Akupunktur kann Depressionen mildern

Die Akupunktur ist eine weitere alternativmedizinische Maßnahme, die nur eine eingeschränkte Anerkennung in der Schulmedizin erfährt. Aber neben der Homöopathie ist die Akupunktur die alternativmedizinische Behandlungsmethode, die mit die größte Akzeptanz besitzt, mit steigender Tendenz. Obwohl auch die Akupunktur kein „Allheilmittel“ ist, kann sie bei einer Reihe von Erkrankungen sehr wirksam sein. Es gibt inzwischen sogar eine Art Indikationsliste seitens der WHO, die Sie unter anderem in meinem Grundsatzbeitrag zur Akupunktur nachlesen können.

Was allerdings in der oben erwähnten WHO-Indikationsliste fehlt, ist die „Depression“. Indes gibt es eine Reihe von Arbeiten zu diesem Thema. In PubMed tauchen unter den kombinierten Stichwörtern „Depression/Akupunktur“ allein 514 Arbeiten auf. Und die ersten 200 neuen Arbeiten dazu stammen aus dem Zeitraum vom Oktober 2009 bis 2013. Das sieht nicht nach einem Informationsmangel aus.

Das Problem scheint hier in den Durchführungen der Studien zu diesem Themenkomplex zu liegen. Dr. Macpherson vom Centre of Complementary Medicine der Universität von Western Sydney veröffentlichte 2010 mit seinen Kollegen folgende Arbeit: Acupuncture for depression. Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Meta-Analyse, die ältere Studien untersucht, die den Einfluss von Akupunktur auf Depressionen untersucht hatten. 30 Arbeiten mit insgesamt 2.812 Patienten fanden die Autoren.

Das Ergebnis war allerdings mehr als ernüchternd. Die meisten Arbeiten sahen keinen Effekt im Vergleich zu Plazebo (Sham-Akupunktur). Die Autoren unterstrichen jedoch, dass die meisten Arbeiten im Verdacht stehen, nicht unbeeinflusst durchgeführt worden zu sein („There was a high risk of bias in the majority of trials.“). Kann es also sein, dass hier absichtlich wissenschaftlicher Schindluder betrieben worden ist, um eine pseudowissenschaftliche Legitimation für eine Ablehnung der Akupunktur bei Depressionen zu erhalten? Diese Legitimation würde nämlich dafür sorgen, dass auch weiterhin die Pharmaprodukte als Mittel der ersten Wahl bei allen Formen der Depression zum Einsatz kommen.

Nachdem Dr. Macpherson den Verdacht auf manipulierte Depressionsstudien ins Leben gerufen hat, kommt er – inzwischen in der Universität von York in Großbritannien – mit einer eigenen Studie zu diesem Thema heraus: Acupuncture and Counselling for Depression in Primary Care: A Randomised Controlled Trial.

Diesmal ist es keine Meta-Analyse, sondern eine kontrollierte, klinische Studie mit 755 Patienten, die er über den Zeitraum von 12 Monaten laufen lässt. Alle Teilnehmer waren Patienten mit einer gesicherten Diagnose für Depression, die zuvor bei niedergelassenen Ärzten beziehungsweise den entsprechenden Kliniken in Behandlung gewesen waren.

Für die Durchführung der Studie wurden die Patienten in drei Gruppen aufgeteilt: 302 Patienten mit Akupunktur, 302 Patienten mit Beratungsgesprächen und 151 Patienten als Kontrollgruppe, die die klassische schulmedizinische Betreuung bekam.

Am Ende der Studienzeit lagen die Daten von 572 Patienten vor. Die Akupunktur-Patienten erhielten durchschnittlich zehn Akupunktur-Anwendungen. In der Beratungsgruppe erhielt jeder Teilnehmer durchschnittlich neun Beratungsgespräche.

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Als Resultat erhielten die Forscher eine signifikante Reduktion der Depressionssymptome in der Gruppe mit der Akupunktur und der Beratung im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der Effekt der Akupunktur war sogar ausgeprägter als der der Beratung, obwohl er nicht statistisch signifikant ausfiel. Zur Verträglichkeit und Sicherheit der Anwendungen berichteten die Autoren, dass keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet worden waren.

