Cholesterin – Nutzen der Statine wird bezweifelt

Cholesterin: Fast jeder kann mit diesem Blutwert etwas anfangen. Jahrzehntelang wurde „uns“ eingetrichtert, dass ein hoher Cholesterinwert schädlich sei.

Irgendwann kam die Differenzierung in LDL (Low Density Lipoprotein) und HDL (High Density Lipoprotein) auf. Während HDL der Arteriosklerose sogar entgegenwirken soll, ist das LDL der eigentliche Risiko-Faktor (Die Eselsbrücke „Hab‘ Dich lieb“ kennen viele Menschen inzwischen auch). Im Zuge der sogenannten „Verkalkung“ werden die Blutgefäße enger, wodruch Durchblutungsstörungen entstehen. Die Ablagerungen an den Gefäßwänden verursachen eine verstärkte Blutgerinnung. Beide Faktoren zusammen erhöhen die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Gegen erhöhte LDL-Werte werden deshalb sehr gerne die Statine verschrieben. Die Wirkstoffe der Präparate hemmen die körpereigene Cholesterin-Synthese in der Leber.

Mit keiner Medikamentengruppe verdient die Pharmaindustrie mehr Geld… und wenn die Statine bzw. die Cholesterinsenkungstheorie auch halten würde was diese verspricht, wäre das kein Problem für mich.

Doch was nützen die Statine wirklich?

Statine haben eine nachweisbare Wirkung. Es war und ist allerdings umstritten, ob der Gesamtnutzen in Abwägung der Nebenwirkungen die Medikation tatsächlich rechtfertigt. Diese Frage wollten Forscher der London School of Hygiene and Tropical Medicine mit einer groß angelegten Studie beantworten. An der Untersuchung nahmen 34.000 Menschen teil, die teils Statine einnahmen und zum anderen Teil nicht.

Die Sterblichkeit in der Statin-Gruppe bezifferte sich auf 8, in der Nicht-Statin-Gruppe auf 9 Promille. Dieser geringe Unterschied bei so niedriger Gesamt-Mortalität sieht eher wie ein Zufallsergebnis aus. Die Wissenschaftler kamen daher zu dem Schluss, dass Statine keinen nennenswerten Nutzen haben, zumindest nicht in der Form eines „Schrotschusses“ auf einen Großteil der Patienten. Dies gilt auch dann, wenn das niedrigere Vorkommen von Herzinfarkten und Schlaganfällen in der Statin-Gruppe berücksichtigt wird.

Andere Auswertungen bereits vorliegender Studien der Cornell-Universität in Ithaca (USA) zeigen:

Vor allem Frauen mit erhöhtem Cholesterinspiegel und ohne bekannte Herzkrankheiten profitieren von der Senkung des Cholesterinspiegels nicht. Das bedeutet: vor allem Frauen werden NICHT vor Herzinfarkten geschützt. Ausgewertet wurden sämtliche Studien zu dem Präparat Liptor (in Deutschland Sortis).

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Welche Nebenwirkungen können vorkommen?

Auch die Nebenwirkungen der Statine stehen seit langem in der Kritik – nicht nur bei mir.

Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkungen der Cholesterinsenker sind Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelschwund. Diese Phänomene sind mit dem Begriff „Statin-Myopathie“ bereits in den Diagnose-Katalog der Krankheiten eingegangen. Forscher vermuten, dass Statine einen Mangel an Coenzym Q10 verursachen, der die Muskeln einschließlich des Herzens schädigt. Beschrieben wurden diese Nebenwirkungen in einer Arbeit, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde.

Die Arbeitsgruppe um Dr. Thapar von der Universität Philadelphia wiesen Leberschäden durch die Medikation nach. Auch Nierenschäden sind bei lang anhaltender Einnahme der Cholesterinsenker zu erwarten. Dies wiegt umso schlimmer, weil Statine auch die Organ-Schäden durch Diabetes verstärkt, denn die Erkrankung beeinträchtigt auch die Nieren. Diese Nebenwirkung geht aus einer Studie hervor, die 2017 im European Journal of Clinical publiziert wurde.

Dr. Swerdlow und Mitarbeiter veröffentlichten im LANCET eine Studie, der zufolge Statine Diabetes Typ II mit verursachen können. Forscher der Arbeitsgruppe von Dr. Ooba von der Nihon-Universität/Tokio beobachteten bei Patienten, die die Cholesterinsenker einnahmen einen Anstieg von  HbA1c (Langzeit-Glukosewert) um 6 %.

Auch an der Entstehung einiger Krebsformen könnten Statine beteiligt sein. Darauf weist eine Arbeit von  Dr. Vinogradova und seinem Team hin. Die Studie wurde 2011 in BMC Cancer veröffentlicht. Demnach erkranken Patienten unter einer Statin-Medikation häufiger an Tumoren der Lunge, Blase und des Darmes.

Eine Untersuchung der University of British Columbia lässt vermuten, dass Statine an der Entstehung des Grauen Stars beteiligt sind.

Raucher leiden häufiger an ILD (Interstitielle Lungenerkrankungen), wenn sie Statine einnehmen. Die Erkrankungen schreiten dann auch schneller fort. Zu diesem Ergebnis kommt die American Thoracic Society.

Wie hoch sind die Norm-Werte für LDL?

Nach bisheriger Meinung soll das Gesamt-Cholesterin 200 mg/dl nicht überschreiten. Dabei soll der Anteil von LDL nicht höher sein als 115 mg/dl. Als riskant gilt ein HDL-Wert von weniger als 40 mg/dl.

Für Risiko-Patienten wurde der LDL-Wert 2019 gesenkt. Den Richtlinien zufolge darf diese Serumkonzentration bei Menschen mit Herzproblemen nur noch maximal 55 mg/dl betragen. In den Leitlinien von 2016 war noch von einer Obergrenze von 70 mg/dl die Rede. Die Senkung der Grenzwerte wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) akzeptiert, während die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin dem sehr kritisch gegenüber stand. Es sei zu befürchten, dass Menschen aus Profitinteressen zu Statin-Konsumenten gemacht würden.

Leitlinienwatch.de wies darauf hin, dass fast alle Verfasser der 2019er Leitlinien in finanzieller Beziehung zu Pharmakonzernen stünden. Dazu gehörten 14 Unternehmen, die  PCSK9-Hemmer vermarkten. Diese neuere Klasse von Cholesterinsenkern sollen die Therapie mit Statinen unterstützen.

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Beitragsbild: pixabay.com – OpenClipart-Vectors

René Gräber

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