Blutwerte und Laborwerte - Was bedeuten die Werte?
Alle wichtigen Blutwerte einfach erklärt – von Blutbild bis Leberwerte. Mit Tipps zu Normwerten, Ursachen und naturheilkundlicher Sichtweise.

Blutwerte und Laborwerte – Was bedeuten die Werte?
Ein Laborzettel mit Zahlenkolonnen kann verunsichern. Oft heißt es lapidar „Ihre Blutwerte sind unauffällig“ – oder ein bestimmter Wert sei erhöht. Doch was steckt wirklich dahinter?
Inhaltsverzeichnis
ToggleHier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Blutwerte – in verständlicher Sprache erklärt. Sie erfahren, was ein Wert aussagt, welche Abweichungen bedeutsam sind und wo auch eine ganzheitliche Sichtweise sinnvoll sein kann.
- Amylase Blutwert
- AP-Blutwert
- Bilirubinwerte
- Blutdruckwerte
- Blutfettwerte
- Blutzuckerwerte
- Chlorid Blutwert
- Cholesterinspiegel
- Cholinesterase
- Cortisolwerte
- C-Reaktives Protein (CRP)
- Cystatin C
- Creatinkinase
- Erythrozyten-Werte
- EVB Werte
- Ferritin
- Fibrinogen
- FSH Blutwerte
- Großes Blutbild
- Hämatokrit
- Hämoglobinwert zu niedrig
- Hämoglobinwert zu hoch
- Harnsäurewerte
- Harnstoffwerte
- Herzenzyme
- Insulin (Blutzuckerwerte)
- Kalium Blutwerte
- Kalzium Blutwerte
- Kleines Blutbild
- Kreatinin
- Leberwerte (GOT, GPT, Gamma-GT)
- LDH – Werte Laktatdehydrogenase
- Lipase
- Lipoprotein A
- Leukozyten
- Lymphozyten
- MCH Blutwert
- MCHC Blutwert
- MCV Blutwert
- Monozyten
- Nierenwerte
- PSA Wert
- Prothrombin
- Rheumafaktor
- RDW Werte
- Retikulozyten
- Schilddrüsenblutwerte
- T4 – fT4 Hormon
- Testosteronwerte
- Transferrinwerte
- Troponin
- Thrombozyten
- Triglyceridwerte
- Tumormarker
- Urinuntersuchung
Aussagekraft und Grenzen von Bluttests
Viele Laborwerte wirken eindeutig – sind es aber nicht. Besonders bei Hormonen und Immunglobulinen können Messungen unsicher sein. Experten wie Prof. Hendrik Schulze-Koops oder Prof. Martin Reincke weisen auf erhebliche Schwächen hin.
Bluttests unterliegen nicht den gleichen strengen Zulassungsverfahren wie Medikamente. Ringversuche sind eher grobe Kontrollen. Nur HIV- und Hepatitis-Tests werden intensiv überwacht.
Wichtig zu Wissen: Bevor Sie auf Basis eines Laborwertes einer Therapie oder gar Operation zustimmen, holen Sie eine zweite Meinung ein.
Wie entstehen Normwerte – und warum sie täuschen können?
Normwerte sind keine Naturgesetze. Sie entstehen statistisch aus den Blutwerten vieler „gesunder“ Menschen. Das Ergebnis: eine Glockenkurve. Doch auch leicht kranke Probanden fließen in die Statistik ein.
Beispiele:
- TSH: Viele Fachleute fordern seit Jahren, den oberen Grenzwert zu senken.
- Gamma-GT: Bei Männern höher angesetzt – nicht, weil sie gesünder sind, sondern weil Alkoholkonsum die Statistik verschiebt.
Fazit: „Normal“ heißt nicht automatisch „gesund“.
Blutwerte verstehen – Praxisleitfaden für Patienten
Wenn ein Wert im Blutbild auffällt, bedeutet das nicht automatisch Krankheit. Entscheidend ist, wie stark die Abweichung ist und in welchem Zusammenhang sie steht.