Schlussfolgerung: Akupunktur und Beratungsgespräche verbesserten die Symptomatik bis nach sechs Monaten nach Beginn der Studie. Danach gab es keine weiteren Verbesserungen der Symptome. Grund für diesen Stopp der Verbesserung war häufig eine Genesung oder derart signifikante Verbesserung, die durch die Maßnahmen nicht weiter beeinflusst werden konnten.

Aber…

… eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und eine Studie macht noch keine Wissenschaft. Im Juni 2013 wurde eine chinesische Arbeit veröffentlicht, die ein ähnlich gelagertes Thema untersuchte: Observation on clinical efficacy of depression treated with the alliance of acupuncture and medication. Hier wurden 227 Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe mit traditioneller chinesischer Medizin (TCM), eine Gruppe mit Akupunktur plus TCM und eine Gruppe mit westlicher Medikation. Hier zeigte sich, dass die Akupunktur in Kombination mit TCM einen günstigeren Effekt auf die Depressionssymptome hatte als TCM und westliche Medikation alleine. Aus der Sicht der Nebenwirkungen und Verträglichkeit zeigte die Akupunktur signifikant weniger unerwünschte Reaktionen und ein deutlich besseres Sicherheitsprofil.

Es ist nicht nur wünschenswert, dass auf diesem Gebiet noch mehr wissenschaftliche Arbeit geleistet wird, um möglicherweise die desolaten Antidepressiva zu verdrängen. Es scheint sich auch etwas in dieser Richtung zu tun. Auch auf die Frage: „Wieso wirkt diese Nadelstecherei eigentlich?“ gibt es bereits Arbeiten mit mehr als plausiblen Antworten. Die bereits oben erwähnten Beiträge von mir (Warum Akupunktur wirkt und Akupunktur ist mehr als reines Placebo) beschreiben die allgemeine Wirkung der Akupunktur auf den Organismus. Eine Arbeit vom Juni 2013 dagegen erklärt, warum die Akupunktur auch bei Depressionen wirksam ist und ist damit eine direkte Herausforderung für alle die geschönten Arbeiten, die bei dieser Indikation keinen Effekt gesehen haben wollen: Progress of researches on mechanisms of acupuncture underlying improvement of depression in the past five years.

Die Autoren wissen in dieser Arbeit zu berichten, dass in den letzten fünf Jahren eine Reihe von signifikanten Fortschritten gemacht worden sind bei der Erklärung, warum und wie die Akupunktur bei Depressionen wirkt. Sie stellen sechs Kategorien von Mechanismen auf, in die sich die Wirkweisen aufteilen lassen. Insgesamt werden 22 biochemische Reaktionswege und Enzymsysteme von der Akupunktur beeinflusst, was zudem ein Indikator dafür ist, warum die Indikationsliste für die Akupunktur so umfangreich ausfällt. Einige der bekanntesten Faktoren, die von der Akupunktur beeinflusst werden, sind die Apoptose (natürlicher Zelltod), Aktivierung von Genen (im Gehirn) und die Beeinflussung von Interleukinen als Veränderung des Immunverhaltens des Organismus.

Fazit

Es sieht nicht schlecht für die Akupunktur aus, wenn es um den Einsatz bei Depressionen geht. Dementsprechend forsch wird auch die Reaktion der Schulmedizin ausfallen, wenn es darum geht, die unglaublichen Umsätze der Antidepressiva vor „fremden Einflüssen“ zu schützen. Die dazu verwendeten und allseits „beliebten“ Methoden habe ich im Schulmedizin-Report beschrieben.

Mehr zu diesem Themenbereich finden Sie in meinen Beiträgen:

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Beitragsbild: 123rf.com – Nivens

René Gräber

René Gräber

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15 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar
    Michaela-Alexandra

    6. Oktober 2013 um 12:48

    Hallo Herr Gräber,

    vielen Dank für Ihren Bericht, hinsichtlich Akupunktur gegen Depression, den ich zweifellos so unterschreiben kann.

    Ok, ich habe selber im Jahre 2010 Akupunktur erhalten – die Kosten dafür sind von der Krankenkasse übernommen worden, wegen Rücken – und Knieproblemen.

    Da ich auch mit Depressionen, seit dem ich denken kann, zu tun hab und jegliche Art von Psychopharmaka ablehne, erfuhr ich von der Akupunkturärztin ein Entgegenkommen, mir zusätzlich auch Akupunktur gegen Depression zu geben, und es hat geholfen, kann ich ganz sicher sagen.

