Wissenschaftler des Moffit Cancer Centers in Florida, USA haben unlängst entdeckt, dass eine Chemotherapie bei Krebs das Gehirn negativ beeinflussen kann, indem sie die Denkfähigkeit und das Erinnerungsvermögen herabsetzt (zeenews.india.com/news/health/diseases/chemotherapy-can-affect-the-brain-study_18700.html). Dieses Phänomen wird auch als das „Chemo-brain (Chemo-Hirn)“ bezeichnet. Dies führt bei den betroffenen Patienten zu einer Art “mentaler Vernebelung” während und nach der eigentlichen Chemotherapie.

Vermutet wurden jedoch diese Effekte schon seit geraumer Zeit. Dies zeigen frühere Veröffentlichungen aus Frankreich und Kentucky, USA (Is systemic anti-cancer therapy neurotoxic? Does chemo brain exist? And should we rename it? – ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20738010 und Chemo brain (chemo fog) as a potential side effect of doxorubicin administration: role of cytokine-induced, oxidative/nitrosative stress in cognitive dysfunction. – ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20738017).

So wie es ausschaut eliminieren die Chemotherapeutika nicht nur Krebszellen, sondern beeinflussen auch Hirnzellen, was zu einer kognitiven Beeinträchtigung führt. Hier stehen dann Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Probleme mit Multi-tasking usw. im Vordergrund. Zu diesem Ergebnis gelangten die Autoren, indem sie zuvor durchgeführte Studien an Patienten mit Brustkrebs nachträglich auf diese Nebenwirkungen auswerteten. Sie konnten feststellen, dass Frauen häufig leichte Beeinträchtigungen bei ihren sprachlichen Fähigkeiten hinnehmen mussten (z.B. bei der Wortwahl) sowie bei der räumlichen Orientierung (erhöhte Tendenz, sich zu verlaufen).

Die Studie zeigte, dass die Ergebnisse zwischen den Überlebenden unterschiedlich ausfielen. Einige Patienten hatten keinerlei Probleme, während andere eine Menge an Defiziten zu vermerken hatten.
Der Koautor Paul Jacobsen erklärte, das die Zahlen belegen, dass Patienten mit einer zuvor durchgeführten Chemotherapie signifikant schlechtere Ergebnisse bei Sprachtests aufwiesen als Patienten ohne Chemotherapie. Zusätzlich war bei den Chemo-Patienten die Fähigkeit zur räumlichen Orientierung stark beeinträchtigt, so der Autor.

Die Studie ist in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Oncology“ veröffentlicht worden. In PubMed jedoch gibt es zur Zeit noch keinen Eintrag.

Übrigens: Wenn Sie so etwas interessiert, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter
“Hoffnung bei Krebs” dazu an:

Beitragsbild: pixabay.com – klbz