Bauchspeicheldrüsenerkrankungen

Diabetes mellitus – Die Zuckerkrankheit: Ursachen, Anzeichen, Symptome und Therapie

Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

René Gräber
René Gräber

Der Begriff Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) beschreibt einen endokrin-metabolischen Erkrankungskomplex, der durch eine definierte Erhöhung des Blutglukosespiegels (Hyperglykämie) gekennzeichnet ist.

Um aufgenommenen Zucker im menschlichen Organismus verwerten zu können, ist das Hormon Insulin notwendig, welches in den Langerhansschen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Insulin aktiviert die Glucose-Transporter in den Zellmembranen, sodass die Zellen Glukose aufnehmen können.

Daneben spielt das Hormon wichtige Rollen im hormonellen Zusammenspiel des Stoffwechsels der Kohlenhydrate, Aminosäuren und Fette. Dem Insulin verwandt und in der Wirkung teilweise ähnlich ist das Hormon Leptin. Dessen Relevanz innerhalb der verschiedenen Diabetes-Formen wird bisher nur ungenügend berücksichtigt.

Eine Zuckerkrankheit entsteht durch Störungen oder Erkrankungen im Bereich des hormonproduzierenden (endokrinen) Anteils der Pankreas. Diabetes entsteht auch, wenn die Fähigkeit der Zellen abnimmt, das Insulin- oder Leptin-Signal wahrzunehmen.

Die Stoffwechselstörung betrifft etwa fünf Prozent der westlichen Bevölkerung und gilt damit als häufigste endokrin-metabolische Erkrankung. In den letzten 50 Jahren ist in den Industrienationen ein rasanter Anstieg feststellbar. In den USA sollen sogar 50 % der Bevölkerung an Diabetes oder deren Frühstadium erkrankt sein.

Dabei unterscheidet man, neben dem selten in Erscheinung tretenden Gestationsdiabetes und speziellen Sonderformen (z.B. LADA, MODY), den Typ-1– und den Typ-2-Diabetes. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an einem Diabetes zu erkranken.

Hier manifestiert sich besonders der Typ 2, der sich bei fast 95 Prozent aller Fälle nachweisen lässt. Zunehmend leiden auch viele Kinder bereits an dieser Variante der Krankheit. Der früher gebräuchliche Begriff „Alters-Diabetes“ erscheint daher nicht mehr gerechtfertigt.

Ein Diabetes vom Typ 1 entsteht durch eine Zerstörung der insulinproduzierenden B-Zellen, wodurch ein absoluter Insulinmangel entsteht. Diese Form zeigt sich vermehrt im jungen Alter zwischen dem 15. und dem 25. Lebensjahr (= juveniler Diabetes), sie kann aber auch bereits ab der Geburt in Erscheinung treten. Ursachen für die Entstehung sind genetische Prädisposition und Virusinfektionen, die zu Autoimmunerkrankungen mit speziell gegen die Inselzellen gerichteten Antikörpern führen.

Auch die Darmflora scheint eine Rolle bei der Entstehung des Typ-1-Diabetes zu spielen: Im Tierversuch konnte der Ausbruch der Krankheit durch eine Veränderung der Darmflora verhindert werden.

Für die Zukunft erhoffen sich die Forscher durch diese Erkenntnisse ein tieferes Verständnis für die Entstehung des Diabetes sowie bessere Prophylaxe- und Behandlungschancen.

Der Typ-2-Diabetes (auch Altersdiabetes) entsteht durch eine Insulinresistenz oder einen relativen Insulinmangel. Diese Ursachen können angeboren oder erworben sein.

Die Resistenz kann sich aus einem andauernden übermäßigen Angebot an zuckerhaltigen Nahrungsmitteln entwickeln. Durch die stets erhöhte Glukosekonzentration im Körper werden die Insulinrezeptoren weniger empfindlich gegenüber Reizen, die Zellen der Bauchspeicheldrüse produzieren aber unaufhaltsam und bis zur Erschöpfung Insulin.