    Das Problem, das ich sehe, ist, das wenn es in der Entwicklung dahin geht, das Menschen mit Depressionen, tatsächlich langfristig, heilbringend geholfen werden kann, das das ein extremer finanzieller Verlust, sowohl für die Pharmaindustrie, als auch für die Schulmedizin (behandelnde Psychiater z.B.) bedeutet. Von daher muß eine Akupunktur gegen Depression z. B. vom Patienten selber bezahlt werden, eine Akupunktur bei Rücken – und Kniebeschwerden, wiederum, diese wird von der Krankenkasse übernommen. Hier vermisse ich die Anerkennung der Depression als Krankheit bei schulmedizinischen Ärzten, die zusätzlich zur Schulmedizin auch die Naturheilkunde anbieten.

    Ich denke, wir sollten dahin gehend wirken (auch ich beginne Anfang November diesen Jahres meine Ausbildung zum Heilpraktiker), das die Naturheilkunde, die Homöopathie, also der Beruf des Heilpraktikers im Ganzen ebenso von den Krankenkassen anerkannt und folglich Heilbehandlungen eines Heilpraktikers auch von den Krankenkassen übernommen wird. So mein Denken und ich bitte hier jeden Heilpraktiker, jede Heilpraktikerin, sowie Menschen, die die Heilkunst eines Heilpraktikers der Schulmedizin vorziehen, sich entsprechend dafür ein zu setzen, das es in der Gesundheitspolitik auch von den Krankenkassen a. anerkannt wird und b. das die Kosten dafür übernommen werden.

    Denn jeder Mensch hat das Recht, FREIWILLIG zu entscheiden, ob er die schulmedizinische oder die homöopathische/naturheilkundliche Behandlung für seine Heilung und Gesundheit wünscht. Was dies angeht, ist ganz klar ein Mangel in der Gesetzgebung gegeben, besonders in dem Bereich der Gesundheitspolitik!!!

    Danke für’s Lesen.

    Freundliche Grüße

    Michaela-Alexandra

  2. Avatar
    Michaela-Alexandra

    6. Oktober 2013 um 12:51

    Ergänzend zu meinem Kommentar, will ich noch das Häkchen unten anklicken um über Antworten und andere Kommentare informiert zu werden.

    Allen einen erholsamen Sonntag

    Freundliche Grüße

    Michaela-Alexandra

  3. Avatar

    Interessante Studie.
    Leider scheint keine Kontrollgruppe dabei zu sein, die gar nicht behandelt wurde (Spontanremissionen bei F33 und Winterdepressionen sollen ja definitionsgemäß häufig vorkommen). Ich kann auch im Abstract nicht erkennen, was genau mit der Gruppe „usual care“, die im obigen Text als „klassische schulmedizinische Behandlung“ bezeichnet wurde genau gemacht wurde (welche Medikamente, wie lange, etc.). Die „desolaten Antidepressiva“ im Text oben finde ich auch etwas zu undifferenziert bezeichnet. Das alte Feindbild „DIE Schulmedizin“ (übrigens wohl ein verunglimpfender Begriff der Nazis) wird weiter gepflegt. Schade, dass man nicht sachlich über solche interessanten Ansätze wie in der Studie berichten kann. Immer muss irgendeine polemische Spitze und Frontenpflege dabei sein. Schließlich gehört doch auch Psychotherapie bei Depressionen (bei mittelgradig bis schweren MIT Pharmakotherapie) zum Behandlungsstandard und ist damit auch Schulmedizin. Trotzdem danke für die Info über die Studie.
    Grüße, Tom

  4. Avatar

    PS. mal Wikipedia konsultierenzum Begriff Schulmedizin 😉
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schulmedizin

  5. Avatar
    Michaela-Alexandra

    6. Oktober 2013 um 13:03

    Hallo Tom,

    einerseits kann ich verstehen was Du meinst, andererseits, sollte man auch mal hinter die Kulissen schauen, wie gern mit pharmazeutischen Medikamenten und Behandlungen Geld verdient wird – in keinster Weise will ich die pharmazeutische Medizin negieren, sondern bin lediglich für Gleichberechtigung, das die Naturheilkunde/Homöopathie genau so anerkannt wird, wie die pharmazeutische Medizin.

