. Das ist wichtig, weil jeder Anfall Lungengewebe zerstört und das Emphysem (Lungenblähung) die Folge ist. (siehe auch: Lungenerkrankungen)

Auch in der Naturheilkunde finden sich sehr gute Asthmatherapien und Tipps für die Behandlung. So bietet die Phytomedizin Mittel zur Linderung der Symptome. Geeignete Heilpflanzen bei Asthma können als Tee getrunken werden. Zubereitungen aus Schwarzkümmel und Eibischwurzel sind hier hervorragende Mittel. Dabei können die Hauptwirkstoffe auch mit anderen pflanzlichen Mitteln kombiniert werden.

Symptomatisch hilft immer erst einmal ein Tee aus dem Bereich der Heilpflanzen.

Als sehr erfolgversprechend gelten die Einnahme von Schwarzkümmeltee, der das Asthma bei vielen Menschen nachweislich positiv beeinflusst oder Eibischwurzeltee.

Ein empfehlendes Rezept:
1 EL fein gemahlener Schwarzkümmel,
1 TL Kamille
1 TL Süßholz

Zutaten mischen und mit heißem Wasser aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen und evtl. mit Honig süßen.

Bei allergisch bedingtem Asthma helfen pflanzliche Präparate mit entzündungshemmenden und spasmolytischen Eigenschaften. Bewährt haben sich Extrakte aus Efeu (Hedera helix), Sonnentau (Drosera), Pestwurz (Petasites hybridus) und dem indischen Lungenkraut (Justicia adhatoda).

Die Weihrauchart Boswellia serrata unterdrückt nachweislich die Produktion von Hormonen, die Entzündungs-Prozesse auslösen und steuern. Eine ähnliche Wirkung hat das Öl der Nachtkerze (Oenothera biennis) durch den Gehalt an Linolsäure, die im Körper zu Gamma-Linolensäure umgewandelt wird. Die antiinflammatorische Wirkung der phytomedizinischen Mittel bessert auch Allergien.

Ergänzende Maßnahmen bei Asthma sind die sogenannte Atemtherapie. Besonders wichtig bei Asthma ist die Stärkung der Bauchatmung durch spezielle Übungen, die das Zwerchfell elastischer machen und den Brustraum entlasten.

Asthma hat immer auch psychosomatische Komponenten. Deswegen sollten die Patienten auch Entspannungs-Techniken erlernen wie das  Autogene Training, Yoga und Meditation sowie die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Einige dieser Methoden helfen zudem, die Atemwege zu entspannen und auch zu weiten.

Außerdem verschwinden die Angstzustände bei einem Anfall und stellen somit keine Gefahr mehr dar.

Auch alternative Therapien wie die Homöopathie sollten bei verschiedenen Asthmaformen nicht fehlen. Allerdings kamen britische Forscher in verschiedenen Studien zu dem Ergebnis, dass die Homöopathie nicht besser wirkte wie ein Placebo (Scheinmedikament).

Erklärtes Ziel der Homöopathie ist hingegen die Stärkung und Aus-Balancierung des Immunsystems mit Präparaten, die anhand der spezifischen Symptome ausgewählt werden. Krampfartiger Husten mit dickflüssigem, sich kaum lösenden Schleim wird mit Cuprum metallicum D6 behandelt.

Bei trockenem Husten, Angstzuständen und Unruhe ist Aconitum D6 das Mittel der Wahl. Lobelia inflata D6 kommt infrage, wenn während des Anfalls die Neigung besteht, ein möglichst hohes Luftvolumen aus der Lunge heraus zu pressen und wenn dabei Rasselgeräusche auftreten. Einzunehmen sind von allen Präparaten jeweils 3 Globuli bei einem beginnenden Anfall.

Asthma-Patienten sollten sich auch stets ausreichend mit Calcium versorgen. Das Mineral hält den Histamin-Spiegel niedrig und damit auch die allergischen Prozesse. Magnesium erhält das Ruhepotenzial der Muskeln und sorgt damit für eine Entspannung der Bronchien. Daneben soll Vitamin B9 (Folat) Asthma lindern können.

