Bei all meinen früheren Recherchen vor 2020 musste ich feststellen, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ein sehr gut mit Ärzten versorgtes Land sind.
Deutschland ist zweifelsohne reich an Ärzten. Aber wie wir wissen, ein Patient bekommt nicht zwangsläufig die Behandlung, die ihn gesünder macht...
Einer, der in 5-min.-Sprechstunde die ganze Zeit wie "angeklebt" vor seinem Rechner sitzt, tippt und nur Rezepte verordnet, den Patienten aber niemals wirklich untersucht hat, nennt sich auch Arzt. Das liegt nicht zuletzt an dem bisherigen Budgetierungssystem.
Ab Oktober 2025 sollte angeblich das bisherige Budgetierungssystem für Hausärzte abgeschafft werden. Bisher gab es für Hausärzte ein festgelegtes Quartalsbudget, bis zu dessen Grenze Leistungen voll vergütet wurden. Wurden mehr Leistungen erbracht, konnten Honorare an den Arzt gekürzt oder nicht vollständig bezahlt werden. Mit der Entbudgetierung wird diese Obergrenze aufgehoben, das heißt Hausärzte erhalten für ihre erbrachten Leistungen die volle, vollständige Vergütung ohne Begrenzung.
Das bedeutet, der Hausarzt kann mehr Patienten behandeln, längere oder häufigere Sprechstunden anbieten und mehr Leistungen erbringen, ohne dass sein Honorar durch Mengenbegrenzungen gekürzt wird.
Die Entbudgetierung ab Oktober 2025 betrifft konkret diese hausärztliche Leistungen:
Versicherten-Pauschalen
Chroniker-Pauschalen
Geriatrische Versorgung
Hausbesuche
Nicht von der Entbudgetierung ab Oktober 2025 betroffen sind allerdings diese hausärztliche Leistungen:
Psychosomatische Grundversorgung
Ultraschalluntersuchungen
Schmerztherapeutische Leistungen
Primäre Wundversorgung
Heilmittelverordnungen (z. B. Physiotherapie, Ergotherapie)
Weitere nicht hausärztliche Bereiche, wie z.B. Facharztleistungen...
Diese Leistungen bleiben weiterhin budgetiert.

