Ingwer hilft bei Diabetes

Ich freue mich immer, wenn ich lesen darf, dass es noch Wissenschaftler gibt, die sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen von natürlichen Heilmitteln befassen. Diese Wissenschaftler leisten genau die evidenzbasierte Arbeit, welche immer wieder von der Schulmedizin eingefordert wird – natürlich ohne das jene selbst dazu bereit oder in der Lage wäre (in den meisten Fällen zumindest), ihren eigenen Regeln nachzukommen. Statt dessen werden „evidenzunbasierte“ Mittel, wie Avandia usw., über den grünen Klee gelobt, die dann mitsamt dem Klee nach einigen Jahren in der Versenkung verschwinden. Schade um den Klee…

Prof. Roufogalis ist Professor für pharmazeutische Chemie, der bemerkenswerterweise nach natürlichen Alternativen für eine Diabetestherapie sucht, statt synthetische Lösungen aus dem Labor zu propagieren. Es gibt inzwischen eine Reihe von Veröffentlichungen von ihm zu dieser natürlichen Alternative, die lautet: Ingwer und Diabetes. Die neueste seiner Arbeiten beschreibt eine Fähigkeit des Ingwers, zu der bislang noch kein synthetisches Präparat in der Lage war: eine insulinunabhängige Glukoseaufnahme der Muskel- und Fettzellen. (Quelle: „Gingerols of Zingiber officinale Enhance Glucose Uptake by Increasing Cell Surface GLUT4 in Cultured L6 Myotubes“ – https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22828920).

Die pharmazeutischen Präparate, so auch das vom Markt genommene Avandia, zielen im Wesentlichen darauf, die Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren der Zellen wieder herzustellen bzw. zu erhöhen. Laut Prof. Roufogalis ist Ingwer in der Lage, den Glucosetransport in die Zelle ohne die Hilfe von Insulin über GLUT4 zu bewerkstelligen. GLUT4 ist ein Membran-Transport-Protein, das beim Menschen primär in den Membranen von Muskel- und Fettzellen zu finden ist. Unter physiologisch normalen Verhältnissen bewirkt das Andocken von Insulin an die spezifischen Insulinrezeptoren unter anderem, dass das GLUT4-Protein aktiviert wird und den Glucosetransport vornimmt.

Liegt aber eine Insulinresistenz vor, die im hohen Maße die Ursache für einen Diabetes Typ-2 ist, dann bleibt die Stimulation von GLUT4 aus, was zu einem eingeschränkten Glucosetransport in die Zielzellen führt und damit zur Erhöhung der Blutzuckerwerte. Und genau hier kommt der entscheidende Auftritt von Ingwer: Gingerol ist ein Scharfstoff des Ingwers, der für den typischen Ingwergeschmack und seine Schärfe zuständig ist. Zu seinen entzündungshemmenden und immunmodulierenden Eigenschaften gesellt sich jetzt auch noch die Fähigkeit, die Glucoseaufnahme von Muskel- und Fettzellen durch eine direkte Aktivierung des Glucosetransport-Proteins der Zellen zu induzieren.

In älteren Arbeiten (2004) wurde zudem gezeigt, dass Gingerol auch die insulinabhängige Glucoseaufnahme der Zielzellen günstig beeinflussen kann (Quelle: Enhancement of insulin sensitivity in adipocytes by ginger. – https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15630272). Eine weitere Arbeit aus dem Jahr 2011 zeigt einen weiteren Wirkmechanismus des Ingwers. Hier zeigten die Autoren, dass Gingerol zudem einen hemmenden Effekt auf Enzyme hat, die maßgeblich an dem Abbau von Polysacchariden zu Glucose beteiligt sind. Dies sind die ?-Glucosidase und die ?-Amylase. Dieser Hemmeffekt auf die beiden Enzyme ist laut Aussagen der Autoren so ausgeprägt, dass er für die Therapie des Typ-2-Diabetikers von Relevanz ist.

Fazit

Alte und neue naturwissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass Ingwer ein anti-diabetisches Potential hat, das auf mehr als nur einem Wirkmechanismus beruht. Da Ingwer in erster Linie ein Gewürz ist und kein Medikament, kann man von der Vermutung ausgehen, dass die Nebenwirkungsrate verschwindend gering sein wird. Jedenfalls hat der Verzehr von Ingwer über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende nichts Gegenteiliges gezeigt.

Und wie schon so häufig – es gibt kaum klinische Studien mit Diabetikern, da die Wurzel (noch) nicht patentierbar ist und damit der große Profitregen für die Vertreiber ausbleibt. Was für die Betroffenen bleibt, ist die Überlegung, hier einmal einen Selbstversuch zu starten und vermehrt auf den Ingwer zurückzugreifen.

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Beitragsbild: pixabay.com – congerdesign

René Gräber

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2 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Ein sehr interessanter Artikel, den ich nun schon zum zweiten Mal lese. Sollten die frischen Knollen bevorzugt werden oder sind die genannten hilfreichen Inhaltsstoffe auch in den getrockneten Ingwerknollen und im Ingwerpulver vorhanden?

  2. Avatar

    Sehr geehrter Herr Gräber,
    zunächst herzlichen Dank für Ihre informativen E-Mails. Was das Thema Diabetes betrifft, möchte ich Ihnen meine eigenen Erfahrungen mitteilen, da sie vielleicht auch für andere Patienten nützlich sein könnten. Ich bin mir schon bewußt, dass es sich um rein individuelle Erfahrungen handelt, die nicht unbedingt übertragbar sind. Trotzdem möchte ich sie Ihnen nicht vorenthalten.

    Zur Vorgeschichte: vor etwa sechs Jahren wurde bei mir durch Endokrinologen Insulinresistenz diagnostiziert und ich hatte bereits erhöhte Zuckerwerte, die dann mit Metformin behandelt wurden. Da ich aber nicht so gerne pharmazeutische Produkte zu mir nehme, es sei denn, es gibt keinen anderen Ausweg, habe ich nach anderen Wegen gesucht und das Metformin nur einige Monate lang eingenommen.

    Da ich an mehreren Autoimmunerkrankungen leide, auch Hashimoto, was mir leider ein dauerhaftes Übergewicht beschert (ich bin 75 Jahre alt und seit meinem 40.Lebensjahr übergewichtig), war meine Ernährung schon bei der Diagnose Diabetes eher bescheiden, so dass ich befürchten musste, durch die üblichen Diäten nicht allzu viel erreichen zu können. Heute habe ich schon seit über zwei Jahren ganz normale Zuckerwerte, was ich auf folgende Maßnahmen zurückführe:
    1. Umstieg auf grünen Tee als alleiniges Getränk mit der Folge, dass ich überhaupt keinen Bedarf mehr an Süßigkeiten habe, ja sogar Widerwillen dagegen empfinde.
    Außerdem verzichte ich auf Weißbrot und esse generell sehr wenig Brot, dafür Gemüse und Eiweiß.
    2. Darüber hinaus trinke ich regelmäßig Kombucha, den ich ebenfalls vorrangig mit grünem Tee bereite. Lt. mehreren Beiträgen im Internet könnte auch der Kombucha dazu beigetragen haben, dass meine Werte jetzt normal sind.
    3. Bewegung in Maßen, leider nicht ausreichend, um das Gewicht abzubauen. Nur machen meine Gelenke nicht mehr alles mit.
    (übrigens: meine Mutter hatte in meinem Alter hochgradigen Diabetes!)
    Interessant ist auch die Frage der Versorgung mit Mikronährstoffen.

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