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Anzeichen und Symptome bei Diabetes

Diabetiker weisen häufig ein typisches Bild auf, welches als metabolisches Syndrom (auch Wohlstandskrankheit) bezeichnet wird. Neben einer vermehrten Adipositas (Fettsucht), vor allem im Bereich des Bauches, leiden viele Betroffene an Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämie und Hypercholesterinämie) sowie Bluthochdruck (Hypertonie).

Je nach Ausprägung des Diabetes zeigen sich ein starker, zum Teil unstillbarer Durst, körperliche Leistungsschwäche, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, vermehrtes Wasserlassen, erhöhte InfektanfälligkeitHeißhunger und Juckreiz. Unbehandelt kommt es im Verlauf zu Schädigungen des gesamten Organismus.

Dies betrifft vor allem das Auge (Retinopathie) (siehe auch Augenkrankheiten) und die Gefäße (Mikroangiopathien), es zeigen sich vermehrt neurologische Störungen (Neuropathien), Nierenerkrankungen (Nephropathien) sowie Erektionsstörungen.

Typisch für Diabetiker ist ebenfalls ein verändertes Hautbild (häufig trocken, spröde, rissig) (Hautkrankheiten), was schnell zu kleinen Wunden (Mikroläsionen) führen kann. Bedingt unter anderem durch Durchblutungsstörungen und eine veränderte Wundheilung können diese Läsionen zu großen Hautdefekten führen, die meist schlecht heilen, gangränös entarten und über Nekrosen zum totalen Gewebezerfall führen. Nicht selten droht dann der (operative) Verlust von Körperteilen (z.B. Zeh, Fuß, Unterschenkel), um ein Weiterwandern des Gewebezerfalls aufzuhalten.

Neben den weitreichenden Organschäden kann ein übermäßig erhöhter Blutzucker zum lebensbedrohlichen Coma diabetikum (vollständiger Bewusstseinsverlust, zum Teil mit drohendem Organversagen) führen.

Diagnose

Den ersten Hinweis liefert der Zucker-Status. Im nüchternen Zustand sollte der Glukose-Wert des Blutes nicht über 100 mg/dl liegen und die Glucose im Urin nicht über 160 mg/dl betragen.

Von einer abnormen Veränderung spricht man bei Werten zwischen 110 und 126 mg/dl im Blut, darüber liegende Messergebnisse sprechen für einen Diabetes. Das C-Peptid, das vom Insulin zur Aktivierung abgespalten wird, indiziert die Konzentration des Insulins. Der Normwert liegt hier zwischen 1,5 bis 4 mg/dl.

Ein HbA1c-Wert über 6 % des Gesamt-Hämoglobins zeigt an, dass der rote Blutfarbstoff bereits zu viel Glucose gebunden hat. Diese Reaktion läuft ohne Beteiligung von Enzymen ab und generiert so einen Indikator für den durchschnittlichen Blutzucker der vergangenen 3 Monate.

In diesem Zeitraum gehen die roten Blutkörperchen zugrunde und neue werden gebildet. Gelegentliche Glucose-Spitzen, die zu Schädigungen der Gefäße und Nerven führen können, kann der Test zwar nicht offenbaren. Vor allem zur Diagnose des Diabetes Typ 2 kann er aber als Marker herangezogen werden. Der HbA1c wird auch „Langzeitzucker“ oder „Blutzuckergedächtnis “ genannt.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach vorliegendem Diabetes-Typ.

Die Substitution von Insulin beim Typ-1-Diabetes erfolgt generell durch Insulin-Injektionen. Neuerdings wird eine Behandlung mit injiziertem Leptin diskutiert. Die Ergebnisse waren in Tierversuchen sogar besser.

Bei Typ 2 wird primär eine Ernährungsumstellung mit Gewichtsreduktion angestrebt. Im Vordergrund steht die Restriktion der Kohlenhydrate und auch eine Mäßigung des Protein-Verzehrs.

