„Heise-online“ beneidet Schweden

Am 26. Oktober 2020 erschien bei „Heise-online“ ein bemerkenswerter Beitrag über Schweden und seine Lage im Kampf gegen die „2. Welle“.

Der Beitrag ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum Einen pflegt er zwar zu einem gewissen Grad alle Vorurteile zur „2. Welle“. Zum Anderen jedoch zeichnet er ein „Pandemie“-Bild von Schweden, welches sich in zentralen Punkten signifikant von der Meinung der „Qualitätsmedien“ unterscheidet.

Noch einmal zur Erinnerung an die Lage von Schweden während der „1. Welle“:

„Heise-online“ – die „2. Welle“ und: „Ewig lockt der PCR-Test“

Nach einer vielversprechenden Überschrift kommt jedoch eine kleine „kalte Dusche“ auf den Leser zu, wenn sie/er den ersten Satz im Artikel liest: Hier wird von „Infiziertenzahlen“ geredet, die angeblich in Europa steigen, außer in Schweden.

So viel vorweg: Das, was bis heute als „Infektionszahlen“ oder wie in diesem Fall „Infiziertenzahlen“ in der öffentlichen Berichterstattung kursiert, sind bei einer streng wissenschaftlichen Betrachtung nichts als positive PCR-„Test“-Ergebnisse. Denn ein PCR-„Test“ sagt nichts über eine Infektion aus. Sogar Herr Drosten hatte dies 2014 bei positiven PCR-Befunden bei MERS-Viren zu bedenken gegeben. Damals hatte er gesagt:

…die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie plötzlich ein Mers-Fall.

Wo zuvor Todkranke gemeldet wurden, sind nun plötzlich milde Fälle und Menschen, die eigentlich kerngesund sind, in der Meldestatistik enthalten. Auch so ließe sich die Explosion der Fallzahlen in Saudi-Arabien erklären. Dazu kommt, dass die Medien vor Ort die Sache unglaublich hoch gekocht haben.“

Dieses Szenario klingt vertraut, aber nicht weil man sich an diese Aussage von 2014 erinnert, sondern weil man das „Pandemie“-Szenario vom letzten März wieder auferstehen lassen will.

Darum beklagt „Heise-online“ 15.000 „Corona-Infektionen“ täglich in Belgien und Tschechien und den damit verbundenen exponentiellen Anstieg der „Infektionsrate“. Und damit sieht es wieder mal so aus, dass das Gesundheitssystem überlastet werden könnte.

Der Einwand der Kritiker, dass die angeblich gestiegene „Infektionsrate“ auf einer Zunahme der PCR-„Test“-Aktivität beruhe, kontert „Heise-online“ mit der Beobachtung, dass nunmehr der prozentuale Anteil der positiv Getesteten in Deutschland von 1 % jetzt auf 4 % angestiegen sei. Wie ließe sich das anders erklären als mit einer Zunahme der Infektionsrate?

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die Kritik an der gesteigerten Test-Aktivität auszuhebeln. Eine dieser Möglichkeiten ist, einfach so zu testen, dass positive Tests beim Testen herauskommen.

Man könnte hier auch sagen, dass man gleich auf das Testen verzichten und einfach behaupten könnte, dass die Tests positiv wären. Das spart Zeit und Geld und man hat das entsprechende Ergebnis.

Zum Beispiel in Bayern gab es den Fall, wo von 60 positiven Ergebnissen 58 Ergebnisse falsch positiv = negativ waren.

Gewollt oder nur schlampig gearbeitet? Da taucht schon der Verdacht auf, dass man in der Politik viele, viele, viele positive Tests benötigt, um die „2. Welle“ und die damit verbundenen Maßnahmen zu rechtfertigen.

Eine weitere Möglichkeit bei einem PCR-„Test“ den Anteil der prozentual positiven Ergebnisse zu steigern und damit dem Argument von der gesteigerten Test-Aktivität den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist die Erhöhung der PCR-Zyklen.

Was bewirkt dies? Der ct-Wert (cycle threshold) gibt die Zahl der Zyklen an, mit der DNA amplifiziert (vermehrt) wird. Eine französische Arbeit von Ende September 2020 hatte gezeigt, dass bei einem ct-Wert von 25 rund 70 % der positiven Werte als echt anzusehen seien. Bei einem ct-Wert von 30 waren es nur noch 20 % und bei einem ct-Wert von 35 sank die richtig-positiv-Rate auf 3 % ab. Alles, was über 35 lag, produzierte nur falsch-positive Ergebnisse.