Die Akupunktur verbessert bewiesenermaßen die Lungenfunktionswerte, mindert Angstzustände und hebt so die Lebensqualität.

Auch die Wasserheilkunde (nach Sebastian Kneipp) wird aufgrund ihrer positiven Wirkung bei Asthmatikern eingesetzt. Durch die Behandlung der Patienten mit sogenannten Armbädern werden die Verkrampfungen der Bronchien gemildert.

Wichtig ist jedoch, egal ob schulmedizinisch oder mit Hilfe der Naturheilkunde behandelt wird, die Notfalltherapie (Spray, Corticoide, Betamimetika). Die Medikamente sollten stets für eventuelle Notfälle mitgeführt werden.

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Beitragsbild: pixabay.com – coltsfan

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.08.2018 bearbeitet.

Lungenkrankheiten – Verständlich erklärt

Die im Thorax (Brustkorb) liegende Lunge (Pulmo) zählt zu den Atmungsorganen und setzt sich aus zwei Flügeln zusammen.

Die rechte Lunge besteht aus drei Lappen (Lobi), die linke aus zwei, wobei beide Flügel durch den Pleuraspalt (Brust- / Lungenfell) voneinander getrennt sind. Die Lappen umschließen die Trachea (Luftröhre), welche sich im Lungenbereich in zwei Hauptbronchien aufteilt und die einzelnen Lappen versorgt. Die Lunge ist vollständig vom Lungenfell (Pleura) überzogen.

Die Lungenfunktion

Die Lunge dient dem Gasaustausch zwischen Atemluft und Blut mit folgenden Zwischenstationen: Respiration (Atmung) – Perfusion (Durchströmung) – Diffusion (Strömung z.B. durch eine Wand) und Gastransport. Daneben spielt sie eine Rolle bei der Regulation des Wasserhaushaltes, des pH-Wertes, der Immunabwehr sowie der Blutgerinnung.

Untersuchungsmethoden der Lunge

Spirometrie oder Lungenfunktionsprüfung (= Bestimmung der Ventilationsgröße) sowie die Blutgasanalyse sind wichtige Untersuchungsmethoden – (siehe auch: Blutwerte). Neben Inspektion, Perkussion und Auskultation stehen endoskopische Verfahren, wie z.B. Broncho-, Thorako-, und Mediastinoskopie, Röntgenverfahren wie z.B. Thoraxaufnahmen, Brocho- und Angiographie sowie die Labordiagnostik und nuklearmedizinische Untersuchung für detailliertere Befunde zur Verfügung.

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Häufig vorkommende Lungenerkrankungen

Atemwegsinfekte zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen.

Als akute Bronchitis bezeichnet man eine Entzündung der Schleimhäute der unteren Atemwege, die sich bis in die Bronchiolen (feine Verzweigungen der Bronchien) ausbreiten kann. Hauptauslöser sind Viren (90 % aller Fälle – z.B. durch Grippe), aber auch Bakterien (z.B. Streptokokken) und stark verschmutzte Luft (z.B. durch Abgase) begünstigen die Entstehung.

Eine akute Bronchitis weist typische Symptome einer Erkältung auf mit FieberHusten, Schleimbildung, GliederschmerzAugenbrennenSchnupfen und Heiserkeit. Über einen längeren Zeitraum andauernde Erkrankungen können zu blutigem Auswurf führen. Bei immungeschwächten Menschen besteht die Gefahr des Übergangs in eine Lungenentzündung oder die Ausbildung einer chronischen Form.

Die Lungenentzündung (Pneumonie) wird durch Bakterien (Pneumokokken) verursacht und zeigt sich in akuter und chronischer Form. Neben den Bakterien gelten auch Viren, Pilze (Candida aspergillus) und Parasiten als krankheitsauslösend. Die Symptomatik richtet sich nach auslösendem Faktor.

Die bakterielle Form beginnt mit Schüttelfrost, Fieber und Husten, hinzu kommen Schwächegefühleingeschränkte AtmungSchmerzen bei der Einatmung (bedingt durch eine Lungenfellentzündung – Pleuritis) und bräunlicher bis gelb-grüner Auswurf. Die virale Form zeigt sich durch Kopfschmerzen und GliederschmerzFieber, Schüttelfrost und Husten mit klarem Auswurf.