Auf ausreichend Ballaststoffe sollte ebenfalls geachtet werden. Lebensmittel mit reichlich Omega-3-Fettsäuren wie Fisch und Schalentiere sollen den Omega-6-Fettsäuren pflanzlicher Fette vorgezogen werden. Prebiotika und Probiotika  halten eine ausgewogene Zusammensetzung der Darmflora aufrecht, was in jedem Falle günstig ist, aber mehr zum Thema „Vorbeugung“ gehört.

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Vitamin-Mangel kann bei der Entstehung der Krankheit beteiligt sein, weswegen auf genügend Vitalstoffe geachtet werden sollte. Möglichst gering gehalten werden sollten Schadstoffe wie Weichmacher und Pestizide.

Zeigen diese Maßnahmen keine (ausreichende) Wirkung, werden orale Antidiabetika verabreicht, in schweren Fällen greift man zur Injektionstherapie mit Insulin oder Insulinanaloga. Zukünftig könnte Leptin das Insulin ganz oder teilweise ersetzen.

Der HbA1c-Wert soll auf das Niveau des Gesunden auf 6 % gesenkt werden. Dies gilt nach Studien der letzten Jahre längst nicht mehr für alle Patienten.

Immer mehr Diabetologen streben eine individuelle Einstellung des Blutzuckers an. Insbesondere Diabetiker im fortgeschrittenen Alter profitieren von der strikten Glucose-Senkung nicht. Die Wahrscheinlichkeit einer Hypoglykämie nimmt zu und mit ihr gefährliche Stürze, Herz-Rhythmus-Störungen und Herzinfarkte. Eine Studie weist nach, dass die Sterblichkeit um 20 % zunimmt, wenn Senioren auf den Wert von 6 % eingestellt werden.

Bei den älteren Patienten sollte der HbA1c-Wert eher 7,5 % bis 8 % betragen. Hat ein Typ-2-Diabetiker ein Alter von 70 Jahren erreicht, sollte auf die Senkung des Blutzuckers ganz verzichtet werden.

Im Hinblick auf die Entstehung von Langzeitfolgen ist dies ausreichend, weil solche Erkrankungen viele Jahre zur Ausprägung brauchen. Untersuchungen belegen auch, dass Senioren durch die Absenkung des Langzeitzuckers auf 6 % kaum vor Schlaganfällen geschützt sind.

Nur bei jüngeren Typ-2-Diabetikern sollte heute das 6-%-Ziel gelten. Es ist jedoch immer sinnvoll, die Einstellung des Blutzuckers nach persönlichen Erfordernissen auszurichten.

Der HbA1c für sich genommen, ist kein ausreichendes Kriterium für die Behandlung. Dies ist schon deswegen der Fall, weil einige Erkrankungen, die neben dem Diabetes bestehen, den Wert beeinflussen und die Diagnose verfälschen können. Dies kann bei  Eisenmangel, Blutverlust sowie Nieren- und Milzerkrankungen vorkommen.

Der Zuckerwert ist keine feste Größe, sondern für jeden Diabetiker ein vom Arzt einzuschätzender Optimal-Wert. Je konsequenter der Betroffene sich nach den Auflagen (u.a. Diät, Verzicht auf Alkohol, vermehrter Ausdauersport oder / Kraftsport) richtet, desto positiver wirkt sich dies auf eine normale Lebenserwartung aus.

Was ich zusätzlich für hilfreich erachte ist autogenes Training bei Diabetes.

Auch naturheilkundliche Methoden können helfen. Gegen die Folgeerscheinungen des Diabtes sind homöopathische Mittel empfehlenswert, die aber ohne Umstellung der Lebensweise (Ernährung!) nichts bewirken. Ein Wechsel zu gemäßigter und gesunder Ernährung kann vorbeugend vor Diabetes Typ 2 schützen. Daneben sollte beachtet werden, dass einige Medikamente ein diabetogenes Potenzial haben.

Heilfasten ist bei Diabetes mellitus eine hervorragende Methode, um den Stoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen. Bei Diabetes Typ 2 kann sogar eine Heilung durch Heilfasten erzielt werden, wenn der Krankheitsverlauf noch nicht weit fortgeschritten ist.


Dieser Beitrag wurde letztmalig am 03.06.2019 aktualisiert.

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