Leichte Abweichungen sind oft harmlos. Hier genügt es, den Wert nach einigen Monaten erneut kontrollieren zu lassen. Viele Schwankungen gleichen sich von selbst wieder aus – sei es durch Ernährung, Flüssigkeitshaushalt oder kurzfristige Belastungen.
Deutliche Abweichungen sollten Sie ernst nehmen. In diesem Fall ist eine genauere Diagnostik sinnvoll. Holen Sie sich im Zweifel eine zweite Meinung, vor allem wenn eine Therapie im Raum steht. Ein einziger Blutwert sollte niemals der alleinige Grund für eine Behandlung oder gar eine Operation sein.
Selbst aktiv werden lohnt sich in fast allen Fällen. Ernährung, Bewegung, Stressabbau und naturheilkundliche Verfahren können Blutwerte messbar verbessern. Ein erhöhter Blutzucker oder Cholesterinwert reagiert zum Beispiel oft gut auf eine Ernährungsumstellung, während regelmäßige Bewegung die Leberwerte stabilisieren kann.
Typische Zusammenhänge zwischen Werten
Ein einzelner Laborwert sagt oft wenig aus. Erst die Kombination mehrerer Werte zeigt ein klares Bild:
So weist ein niedriger Eisenwert in Verbindung mit einem niedrigen Ferritin fast immer auf einen Eisenmangel hin. Ferritin ist der Speicherwert, während das freie Eisen nur die momentane Versorgung anzeigt. Fallen beide ab, ist der Körper tatsächlich unterversorgt – was Müdigkeit, brüchige Nägel oder Haarausfall erklären kann.
Auch die Leberwerte Gamma-GT und GPT sollten gemeinsam betrachtet werden. Sind beide erhöht, spricht das für eine mögliche Belastung der Leber, etwa durch Alkohol, Medikamente oder Stoffwechselstörungen. Ein einzelner Wert kann Ausreißer sein, doch im Doppelpack deutet es auf ein echtes Problem.
Ähnlich bei der Schilddrüse: Ein erhöhter TSH-Wert zusammen mit einem erniedrigten fT4 signalisiert eine Unterfunktion. Der Körper fordert mehr Schilddrüsenhormone an, doch die Drüse kann nicht liefern. Hier ist eine gezielte Abklärung dringend erforderlich, bevor Beschwerden wie Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit oder depressive Verstimmungen chronisch werden.
Gut zu wissen: Achten Sie auf die Messeinheit!
Blutwerte sind nur im Zusammenhang mit ihrer Messeinheit aussagekräftig. Der gleiche Zahlenwert kann völlig Unterschiedliches bedeuten, je nachdem ob er in mg/dl, µmol/l oder ng/ml angegeben ist.
Beispiel: Beim Eisenwert sehen 80 µg/dl und 80 µmol/l auf den ersten Blick gleich aus – tatsächlich entspricht der eine Wert aber mehr als dem Fünffachen des anderen. Deshalb gilt:
- Immer auf die Einheit achten
- Werte nur mit den Referenzbereichen des eigenen Labors vergleichen
- Vorsicht bei Internet-Vergleichen ohne Angabe der Einheit
Fragen für das Arztgespräch
Viele Patienten fühlen sich beim Besprechen ihrer Blutwerte überrumpelt. Oft bleiben wichtige Punkte unausgesprochen – und erst zu Hause fällt einem ein, was man eigentlich hätte fragen wollen. Damit das nicht passiert, lohnt es sich, ein paar Kernfragen parat zu haben.
Fragen Sie zum Beispiel ganz direkt: „Wie zuverlässig ist dieser Wert?“ Denn nicht jeder Bluttest liefert eindeutige Ergebnisse. Hilfreich ist auch: „Sollte ich den Wert noch einmal kontrollieren lassen?“ – gerade dann, wenn es nur leichte Abweichungen gibt.
Ebenso wichtig: „Welche Ursachen kommen bei mir infrage?“ Denn hinter derselben Zahl können sehr unterschiedliche Gründe stecken. Und schließlich: „Welche nicht-medikamentösen Möglichkeiten habe ich?“ – etwa Änderungen bei Ernährung, Bewegung oder naturheilkundlichen Maßnahmen.
