Rosmarin macht sehend – bzw. scheint in der Lage zu sein, das Sehvermögen scharf zu halten und den älter werdenden Menschen vor einem Sehschärfeverlust zu schützen. Diese Entdeckung machten Wissenschaftler vom Sanford-Burnham Medical Forschungsinstitut in den USA.

Der aktive Wirkstoff im Rosmarin ist demnach Carnosolsäure. Sie ist ein natürliches Antioxidans und Antibiotikum. Zudem wirkt die Säure auch entzündungshemmend. Diese Eigenschaften scheinen dafür verantwortlich zu sein, dass der Verzehr von Rosmarin vor einer altersbedingten Makuladegeneration schützt, der häufigsten Ursache für ein sich verschlechterndes Sehvermögen in der westlichen Welt.

Zusätzlich scheint die Carnosolsäure auch vor einer Degeneration der Retina zu schützen, wollen die Forscher wissen, die das Kraut an Laborratten austesteten. In früheren Studien entdeckten die Wissenschaftler, dass die Carnosolsäure auch das Gehirn vor entzündlichen Prozessen schützt.

Quelle: https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23081978

Aktualisierung 3.3.2012 2013

Aufgrund der Anfragen bzgl. der Dosierung von Rosmarin und Bedenken zu Tierversuchen habe ich dieses Thema noch einmal in Angriff genommen. Und das hat etwas länger gedauert als angenommen.

Zunächst zur Dosierung: Im Abstract der angegebenen Veröffentlichung gab es keine Angaben zu den Mengen, die den Versuchstieren verabreicht worden war. Diese werden in der Originalarbeit angegeben sein, die aber über PubMed nicht so einfach zugänglich ist. Die Originalarbeit ist einsehbar unter http://www.iovs.org/content/53/12/7847.long. Voraussetzung dafür ist, dass man auf dieser Webseite ein „Konto“ eröffnet oder für das Lesen beziehungsweise Herunterladen der kompletten Veröffentlichung 15 Dollar zahlt.

Aber, wie Herr Reinhard (siehe Kommentare unten) ja schon richtig bemerkte, würde die Menge an intraperitoneal injizierter Substanz wenig Information geben über die Menge, die für eine oral durchgeführte Therapie in Frage käme. Wenn man sich die wissenschaftliche Literatur anschaut, dann wird man feststellen, dass Rosmarin nicht nur gut für die Augen zu sein scheint. Denn es gibt ältere Veröffentlichungen, die zeigen konnten, dass Rosmarin Tumorzellen attackiert (https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20449663), Cholesterinspiegel und Blutzuckerwerte normalisiert (https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21676274) und anti-bakterielle Eigenschaften hat. Aus der Naturheilkunde ist auch bekannt, dass Rosmarin wirksam ist gegen Kreislaufschwäche, Durchblutungsstörungen, Gicht, Rheuma, Migräne oder auch schlecht heilende Wunden.

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So wie es aussieht, ist die schützende Wirkung auf die Augen eine neue Beobachtung. Da ich die Originalarbeit nicht vollständig kenne, vermute ich, dass hier Mengenangaben gemacht worden sind, die für die Versuche, nicht aber für die Praxis relevant waren. Denn diese Arbeit hat erst einmal die Wirksamkeit von Rosmarin auf Augenleiden beschrieben. Die Dosisfindung für ein Produkt ist eine andere Angelegenheit, für die es eigens konzipierte Dosisfindungstudien gibt. Von daher gehe ich davon aus, dass es für diese „Indikation“ noch keine allgemein verbindliche Dosierungsempfehlungen gibt. Aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit können wir davon ausgehen, dass die bislang gängigen Dosierungsempfehlungen bei anderen Leiden auch bei den Augen wirksam sein könnten.

Laut Empfehlungen der “Kommission E” sollen 4 bis 6 Gramm pro Tag nicht überschritten werden. Essentielle Öle werden mit 0,1 bis 1 Milliliter beziehungsweise 20 Tropfen maximal täglich dosiert (http://www.drugs.com/npp/rosemary.html). Für Bäder liegt die tägliche Obergrenze bei 50 Gramm Blättern (http://www.natur-lexikon.com/Texte/MZ/002/00181-Rosmarin/MZ00181-Rosmarin.html).

Für die Zubereitung von Rosmarin-Tee nehme man einen gehäuften Teelöffel Rosmarinblätter auf 250 Milliliter heißem Wasser, was man 15 Minuten ziehen lässt. Zum Beispiel bei Erschöpfungszuständen empfehle ich den Tee morgens und mittags.

Nun noch ein Wort zu Tierversuchen:

Das Thema lautet eigentlich „Rosmarin und seine Wirkung auf die Augen“. Tierversuche ist ein völlig anderes Thema, das man mit Rosmarin nicht deshalb in Zusammenhang bringen kann, nur weil es Tierversuche gibt. Wenn ich Tierversuche ablehne und daraus ableite, dass auch deren Ergebnisse abzulehnen sind, dann mache ich meine Erkenntnisfähigkeit abhängig von moralischen Gesichtspunkten.

Ich bin kein Freund von Tierversuchen. Aber: eine konsequente Ablehnung von Tierversuchen würde bedeuten, entweder auf bestimmte “wissenschaftliche” Erkenntnisfortschritte zu verzichten oder aber (um das arme Vieh zu schützen), auf Menschenversuche zurückgreifen zu müssen. Und wer käme da in Frage? Zum Beispiel Kinder in Nigeria, wie es Pfizer beim Austesten eines inzwischen wieder vom Markt genommenen Antibiotikums (Trovafloxacin) durchgeführt hat und bei dem 5 von 200 Kindern an den Nebenwirkungen der Substanz verstorben sind?

Tierversuche, die Kreaturen quälen, nur um eine weitere Schönheitscreme auf den Markt zu bringen, lehne ich genauso vehement ab wie Herr Reinhard. Eine totale Ablehnung aber würde vermutlich eine deutliche Einschränkung der Wissenschaft bedeuten, deren Folgen ich nicht wirklich abschätzen kann. Ich muss zugeben, wo der Trennstrich zu ziehen ist zwischen notwendigen und überflüssigen Tierversuchen, das liegt in einer undefinierbaren Grauzone.

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Beitragsbild: pixabay.com – samsevents