Es gibt kein SARS-CoV-2? Ist es Schlangengift was wir bekommen?

Vor einigen Wochen machte eine Hypothese die Runde, dass Covid-19/SARS-CoV-2 kein Virus, sondern vielmehr eine Art „Schlangengift“ sei [1]. Veröffentlicht wurde diese Hypothese von Dr. Bryan Ardis, die von zahlreichen Menschen begeistert als DIE Erklärung für Covid-19 angesehen wird / wurde.

Besonders beliebt ist diese inzwischen zur „Tatsache“ gereifte Hypothese bei den „Freunden“ der „Es-gibt-keine-Viren“-Hypothese. Denn ohne Viren würde die Schlangengift-Hypothese in der Tat vieles erklären.

Wenn das alles stimmen würde, bliebe nur noch zu klären, wie sich dieses Schlangengift in der Bevölkerung verbreitet? Denn die Aerosole, über die die angeblich „nicht-existenten“ Coronaviren verbreitet werden, können kein Schlangengift transportieren. Die Lösung: Das Gift wurde ins Leitungswasser gegeben und erreichte über diesen Weg die Bevölkerung.

Nun gut. Wissenschaft vorurteilsfrei sein. Daher will ich dieser These einmal in diesem Beitrag nachgehen.

Warum könnte es ein Schlangengift sein?

Schlangengift ist in der Medizin eine der Ausgangssubstanzen für eine Reihe von Medikamenten, die die „klassische“ Pharmaindustrie auf den Markt gebracht hat. Zum Beispiel das Captopril, ein Blutdruckmittel aus der Klasse der ACE-2-Rezeptoren-Hemmer. Basis sind hier Peptide des Giftes der Jararaca-Lanzenotter (Bothrops jararaca), einer brasilianischen Schlangenart. Es gibt inzwischen ganze „Bibliotheken“ [2] mit Tausenden von Peptiden, Proteinen und kleinen Molekülen, die aus tierischen Giften stammen.

Die Tatsache, dass Schlangengifte in der Pharmaindustrie zum „Handwerkszeug“ gehören, lässt natürlich viele kritische Beobachter aufhorchen, da sich hier die Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit in Bezug auf die Schlangengift-Hypothese sichtlich erhöht.

Dazu gibt es Untersuchungen, die Toxin-ähnliche Peptide gefunden haben, die Ähnlichkeit mit tierischen Giften aufwiesen. Diese Peptide wurden in Stuhlproben von Covid-19-Patienten gefunden, nicht aber in einer Kontrollgruppe ohne Covid-19-Infektion.

Als ein weiterer „Beweis“ für die Schlangengift-Hypothese dient die Beobachtung, dass die „alternativen“ Behandlungsmethoden für eine Covid-19-Infektion auch bei Schlangenbissen eingesetzt werden (können): Ivermectin, Hydroxychloroquin, monoklonaler Antikörper etc.

Auf biochemischer Ebene stellt sich da die Überlegung ein, dass das, was wir „SARS-CoV-2“ nennen, bei einer biochemischen Analyse seine wahre Identität als Schlangengift preisgeben müsste. Hierzu scheint es sogar einige Arbeiten zu geben, die dieser Idee nachgegangen sind.

Eine Arbeit [3] von 2020 fand, dass es ein Schlangengift-Homolog in der Bindungsdomäne des SARS-CoV-2 Spike-Proteins gibt. Dies könnte durchaus die Folge davon sein, dass durch genetische Veränderungen im Wuhan- oder einem anderen Labor die genetische Sequenz für das Schlangengift, in diesem Fall der Phospholipase A2 [4], in das Spike-Protein eingebaut wurde, vielleicht um die Spikes noch gefährlicher zu machen, als sie von Natur aus schon sind.

Das würde zwar die Anwesenheit des „Schlangengifts“ als integralen Bestandteil des Spike-Proteins belegen. Dennoch bleibt bei diesem Gesichtspunkt die Frage offen, wie sich dieses „Schlangengift“ verbreitet, wenn es Bestandteil eines Virus ist?

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Noch mehr Belege, die keine sind?

