Wie es aussieht ist die B.1.1.7-Mutante von SARS-CoV-2 heute das, was SARS-CoV-2 vor einem Jahr war. Nachdem es sich herumgesprochen zu haben scheint, dass das Risiko, an einer SARS-CoV-2-Infektion zu versterben, ähnlich hoch oder gering ist wie das der Grippeinfektion, gab es keinen Grund mehr zur Panik.

Da Panik aber von Seiten der Regierung auf dem Programm stand (siehe „Panik Papier“[i]), musste ein anderes Pandemie-Szenario her, das in enger Verbindung zum ursprünglichen „Monster“ stand. Und das sind die Mutationen von SARS-CoV-2, heute speziell die B.1.1.7-Mutante aus Großbritannien.

Wer kennt sie nicht, die grauenhaften Mutationen und Mutanten aus all den „realitätsnahen“ Hollywoodfilmen, die die gesamte Welt bedrohen und dem Untergang weihen, wenn es da nicht Supermann, Spiderman und andere Superhelden gäbe, die in nur anderthalb Stunden das Böse vernichten und die Zuschauer in eine heile und sichere Welt entlassen.

Ähnlich „realitätsnah“ sind die heutigen Superhelden, bestehend aus Regierung, Lücken-Presse (man berichtet nur das, was passt) und einigen anderen Helden. Denn diese wollen mit hollywoodreifen realitätsfernen Maßnahmen, wie Lockdowns[ii], das „Monster“ in die Knie zwingen. Je abenteuerlicher diese Maßnahmen werden und je abenteuerlicher die dazugehörigen Erklärungen werden, desto größer werden die Zweifel, ob diese „Show“ überhaupt das erklärte Ziel zum Zweck hat?

Vor allem die Erklärungen jetzt mit der Mutante B.1.1.7 lässt an Abenteuerlichkeit kaum etwas zu wünschen übrig.

Hilfe! Unser Corona mutiert

Grippeviren mutieren dauernd. Und Coronaviren tun es ihnen gleich. Diese Erkenntnis ist alles andere als neu. Nur im Rahmen der Panikschmiederei scheint man hier ein gewisses Potenzial erkannt zu haben, diese an sich natürliche und in der Regel unproblematische Eigenschaft zur Aufrechterhaltung von Angst und Schrecken umzufunktionieren.

Es ist fast so, als wolle man den sich Tag für Tag wiederholenden Sonnenuntergang auf einmal als Zeichen für den Weltuntergang umdeuten. Ob Lockdowns auch gegen Sonnenuntergänge wirksam sind?

Wie häufig Mutationen für SARS-CoV-2 und andere Coronaviren sind und welches Gefährdungspotenzial in ihnen steckt, das habe ich vor zwei Monaten sehr ausführlich beschrieben: Coronavirus-Mutation aus Großbritannien: Wie gefährlich und ansteckend ist diese?

Und jetzt hat die Politik sich eine Mutation herausgepickt, die sie B.1.1.7-Mutante nannte (oder die angeschlossenen Virologen). Und selbstverständlich wird beziehungsweise wurde in den Medien verbreitet, diese Mutante wäre „häufiger tödlich“.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:

Tödliche Mutanten

Es gibt in der Tat einige Arbeiten, die „beweisen“ wollen, dass B.1.1.7 tödlicher ist als das alte SARS-CoV-2.

Mitte März 2021 erschien eine Arbeit[iii] aus Großbritannien, die eine ca. 67-prozentige Erhöhung der Mortalität unter B.1.1.7 im Vergleich zu dem nicht mutierten Virus gesehen haben wollte. Interessant ist hier nur, dass die absoluten Zahlen, die hier erhoben wurden, etwas ganz anderes sagen.

Die sagen nämlich, dass von den 184.786 Patienten/Teilnehmern 867 (= 0,5 %) gestorben sind. Davon sind 448 Teilnehmer mit/an SARS-CoV-2 und 419 Teilnehmer mit/an der Mutation gestorben. Es sind also nicht nur mehr Teilnehmer an SARS-CoV-2 gestorben als an B.1.1.7.

Auch die Zahl der Fälle von SARS-CoV-2 war mit 91.775 etwas geringer als die von B.1.1.7 mit 93.011. Oder mit anderen Worten: SARS-CoV-2 hat etwas mehr Todesfälle bei einer etwas geringeren Inzidenz als B.1.1.7. Erst durch eine „statistische Bereinigung“ durch die Autoren kam dann das komplette Gegenteil zum Vorschein.