    Klar gibt es auch Fälle, wo ich mit reiner Homöopathie und Naturheillunde nicht weiter komme, und dann auf Pharmazeutisches zurück greifen muß, von daher finde ich die Gleichberechtigung besonders wichtig, denn am Gesündesten ist es wenn Schulmedizin und Heilpraktikerkunst Hand in Hand zu sammen arbeiten – so meine Ansicht und auch meine Erfahrung, denn reine Schulmedizin hat mir und vielen anderen oft mehr geschadet, als das sie geheilt hat – ok, auch hier mag es solche und solche Erfahrungen geben.

    Mal off Topic: das „die Schulmedizin“ ein verunglimpfender Begriff aus Nazizeiten ist, ist mir ehrlich gesagt nicht bewußt, bin da wohl anscheinend „zu links“ angehaucht und „zu jung“…;-) von daher, danke für den Hinweis, Tom…

    Doch letzten Endes richtig, es sollte sich um sachliche und weiterführende Diskussion handeln, anstatt eins oder das andere zu negieren.

    Freundliche Grüße

    Michaela – Alexandra

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    Michaela-Alexandra

    6. Oktober 2013 um 13:05

    Ergänzend, die Winterdepression fällt meiner Erfahrung nach generell in den Bereich der Depression, je nach dem wie diese sich auswirkt, sind da natürlich auch Unterschiede zu machen.

    Was genau ist F33? Soweit bin ich mit meinem Laienwissen noch nicht, alle Diagnosen im Bereich der Depression zu kenne, von daher freu ich mich über aufklärende Antwort:-) Danke.

    Freundliche Grüße

    Michaela-Alexandra

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    Michaela-Alexandra

    6. Oktober 2013 um 13:07

    Danke für den Hinweis:-), werd mir das mal jetzt ansehen, denn Nazibegriffe, will ich aus meinem Sprachschatz gestrichen wissen, absolut…!

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    Danke für die nette response. freue mich und stimme mit euch überein. Tom

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    Michaela-Alexandra

    6. Oktober 2013 um 13:37

    Fein, auch was den Link bei Wiki angeht…danke für die Aufklärung.

    Fehlt nur noch die Antwort, was F33 ist?:-)

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    Ich denke die richtige Ernährung kommt zuerst. Alles andere ist nachrangig. Außerdem sollte man sich mal über das Endocannabinoid System schlau machen, was wir alle haben. Da erscheinen laufend neue Erkenntnisse !

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    Nachtrag:
    F33 = rezidivierende depressive Störung (ICD-10 V – Kodierung (International Classification of Diseases, Kapitel 5 – psychische und psychiatrische Störungen)) Alles auch bei Wikipedia auffindbar.

    zu Klaus: „Ich denke die richtige Ernährung kommt zuerst. Alles andere ist nachrangig.“
    Eine eigentlich grundsätzlich schöne Aussage, die aber meiner Ansicht nach viel zu absolut und pauschal formuliert ist, angesichts des komplexen Feldes der Depressionen, und deshalb augenscheinlich nicht stimmen kann. Eine Ursache und eine Lösung für alles klingt eher nach Religion denn nach evidenzbasierter (Alternativ-)Medizin. Grüezi

  12. Avatar

    ps: Damit wir tatsächlich reden, worüber wir reden und nicht darüber reden, das jemand darüber geredet hat, dass jemand anderes darüber geredet hat, worüber wir zu reden meinen. hier der Originalartikel „Acupuncture and Counselling for Depression in Primary Care: A Randomised Controlled Trial“
    http://www.plosmedicine.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pmed.1001518 Nochmals Grüezi

  13. Avatar

    Moin,
    habe den Studienartikel jetzt mal im Original gelesen und muss leider sagen, dass die Studie im Artikel oben teilweise falsch dargestellt wurde (im Sinne der Erwünschtheit des Autors natürlich).
    Also: in ALLEN drei getesteten Gruppen wurden Psychopharmaka eingesetzt!
    In einer Gruppe wurde ZUSÄTZLICH Akupunktur angewendet
    und in der zweiten Gruppe wurde ZUSÄTZLICH 1x wöchentlich eine Sitzung mit humanistischer Gesprächspsychotherapie durchgeführt.
    Also ist es keine „Akkupunktur-ist-besser-als-die-bösen-Psychopharmaka“-Studie, wie oben dargestellt.