Dr. Ardis zitiert als weiteren Beleg eine Arbeit aus China vom Januar 2020 [5]. Bereits zu diesem sehr frühen Zeitpunkt konnten die Autoren, offensichtlich bemüht, den Fledermaus-Ursprung für SARS-CoV-2 zu begründen, zeigen, dass es Ähnlichkeiten zwischen SARS-CoV-2 und dem Schlangen-Genom zu geben scheint. Allerdings scheinen hier auch zwei Aspekte verwechselt zu werden: Genom und Codonverwendung.

So schlossen die Autoren Folgendes:

Darüber hinaus deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass 2019-nCoV die ähnlichste genetische Information mit Fledermaus-Coronoviren und die ähnlichste Codonverwendung mit Schlangen hat.

Ist also eine vergleichbare Codonverwendung bei Schlangen schon gleichzusetzen mit der Existenz von „Schlangengift“, zumal die Codonverwendung (fast) nichts über das Genom aussagt.

Was ist Codonverwendung?

Codons sind Basentripletts, die eine Aminosäure kodieren. Zum Beispiel wird die Aminosäure Valin durch das Codon GUU (Guanin-Uracil-Uracil) kodiert. Dies ist aber nicht die einzige Möglichkeit Valin zu kodieren. Es gibt darüber hinaus noch drei weitere unterschiedliche Codons, die ebenfalls Valin kodieren (GUC, GUA, GUG).

Grund für diese „Vielfalt“ liegt in dem „Missverhältnis“ von Zahl der Aminosäuren, die für die Proteinsynthese zur Verfügung stehen = 20, und der möglichen Kombinationen der dazu Verfügung stehenden Basen Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C) und Uracil (U). Da drei Basen für ein Codon benötigt werden, gibt es 4³ = 64 mögliche Codons, von denen drei Codons reserviert sind, um den Synthesestopp festzulegen. Damit gibt es 61 freie Codons, die 20 Aminosäuren kodieren, was zu einer Vielfalt der Codons für eine Reihe von Aminosäuren führt.

Die Aussage der chinesischen Studie von 2020 bezüglich der Ähnlichkeit zu Schlangengiften bezieht sich also nicht direkt auf Ähnlichkeiten bei den Gensequenzen. Die hatte man für die Fledermäuse postuliert. Vielmehr liegt die Ähnlichkeit in der Codonverwendung. Das heißt, dass die Codons der Schlangengifte große Ähnlichkeit mit den Codons von SARS-CoV-2 aufweisen.

An einem praktischen Beispiel, um dies zu verdeutlichen, würde die Aminosäure Valin bei SARS-CoV-2 und Schlangengift viel häufiger von dem gleichen Codon codiert als zum Beispiel bei anderen Lebewesen, die für die gleiche Aminosäure eins der übrigen drei Codons signifikant häufiger benutzen. Das hat aber mit der Gensequenz nichts zu tun. Die bleibt, auch wenn unterschiedliche Codons verwendet werden, unverändert.

Und diese Ähnlichkeit bei der Codonverwendung scheint Dr. Ardis als weiteren Beleg dafür zu nehmen, dass SARS-CoV-2 im Wesentlichen ein Schlangengift wäre.

Aber reicht das aus? Aus genetischer Sicht gesehen macht es wenig Sinn, da derartige Ähnlichkeiten sicherlich nicht auf SARS-CoV-2 und Schlangengift begrenzt sind, sondern auch anderswo zu finden sein dürften. Das macht aber noch nicht die eine Sache zur anderen.

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Irreführende Homologien?

Ich erwähnte bereits die Phospholipase A2 als „Schlangengift“. Dieses „Schlangengift“ existiert allerdings auch natürlich im Organismus und hat dort wichtige Funktionen. Das Enzym spaltet Fettsäuren von Phosphorglyceriden ab, was ein Teil des Abbauprozesses dieser Stoffe darstellt. Gleichzeitig ist dies auch der erste Schritt bei der Biosynthese der Prostaglandine.

Das heißt, wir führen bereits „Schlangengift“ mit uns herum, ohne dass wir von Schlangen gebissen worden wären oder eine SARS-CoV-2-Infektion über uns ergehen lassen müssen.