Eine andere Studie[iv], veröffentlicht gegen Ende Februar 2021, nahm sich auch dieser „Problematik“ an. Hier fand man eine 64 % erhöhte B.1.1.7-Mortalität im Vergleich zu SARS-CoV-2.

Interessant ist hier, dass die Autoren überhaupt nicht die B.1.1.7-Mutante nachverfolgt hatten, sondern mithilfe des PCR-„Tests“ nach Coronaviren geforscht hatten, denen im Bereich des Spike Proteins ein Gen fehlte beziehungsweise welches durch ein anderes Gen ersetzt worden war.

Das nannten die Autoren dann „S Gen negativ“. Und diese Eigenschaft soll angeblich „eng mit einer B.1.1.7-Infektion assoziiert“ sein. Das S Gen wird hier also als „Proxy“ genommen, wie es in der Veröffentlichung explizit lautet.

Wir haben es hier also nicht mit einem direkten Vergleich von SARS-CoV-2 mit B.1.1.7 zu tun, wie es ideal wäre, sondern mit einem Vergleich von einem Virus, welches bislang noch nicht einmal wissenschaftlich ordnungsgemäß isoliert worden ist, SARS-CoV-2, mit einem Stellvertreter einer unterstellten Mutation. Abenteuerlicher kann es nicht mehr werden, oder vielleicht doch?

Interessant bis unverständlich ist auch die Betrachtung, wie es zur Bildung der Gruppen in „S Gen negativ“ und „S Gen positiv“ kam. Die Autoren identifizierten 50,1 % „Positive“ und 42,1 % „Negative“. Danach erfolgte ein „Matching“, nach dem beide Vergleichsgruppen identische Teilnehmerzahlen aufwiesen. Also auch hier kann man von statistischer Manipulation ausgehen, die mit der Realität in keiner nennenswerten Verbindung steht.

Wie groß beziehungsweise klein dieser Realitätswert ist, bringen die Autoren selbst am Ende der Veröffentlichung zum Ausdruck, als sie sagen, dass das „absolute Mortalitätsrisiko in dieser weitestgehend ungeimpften Population weiterhin gering“ bliebe. Interessanterweise taucht dieser Zusatz nur in der Veröffentlichung im BMJ[v] auf.

Eine weitere Studie[vi], die im BMJ besprochen wird, will ebenfalls eine höhere Mortalität (8 %) unter B.1.1.7 gesehen haben. Aber hier sagt man vorsichtiger Weise, dass die zugrunde liegenden Daten auf einer relativ schmalen Teilnehmerbasis beruhen. Und die Autoren können sich nicht erklären, warum die von ihnen ermittelten Zahlen nicht mit der Realität in Einklang stehen:

„Aber was wir bislang nicht entdecken konnten, das ist eine Erhöhung der Hospitalisierungsraten oder, in Bezug auf das Krankenhaus, eine erhöhte Mortalität durch die neue Variante im Vergleich zu der alten Variante. Darin liegt die Unzuverlässigkeit, was mehr Arbeit erforderlich macht.“

Und das sind im Wesentlichen die Arbeiten, auf die sich die Lücken-Presse, wie die Tagesschau[vii], mit wachsender Begeisterung zu stürzen scheint. Dieser Beitrag suhlt sich in Panik-Zahlen, und zwar mit einer Intensität, dass der Fakten-Schreiber nicht einmal merkt, dass er vor lauter Begeisterung sich selbst austrickst.

Denn Mutationen sind schlecht für das Impfgeschäft. Denn wenn wir jetzt eine hohe Durchseuchung mit den Mutationen haben, dann wirken ja die erst neulich auf den Markt eingeführten „GMO-Impfungen“ nicht mehr und könnten somit getrost verschrottet werden?

Nein, sagt der Faktenfinder von der Tagesschau. Die Impfstoffe würden besser bei den neuen Varianten wirken als anfangs befürchtet. Das hat wer aus der Uni von Oxford, die ja auch an der AstraZeneca-„Impfung“ mit gebaut haben, gesagt. Da haben wir aber wohl alle noch mal Glück gehabt, oder?