Im Gegensatz zur bakteriellen Form treten Schmerzen bei der Einatmung sowie Atemnot nur selten auf. Unbehandelt birgt die Pneumonie unterschiedliche Risiken, wie z.B. die Entstehung einer Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Blutvergiftung (Sepsis) mit drohendem Organversagen, daneben auch Abszessbildung, Erguss oder Empyem (Eiterbildung) im Pleuraspalt sowie Ausbildung einer Fibrose (Bindegewebszunahme durch Vernarbungen).

Unter dem Begriff der COPD (Chronic obstructive pulmonary diseases) werden chronisch obstruktive (verstopfende) Lungenerkrankungen zusammengefasst.

Hierzu zählen die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem (vermehrte Luftansammlung an ungewohnter Stelle). Den Krankheiten gemein ist eine Verengung der Bronchien, was zu HustenAtemnot und Auswurf führt.

Die COPD treten gehäuft auf, meist im mittleren Alter, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen und der Hauptanteil der Erkrankten (90 %) raucht. Unbehandelt können COPD Lungenschäden verursachen.

Asthma bronchiale ist eine chronische Entzündung, bei der die Betroffenen auf bestimmte Reize (z.B. Hausstaub, Qualm) mit Überempfindlichkeit reagieren. Es kommt zu einer krampfartigen Verengung der Luftwege mit akuter Luftnot, verstärkt durch plötzliche und übermäßige Schleimbildung mit Schwellung der Schleimhaut.

Ein Anfall kann Sekunden bis Stunden dauern und ist als lebensbedrohlich einzustufen. Bai anhaltenden Beschwerden über mehrere Tage spricht der Mediziner vom Status asthmaticus.

Neben der allergischen Form (Immunerkrankung) werden auch psychische Faktoren, Umweltnoxen (Gifte) sowie familiäre Disposition als auslösende Faktoren in Erwägung gezogen. Die Obstruktion (Verengung) der Atemwege verursacht neben Luftnot und Hustenreiz auch ein Engegefühl im Brustkorb. Asthma bronchiale gilt als häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter, die im Wachstumsstadium zu einer eingeschränkten Entwicklung (physisch und psychisch) führen kann.

Bei der Tuberkulose (Schwindsucht) handelt es sich um eine chronisch verlaufende Infektionskrankheit, die unbehandelt zum Tode führen kann. Als Auslöser gilt das Tuberkelbakterium (Mycobakterium tuberculosis), die Infektion erfolgt über Tröpfchen (z.B. Sprechen, Niesen) und zeigt sich als Primärherd isoliert in der Lunge.

Die Klinik weist erhöhte Temperaturen, Nachtschweiß und Appetitlosigkeit auf. Zusätzlich zeigen sich allgemeine Schwäche und Auswurf. Neben der Gefahr eines letalen Verlaufs können auch weitere Organe wie z.B. die Nieren durch Entzündungen (Nierenerkrankungen) in Mitleidenschaft gezogen werden.

Viele weitere Erkrankungen zeigen übrigens ähnliche Symptome mit Husten und Auswurf oder eingeschränkter Atmung. Hierzu zählen die Bronchiektasen, das Lungenemphysem, Fibrose, Ödem und Erguss.

Der Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie = PH oder PAH für pulmonale arterielle Hypertonie) ist eine seltene Gefäßerkrankung des Lungenkreislaufs, bei der es durch verschiedene Ursachen zu einem Druckanstieg kommt.

Krebs im Lungenbereich kann je nachdem wo sich der Tumor befindet unterschiedlich auswirken. Der häufigste bösartige Tumor ist das Bronchialkarzinom (Lungenkrebs), welches hauptsächlich durch Inhalationskarzinogene (z.B. Nikotin) entsteht.

Die ausgeprägte Symptomatik zeigt sich erst im Spätstadium. Neben Dyspnoe (Atemnot), Reizhusten und Hämoptysen (Bluthusten) zeigen sich Brustschmerz, Armschmerz, Recurrensparese (Lähmung der Kehlkopfmuskulatur), Leistungsabfall und Gewichtsverlust.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.07.2012 aktualisiert.