Darum ist es nicht verwunderlich, warum bei den vielen PCR-„Tests“ so gut wie nie Angaben über den ct-Wert gemacht werden. Man weiß aber, dass dieser bei den meisten Tests bei über 35 liegt, einige sogar bei 45. Auf diese Weise erhält man positive Tests, die nichtssagend sind, aber der Öffentlichkeit, die von diesen wissenschaftlichen Fragen keine Ahnung hat, als sogenannte Infektionszahlen verkauft werden können.

Auf diese Art und Weise wird die „2. Welle“ künstlich herbei getestet, wie Dr. Mike Yeadon behauptet. Dr. Yeadon war Forschungsleiter und Vizepräsident von Pfizer. Heute behauptet er, dass 90 % der positiven PCR-„Tests“ falsch-positiv seien.

Und er behauptet, dass dies eine von der Politik absichtlich gewollte Situation sei. Er sagt, dass den Regierenden dabei sehr wohl bewusst sei, dass die PCR-„Tests“ keine Aussagekraft haben. Die erfundene „2. Welle“ beruhe auf falschen PCR-„Tests“.

Eine genauere Betrachtung zu den Aussagen von Dr. Yeadon gibt es hier: Der Betrug mit Zahlen | Rubikon.

Diese „Hypothese“ von möglicherweise bewusst gefälschten PCR-„Tests“ und Tests mit hohen ct-Werten wird von einer Aussage von „Heise-online“ (ohne es zu wissen) unterstützt. Denn im Beitrag wird behauptet, dass die WHO „im globalen Maßstab einen Rückgang der Neuinfektionen registriert“, aber dass es in Europa seit Anfang September „eine nahezu exponentiell Zunahme“ gäbe.

Wie kann es sein, dass das böse Virus weltweit auf dem Rückzug ist, aber in Europa jetzt umso stärker zuschlägt? Und jetzt sollen sogar die Todesfälle aufgrund von SARS-CoV-2 um ein Vielfaches gestiegen sein.

Sie können nur um ein Vielfaches gestiegen sein, wenn die Beurteilungsgrundlage genau die vom März 2020 ist. Das heißt, dass nicht unterschieden wird zwischen an und mit dem Virus verstorben. Und wenn man dann noch „zuverlässige“ PCR-„Tests“ hat, die ausreichend viele Getestete mit positiv bewerten, dann darf man sich nicht über eine erhöhte oder sich erhöhende Covid-19-Sterberate wundern.

Als ultimative Erklärung für die Zunahme der „Infektionen“ nennt dann „Heise-online“ eine „wachsende Unvorsichtigkeit und die Öffnung der Schulen nach dem Sommer“. Auch hier frage ich mich, ob man bei „Heise-online“ noch nichts von der im September erschienenen „Sachsen-Schulstudie“ gehört hat: Sachsen Schulstudie: keine aktiven Infektionen, Kinder klagen über Isolation und Verlust an Lebensqualität?

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Auf nach Schweden!

Der Beitrag sollte eigentlich über Schweden sein, ist dann, bislang zu mindestens, in eine etwas nähere Begutachtung der Rolle der PCR-„Tests“ abgeglitten. Ich hielt dies für angezeigt, da der Beitrag von „Heise-online“ etwas „abenteuerliche“ Erklärungen für die „2. Welle“ und deren seltsame Legitimation versprühte.

Die Betrachtung der „Infektionszahlen“ für Europa und für Schweden, die „Heise-online“ unter der Unterüberschrift „der schwedische Sonderweg“ anstellt, beruht auf diesem falschen Verständnis und dem, was die PCR-„Tests“ wirklich zu leisten vermögen. „Heise-online“ sagt zum Beispiel, dass die sogenannten Infektionszahlen in Europa sich vervielfachen und die Todesfälle zunehmen, während Schweden eine Ausnahme bildet.

Auch in Schweden hat die Test-Aktivität deutlich zugenommen. Aber dennoch gibt es weniger „Neuinfektionen“. Wenn wir uns die Basis ins Gedächtnis zurückrufen, auf denen „Neuinfektionen“ definiert werden, könnte es da nicht sein, dass man in Schweden PCR-„Tests“ zum Einsatz bringt, die auf einem deutlich geringeren ct-Wert beruhen? Ich habe zu dieser Hypothese keine Anhaltspunkte gefunden.

Es gibt aber einen Anhaltspunkt, demzufolge in Schweden das Bewusstsein für die Problematik der PCR-„Tests“ durchaus vorhanden zu sein scheint. Denn Ende August entdeckte man Tausende von falsch-positiven Testresultaten, die mit in China produzierten Testkits durchgeführt worden waren. Hier waren 3700 Testergebnisse falsch-positiv. Ob das alleine ausreicht, die unterschiedlichen Beobachtungen zu erklären, ist fraglich.