Im nächsten Absatz jedoch stimmt das alles nicht mehr, denn hier „sind die Impfstoffe bei Mutationen weniger effizient“. Also doch verschrotten? Nein, noch nicht.

Aber es müssen neue, an die Mutationen angepasste Wirkstoffe entwickelt werden, die dann das Geschäft so ähnlich beleben, wie die jährlichen Grippeimpfungen. Und damit wären wir wieder da, wo wir eigentlich hin wollen, nämlich beim Geschäft.

Mal Hü und mal Hott, wenn es denn erforderlich sein sollte… Toll!

B.1.1.7 wahrscheinlich doch nicht tödlicher

So lauten die Neuigkeiten aus England, die vom MDR[viii] vor wenigen Tagen (Mitte April 2021) verbreitet wurden.

Die Ergebnisse stammen aus zwei Beobachtungsstudien an Patienten von Krankenhäusern in London, die beide in der Fachzeitschrift „Lancet“[ix] publiziert wurden.

Die erste Studie kommt zu dem Schluss, dass die B.1.1.7-Mutante nicht mit mehr schweren Erkrankungen und Todesfällen in Verbindung zu bringen ist als es bereits von SARS-CoV-2 selbst bekannt ist. Die Autoren jedoch gehen davon aus, dass die Virenlast bei B.1.1.7 höher ist als man dies bei SARS-CoV-2 gesehen hatte. Daher vermutet man eine höhere Infektiosität.

Die zweite Studie benutzte Handy-Daten von 37.000 britischen Nutzern, die freiwillig Covid-19-Symptome in ihre Handy-App eingegeben hatten. Darauf beruhend kamen die Autoren zu dem Schluss, dass es auch unter B.1.1.7 zu keinen veränderten Symptomen gekommen ist oder die Wahrscheinlichkeit von „long Covid“ in irgendeiner Form erhöht sei.

Die Autoren beider Studien sind sich bewusst, dass ihre Beobachtungen im Gegensatz zu bereits durchgeführten Studien (siehe oben) stehen. Darum folgt die unvermeidliche Schlussfolgerung aller Wissenschaftler am Ende ihrer Ausführungen: Und das ist die Forderung nach weiteren Studien.

Fazit

Erst hielt uns SARS-CoV-2 in Atem; jetzt sind es seine Kinder/Mutanten. Es scheint noch ein wenig zu dauern, bis dass in den Köpfen der Menschen angekommen ist, dass Virusmutationen nur dann erfolgreich sind, wenn sie ihren Wirt nicht nur nicht umbringen, sondern ihn erst gar nicht belästigen.

Denn je bösartiger ein Virus wird, desto mehr Selektionsdruck wirkt auf es ein. Und der Selektionsdruck äußert sich in mannigfaltiger Weise, angefangen vom Immunsystem des Wirts bis hin zu dessen Umwelt inklusive dessen Verhalten.

Wie? Ein Beispiel: Ein Virus, welches seinen Wirt schnell erkranken lässt, wird diesen ebenso schnell ans Bett fesseln und sich der Gelegenheit berauben, andere Wirte zu infizieren (wenn man sein Bett nicht auf der Hauptstraße oder im Hauptbahnhof aufgestellt hat).

Das Beispiel eines extrem erfolgreichen Virus ist das Herpesvirus. Kaum jemand weiß, dass bis zu 90 % der Weltbevölkerung mit Herpes infiziert sind. Symptome tauchen erst dann auf, wenn man bedingt durch welche Einflüsse auch immer eine Abschwächung des Immunsystems erfahren muss.

Fazit vom Fazit: Nach allem, was man aus der Infektionskunde weiß, bedeutet eine höhere Infektiosität einer neuen Virusmutation eine gute Botschaft. Denn die neue Mutante ist im Wesentlichen nur deswegen infektiöser, weil sie es verstanden hat, den Selektionsdruck für sich zu senken, bedingt durch die genetische Veränderung.

Doch erfahrungsgemäß dauert dies nur eine gewisse Zeit. Dann ist auch das Immunsystem wieder auf dem neuesten Stand der Dinge, der Selektionsdruck auf das Virus nimmt zu und es muss wieder mutieren, um zu überleben. Dabei sterben die alten Varianten ab, wie dies auch bei der Darstellung der SARS-CoV-2-Mutationen in GISAID[x] zum Ausdruck kommt.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:

Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 15.04.2021 erstellt.