Der „offizielle Chef für Qualität im Gesundheitswesen“ sagt: Diskussionen zu Corona sind unerwünscht

Virus in grafischer Darstellung

Das IQWiG hat sich zu Wort gemeldet, und zwar in einem Interview mit der „Zeit“. Thema ist (wie könnte es anders sein?), Corona und die Maßnahmen der Regierung.

Nachdem, was das IQWiG nach Peter Sawicki unter der neuen Führung von Jürgen Windeler zu sagen hatte, war ich überzeugt, dass ein deutlich weniger kritischer Windeler hier weniger kritische Töne anschlagen würde.

Zunächst noch einmal zur Erinnerung: Was macht das IQWiG?

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen beschäftigt sich damit, Nutzen und Schaden von Medikamenten oder Gesundheitsmaßnahmen aufgrund wissenschaftlicher Maßstäbe zu beurteilen. Dies erfolgt im Auftrag von zum Beispiel Krankenkassen, von Ärzteorganisationen oder der Bundesregierung.

Auf diese Art und Weise hilft das Institut dabei, dass Krankenkassenbeiträge, Steuern etc. für gesundheitliche Maßnahmen verwendet werden, die zum Nutzen der Bevölkerung durchgeführt werden. So zumindest lautet der Anspruch dessen, was das IQWiG ausmacht.

Unter der Leitung von Peter Sawicki bis zum Jahr 2010 schien dies auch der Fall gewesen zu sein:

Mit der Übernahme von Jürgen Windeler schien das kritische Engagement des IQWiG verstummt zu sein:

Das Interview mit der „Zeit“ jedoch zeigt einen etwas anderen Windeler.

Ein „Zeit“-loses Interview

Das in der „Zeit“ veröffentlichte Interview liegt leider hinter einer Bezahlschranke. Allerdings kann man das komplette Interview bei „Corona Doks“ einsehen.

Das Interview beginnt mit der Feststellung, dass das IQWiG bislang zu Corona und den Corona-Maßnahmen geschwiegen hätte. Aufgrund seines Auftrags ist diese Frage mehr als berechtigt. Herr Windeler hält dem entgegen, dass sein Institut nur dann tätig werden kann, wenn es einen entsprechenden Auftrag bekommt. Und der käme in diesem Fall vom Gemeinsamen Bundesausschuss oder dem Bundesgesundheitsministerium. Aber zu Covid-19 sei das IQWiG nie befragt worden, geradeso, als wenn die Expertise des Instituts überflüssig und belanglos sei.

In der Tat hat die Bundesregierung und das Bundesgesundheitsministerium anscheinend nur einen „kompetenten“ Experten, von dem es sich beraten lässt: Einen gewissen Professor ohne Lehrauftrag und dessen Doktortitel jetzt auch noch unter Beschuss steht: Herr Drosten.

Und daher stellt Herr Windeler die provokante Frage, ob sich überhaupt jemand dafür interessiert, ob die Maßnahmen wissenschaftlich belegt seien?

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Für ihn ist die offizielle Diskussion der Pandemie eine Sammlung von Vermutungen mit wenig Beweiskraft. Er moniert, dass es bis heute keine Daten aus Deutschland zur Infektionssterblichkeit gibt, obwohl inzwischen rund 8 Monate „Pandemie“ ins Land gegangen sind, wo dies hätte erhoben werden können. Und Zahlen zur Immunität, Antikörperbildung und symptomlosen Infektionsverläufen gäbe es schon gar nicht.

Selbstverständlich wäre die „Zeit“ nicht die systemkonforme Berichterstatterin, wenn sie nicht spätestens jetzt übliche Kritik an solchen Aussagen aus der Tasche zöge: Solche Aussagen würden Windeler in die Nähe von Covid-19-Verharmlosern rücken!
Windeler und ein „Querdenker“? Jetzt dürfte es spannend werden!

Er bezeichnet diesen Vorwurf als Quatsch. Zuvor hatte die „Zeit“ seine Zugehörigkeit zum „Netzwerk für evidenzbasierte Medizin“ mit ins Spiel gebracht, da er von 2005-2007 der Vorsitzende dieses Netzwerks war. Heute kritisiert das Netzwerk die Maßnahmen der Bundesregierung als unbrauchbar, wobei zudem die Sterblichkeit stark überschätzt würde.
Solche Aussagen machten angeblich nur Corona-Leugner, so die „Zeit“. Toll!