Solche Fragen zeigen, dass Sie Ihr Ergebnis verstehen wollen. Gleichzeitig erhöhen sie die Chance, dass Sie eine fundierte und für Sie passende Empfehlung erhalten.
Blutwerte und Naturheilkunde
Blutwerte sind Hinweise, keine Diagnosen. In der Naturheilkunde betrachten wir diese nie isoliert, sondern immer im Zusammenhang mit Symptomen, Lebensstil und Gesamtkonstitution des Menschen. Gerade hier liegt der Unterschied zur rein schulmedizinischen Sicht: Zahlen allein erzählen nicht die ganze Geschichte. Wichtig ist: Wie geht es dem Patienten?
Hier einige Dinge an die ich denken…
Orthomolekulare Medizin:
Werte wie Vitamin D, Magnesium oder Zink sind entscheidende Marker, wenn es um Vitalstoffversorgung geht. Ein Mangel lässt sich nicht nur mit Tabletten, sondern vor allem über Ernährung und gezielte Supplementierung ausgleichen – oft mit spürbaren Verbesserungen für Energie, Schlaf und Immunsystem.
Leberwerte:
Gamma-GT, GPT und GOT reagieren empfindlich auf Ernährung, Alkohol oder Medikamente. In naturheilkundlichen Therapien spielen sie eine wichtige Rolle, um den Verlauf von Fasten- oder Entgiftungskuren zu begleiten. Häufig normalisieren sich diese Werte schon nach wenigen Wochen bewusster Lebensweise.
Entzündungsmarker:
Ein erhöhter CRP-Wert zeigt stille Entzündungen. Hier setzt die Naturheilkunde mit entzündungshemmenden Heilpflanzen wie Kurkuma oder Weihrauch, mit Omega-3-Fettsäuren und antientzündlicher Ernährung an.
Dunkelfeldmikroskopie:
In meiner Praxis nutze ich zusätzlich ein sehr lebendiges Instrument: die Dunkelfeldmikroskopie. Dabei wird das Blut nicht im fixierten Präparat, sondern in seiner lebenden Struktur betrachtet. So lassen sich Veränderungen erkennen, die in standardisierten Laboruntersuchungen oft verborgen bleiben – etwa Hinweise auf Belastungen durch Stoffwechselgifte, Störungen im Milieu oder Anzeichen einer schwachen Immunlage.
Natürlich ersetzt die Dunkelfeldmikroskopie keine klassische Diagnostik, aber sie ergänzt sie um wertvolle Hinweise für eine ganzheitliche Beurteilung. Ich habe ausführlicher dazu hier geschrieben: Dunkelfeldmikroskopie – Was ist das? Beispiel und Unterschied zur „normalen“ Mikroskopie
Häufige Fragen (FAQ)
Was bedeutet „kleines Blutbild“ und das „große Blutbild„?
Das kleine Blutbild umfasst die wichtigsten Werte zu roten und weißen Blutkörperchen sowie den Blutplättchen. Das große Blutbild ergänzt zusätzlich die Differenzierung der verschiedenen Untergruppen der weißen Blutkörperchen.
Warum unterscheiden sich Normwerte von Labor zu Labor?
Weil jeder Referenzbereich statistisch festgelegt wird und die Messmethoden leicht variieren. „Normal“ bedeutet deshalb immer nur „im Vergleich zur jeweiligen Referenzgruppe“.
Kann Ernährung Blutwerte wirklich verbessern?
Ja. Viele Werte reagieren direkt auf Lebensstil: Blutzucker, Cholesterin oder Leberwerte lassen sich durch Ernährung, Bewegung und Gewichtsregulation oft deutlich beeinflussen.
Wichtig zu wissen: Ein einzelner Wert bedeutet selten eine Diagnose. Entscheidend ist das Gesamtbild, die Kombination mehrerer Werte und die Entwicklung über die Zeit.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 19.8.2025 umfassend ergänzt und überarbeitet.
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