„Heise-online“ bringt dann eine weitere Erklärung für dieses Phänomen, welches sogar eine wissenschaftliche Basis aufweist. Man argumentiert, dass man während der „1. Welle“ auf einen Lockdown verzichtet hatte und nur wenige Einschränkungen durchgesetzt hatte, die zum größten Teil als Empfehlung und nicht als Gebot oder Verbot ausgesprochen worden waren.

Das Ergebnis war aus infektionsepidemiologischer Sicht eine schnelle Bildung von Herdenimmunität. Zunächst sah es nicht danach aus, denn Anfang Mai zeigte eine Untersuchung (laut „Heise-online“), dass nur 7,3 % der Stockholmer Antikörper vorzuweisen hatten.

Was man zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, das war die Tatsache, dass Antikörper bei SARS-CoV-2 nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen. Von entscheidender Bedeutung, auch für die Herdenimmunität, ist die Hintergrundimmunität durch T-Zellen, was erst im August 2020 durch eine Forschergruppe aus Tübingen gezeigt werden konnte. „Heise-online“ beruft sich hier auf einen Beitrag des NDR: Was können T-Zellen gegen das Cornavirus leisten? | NDR.de – Nachrichten – NDR Info.

Ich hatte zu diesem Thema einen Beitrag erstellt, der sich auf wissenschaftliche Quellen beruft und nicht auf Aussagen von öffentlichen Medien (obwohl der NDR-Beitrag keinesfalls schlecht ist): Die Frage, die gar nicht mehr diskutiert wird: Wie tödlich ist Corona wirklich?

Das heißt am Ende des Tages, dass mit dem Fehlen des Lockdown sind Schweden sich ein Prozess vollzogen hat, der seit tausenden von Jahren vor sich geht. Und das ist die jährliche natürliche Immunisierung der Bevölkerung durch das periodische Auftreten von Krankheitserregern, gegen die der Einzelne und die Gemeinschaft eine Immunität entwickeln.

Da die Herdenimmunität von einer Reihe von Autoren bei 10-20 % angesiedelt wird (siehe meinen soeben zitierten Beitrag), dürfte diese Infektionsrate bereits in Schweden erreicht sein und dementsprechend wenig Neuinfektionen zu lassen.

Was ich an diesem Punkt jedoch nicht verstehe, das ist die Unterstellung, dass es zu der gegenwärtigen Jahreszeit überhaupt Neuinfektionen gibt. Womit? Mit Coronaviren? Laut „Flugplan“ für Viren und Viren mit grippeähnlichen Symptomen ist es überhaupt noch nicht an der Zeit, dass Coronaviren aktiv sind. Die tauchen erst gegen Ende November auf und dauern bis Ende April.

Wenn man also grippeähnliche Symptome in der Vor-Coronazeit verspürt, dann könnte dies auf eine Infektion mit einem Parainfluenza-Virus beruhen oder einem Adenovirus. Ein PCR-„Test“ mit einem ct-Wert von 45 wird dann auch hier positiv ausschlagen und wir haben eine wunderschöne „Neuinfektion“.

Wenn Schweden PCR-„Tests“ mit reduziertem ct-Wert benutzt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dies die eigentliche Erklärung für die geringe Zahl an „Neuinfektionen“ = falsch-positiven Tests ist. Nur zur Erinnerung: Laut Untersuchung des französischen Teams (siehe weiter oben) sind die Tests bei einem ct-Wert von 25 immer noch zu 30 % falsch positiv. Wer also in der Corona-freien Zeit Coronaviren findet, der dürfte sich in diesem 30 %-Bereich bewegen.

Zum Schluss: Was sagt ein positiver PCR-„Test“?

Selbst ein gesicherter positiver PCR-„Test“ sagt nichts darüber aus, ob eine Infektion vorliegt. Ich verweise noch einmal auf das Zitat von Herrn Drosten (siehe oben). Der Nachweis von DNA eines RNA-Virus (ein Widerspruch, der auch von niemanden thematisiert wird) weist eben nur Genabschnitte nach und sonst nichts.

Ein Rückschluss auf ein funktionstüchtiges Virus ist mit dieser Methode absolut unmöglich. Und die Möglichkeit, dass solche Genabschnitte aus anderen Quellen als unserem gesuchten SARS-CoV-2 stammen, ist auch nicht von der Hand zu weisen.

Fazit

Das Steigen der angeblichen Infektionszahlen zu einer Zeit, wo das gesuchte Virus noch gar nicht aktiv ist, kann daher nur auf falsch-positiven PCR-„Tests“ beruhen, die aus politischen Gründen falsch-positiv gehalten werden. Und das kann man durch entsprechende Manipulation erreichen, sei es durch verunreinigte Testkits oder exorbitant hohe ct-Werte.

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Beitragsbild: 123rf.com – Roman Sigaev

Dieser Beitrag wurde am 6.11.2020 erstellt.

René Gräber

René Gräber

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