Die Prozessorientierte Homöopathie
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Bei der prozessorientierten Homöopathie handelt es sich nicht um eine neue Art der Homöopathie, sondern
vielmehr um eine Interpretation der klassischen
Homöopathie, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat.
Diese Entwicklung wurde dadurch ausgelöst, dass mit Hilfe der Methoden der klassischen Homöopathie
zwar auftretende Symptome behandelt werden konnten, doch der Heilungseffekt nur für kurze Zeit eintrat.
Der Grund dafür war, dass der innere Widerstand des Patienten bei der Behandlung unberücksichtigt blieb. Somit
wurde die Homöopathie mit Hilfe von Erkenntnissen aus der Praxis erweitert.
Wie bei allen homöopathischen Methoden ist die Betrachtung aller Symptome, die der Patient aufweist, ein
wichtiger Teil der prozessorientierten Homöopathie, da durch diese der Homöopath auf die benötigte Arznei, die dem
Gesamtbild am ähnlichsten ist, schließen kann.
Aber im Gegensatz zu der klassischen Richtung wird hier auch die "Bewegung" (der "Prozess") mit einbezogen, das
heißt, dass auf das Ziel der Krankheit geachtet wird.
Noch wichtiger als das Verständnis der Gesamtheit der Symptome ist die Erkenntnis, die aus dieser Bewegung
gewonnen werden kann. Die Symptome sind nur Anzeichen für die innere Auseinandersetzung, die zeigen, dass der
menschliche Organismus mit den Krankheitserregern in Beziehung getreten ist. Sie sind mehr als eine Erscheinung,
die von Viren etc. hervorgerufen wird.
Doch nicht nur die Prozesse im Patienten werden bei der prozessorientierten Homöopathie betrachtet, sondern es
wird ebenfalls die Frage nach den Prozessen im Behandelnden gestellt. Diese beginnen schon mit dem ersten Eindruck,
den der Homöopath vom Patienten hat, und werden im Laufe der Behandlung immer konkreter.
Der Homöopath ist hierbei nicht nur dafür zuständig die richtige Arznei zu finden; er gibt seinem Patienten eine
Hilfestellung zur Persönlichkeitsentwicklung.
Die Lebenskraft des Patienten soll positiv beeinflusst werden mit Hilfe einer
psychotherapeutischen Betreuung des Heilungsprozesses. Dies ist nach Vorstellung der Vertreter der
prozessorientierten Homöopathie der einzige Weg, um Krankheitsauslöser richtig und vor allem langfristig zu
beseitigen.
Der Patient sollte lernen sowohl für sich, als auch für seine Krankheit, Eigenverantwortung zu übernehmen.
Es werden das persönliche Umfeld und Unterbewusstes (Träume, Fantasien) mit in die Therapie einbezogen. Der
Heilungsprozess geht jedoch über die persönliche Ebene hinaus, da die Krankheit auch eine kollektive Ebene
umfasst.
Im Verständnis der prozessorientierten Homöopathie kann der Heilungsprozess in vier Teilschritte eingeteilt
werden:
Zuerst wird Kontakt zu den Teilpersönlichkeiten, die jeden Menschen zu dem machen, der er ist, aufgenommen, um
sie im zweiten Schritt zur Harmonie zu führen.
Dann können die Teilpersonen harmonisch Kontakt zueinander aufnehmen, um sich schließlich dem Dienst am Menschen
"unterzuordnen".

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