    Leider wird nicht klar angegeben, welche Psychopharmaka wie lange und in welcher Dosierung gegeben wurden. Auch habe ich keine Unterscheidung der Wirkungen nach Depressionsstärke gefunden. Ob die Ergebnisse bei schwerer Depression genau so gelten, wie bei leichter oder mittelgradiger? Hier wäre doch eine Differenzierung interessant, welchem Patienten bei welcher Depressionsstärke ich Akupunktur als Zusatzintervention vorschlagen sollte. Ansonsten scheint die Studie statistisch ausgefeilt und sauber, soweit ich das beurteilen kann.
    Grüezi.
    Ein weiterer Punkt, der benannt werden muss, um die „ich habs doch immer schon gewußt“-Euphorie zu relativieren ist, dass die „usual care“ Gruppe, also Pharmakotherapie am Ende der Erhebungszeit aufholt, so dass sich der zwischenzeitliche Vorsprung der Kombinationsbehandlungen wieder relativiert.
    Trotzdem ein + für die Kombinationsbehandlung, da sie hier offenbar die Rückbildung der Depressionssymptome beschleunigt hat.

  14. Avatar
    Michaela-Alexandra

    11. Oktober 2013 um 17:20

    @tom: danke für den Hinweis, das auch diejenigen, die Akupunktur erhielten gegen Depression, gleichsam mit Psychopharmaka behandelt wurden oder noch werden.

    Ich selber war bei den „Testpersonen“ nicht dabei, habe aber mit endogenen und exogenen Depressionen (so lautete damals die Diagnose eines Psychologen/Psychiaters vor über 20 Jahren), Traumata, Angststörung, Panikattacken zu tun. Ob das jetzt leicht, mittel, oder schwer ein zu stufen ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht, da ich damit lebe, seit dem ich denken kann.

    Psychopharmaka nehm ich nicht, die Erfahrungen, die ich damals mit Psychopharmaka hatte, die „helfen“ und „heilen“ sollten, sind nach hinten los gegangen haben mehr unterdrückt, als geheilt und gelöst.

    Akupunktur, die ich wegen der genannten Symptome erhalten hab, ohne eine zusätzliche Medikamentöse Behandlung, die hat zwar ne Menge aufgerüttelt, dadurch auch einiges gelöst und gleichzeitig, die Symptome gelindert – so war meine Erfahrung, was nicht heißen soll, das dies ein Maßstab für alle zu sein hat.

    Doch was bei mir möglich ist, ist auch bei anderen möglich, vorausgesetzt, man ist offen dafür und läßt sich auf eine andere Behandlung, als die der Pharmazeutischen Wege und Mittel ein, bzw. wie schon hier erwähnt, das Pharmazie und Homöopathie sich Hand in Hand ergänzen, anstatt sich gegenseitig zu negieren.

    Letzten Endes geht es doch um ganzheitliche Heilung, und dazu gehört für mich nun mal auch andere Wege aus zu probieren, anstatt zu sagen „na gut, ist halt Depression, und da geht man dann lange in Gesprächstherapie und nimmt auf Dauer Psychopharmaka um damit klar zu kommen.“ Nein ich will nicht damit „klar kommen“ und „umgehen“ mit einer Depression z.B. Ich will diese los werden und das ganz…da bleibt mir nichts anderes übrig als auch andere Wege, die nicht alle so „beweisbar“ sind zu gehen. Und so seh ich das für jede Erkrankung, egal was es ist!

    Grüße

    Michaela-Alexandra

  15. Avatar
    Andreas Andersch

    13. Januar 2019 um 19:47

    Danke für diesen interessanten Beitrag. Ich selbst als Heilpraktiker, der seit Jahren erfolgreich Akupunktur betreibt (bislanfg jedoch nicht gg. Depressionen), kann dem trotzdem nur beipflichten.
    Seien wir ehrlich: Der Kern ihres Beitrags (und bitte nicht missverstehen, denn ich stehe voll dahinter) ist es, diesen unsäglichen Missstand der unprofessionellen oder gar manipulierten Studien aufzuzeigen, mit denen die Schulmedizin (und mit ihr natürlich die pharmazeutische Industrie) versucht, ihre Produktpalette zu schützen, um ja den Umsatz nicht zu gefährden. Traurig aber wahr.
    Nochmals danke für diesen Beitrag. Hoffentlich öffnet er noch vielen die Augen.
    Viele Grüße von Andreas Andersch

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