Windelers Antwort darauf ist, dass nicht jeder Zweifel automatisch eine Verharmlosung oder eine Verschwörungstheorie sei. Er sagt dazu:

„Dieses „Verharmlosen“-Etikett erlaubt es jedem, das Zuhören einzustellen. Dabei würde sich die Auseinandersetzung mit den Argumenten lohnen.“

Die Sache mit den Argumenten

Für Windeler scheint SARS-CoV-2 gefährlicher zu sein als die üblichen Grippeerreger. Allerdings möchte er sich nicht festlegen, um wie viel gefährlicher Covid-19 denn nun wirklich sei. Er gibt zu, dass es keine Daten zur Infektionssterblichkeit durch SARS-CoV-2 in Deutschland gibt.

Dieses Eingeständnis jedoch nimmt seine zuvor gesagte Aussage über die Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 komplett von der Bühne. Denn ohne Daten zur Infektionssterblichkeit ist niemand in der Lage zu beurteilen, welches Virus gefährlicher und welches weniger gefährlich ist.

Und er bringt einen weiteren Punkt in die Diskussion, der Sinn macht: Das Fehlen von systematischen Tests auf Grippeviren in der Vergangenheit, die, wären sie gemacht worden, die Basis für einen Vergleich abgeliefert hätten.

Und auch den Hinweis der „Zeit“, dass es entsprechende Studien aus dem Ausland gäbe, kontert er mit der Bemerkung, dass es sich hier um „Simulationen“ handele, die für Deutschland benutzt würden, ohne dabei auf Daten aus Deutschland zurückzugreifen.
Und in der Tat scheint es eine Studie in „Nature“ zu geben, wo das Infektionsgeschehen in 45 Ländern untersucht wurde.

Bei 22 Ländern konnten die Autoren auf die Daten von nationalen Prävalenzstudien zurückgreifen. Deutschland war allerdings nicht dabei. Aber ein Land wie Kenia hatte solche Daten zu bieten. Was sagt das über das Volk der „Dichter und Denker“ aus? Es ist einfach nur beschämend!

Dazu fiel dem Interviewpartner von der „Zeit“ nichts Besseres ein als zu behaupten, dass man trotzdem „nicht so einfach behaupten könne, dass die Sterblichkeit viel geringer sei“. Oder mit anderen Worten: Wer behauptet, dass die Sterblichkeit viel geringer sei als es die Doktrin der Bundesregierung verlautbaren lässt, der hätte keine Basis für solche Behauptungen. Denn die einzige wahre Basis ist die Doktrin der Bundesregierung (würde ich jetzt mal vermuten).

Schon im Mittelalter galt die kirchliche Doktrin von der Erde als Mittelpunkt des Weltalls als unumstößlich. Und auch wissenschaftliche Beweise, die diese Doktrin als reine Spekulation entkräftigten, wurden entweder ignoriert oder systematisch verfolgt, bis zum wohlbekannten Scheiterhaufen hin.

Heute gibt es zum Glück keine Scheiterhaufen mehr. Aber das Reservoir an Möglichkeiten, Abtrünnige zu bestrafen, ist dennoch groß genug, um weite Teile der Bevölkerung in Schach zu halten. Ärzte und Wissenschaftler, die sich gegen die Doktrin aussprechen, werden entsprechend behandelt und tituliert (der moderne Scheiterhaufen ist heute Hausdurchsuchungen, Kontensperrungen, Entzug von Approbation, Berufsverbot, Existenzvernichtung etc.).

Ein Anflug dieser „Spezialbehandlung“ hatte Herr Windeler in diesem Interview bereits zu spüren bekommen, als man ihn aufgrund seiner leicht kritischen Äußerungen bereits in die Nähe der „Covid-19-Verharmloser“ platzierte.

Aber wer behauptet denn einfach so, dass die Sterblichkeit geringer sei? Hat man bei der „Zeit“ noch nie den Namen Ioannidis gehört? Der sprach in einem im Oktober 2020 veröffentlichten Papier von einer weltweiten IFR von 0,15 bis 0,20 %, also ein Wert, der sich durchaus mit der Grippe vergleichen lässt. Aber vielleicht ist Covid-19 nur ein anderer Name für die Grippe, bei so vielen Gemeinsamkeiten?