Das Gift der Klapperschlange zum Beispiel enthält einen „Verwandten“ der Phospholipase A2, die praktisch in allen menschlichen Geweben gebildet wird. Bei Infektionen mit SARS-CoV-2 ist beobachtet worden, dass diese Gewebe deutlich vermehrt Phospholipase A2 produzieren, was dann klinisch wie eine Vergiftung durch einen Schlangenbiss aussehen kann. Das Gleiche ist auch bei einer schweren bakteriellen Infektion der Fall, die zu einer Sepsis führt. Auch hier werden extreme Konzentrationen an Phospholipase A2 aufgebaut, die eine Vergiftung durch Schlangenbiss vortäuschen.

Wenn die Hypothese eine Hypothese braucht

Was wir bislang zusammengetragen haben sieht mehr nach Zufall, Koinzidenz oder einem losen Zusammenhang von Infektionserkrankungen durch SARS-CoV-2 und der Verursachung durch Schlangengift aus. Parallelen gibt es durchaus. Vielleicht gibt es auch Sequenzabschnitte von Schlangengift in den Spike-Proteinen. Aber das erklärt nicht, wie das „Schlangengift“ unter die Leute gelangen konnte. Um dies zu erklären, braucht es eine weitere Hypothese: Die Vergiftung von Wasser.

In diesem Zusammenhang verstehe ich allerdings nicht, wieso die orale Aufnahme von „Schlangengift“ durch das Trinken von Wasser zu einer Vergiftung führt?

Werden diese Proteine nicht im Verdauungstrakt zerstört, wie alle anderen Proteine auch, die in der Nahrung vorkommen zum Beispiel?

Wie hoch ist die Überlebenschance dieser Proteine im Trinkwasser, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einem bakteriellen Zerfall ausgesetzt sein dürften?

Ließe sich diese „Vergiftung“ durch Schlangengift-Proteine nicht im Trinkwasser nachweisen?

Antworten auf diese Fragen habe ich nicht finden können.

Wenn die Hypothese vom „Schlangengift“ schon einiges an Fragen aufwirft, dann ist die „Wasser-Vergiftungshypothese“ um einige Potenzen fragwürdiger.

Wozu dieser Umweg über das Schlangengift, um die Gefährlichkeit der „Corona-Impfungen“ zu belegen, die die entsprechenden Spike-Proteine mit Schlangengift-Komponenten produzieren?

Reicht es nicht aus, dass die „Impfungen“ toxische Spikes produzieren, die auch ohne Schlangengift-Beimengungen nichts an Gefährlichkeit verlieren?

Fazit

Etliche kritische Geister stürzten sich auf die „Schlangengift-Hypothese“, um sie bereits jetzt als wissenschaftliche Wahrheit zu feiern.

Dazu gesellen sich religiöse Aspekte, besonders in Bezug auf die Schlange als Symbol des Bösen, die ja dafür verantwortlich ist, dass wir aus dem Garten Eden vertrieben worden sind.

Und weitere mit Wissenschaft wenig korrespondierende Ansichten werden in diesem Zusammenhang verbreitet („es gibt keine Viren, daher passt das Schlangengift“…), dass man den Eindruck gewinnen möchte, dass hier möglicherweise mehr oder weniger gezielt die Diskussion um die wahren Ursachen von SARS-CoV-2 und den Gen-Injektionen verwässert werden soll. Die Hypothese, die eine Hypothese braucht, um sich selbst zu erklären, lässt deren Apologeten in einem teilweise kaum ernstzunehmenden Licht erscheinen.

Ich wäre bei solchen Thesen vorsichtig. Klar: jede These darf aufgestellt werden und sollte dann geprüft werden, wie stichhaltig diese erscheint. Aber diese Sache mit dem Schlangengift erscheint mir doch zu absurd. Die „impfkritische Bewegung“ in Sachen Gentechnik-Spritzen sollte aufpassen sich nicht mit der Stützung solcher Thesen unglaubwürdig zu machen. Das Feld der unglaubwürdigen Behauptungen sollten wir Herrn Lauterbach und seinen Freunden überlassen.

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Quellen:

Beitragsbild: pixabay.com – geralt

Dieser Beitrag wurde am 29.06.2022 erstellt.

René Gräber

René Gräber

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