Eine weitere Arbeit von Professor Ioannidis wurde im Oktober 2020 mit sehr gleichlautenden Ergebnissen sogar von der WHO übernommen und auf deren Webseite präsentiert.

Wie es scheint, hat sich der am meisten zitierte Wissenschaftler der Welt nicht an die Doktrin der Bundesregierung Deutschland gehalten und einfach mal behauptet, dass die Sterblichkeit viel geringer sei. Wie konnte er nur!?

Es lebe die Wissenschaft der Scheinprofessoren, Bankkaufleuten, Tierärzte und deren folgsame Papageien von Schulmedizin und Presselandschaft. Das sind die Spezialisten! Das sind die Experten! Leute wie Ioannidis sind nur Pandemie-Leugner und Experten im Aufstellen von Behauptungen, nicht wahr?

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Nach diesem kleinen Ausritt in die Welt der Argumente, so wie sie heute von der neuen gültigen Wissenschaft/Corona-Glaubensgemeinschaft gesehen wird, zurück zum Interview und dem PCR-„Test“.

Kein schöner Test in dieser Zeit

Für Herrn Windeler gibt es kaum eine Datenbasis, mit der die gegenwärtigen Entscheidungen der Bundesregierung begründet werden könnten. Die einzige Datenbasis ist der berühmt-berüchtigte PCR-„Test“, der Grundlage dafür wird, wer weggeschlossen wird und wer nicht.
Natürlich entgegnet die „Zeit“, dass der PCR-„Test“ das genaueste Testverfahren zum Nachweis einer Infektion sei. Hervorragend!

Dieser Einwand zeigt, wie wenig von der wissenschaftlichen Erörterung dessen, was PCR wirklich ist, bis in die Redaktionsräume der „Qualitätsmedien“ vorgedrungen zu sein scheint. Oder man will es einfach nicht wissen? Jedenfalls gibt es dazu inzwischen eine sehr ausführliche Stellungnahme von einem Team von 22 Wissenschaftlern/Experten für dieses Gebiet, die ich in einem meiner Beiträge versucht hatte, etwas genauer und für den Laien verständlicher zu erklären: Der Corona PCR-„Test“ von Herrn Drosten: Mehr Fehler als Test?

Auch Herr Windeler kommt zu dem Schluss, dass der PCR-„Test“ nur Virus-RNA findet. Auch von Interesse sollte sein, dass falsch-positive Ergebnisse des Tests immer noch nicht sorgfältig genug untersucht seien.

Ich denke, dass er hier nicht ganz richtig liegt. Er liegt richtig in der Annahme, dass es falsch-positive Ergebnisse gibt. Aber dass die Ursache für falsch-positive Tests noch nicht sorgfältig genug untersucht worden sei, von dieser Annahme bin ich inzwischen abgerückt. Im Gegenteil! Die Politik weiß sehr wohl um die Fehlerhäufigkeit und macht sich diese gerade zu Nutze, um durch die Verwandlung von positiven Tests, gleichgültig ob falsch oder richtig positiv, in Infektionen und Fälle eine Legitimationsbasis für die gemachten Entscheidungen zu bauen.

Denn ohne diese PCR-„Tests“ oder bei der Ausklammerung von falsch-positiven Tests würden wir nie eine Pandemie gehabt haben.

Herr Windeler betrachtet PCR-„Tests“ unter Idealbedingungen als sehr präzise. Da wäre ich mir nicht so sicher. Er relativiert diese Aussage auch sofort, in dem er fragt, ob die Menge an nachgewiesenen Virus bei einem positiven Test überhaupt ausreicht, um andere anzustecken. Bei etwas genauerer Kenntnis von der PCR hätte er sich die Frage stellen müssen, ob die Anwesenheit von Virus-RNA überhaupt gleichzusetzen ist mit der Anwesenheit eines biologisch aktiven Virus?

Jedenfalls steht Eins fest: Virus-RNA ist genauso wenig infektiös wie Michael Jacksons DNA in der Lage ist, zu singen.

Diskussion unerwünscht

Diese Themen zu diskutieren, so Windeler, und wissenschaftliche Auseinandersetzungen sind zur Zeit unerwünscht. Er beruft sich dabei auf persönliche Erlebnisse und Berichte von Wissenschaftlern, denen dezent aber bestimmt mitgeteilt wurde, dass deren Meinung nicht gefragt sei. Nicht „linientreue Äußerungen“ von diesen Leuten wurden unter anderem auch mit „moralischen Beschuldigungen“ niedergemacht. Für Herrn Windeler sind das keine wissenschaftliche Diskussionen, sondern Polarisierung.

Wie undemokratisch und diskussionsfrei die Entscheidungen der Regierung durchgesetzt worden sind, zeigt Herr Windeler am Beispiel von Museen, Konzerthäusern, Theatern etc. auf. Die hätten sich im Sommer ein Bein ausgerissen, um Hygienekonzepte auszuarbeiten und umzusetzen. Die damit verbundenen Unkosten und die zu erwartenden geringeren Einnahmen werden jetzt damit belohnt, dass alles für die Katz war. Kultur in Deutschland ist zur Freizeitgestaltung und Unterhaltung degradiert worden, die natürlich vollkommen ohne Wert ist und daher problemlos und ersatzlos gestrichen werden kann.

Warum auch nicht? Es wäre doch schrecklich, wenn ein Picasso oder Monet sich in einem deutschen Museum infizieren würde!

Bei dieser autoritären Form der „Pandemie“-Bekämpfung kommt natürlich der Verdacht auf, dass die Staatssubjekte, das Volk, eher wie Kleinkinder behandelt werden und nicht als informierte und verantwortungsbewusste Individuen. So sagt auch die Interviewerin der „Zeit“, dass ein solches Argument „auch von Corona-Verharmlosern“ zu hören ist. Wieso auch? Von wem noch?

Und wieso sind informierte und verantwortungsbewusste Menschen auf einmal Corona-Verharmloser?

Vor einem Jahr (und zuvor), waren solche Attribute positive Merkmale und erstrebenswert. Stören jetzt diese Leute den „Pandemie-Betrieb“ der Regierenden? Ist das intellektuelle und mentale Niveau von Kleinkindern jetzt die gewünschte Eigenschaft für die „Staatsubjekte“?

Dann wird aus Deutschland, dem Land der „Dichter und Denker“, ein Land der „nicht mehr ganz Dichten und betreuten Denkern“.

Für Herrn Windeler hat das mit Verharmlosung nicht zu tun. Dem stimme ich bei. Für ihn müssen die Menschen nach wie vor als entscheidungsfähige Personen behandelt werden. Interessant seine Aussage, dass in Deutschland meist nur mit Warnungen und Drohungen agiert würde. Und das sei keine Kommunikationsstrategie. Sehr richtig!

Der gute Eindruck jedoch kippt beim nächsten Satz:

„Dabei sind wir jedoch darauf angewiesen, dass die Menschen noch eine ganze Weile aus eigenem Antrieb und aus Einsicht mitmachen“.

Ich gewinne der Eindruck, dass Herr Windeler nun doch eher nicht möchte, dass die Leute zu all den sinnlosen Maßnahmen gezwungen werden? Er will, dass die Menschendiese Maßnahmen freiwillig mitmachen. Dazu braucht es allerdings den informierten und verantwortungsbewussten Bürger.

Was aber, wenn der nicht will, weil er die Fragwürdigkeiten zahlreicher Maßnahmen nicht mittragen möchte?

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Beitragsbild: 123rf.com – Galina Peshkova

René Gräber

René Gräber

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2 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Wieler, Wiehler, Windeler?

    Antwort René Gräber:
    Freud´sche Fehlleistung von mir. Ich hab´s korrigiert… Danke für den Hinweis!

  2. Avatar

    Zutreffend: „Es lebe die Wissenschaft der Scheinprofessoren, Bankkaufleuten, Tierärzte und deren folgsame Papageien von Schulmedizin und Presselandschaft. Das sind die Spezialisten! Das sind die Experten! Leute wie Ioannidis sind nur Pandemie-Leugner und Experten im Aufstellen von Behauptungen, nicht wahr?“
    Paar Zahlen:
    Jährlich 20 Mill. KH-Patienten
    davon 4 Mill. MRSA-Infizierte, also jeder Fünfte
    und laut RKI 20.000 (vermeidbare) MRSA-Tote+ Dunkelziffer wesentlich höher,
    weil laut RKI, bei MRSA.Patienten Vorerkrankungen zählen, im Gegensatz zu Covid.
    Laut OECD wäre das Risiko mit läppischen 2 Dollar pro Kopf zu vermeiden und warnt seit Jahren vor einem „Superbug!“
    Wen interessieret das schon.

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